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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190812075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-07
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1908
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marsch der Kompagnie Franke «ach dem Süden (Ende Dezember 1903) unterstand«« t-m die obigen Westbezirk«, >« deren Sicherung ihm di« Formierung einer Grsatzkom- pagni« t« Omaruru übertragen «ar. Mach dem Au»bnrch de» (Kriege») Aufstande» und de« «folgte« Eintreffen der ersten Verstärkungen macht, er den Zug de» Detachement» Eyga» und damit di« Gefechte am Lt»w«nb«g und Groß- Bärmen (am 16. bezw. 18. Februar 64) mit, spät« nahm er an einigen Unternehmungen gegen die Herero im Koma«- Hochland teil und trug durch zahlreiche Patrouille« zur Säuberung der unterstellten Bezirke bet. Im Jahr« 1907 «ar « zuerst Führer eine» Kamelkorp», da» mit zwei anderen Korp» zusammen al» zu einer Abteilung unter seiner Führung mit rund 1000 Kamelen vereinigt wurde Zweck derselben war in der Hauptsache die Versagung de» vaywege» Su»—Ketman»hoop. —* Ter Allgemeine Veamtenverein Riesa «eranstaltet am morgenden Dienstag abend» 8 Uhr im >,Gesellschaftshause" für seine Mitglieder zum ersten Male einen Lichtbilder - Vortrag, der recht interessant zu wer den derspricht Herr Organist F. W. Scheffler, dessen selbst erlebte Reisebeschveibungen überall, wo er bisher gespwchen, sehr beifällig ausgenommen wurden, spricht über seine Rei.'e nach Dänemark. TaS gesprochene Dort wird durch zahlreiche Lichtbilder erläutert werden, deren Vorführung in den Händen des Herrn Photograph Werner liegt. Tie Mitglieder des Vereins seien auf den Vortrag auch hierdurch aufmerksam gemacht: —f. Da» Kgl. Landgericht Dresden verhandelte am Sonnabend, gegen den 20 Jahre alten Handlungsgehilfen Theodor Max Bernhardt und den 23 Jahre alten Hand- lung»gehilfen Otto Felix Henke wegen einfachen und schweren Diebstahl». Beide Angeklagte waren bet der Firma Ferdinand Schlegel in Riesa in Stellung und hatten, wie wir schon früher mttteilten, da» ihnen geschenkte vertrauen in grober Weise mißbraucht. Da» Urteil lautete für Bernhardt auf 10 Monate Gefängni», für Henk« auf 8 Monate 2 Wochen Gefängni»; jedem wurde 1 Monat al» verbüßt angerechnet. Die Angeklagten haben r» ledig, lich ihrer bisherigen Unbescholtenheit und ihrem offenen Geständnisse zu verdanken, daß st« nicht zu Zuchthausstrafe verurteilt worden find. —* Das unrühmliche Ende eine» Katers bildete die letzten Tage voriger Woche da» Gespräch in einem Restaurant an der Elbe, in einigen Arbeiterfamilien und auch bet der städtischen.Polizei. Der Besitz« ge nannten Restaurant» besaß einen prächtigen Kater, der meist gemächlich hinter dem Ofen schnurrte und nur ab und zu sich auf die Straße wagte. Er schien den Menschen auf der Straße nicht recht zu trauen. Früh machte er jedoch meist «inen bescheidenen Bummel. Aber al» am vergangenen Mittwoch dichter Morgennebel zwischen den Häusern lagerte, hat er sich wohl nicht schnell genug nach Hause gefunden. Er saß da, unschlüssig, wohin er sich wenden solle. Seinen Zweifeln wurde er ab« rasch über, hoben. Ehe er «inen klaren Gedanken zu fassen vermochte, hatte ihn eine harte Männ«rhand am Fell ergriffen und nun ruhte « sanft auf des Manne» Arm. Wenn aber der Kater in seinem Gemüt die frohe Hoffnung gehegt »haben sollte, daß er als Findling seinem Herrn zugeführt würde, so sah er sich bald