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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190812117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-11
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1908
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«» b«e GM«d vou «ach« gchürchG 49 Jahr, alt, van Beruf Uertchändl», weg« v»1rü««r,ten gesucht, vor« gaftm» mutz, aus tzüu htefigen Pfertzemarkt, »tu Ztzeun» alchchu» «aaml« »erhsstet. Der Beröafttt, ttua 27000 Mark Ich sich, schu, Mau etwa 10000 Marl. Der »er« hastete tzestrchtet, her Gesuchtt zu sein, und Mll a« Nuß- lantz Mm««. Da» «nertzkt« «tun Kaution »urdr ab» «MH«/ («eißn. Tbl.) Meißen. Bei den in der Nacht -um Dienstag au»- geführte« Einbrüchen in Gröbern sind den Einbrechern neben größeren Geldbeträgen zwei golden, Hrrrenuhrrn, eine golden« Panzerkette mit Medaillon, eine goldene Uhr« ltztte, «ine Eoldboublee-Uhrkett», drei goldene Siegelringe, eta goldener Trauring, «in« goldene Krawattennadel, fünf Stück alte Krönungltaler und ein Tesching mit einer An- zahl Kug«lpatronen in die Hände gefallen. Nossen, vorgestern nachmittag tur- nach 4 Uhr Ist aus dem hiesigen Vahnhaf« der Wagenrücker Emil Schubert au« NHSsa beim Rangieren zwischen die Puffer zweier Güterwagen geraten und dabei derart schwer ver. letzt worden, daß er abend« verstorben ist. D»««tz«n. Maximilian Harden hielt vor- g«ft«tm abend im vereinbhaus« «inen Vortrag über di» politisch, Lage. Im verlaufe seiner Ausführungen wurde er von einem Ohnmacht«ansall betroffen und stürzt« auf da« Podium nieder. Nachdem da« Unwohlsein sich gehoben hatte, setzt« Harden seinen Vortrag nach einer viertel« stündigen Unterbrechung fort. Löb Lu. Zu der kurz berichteten Wuttat tverden ckoch fvlgende Einzelheiten bekannt: Der am 1. Mai 1886 ge- vorene Mechaniker Bernhard Möller hatte mit der 20- jährigen Emilio Bartsch ein Verhältnis angeknüpst, das nicht ohne Folgen blieb. Möller sorgte zunächst für das Kind ; nach und nach siel ihm aber da» Ziehgeld, das er zu entrichten hatte, lästig. Er hatte deshalb mit der Gr oß mutter, bei der das Kind erzogen wurde, in letzter Zeit häufig Auseinandersetzungen. Ter Streit wurde von Möller immer mehr auf die Spitze ^trieben. Mittwoch nachmittag nun gegen 6 Uhr drang er plötzlich, mit einem Revolver und einem Messer bewaffnet, in di« Wohnung der Großmutter ein, erklärte, die Sache müsse ein Ende uehmen und gab sofort auf die anwesenden Personen, nämlich die Großmutter, die Mutter und das Kind, meh rere Schüsse ab, durch die die beiden Frauen am Arm bezw. am Rücken verletzt wurden. Tann ergriff der Un hold das Kind und brachte ihm am Unterleib mehrere Stiche bei. Das kleine Wesen, ein munterer Knabe, starb bald daraus. Nach dieser Schreckenstat sprang der Mörder durch ein Fenster ins Freie und verschwand. Obwohl Polizei alsbald zur Stelle war und die Verfolgung auf- nahm, konnte der Täter bis abends gegen 8 Uhr nicht ermittelt werden. Tann fand man ihn mit Verletzungen an der Kehle auf und brachte ihn ins Krankenhaus. Tie Verletzungen Von Mutter und Großmutter sind weniger schwer und nicht lebensgefährlich. Tie Tat erregt hier großes Aufsehen. Zittau. Dem Dr. I. wird gemeldet: Der hiesige Fabrikbesitzer Herr Hermann Schubert halt« im Gommrr vorig«» Jahre» d«n Staatssekretär Dernburg auf seiner Informationsreise durch Deutsch-Ostafrika begleitet, in der Absicht, sich eventuell praktisch an der Einführung bez. Ausbreitung der Baumwollkultur in den deutschen Kolo- nie» zu beteiligen. Die Reis« hatte den Erfolg, daß Herr Schubert, der hier in Zittau «in« der größten Textilfabriken besitzt, im Bezirk« Mohoro in Deutsch-Ostafrika eine Grund, fläche von 10600 da für seine Zwecke belegen ließ. Als Letter der Farm „Schuberthof" bestellte er zwei tatkräftige Mecklenburger, die, mit den Berhällniffen an Ort und Stell« vertraut, sich sofort an die Arbeit machten, etwa 500 Schwarze in Dienst stellten und mit deren Hilfe schon in diesem Jahr« «ine Fläch« von etwa 80 da unter Kultur stellten. Zur Aussaat wählte man die ägyptisch« Baum- wollpflanze, die in jener Gegend sehr gut gedeiht, vereit« in diesem Jahr« wurden rund 800 Zentner Baumwolle geerntet. Die Ware ist, wie Proben ergaben, von vor- züglicher Qualität und ausgezeichnetem Stapel. Die Farm ^Schuberthof" liegt etwa 100 dm von der Küste entfernt, direkt an dem da« ganz« Jahr schiffbaren Rustjt, einem stattlichen Flusse, der von der Farm au» tn ziemlich ge radem Lauf« gegenüber der Insel Mafia tn den Indischen Ozean etnmündet. Herr Schubert glaubt an «ine sehr zufriedenstellende Entwicklung der Farm. Er hat bereit« «ine große Gin- (vaumwollenttern-) Maschine nach Deutsch- Ostafrika geschickt, mit deren Hilf« nicht nur da» Material der Farm, sondern auch da» der selbständig anbauenden Neger jener Gegend bearbeitet werden soll. Arbeitskräfte seien in dem in Frage kommenden Erbtet in genügender Anzahl zu erlange». Bemerkt sei -um Schluffe, daß in Deutsch-Ostafrika und Togo 1906 bereit« für 600000 M. Baumwolle geerntet wurde. Der Gesamtbedarf Deutsch- land» an vaumwolle betrug dagegen im gleichen Jahre rund 500 Millionen Mark. Oybin, vet den Dach»löchern tn der Näh, von Hain wurde die Leiche einer vergifteten, etwa 85 Jahr« alten, gutgekleidetra Frau aufgefunden, deren Persönlichkeit vollkommen tn Dunkel gehüllt ist. Di« Leiche «ar bereit» von Füchsen angenagt. Anscheinend liegt Selbstmord vor. Reichenbrand, vorgestern abend in der siebenten Stund« «xplodtert« in einer Wohnstube ein« Petroleum lampe, wobei «in dreijährige« Kind am ganzen Körper schwer verletzt wurde, während der anwesend« Vater und die Mutter größer« Brandwunden an den Hände« davon- trugen. Geithain. Der Kirchendiener und Schuhmacher- meister Emil Syhre entleibte sich, worüber hier große Auf regung herrscht. In den Todesanzeigen wurde össtntltt» «klär», daß der Unglückliche durch die Behandlung seiten« herzloser Menschen in de» Tod getrieben worden sei. Syhre soll ernstlich« Konflikt« mit einem Geistlichen ge- hecht hab«». .HotzsnstsiA-Ernstt-al. rommenden Früh jahr« wird hier mit einem ungefähren Kostenaufwand von VOOOO Mark «in Hospital gebant, da» für alt» Lent« beiderlei Geschlecht» bestimmt ist. Gin«, geeigneten »au- platz an der Dresdner Straße hat «an bereit« angttauft. Di» Kosten de» Saue« »erden von «tue» Sttfiungsfond«, der bereil» die Höh« vo» 22000 Mark erreicht hat, he- stritten. Leipzig. Zu den Mitteilungen über di« Unter- chlagungrn, die der in dem Bankhaufe Frrge L Ko. seit einigen Jahren angepellt« Kassierer vormann begangen satte, wird aoch gemeldet: Die Veruntreuungen wurden zunächst buchmäßig auf 180000 Mark angegeben. E« wurde von unterrtchttter Sette die Vermutung geäußert, daß Vormann, der «in sehr auskömmliche« Gehalt bezog, bedeutende Summe« verspekulierte. Allerding« sollte der ungetreu« veamt« auch über s<in« Verhältnisse gelebt haben. Er war ein eifrig« Jagdliebhaber und in der Leipziger Lebewelt üb«au» bekannt. Die «eiteren Untersuchungen gegen den tn Untersuchungshaft sitzende« Kassierer haben nun aber dt« ursprünglichen Angaben nur zum Teil be stätigt. vt» jetzt ist nicht nachzuwetsrn gewesen, daß Vor mann die unterschlagenen Summen verspekuliert hatte. Dagegen ist festgestellt worden, daß der Kassierer in den von der Lebewelt bevorzugten Lokalen eine gewisse Roll« piekt». Er unterstützt« mehrer« Mädchen mit veträgen von 500 bi» 1000 Mark und unterhielt ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau. Sehr eigenartig ist e« ferner, daß der Ehemann dieser Fra« auf seinen Namen für etwa )5 000 Mark Wertpapiere bet einem hiesigen großen Bank institut deponiert hatte, die au« dem Besitz Bormann« stammten. Die Bank hatte dt« hinterlegten Papiere im Laufe der Zeit mit 30000 Mark beltehen. Dt« Gelder wurden stet» von dem Depotinhaber abgehoben und an geblich an Vormann übermittelt. Der Rest de« Depot« ist von Frege b Ko. mit Beschlag belegt worden. Selbst- verständlich ist dt« unterschlagene Summe, wie der Dr. Snz. ausdrücklich bemerkt, bei der Bedeutung der Bank und dem Reichtum ihrer Besitzer durchaus nicht geeignet, veunruhig- ung wachzurufen. Jagen während des Sonntages. Ein interessant» Strafprozeß, der all« Jäger und Jagdfreunde angeht, beschäftigt« in letzter Instanz da« König!. OberlandeSgericht zu Dresden. Da« Sächsische Jagdgesetz bestimmt, daß Treibjagden an Sonntagen zu unterlassen find. Urb» den Begriff Treibjagd herrscht nun selbst in Juristenkreisen manchmal Meinungsverschieden heit, wie folgender Fall beweist. Mehrere Jäger tn der Umgegend von Frankenberg hatten am 19. Januar d. I auf Mühlbach» Flur bet Frankenberg ein Stelldichein. In einem Abstande von 80 Meter stellten flch die Jäger auf, Wild kam aber nicht zum Vorschein uud «t wurde auch keine« etlegt. Ein Aufsuchen od» Zutretben de« Wilde» hatte jedoch nicht stattgefunden. Eine Woche spät», ebenfalls an einem Sonntage, begingen dieselben Jäger, sieben an d« Zahl, dasselbe Gebiet teil» allein, teil« in größeren Abständen. Dt« Jagdbeute bestand in 8 Hasen und 1 Fuchs. Die Flurpoltzet »achtete beide Jagden als eine Treibjagd im Sinne de« sächsischen Jagdgesetze» und belegte jeden der Beteiligten, da daS Jagen während de« Gottesdienste» und an einem Sonntage stattgefunden hatte, mit einer Geldstrafe; die Bestraften beanttagten gerichtliche Entscheidung. Sie rügten Verletzung de» Begriffe» »Treib jagd- und erreichten beim Landgericht Chemnitz kostenlose Freisprechung, da diese Instanz in dem Jagen eine Treib- jagd au» dem Grunde nicht erblicken konnte, weil da» Wild nicht planmäßig zugetrieben worden war. Gegen da» freisprechende Urteil de« Landgericht» Chemnitz legte die Staatsanwaltschaft Revision beim OberlandeSgericht ein und machte auf gründ einer vom Oberforstmeister Klette erstatteten Tachverständigen-GutachtenS geltend, daß da» Gehen der Jäger in gerader Linie und tn gewissen Ab- ständen da« Wild rege mache, aufscheuch« und e» vor die Flinte führe. Mithin habe da» Landgericht Chemnitz den Begriff der Treibjagd verrannt und die Jäger zu unrecht freigesprochen. Das OberlandeSgericht konnte sich dieser Anschauung d» Staatsanwaltschaft nicht anschließen. Die Revision der letzteren wurde verworfen und sämtliche Kosten de» Verfahrens der Staatskasse auferlegt. Der höchste sächsische Gerichtshof führt« dabei au«, daß der Begriff der Treibjagd von der freisprechenden Borinstanz überhaupt nicht verkannt worden sei. Wa» eine Treibjagd im Sinne de« Jagdgesetze« sei, könne dahin gestellt bleiben. ES sei aber festgestellt worden, daß durch die an d» Jagd teil- genommenen Jäger da« Wild nicht aufgejagt worden sei ES sei weder ein planmäßiges Aufscheuchen noch Zutretben de« Wilde» festgestellt worden und deshalb liege auch keine irrige Auffassung der in Frage kommenden Vorfälle vor. (Nachbrück verboten.) v. H. Vermischtes. Auch rin Lebenslauf. Folgende heiter« Offerte eine» „Vertreters auswärtiger Häuser" wird der T. L. zur Verfügung gestellt: „Nach beendeter Lehrzeit legte ich mich zunächst auf Stacheldraht und verzinkt« Krammen, dann reine ich einig« Zeit in Damenbeinkletdern und Trikot», arbeitet« mehrere Monate in Kinderkleidchen und vertrat drei Jahre lang Filzpantoffeln. Nachdem ich da raus ein Jahr teil» in Betten gemacht, teil» Grabdenk mäler umgesetzt und mich vorübergehend auch aus GlaS und Porzellan geworfen hatte, machte ich mich schließ lich in Fliegenletm seßhaft, dem ich bi» jetzt Anhänglichkeit bewahrt habe." Gin umfangreicher Billettschwindel bei der Hamburg-Amerika-Linie ist jetzt entdeckt worden und hat zur Verhaftung eine» Angestellten der Berliner Filiale geführt. Der mit der Ausfertigung von SchiffSkarten veiraule 28 Jähr« alte Buchhalter Paul ZÜHlM-rf, der zuletzt in der MderSdvrfer Straße 44 wohnte, hat. so weit bisher festgestellt ist, für etwa, 15- bi» 20000 Mark Schtsfskarten ausgestellt, Stempel und Unterschriften ge fälscht und die Fahrkarten mit Hilfe eines Nrwhorkcr Freunde» verkauft. Zühlsdorf Hatto vorauSgesehen, da sein« Schwindeleien eines Tages «ntdeckt worden würd-n und alle» zur Flucht in» Ausland Vorbereitet. Für den Fall seiner Verhaftung hatte er einen geladenen Rovoloer zu sich gesteckt und war entschlossen, sich seiner Verfolger mit der Waffe zu erwehren. An der Wohnung eine» sei ner Bekannten in der Memeler Straße wurde Z. von Kriminalbeamten festgenismmen. Welchen Umsang der Billettschwindel gehabt hat und wer die Komplicen de» Z. sind, wird erst die Untersuchung ergeben. Der 25jährige, ungeratene Sohn Gerardo de» Staatsbeamten Stesanini in Pavia erschoß seine Mut ter unv sein« vterundzwanzigjährtge Schwester und ver wundete zwei jüngere Schwestern schwer. Als er verhaft t werden füllte, gab er aus die Karabinieri zahlreiche Schüsse ab und Sonnte erst festgenommen werden, nachdem er von mehreren Kugeln in die rechte Hand Md die Hüfte getroffen worden war. Der Miord im Gisenbtttznzuge. Die Unter suchung -egen den de» Morde» an dem Versicherungs agenten KUrt Regen in Trier verdächtigen Tiesbautechniker Franz Maagh hat einige neue, Maagh schwer belastende Momente zutage gefördert, sodaß an seiner Schuld nicht zu zweifeln ist. In der Wohnung Maaghs wurden Reste von verbrannten Legitimationspapieren des im Zugabteil ermordeten Regen gefunden. Maagh soll 6OD Mark Schulden haben; er wurde von den Gläubigern hart be drängt. Die Kleider Maagh» waren blutbespritzt. In seinem Besitz fanden sich ein Portemonnaie des Ermorde ten und dessen blutige Fahrkarte. Regen lag, als man ihn bot auffand, mit lächelnder Miene da; er ist wahrschein lich im Schick, erschossen worden. Der Mörder hatte den Revolver vor acht Tagen gekauft. Am „Schattengewand". Au» Nizza wird ge meldet: Die Gräfin von Monthei! alias Amelie Portal, eine der berüchtigsten Hotelratten aller Zeiten, die ihr Gewerbe mit gmßem Geschick und unerhörter Frechheit betrieb, wurde gestern zu zehn Jahren Zuchthaus ver urteilt. Die Pseudogräsin, die sehr elegant auftrat und immer reichlich mit Geldmitteln versehen war, besuchte seit mehr als zehn Jahren di« vornehmsten Hotels de» Kontinents, mietete ein luxuriös eingerichtetes Zimmer und stahl, was ihr an barem Geld oder Schmucksachen erreichbar war. Schließlich wurde sie arretiert und in Polizeigewahr;am gebracht. Da sie in der Lage war, Kaution zu stellen, wurde sir wieder freigelassen und be saß die seltene Keckheit, noch in der Nacht am Tage ihrer Freilassung in ein Zimmer einzudrtngen, das der be kannte Pariser Bankier Maurice Dreyfus in einem der ersten Hotels von Nizza bewohnt«. Bei diesem Raub aber wurde sie abgesaßt und in dem Kostüm, das sie gerade trug, ins GesängniS gebracht. Dieses Kostüm war ein sogenanntes „Schattengewand" und bestand aus sich eng an den Körper anschmiegenden, schwarzen Trikots. Da durch konnte sie im Dunkeln gänzlich unbemerkt durch die Räume eilen. Bor dem Gesicht trug sie überdies eine schwarze Larve. Drei Menschen V0« Milzbrand befallen. In Wattenscheidt (Regierungsbezirk Arnsberg) sind drei Personen an der gefährlichen Milzbrandseuche erkrankt: der 21jährige Bergmann Ringelbandt, der Berginvalioe Wegner und der Bergmann und Gelegenheitsmetzger Reim. Ter letztere hat der Wattenscheidter Zeitung zufolge vor etwa 14 Tagen eine Kuh geschlachtet, wobei Ringelbandt und Wegner Hilfe leisteten. Gleich 'bei der Schlachtung entstand der Verdacht, daß das Tier von Milzbrand be fallen sei, und dieser Verdacht wurde vom Kreisarzt nach Untersuchung der geschlachteten Kuh bestätigt. