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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190811231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-23
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1908
- Autor
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«1. JaHrg. MesaerG Tageblatt «nd (Lldtblaü Mld Äryeiger). T»gram»««Ner ßH I! IFernsprechsiell. ^ra««»r«t .m«s» M.2Ü. für die König!. AmtShcmptmmmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. ISTZI Montag, SS. November 1SV8, abends. Das «irsaer Tageblatt «scheint je»« Ta, abend» mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« Bezngtpret» bet Abholung tu der Expedition in Riesa I Mark 80 Pfg., durch unser« Träger ftch in« Hau» 1 Mark SV Pfg„ bei Abholung am Schalter der kaiseri. Postanstalten 1 Mark SS Psg„ durch d« Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werd« angenommen. Auzeigeu-Ammh«« für die Rümmer de» Ausgabetage« Li» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag vo« Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. . / .— .. . Freibank Gröba. Dienst«g, den 24. November 1908, vormittag» 9 Uhr wird rohe- Schweines fleisch verkauft. Preis: 40 Pfg. pro V, ^6- Gröba, am 23. November 1908. Der Gemeindevorstand. Freibank Zeithain. Morgen, Dienstag, nachmittag von 2 Uhr an gelangt da« Fletsch einer junge«, fetten Kalbe, Pfund 40 Pfg., -um Berkaus. Der Gemrindevorstaud. WllillljMchMis Buchstaben in dem rechten unteren Viertel der Aufschrift» eite ntederschreibt und stark unterstreicht; der Name des LandortS ist unter Nachsetzung des Worte« „bei- in kleineren Schrift-eichen vor oder über den Namen der ve- stellpostanstalt zu setzen. Bei Len von den Postanstalten käuflich zu beziehenden Formularen zu Postkarten, Post anweisungen und Paketadressen ist die im Vordruck der Aufschrift stark unterstrichene Zeile zur Niederschrift deS Namen» der Bestellpostanstalt zu benutzen. —ZZ Ein gespanntes Verhältnis zwischen dem säch sischen Richter stände und dem Justizminister Dr. von Rüger besteht, so schreibt man uns au» Dres den, seit einiger Zeit. Anläßlich der Beratung der Be- soldungSvorloge im sächsischen Landtage übte der Finanz minister Kritik an dem Verhalten der sächsischen Richter. Die letzteren haben jetzt Stellung zu den Aeußerungen deS Ministers genommen und auf dem jetzt abgehaltenen sächsischen Richtertage wurde unter großem Beifall folgende Resolution angenommen: „Der Herr Finanzminister Dr. von Rüger hat in den Verhandlungen der Ersten und Zweiten Kammer deS Landtages zu erkennen gegeben, daß die von den sächsischen Richtern für ihre Gehaltsordnung gellend gemachten Wünsche „unbescheiden" seien, und hat die Art und Weise der Agitation hierfür als „bedenklich und nicht dem Ideal entsprechend" erklärt, „daS er von' einem Beamten habe". Diese Aeußerungen haben in ihrer Form den Beigeschmack einer Zurechtweisung der Richter, die dem Herrn Finanzminister nicht zustehen würde und sind ihrem Inhalte nach unzutreffend. Sowohl die Denk schrift als die Petition an die Königliche StaatSregierung und die Stände erstrebte lediglich, die bisherige Hint ansetzung der Justiz hinter andere StaatsverwaltungS- zweige zu beseitigen. Nur eine Vergleichung der Stellen der Richter und Staatsanwälte mit der Stellung der Be amten in den übrigen StaatSverwaltungszweigen Sachsens, nicht anderer Bundesstaaten, ist aber für diese Frage ter Gleichstellung zulässig. Freilich hängt das Ansehen eines Beamten nicht schlechthin von der Höhe seines Gehalte» ab, wie der Herr Finanzminister immer wieder betont hat. Die einseitige Hervorkehrung dieses Satzes aber gerade blo» gegen die Richter. und Staatsanwälte zeigt daS un gleiche Maß in der Bewertung. Deshalb fühlt sich der gesamte Stand neben anderem namentlich auch dadurch zurückgesetzt, daß nach dem Kompromiß mit ter Zweiten Ständekammer das Endgehalt der Räte deS höchsten sächsi schen Zioilgerichte» ungefähr nur dem AnfangSgehalte der Räte deS OberoerwaltungsgerichteS entspricht. Erst dieser Umstand zwang, den Weg der Petition zu beschreiten, der jedem Staatsbürger, Beamten wie Nichtbeamten, ver fassungsmäßig offen steht. Einer Agitation hat sich der Verein nach jeder Richtung, namentlich auch in der Presse, wie er wiederholt öffentlich bekundet, stets ferngehallen. Wir bedauern daher die den sächsischen Nichterstand in seiner Gesamtheit treffenden Aeußerungen von solcher Stelle, die ihn herabzusetzen geeignet sind. Obwohl ihnen schon im Landtage entgegengetreten worden ist, darf der Verein sächsischer Richter und Staatsanwälte sie nicht stillschweigend htnnehmen. Er legt dagegen nachdrücklich Verwahrung ein." — Wochen-Sptelplan der Königl. Hoftheater zu Dresden. Opernhaus. Dienstag: „Hoffmann» Er zählungen". Mittwoch: „Sizilianische Bauernehre". Donnerstag: „Rienzi". Freitag: „Die lustigen Weiber von Windsor". Sonnabend: Zum Besten der Genoffen schaft Deutscher Bühnen - Angehöriger: Neu einstudiert: „Die drei Pinto»". Sonntag: „Die drei Pinto»". Mon tag: „Carmen". — Schauspielhaus. Dienstag: „Der Dummkopf". Mittwoch: „Die Liebe wacht". Donnerstag: Zum ersten Male: „Thersites". Freitag: „Thummelummsen". Sonnabend: „Thersites". Sonn tag: Nachm. r/,2 Uhr 2. VolkSoorstellung: „Der Erbförster". ommen. Die Damen, die schon im Ktrchenchor mitgewirkt aben, werden zur 1. Uebung (s. Inserat) eingeladen. Leiter« persönliche Anmeldungen sangeLkundtger, mustka- tscher Damen werden Mittwoch 3—5 Uhr, BtSmarckstraße 38II, entgegengenommen. —* In dem öffentlichen Familienabende de» Gustav Adolf-Verein« (Frauen- und Jungfrauen gruppe) wird die poetische Erzählung „Enoch Arden" al« Melodram (Deklamation und Pianofortebegleitung) geboten werden. Da» gemütStiefe, ernste Werk entstammt der Feder de« englischen Dichters Alfred Tennyson au» dem Jahre 1864; e« hat in vielen deutschen Uebersetzungen eine große Verbreitung gefunden. Der moderne Komponist Richard Strauß hat dazu eine reizvolle Musik geschrieben, in der die einzelnen Personen mit mehr charakteristischen Motiven umkleidet werden. (Näheres siehe im Inserat.) —* Da» gewaltige Drama „Die Jugend" von Max Halbe kam gestern, zum Totensonntag, in Höpfner» Hotel von Leipziger Schauspielern zur Aufführung. Der Besuch war ungemein zahlreich; das HauS wckk vollständig ausverkauft. Die Leipziger Gäste erwiesen sich al» sehr tüchtige Schauspieler, denen aber ebenbürtig zwei Mit- glieder de« Zschtedrich'schen Ensembles zur Seite standen. DaS Publikum, soweit eS den Feinheiten und den ganzen Sinn de« Stückes zu folgen vermochte — und daS war der weitaus größte Teil — war von der Wiedergabe des Stückes befriedigt. ES belohnte das schauspielerische Können der auftretenden sechs Personen durch lebhaften Beifall. Ein Teil — der kleinere — stand der Tendenz des Stücke« allerdings verständnislos gegenüber und war demgemäß auch nicht befriedigt. Dieser Teil hatte sich unter dem Titel „Die Jugend" offenbar etwa» ganz andere« vermutet, oder war nur lediglich deshalb „ins Theater" gegangen, weil an dem stillen Totensonntage sonst „nichts loS" war. —* Regen Besuches erfreuen sich fortgesetzt die Vor führungen im Kinotheater, Hauptstraße 51. In dieser Woche werden außer mehreren „Dramen" interessante Naturaufnahmen vom Eismeer, sowie Aufnahmen von Sanität«, und Polizeihunden geboten. —* Der Ruf nach Regen scheint sich endlich zu erfüllen. Nach einem schönen Herbsttage trat gestern abend in der achten Stunde Regen ein, der länger anhielt unk auch heute Nachmittag strömte da» himmlische Naß in ausgiebigerem Maße hernieder. So dürfen die Schiff- fahr1«-Jntereffenten, wenn Niederschläge auch im Oberlaufe der Elbe etngetreten sind, doch noch die leise Hoffnung hegen, daß sich der Elbwafserstand noch einmal auf nor malere Höhe erhebt. Noch befindet sich viel Frachtgut in Kähnen auf der Elbe, da« der Weiterbeförderung harrt. Die Menge der nach Riesa beorderten, jetzt noch auf der Elbe befindlichen Waren, die bei dem niedrigen Wasser staube nicht weiter befördert werden können, beträgt nach einer Schätzung rund 2500 Wagenladungen. ' —* Nach einer un« von der Ober-Postdirektion Dresden zugegangenenen Mitteilung erleiden Postsendungen nach Landorten (Orten ohne Poftanstalt) häufig dadurch Verzögerungen, daß der Name der Post- anstatt, zu deren Bestellbeztrk der Landort gehört, in der Aufschrift garnicht oder unrichtig angegeben oder an einer Stelle niedergeschrieben ist, an der er beim Sortieren nicht ohne weitere« in die Augen fällt. Lautet dann der Name de« LandorteS gleich oder ähnlich, wie ein anderer Ort mit Postanstatt, so wird der Name der vestellpostanstalt leicht übersehen und die Sendung nach dem Landorte gleich oder ähnlich lautenden Postorte fehlgeleitet. S» ist daher die Hervorhebung de» Namen« der vestellpostanstalt bei Abfassung der Aufschrift von Postsendungen ein unbedingte» Erfordernis. Die Hervorhebung wird am zweckmäßigsten in der Weise bewirkt,, daß man den Namen der Bestell- poftanstalt in der Fassung, wie «r in dem Stempelabdruck der betreffenden Postanstalt erscheint, in großen deutlichen! AbendS: „Die Liebe wacht". Montag: „Thersites Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. November 1908. —* Tagesordnung zur Sitzung de« Stadtver ordneten-Kolleg in m» am Dienstag, den 24. No vember 1908, nachmittag» 6 Uhr. 1. Abkommen zwischen der Königlichen Generaldirektion der Sächsischen Staat»- Eisenbahnen zu Dresden und dem Rate der Stadt Riesa über die von der Vtadtgemeinde Riesa geplante Unter- fahrung des bahneigenen Stammgletse« an der sogenannten „neuen Sorge" in Riesa links der Eisenbahnlinie Riesa— Nossen mir einer städtischen Wasserleitung. 2. RatSbefchlutz, betreffend Bewilligung einer Spende für die Hinterbliebenen der in Zeche Radbod verunglückten Bergleute. 3. Restan tenregulativ. 4. Mitteilungen. — Nichtöffentliche Sitzung. (StadtratSwahl.) —* Das Ziel vieler Hunderter von Menschen war am gestrigen Totensonntag der Friedhof. Alle eilten hinaus, um die Gräber zu schmücken. Teilweise war die Schmückung bereits am Vortage erfolgt, aber gestern erreichte die allgemeine Wanderung ihren Höhepunkt. In säst ununterbrochener Reihe strömten die Menschen die Poppitzerstraße hinaus, Kränze und anderen Blumenschmuck in den Händen haltend. Natürlich wird an der Schwelle deS Winters dem künstlichen Blumenschmuck der Vorrang gegeben. Die Kränze aber waren zumeist auS Zweigen de Tanne, Fichte, Kiefer oder de» Distelstrauches, au» weißem Moo», aus kleinblütigen, langstieligen Sommerblümchen, die man trocknet, aus rotem Laub und noch anderem ge wunden. In dem Gewinde steckten Tannenzavfen, Hage butten, rote künstliche Beeren und frische, ausdauernde Kräuter. Dazu gab e» natürlich auch hohe, prächtige, lebende Astern mit vollen weißen, roten und violetten Köpfen. —* Den ernsten Totensonntag nahmen wieder viele zur Veranlassung, zum Tische de» Herrn zu gehen. Die Zahl der Kommunikanten betrug ungefähr 600, da» ist dieselbe Zähl, welche in den vorhergegangenen Jahren am Totensonntag zu verzeichnen war. Da die Kloster- kirche nicht, wie früher, benutzt werden konnte, wurden in der Trinitatiskirche drei Abendmahlsgottesdienste abgehalten. — Hierbei sei gleich mit erwähnt, daß die Einweihung der erneuerten Klosterkirche vorauSfichtltch kommende Osterfest wird erfolgen können. Voraussetzung hierfür ist allerdings günstige FrühjahrSwttterung, bet welcher die jetzt infolge der Kälte unterbrochenen Arbeiten gut gefördert werden könne». —* Die Kollekte für die kirchliche Versorgung der evangelischen Deutschen im AuSlande, die gestern in den Landeskirchen gesammelt wurde, erbrächte in der hiesigen TrinitatiSktrche 45 Mark. —* Am Sonnabend lief die Meldefrist für die zur Besetzung ausgeschriebene Stelle eines zweiten Dia- konu» ab. Die Stelle hat insgesamt sieben Bewerber gefunden, von welchen vom Rate drei dem Kirchenvorstande zur Wahl vorgeschlagen werden. —* Wie am gestrigen Totensonntag so manche Lieber- gäbe nach dem Kirchhofe gebracht wurde, so wurde auch feiten« der beim Feldartillerie-Regiment Nr. 68 und beim Pionier - Bataillon Nr. 22 dienenden ehemaligen Afrikakämpfer der gefallenen Kameraden gedacht. An dem in der Kaserne 1/68 errichteten Gedenkstein wurde von einer Abordnung unter einer kurzen Ansprache de» Oberfahnenschmtede» Jahnisch 11/68 ein Kranz nieder gelegt. Ein kurze» Gebet beschloß die würdige Feier. —* Herr Oberlehrer Kantor Fischer bittet un» um Aufnahme folgender Zeilen: In allen Orten rüstet man sich, den 100jährigen Geburtstag eine» Felix MendelS- sohn-vartholdy (geb. 3. Februar 1809),/dem da» deutsche vylk so viele herrliche Musikwerke verdankt, zu feiern. Auch bei un» soll nächste» Frühjahr in einem Kirchen- konzert« da» Oratorium „GttaS" zur Aufführung «. d. Exped. d. Bl. für Wohnung-Tuchende kostenfrei. Für Der- zVZ I Mieter: bei Selbstrintrag in di, List« tv Pf bei verlangtem I Eintrag durch unseren Beamtin 20 Pf ; di« im Tageblatt ö annoncierten Wohnungen re. finden kostenfreie Aufnahme. "
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