grausam enttäuscht. In ihm vollständig fremde Umgebung sah « sich versetzt, al» d« Mann ihn vom Arm nahm. Recht unbehaglich sühlte er sich dort, denn man war nicht sehr freundlich mit ihm. Er hätte sich gern unter den Ofen gelegt, aber da» leb- hafte Feuer, da» darin unterhalten wurde, kam ihm ver dächtig vor . . . Der weiter« Verlauf seine» Abenteuer» würde ihm, wenn er noch weiter de» Denken» fähig ge blieben wäre, bestätigt haben, wie nur zu sehr gerechtfertigt sein Verdacht war. Aber plötzlich schwanden ihm die Sinne . . t Gewaltsam hatte man ihm den Lebenitfaden abgeschnitten. Nach k« zer Zelt drang ein verführerischer Duft au» der Pfanne herau», in der die fleischlichen Neber- reste de» armen Kat«» lustig brodelten. Bald saß die Familie vereint um den Tisch und vrrzehrte mit Wohl- behagen das Mahl. Doch zwischen Lipp' und Pfannen- rand schwebte dunkler Mächte Handl Gin Schutzmann hatte den „Braten gerochen"; er erschien zu recht uner- wünscht« Zeit auf der Bildfläche, und zwar so plötzlich, daß dem sorgenden Familienvater beinah« «in Stück de« zarten Braten» in d« Kehle stecken geblieben wäre. Nach einigem Hin- und Herreden war die Angelegenheit geklärt. Der Mann hatte zwei Freunden einen Teil der «beuteten Katze zukommen lasten. Nun erscheint e» nicht ganz au»- geschloffen, daß der genossene Braten noch allen dreien einige» Bauchgrimmen verursachen wird. —* Ein grübe« Bubenstreich ist in Nr Nacht Lüm Mittwoch -um Donnerstag voriger Woche hier an dem Casä und Restaurant von Carl Wolf auf der Pau- sitzerstraße verübt würden. Der Aerstörungslust offenbar jugendlicher „Helden" ist die große Mklcrmelaterne zum Opfer gefallen. Bedauerlicherweise sind die Täter uner- mittelt geblieben, denen eine exemplarische Strafe nicht» schaden würde, wenn ihnen die Achtung vor fremdem Eigentum terlüren gegangen ist. — Der Landesverband zur Förderung de» Hand- sertigkeitSunterrichk» im Königreich Sachsen (Vorsitzender Herr Bezirksschulinspektor Schulrat De. Prietzel in Dresden) wird seine nächste Hauptversammlung ü!m 13. und 1t. April 1909 in Riesa abhalten. Mit der Hauptversammlung ist eine Ausstellung Von Schüler arbeiten verbunden. —88 Das Ministerium des Innern hat an die Ge- töerbe-Kammern svlgenöe bemerkenswerte Aufforderung erlassen: „DaS Ministerium des Innern hält er für wün schenswert, daß dem Kleingewerbe, besonder» anf dem Lande und in kleineren Städten, belehrende gewerbliche Vvrträge dargeboten werden. Liese tzSMten etwa Besprechungen über Antrieb»- und Lrbeitä- mäschint«, »o«ns möglich unter Vorzeigung solcher Ma schinen und anderer Arbeitsbehelfe über bildlicher Dar stellungen, süwte Materialien kund«, Kalkulation, Buch führung u. a. umfassen. G» ist erforderlich, daß die Vor- träge von geeigneten, mit der Praxi» vertrauten Fach männern, Gewerbelehrern u. a. gehalten werden und sich aus «in befrimmte» Fachgebiet und einen nicht zu gvoßen Bezirk beschränken. Vergütungen an die Vortragenden au» Staatsmitteln können in Aussicht gestellt werden. Da» Minijterium des Innern sieht einer gutachtlichen Aussprache hierüber, wenn möglich mit bestimmten Vor schlägen geeigneter Perfünen und solcher Orte, an denen vorttäg« erwünscht oder angebracht sein Würden, bis 30. Dezember d». IS. entgegen " — Tie Gewerbekammer hat die Innungen aufgeßordert, Wünsche und Vorschläge an sie gelangen zu lassen. —88 DerVerband sächsischer Gewerbe-und Handwarker-Vereine zählt jetzt ISS Vereine mit 30000 Mitgliedern. Der nächste Verbandstag füll "m Jahre 1909 in Pulsnitz abgehalten werden. — DaS Süzialdemokratische Zentralkomitee für Dachsen hüt auf Montag, den 14. Dezember, vor mittags 10 Uhr nach dem Kristallpalast in Dresden eine außerordentliche Lande-Versammlung zusammenberufen. Auf der Tagesordnung steht als einziger Punkt die WahlrechtSfrage, über die Herr TL. Georg Gradnauer referieren wird. Das Zentralkomitee ruft die Delegierten der Sozialdemokratie! auS dejn ganzen Lande zusammen „zu ein« Kundgebung gegen die Missetat des Vier stimmenunrechts." — Bün der Oberelbe wird geschrieben: Der Flöhereibetrieb gilt für dieses Jahr nun als beendet, da größere Prahmen aus Böhmen nicht mehr Sintresfen. IM übrigen ging er an den letzten Lagen auf der Elbe aber noch recht lebhaft zu, da noch manches. Fahrzeug Ladung talwärts zu bringen suchte. ' — In Dresden wird folgender Aufruf verteilt: Mitbürger! Unsere deutschen Brüder in Böhmen werden vün dem Fanatismus des TschechentumK seit Jahrzehnten verfolgt und bedrängt! Herausfordernder als je tritt in den letzten Wochen da» Tschechenvolk in Prag und anderen böhmischen Orten auf den Plan. Rohe Gewalttaten gegen die Deutschen sind an der Tagesordnung! Vernichtung des Deutschtums ist die tschechische Losung! Kein Tscheche will mehr deutsche Waren kaufen! Und was tut Ihr? Millionen opfert Ihr jedes Jahr dem Dschechen-Bier, obgleich unsere einheimischen Biere gleich gut und weit billiger sind! Seid auch in dieser wirtschaftlichen Frage deutsch und trinkt fvrtab kein Dschechenbier mehr. Beherzigt die treffenden Verse des Kladderadatsch: Die edlen Tschechen im Löhmerland, Die sind in grimmiger Wut entbrannt^ S>re prügeln die deutschen Studentenschgren Und boykottieren die deutschen Waren. Wir aber, Gott Lob, wie edel sind wir, Wir trinken großmütig das tschechische Bier. Und werc-en die Tschechen stets frecher und rüded. Mos kümmert die Not uns der deutschen Brüder? Mas Haß, was Rache! Böhmen ist weit —. Wu Pvosit der deutschen Gemütlichkeit! —KK Da» König!. ESchs. KrtegSministerium hat sich bereit erklärt, der Einführung landwirtschaftlicher UnterrichtSkurs« in der sächsische« Armee näh« zu trete«. E» sollen zunächst DersuchSkurs« in einem oder in mehreren größeren sächsischen Standorten einge richtet, die weiteren Maßnahmen aber erst dann getroffen werden, wenn di« für da» Königreich Preußen geplanten diesbezüglichen Anordnungen bekannt geworden sind. —88 Wie schon früher mttgeteilt, ist auf Anregung de» Kgl. Ministerium» de» Innern unter Mitwirkung des Landeskulturrate» zu Anfang de» Jahre» 1908 ein Lande», verband Sächsischer Kantnchenzüchtervereine mit dem Sitze in Dresden gegründet worden, der sich die Aufgabe gemacht hat, die Kaninchenzucht im Königreich Sachsen zu fördern und ihre volkswirtschaftliche Bedeutung zu heben. Seiten» de» Kgl. Ministerium» de» Innern war bereit» vorher die Bereitwilligkeit erklärt worden, Mittel zur Hebung der Kaninchenzucht zu bewilligen, aber zugleich di« Fordnung aufgestellt, daß die Verwendung von Staat»mitteln nach bestimmten Grundsätze» zu er folgen habe. Der Lanbe»kulturrat hat infolgedessen Grund,, sätze für die Gewährung von Preisen bei KaninchenauS- stellungen und von Beihilfen zur Errichtung von Deck- stationen aufgestellt, welche jetzt die Genehmigung de» Ministerium» gefunden haben. Hiernach werden Preise nur zu Ausstellungen gewährt, bi« von den dem Landes verband« angeschloffenen Gruppen bez. Verbänden von Kaninchenzüchterveretnen und vom Verband« selbst ver anstaltet werden. Sie dürfen nur an sächsische Staat», angehörige und für Tt«e nachgenannt« Kaninchen-Raffen in folgenden Abstufungen vergeben werden: Belgische Riesen und französische Widder: 1. Preis 7,50 M., 2. Preis 5 M., 3. Prri» 8 M.; Stlberkaninchen und andere zur Fellnutzung bestimmte Raffen: dieselben Preise. Im Falle de» Vorhandensein» hervorragend« Zuchttiere der in Frage kommenden Kaninchenraffen kann mit Zustimmung de» Land«»oerbande» anstatt der vorbezeichneten drei Preise ein Ehrenpret» in Höh« von 15 M. verliehen werden, wenn sich da» Prei»gericht einstimmig dafür au»spricht. Zut Errichtung von Deckstationen werden einmalige staat liche Beihilfen gewährt. Di« Deckstationen dürfen bi» auf wettere» nur mit rassereinen Tieren bester Qualität besetzt werden und zwar mit belgischen Riesen, französischen Widdern und Stlberkaninchen. —jw. Der Vorstand de» verbände» Sächsischer Industrieller tritt am Mittwoch, den V. Dezember d. I. in Dre»d«n zu «in« Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stchen neben dem Geschäftsbericht Stellung- «ahme zu de« Ftnanzoorlagen de» RetchSschatzsekretär», Be- richt über die Verhandlungen de» Reichstage» »ek. Ge iperbeordnunglnovelle, Anträge au« Mitgltederkretse« u. a. -- Wochen-Sptelplan d« König!. Hoftheater zu Dresden. Opernhaus. Dten»tag: »Eugen Onegin." — Mittwoch: »Die Fledermaus." — Donnerstag: »Da« Rheingold." — Freitag: »Der Darbt« von Sevilla." »Der Bajazzo." — Sonnabend: »Di« Walküre". — Sank- tag: »Di« drei Pinto»." —- Montag: »Siegfried". — Schausptelhau«. Dien»tag: »Die versunkene Glocke." — Mittwoch: .Thersites." — Donn«»tag: Auf Aller- höchsten Befehl: »Maria Stuart." — Freitag: »Die Liebe wicht." — Sonnabend: »Die Rabenstrinerin." — Sonn tag: Nachm. */,2 Uhr: 8. Volk»vorstellung: »Herode» und Marianne." Abend«: »Die Liebe wacht." — Montag: »Die berühmte Frau." * Gröba, 7. Dezember. Unter starker Beteiligung fanden hier gestern Nachmittag von IS bi» 4 Uhr die Gemeinderatswahlen statt. Abgesehen von der 4. Klaffe, von der wett« unten zu lesen sein wird, war da» Ergebnis nicht überraschend. Die erste Klaffe, die au» den ansässigen Gemetndemttgliedern mit über 250 Grundsteuer-Einheiten gebildet wird, zählte 25 Wahl berechtigte, von denen 22 erschienen. Diese gaben beinahe einstimmig ihre Stimmen für den bisherigen Vertreter, Herrn Bäckermeister Emil Str eh le ab, der dem Kollegium schon 12 Jahre angehvrt und ihm nun weiter erhalten geblieben ist. Die zweite Klasse umfaßte 53 Wahlberechtigte; zu ihr gehören die ansässigen Gemeinde- Mitglieder mit über 100 bi» mit 250 Grundsteuer-Ein heiten. Bon diesen 53 gingen 40 zur Urne. Davon gaben 26 ihre Stimm« Herrn Franz Riedel, der somit neu in da» Kollegium eintritt. Der bisherige vertret« dieser Klaffe, Herr Heinrich Hammitzsch, blieb wett in der Minder heit. Die Zahl der Wahlberechtigten in der dritten Klaffe, die au» ansässigen Gemeindemitgltedern bi» mit 100 Grundsteuer-Einheiten gebildet wird, betrug 87, von welchen 49 ihrer Wahlpflicht genügten. Gewählt wurde mit 33 Stimmen Herr Schaffner Karl Lteberwirth, der gleichfalls noch nicht dem Kollegium angehörte. Zu Ersatzmännern wurden gewählt: 1. Klaffe OSwin Zimmer mann (21 Stimmen), 2. Klaffe Moritz König (28 Stim men), 8. Klaffe Franz Krei» (46 Stimmen) und Robert Kirsten (36 Stimmen). Da» Ergebnis der vierten Klaffe, in welche alle unansässigen Gemetndemitglieder gehören, war ein ebenso überraschende» wie bedauerliche». Von den 427 eingetragenen Wählern dies« Klaffe waren nach de« übereinstimmenden Kontroll-Listen 844 Wähler «schienen, aber nach der Veffnyng der Wahlurne fanden sich in dieser 346 Stimmzettel vor, also zwei mehr, al» Wähler dage- wesen waren. E» müssen demnach zwei Wähler je doppelte Stimmzettel abgegeben haben. Natürlich konnte unter diesen Umständen da» Wahlergebnis nicht verlesen, viel mehr mußte vorläufig die Wahl für ungültig er klärt werden, bi» dis Königliche AmtShauptmonnschaft, der natürlich sofort Bericht erstattet werden mußte, eine Entscheidung getroffen hat. von 427 eingetragenen Wählern gingen 344 zur Wahl! Da» find 200 Wähl« mehr al» bei der letzten Wahl vor zwei Jahren! Damal» wurde der sozialdemokratische Vertreter mit nicht ganz 100 Stimmen gewählt. Kur- vor Redakttonsschluß geht un» noch die Mittei lung zu, daß sich heute abend der Gemeinderat über wei- tere Maßnahmen bezüglich der Wahl in der vierten Klaffe schlüssig werden dürfte. E» scheint die Ansicht vorherrschend zu sein, daß ein« Neuwahl kaum nötig sein wird. Viel leicht läßt sich die Angelegenheit so erledigen, daß die Stimmen doch noch ausgezählt werden, bei demjenigen, der die meisten Stimmen hat, würden die zwei zuviel abge gebenen Stimmen in Abzug gebracht werden und nur wenn sich dann Stimmengleichheit «geben sollte, hätte eine Neuwahl stattzufinden. Ueber die am Sonnabend stattgefundene Einwohner- Versammlung wird un» berichtet: Banz außerordentlich lebhaft war diesmal der Kampf zur Gemeind«at»wahl in unserem Ort«. Die Sozialdemokraten, die bisher alle Ver treter für die 4. Klaffe (Unansässige) stellten, machten alle Anstrengungen, um den frei werdenden Platz nicht zu ver lieren, da auch feiten» der bürgerlichen Parteien lebhaft für diese Klaffe agitiert wurde. Noch am Vorabend (Sonn abend) de» Wahltage» hatten die Sozialdemokraten eine öffentliche Einwohner-Versammlung nach dem Gasthof Gröba etnberufen, in welcher ein auswärtiger soziüldemo- krattsch« Redner über die Aufgaben der Gemeindevertretrr sprach. In 1'/, stündiger Ausführung, die zum Schluffe ermüdend wirkte, verbreitete sich der Referent üb« da» sozialdemokratische Kommunalprogramm, da», wie nicht ander» zu «warten, den Beifall d« anwesenden Sozial demokraten fand. In der sich anschließenden Debatte «- griff der Kandidat der bürgerlichen Parteien, Herr Kassierer Jlltg, da« Wort. Seine etnstündtge fließende Red« weckte mit ihren klare« und leichtoerständlichen Ausführungen den vollen Beifall der in überaus stark« Anzahl anwesen den Nichtsozialdemokraten. Jedenfalls hatte der Verlauf der Versammlung für die Sozialdemokraten und ihre Kan didaten nicht den gewünschten Erfolg; «» war der allge meine Eindruck, daß der Nutzen bezw, Erfolg den bürg«- lichen Kandidaten zufiel. 88 Dresden, 7. Dezember. Vor der 5. Straf kammer oe» Landgerichts Dresden hatte sich der an der Volksschule zu Rathen in der sächsischen Schweiz an gestellte Volksschullehrer August Moritz Richter wegen CittlichkeitsverbrechenS zu verantworten. Ter Angeklagte wurde in Masicht auf den von ihm angerichteten schweren Schaden zu der exemplarischen Ärafe von 3 Jahren Ge fängnis verurteilt. Außerdem wurden ihm die bürger lichen Ehrenrechte aus die Tauer von 5 Jahren aberkannt. >( Dresden, 7. Dezember. Frau Prinzessin Johann Georg tras gestern vormittag 10 Uhr 26 Min. aus Tanne» hier wieder ei«. — Der österreichisch-ungarische Gesandt«
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