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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190812097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-09
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1908
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.'M»'- ' ' ' Riesaer G Tageblatt Mittwoch, S. Dezember 1S08, abends. 61. Jahr«. - ««d A«r»rg»r MMM rmd A«Mty. rÄegramm.ildrefs« ß!^ KFemsprechstell» Lag » att, M.sa. Nr. 20. für Lke Königs AmtshaupLmmmsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GröVa. S8« Da» Riesaer Tageblatt erschtsnt jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Psg., durch unsere Träger tret in» Hau» 1 Mark SS Psg, bei Abholung am Schalter der kaisnj. Pofianstalten 1 Mark SS Psg, durch den Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Bnzeigeu-Auuahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Nviuttongdmck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße S9. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 0. Dezember 1908. —* Zu einer nichtöffentlichen gemein schaftlichen Sitzung fanden sich gestern abend V,6 Uhr die beiden städtischen Kollegien im Sitzungs zimmer des Rathauses zusammen. Wie au» der ver- öffentlichten Tagesordnung ersichtlich, handelte e» sich um die „Abgabe einer die künftige Gestaltung de» Bebauung«, planes betreffenden Erklärung durch die städtischen Kölle- gien". Die Verhandlungen hierüber währten ca. eine Stunde, sodaß gegen */,7 Uhr di« sich daran anschließende öffentliche Sitzung de« Stadtverordneten- kollegium» begann. Hierbei waren 15 Stadtverordnete zugegen, außerdem wohnte Herr BürgermeisterDr. Scheider al« Vertreter de» Rate» der Sitzung bei, ferner Herr Stadt- rat Hynek. Der Hauptpunkt der Tage»ordnung war die Beratung de» städtischen Hau»hattplan» sür 1999. Vor her wurden folgende drei Punkte erledigt: 1. gab der Dorfitzende, Herr Oberjustizrat Heldner, Mitteilung von dem Ergebni» der Stadlverordnetenwahl und davon, daß di« gewählten Herren sich zur Annahme der Wahl bereit erklärt haben. Ferner lag «in Dank schreiben de» Herrn Assessor H. M. Riedel sür die erfolgte Wahl zum juristischen Stadtrat vor. 2. Die Wohnung de» Poltzeiwuchpmeister» bedarf einer Erneuerung. Der Rat hat hierfür 200 M. zu Konto 4 der Etadthauptkaffe nachzüverwilligen be schlossen. Einstimmig war hiermit da» Kollegium ein verstanden. 3. Der Krankenhau»au»schuß hat angeregt, den Platz vor dem Krankenhause zu regulieren, um dieser Fläche ein schönere» Aussehen zu geben, als die» jetzt der Fall ist. Der Stadtgärtner hat eine» Kostenanschlag auf gestellt, nach welchem die beiden Seiten de» ZufahrtSwege» nach dem Krankenhause mit Birken und Gehölzen be- pflanzt werden sollen, rva» 362 M. Kosten verursachen würde. Da» Stadtbauamt hat hierzu noch die Aufstellung von zwei Ruhebänken empfohlen, wodurch sich die Kosten auf ea. 400 M. erhöhen würde«. Der Rat hat beschlossen, die Bepflanzung nach Vorschlag de» Stadtgärtner» aus- zuführen und 362 M. hierfür zu bewilligen, von der Aufstellung der Ruhebänke hat er jedoch abgesehen. Der Herr Bürgermeister begründete den RatSbeschluß, daß man au» bestimmten Gründen dort keine Bänke aufstellen, auch keine Wege anlegen wolle. Herr Vorsitzender Heldner be dauerte dagegen den Standpunkt de» Rate» und hielt die Aufstellung von zwei Ruhebänken für sehr angebracht, eben- so die Herren Nitzsche und Schönherr; letzterer war der Ansicht, daß man die Bänke nicht in die Anlagen hinein zubauen brauche, sondern läng» d«S Fußwege» aufstellen könne. Der RatSbeschluß fand hierauf Annahme mit der vom Vorsitzenden beantragten Abänderung, die Kosten für die beiden Ruhebänke mit zu verwilligen. 4. wurde der HauShaltplan beraten, der den Mitgliedern im Entwurf gedruckt vorlag. Zunächst gab der Herr Vorsitzende da» Protokoll der Sitzung de» Finanzaurschuffe», in der der Haushalt- plärr beraten wurde, bekannt. Nach der Aufstellung in dieser Sitzung war da» Endresultat de» Hau»haltplan» ein Fehlbetrag von 276400 M. E» sind dann Abstriche an den Erneuerungifonds de» Rittergutes, de» Sa»- und Wasserwerke» erfolgt, doch war auch damit zu rechnen, daß di« für die Realschule eingesetzten Schulgelder nach Lag« der Verhältnisse wieder geringer eingestellt werden müßten, sodaß schließlich 28700 M. durch Zuschläge aufzubringen gewesen sein würden. Der Rat hat dann beschlossen, im großen Ganzen den HauShaltplan nach dem vorgelegten Entwurf zu genehmigen; al» Anlagen bliebe» dann: 40200 M. Etadthauptkaffe, 11000 M. Armenkasse, 120800 M. Schulkasse undI37600 M. Kirchgemetndekasse, sodaß insgesamt 209600 M. aufzubringen find. Diese finden Deckung bi» auf 14600 M., welcher Betrag al» Zuschlag zu den Anlagen aufgebracht werden müßte, da» würden ca. 8 Prozent sein. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte dazu, daß «» für ihn keine Freud« sein könne, wenn er gleich da» erste Mal, da er den HauShaltplan aufstelle, mit einem Zuschläge kommen müffe. In den letzten Jahren hätten aber reichliche BetriebSüberschüffe er möglicht, daß Zuschüsse beseitigt worden wären. Anderer seits seien bisher die Bedürfnisse wesentlich niedere gewesen, besonder» bei den Schulen, dazu käme jetzt ein Ausfall bei der Sparkasse. Der Betriebsfonds von 30000 M. sei zu klein; man müsse künftig 60000 M. al» Betriebsfonds be- zeichnen. Dazu habe man einen BetriebSreservefond» von 30000 M. bestimmt. Die» solle au» Betriebrüberschüssen zur Entlastung der Steuerzahler genommen werden. 5000 M. sollten von den Zinsen aus dem Straßenbau- fand mit verwendet werden. Ferner erwähnte er die Streichungen für Einstellungen zu verschiedenen GrneuerungS- sond». Infolge dieser Maßnahmen würde e» möglich sein, mit 10 Prozent Zuschlag auszukommen, während man sich erst auf 15 Prozent hätte gefaßt machen müssen. Auf 8 Prozent zuzukommen würde wahrscheinlich nicht möglich sein, weil die Echulgelderhöhung bet der Realschule wohl wieder in Wegfall gestellt werden würde, nachdem andere Städte sich der Erhöhung nicht angeschlossen hätten. Hierauf trat man in die Einzelberatung «in, die verhältnismäßig schnell vor sich ging. Nur bei wenigen Konten entspann sich eine Aussprache. Im Konto 4 sind für Erneuerung der Decke im RatSzimmer 1500 M. ein gestellt. Da» erschien dem Herrn Vorsitzenden zu hoch, ebenso den Herren Stadtv. Winter und Nitzsche. Der Herr Bürgermeister erläuterte, daß die Decke sehr schadhaft sei und gründlicher Erneuerung bedürft«. Don den Kosten anschlägen hierfür sei da» billigste Angebot eingestellt worven. Herr Stadtv. Wolf erwähnt im Anschluß hieran, ldaß er gehört habe, daß für die Renovierung des Rats- zimmer» ein Betrag von ca. 6500 M. auSgeworsen worden sei. Die» sei ein Betrag, der unseren Verhältnissen nicht entsprechen würde. Er bitte den Herrn Bürgermeister um Auskunft. Dieser weist darauf hin, daß vor seinem An- tritt ein Fonds von 6000 M. für die Erneuerung de» Mobiliar» im RatSzimmer angesammelt worden sei. Man habe nun erwogen, ob man ein Preisausschreiben an die Kunstgewerbeschule erlassen solle, doch habe er vorgeschlagen, von einem Preisausschreiben abzusehen, im übrigen eine gediegene Ausstattung Herstellen zu lassen. Der BauauS- schuß habe Unterlagen herbeigezogen, die Vergebung sei noch nicht erfolgt. Er verwahre sich aber ausdrücklich da gegen, daß eS etwa so gedreht werde, daß er eine beson der» schöne Ausstattung verlange. Die Mittel seien vor seinem Amtsantritt angesammrlt worden. Abgesehen da- von aber halte er für richtig, daß das RatSzimmer eine bessere Ausstattung wie jetzt erhalten müsse, nicht etwa wegen der Personen, die darin arbeiteten, sondern weil eS der Repräsentationsraum der Stadt sei. Die in den Hau». Haltplan eingestellten 1500 M. für die Decke seien bei den 6500 M. nicht mit inbegriffen. Herr Wolf gibt sich damit zufrieden und meint, daß Liese Erklärung dazu beitragen werde, die Gemüter zu beruhigen. Bei Konto 19 regte Herr P. Fischer an, mit den Zinsen für den Straßenbau nach dem Schlachthofe nicht mehr den Schlachthof zu be- lasten. Für dieses Jahr soll e» dahingestellt bleiben. Bei Konto 34, Einquartierung, bat Herr R.-A. Fischer um Auskunft, ob nicht da» EtnquartierungSregulativ veraltet sei.' Herr Stadtv. Nitzsche war derselben Meinung. Be sonder» müsse in einer Neubearbeitung festgesetzt werden, daß diejenigen, die hier ihr Einkommen hätten, aber nicht hier wohnten, auch mit zu den Einquartierungskosten herangezogen würden. Der Herr Bürgermeister versichert, sich mit dieser Frage beschäftigen zu wollen. Längeren Aufenthalt nahm man bet Konto 38, Stadtkrankenhaus. Herr stellv. Dor- fitzender Echönherr führte hierzu au», man dürfe hier nicht an Lu»gaben sparen, man müsse bedacht sein, die Ein nahmen zu steigern, wenn man «in günstigeres Ergebni» von diesem Konto erhoffe. Herr Stadtv. Schnauder meint, daß doch gewisse Ersparnisse gemacht werden könnten. Herr Wolf warnt, beim Versuch nach erhöhten Einnahmen nicht etwa die 3. BerpflegSklasse zu hoch zu nehmen. Die in Frag« kommenden Kassen könnten dann leicht versucht werden, ihre Kranke« nach auswärtigen Krankenhäusern zu schicken, Der Herr Bürgermeister erklärte, auf dem Standpunkte zu stehen, daß sich doch die Ausgaben herabdrücken ließen. Er könne nicht auf Einzelheiten «ingehen, doch glaube er bestimmt versichern zu können, daß die Ausgaben sich bald wesentlich verringern. Bet Pos. Beköstigung rc. und Me dikamente würde die Ersparnis wahrscheinlich 2—3000 M. betragen, ohne daß die Kost geringer würde. Bon den Krankenkassen dürfe er aber wohl erwarten, daß sie wegen einer etwaigen kleinen Erhöhung das Krankenhaus nicht gleich boykottieren würden. Die Berpflegsätze seien früher festgesetzt worden und mittlerweile seien doch alle Lebens- mittel teurer geworden. Eine weitere Einnahme sei daran» zu erhoffen, daß man für die operative Hilfeleistung, die jetzt gar nicht in Rechnung gestellt worden sei, einen Be- trag erhebe. Aber in diesem Jahre solle nicht» geändert werden; er wolle sich aber eingehend darum bemühen, die Ausgaben herabzudrücken und die Einnahmen etwa» zu erhöhen. Hierzu stellt Herr Stadtv. Winter eine Frage. Er habe zu seinem Erstaunen gehört, daß im Kranken hause eine etwa» liederliche Wirtschaft herrschen solle. E» sei ihm gesagt worden, daß vom Krankenhause verschiedene» mit fortgeht; eine Scheuerfrau habe sogar nicht alles essen können und habe noch Essen verkauft. Hierauf erwiderte der Herr Bürgermeister, daß ihm der Fall bekannt sei, daß e» freilich nicht ganz in Ordnung gewesen sei, doch sei Abhilfe sofort geschaffen und er bitte, auf Einzelheiten nicht einzugehen. Kleine Aussprachen erfolgten noch bet Konto 39, Realprogymnasium, Konto 41, JnSgemein, wo bei auf Antrag des Herrn Schönherr bei der König Friedrich August-Etiftung der auf 1000 M. heruntergesetzte Betrag wieder auf 3000 M. erhöht wurde, und bei der Kirchkasse. Damit war die Beratung beendet. Das Kollegium ge nehmigte hierauf im Ganzen den HauShaltplan, auf den wir bei Gelegenheit noch zurllckkommen werden, nach dem vorgelegten Entwürfe. —* Unsere Leser seien darauf aufmerksam gemacht, daß vom 10. d. M. ab auf nur einige Tage im Schau fenster der Handlung deS Herrn AloiS Stelzer hier, Hauptstraße, ein Kasten mit gegen 50 interessanten afrikanischen Schmetterlingen zur Ansicht aus gestellt ist. Die Schmetterlinge stammen sämtlich au» Togo (Deutsch-Westafrika) und sind von einem in Riesa wohnhaft gewesenen Herrn gesammelt. Die Falter sind zwar nicht so farbenprächtig, wie solche aus dem süd amerikanischen und indo-australischen Faunengebiete, nähern sich vielmehr teilweise den bei uns heimischen Arten, verraten aber immerhin ihre tropische Herkunft. Man versäume nicht die Gelegenheit, diese Urwalds- bewohner in Augenschein zu nehmen. Die Sammlung ist übrigens unverkäuflich. —* Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, wird mor gen Donnerstag abend im „Ratskeller" Herr Stadtgärtner Kintzel einen Bvu^g über Vogelschutz und dessen Nutzen halten. Zu diesem zeitgemäßen Vortrag seien im Hinblick auf die große Nützlichkeit verschiedener Vogelarten alle Gartenbesitzer und Vogelliebhaber eingeladen. Welche Unsummen werden nicht jährlich für Vertilgungsmittel gegen Obstschädlinge auSgegeben, aber das natürlichste und wirksamste Mittel — der Vogelschutz — findet wenig, meistens gar keine Beachtung. —* Von der Elbe. Gestern und heute ging die Elbe wieder schwach mit Treibet», eS scheint also im Oberlaufe größere Kälte als hier zu herrschen. — Der Schiffseigner Adolf Eichner aus Copitz hatte mit seinem Fahrzeuge bei Bleckede eine schwere Havarie. Der Kahn war mit Salz beladen und von Schönebeck nach« Hamburg unterwegs. Er muß auf einen scharfen Gegenstand auf gefahren sein, der «in schweres Leck im Boden verursachte. Trotz vorgenommener Pumpoersuche sank der Kahn, dessen Ladung völlig verloren ist. — Die Königliche Kreishauptmannschaft Dresden hat beschlossen, den Schiffern Herren Ernst Robert Rabe in Nünchritz, Karl Paul Bolbrtch in Sröba und Gustav Paul Gold« in Pillnitz für die von ihnen am 27. Oktober diese» Jahre» mit Entschlossenheit bewirkte Rettung eine» Mädchen» vom Tode de» Ertrinken» in der Elbe ein« öffentliche Belobigung auszusprechen. —* Nach einer un» von der Ober-Postdireltion Drei- den zugegangenen Mitteilung kann die Postbesörderung vom Festlande nach den Nordseetnseln Amrum, Föhr, Sylt, Pellworm, Nordstrand und Röm beim Eintritt strengen Froste» meist nur durch Eisboote aufrecht erhalt«« Ass guio Vedeek - Aier.
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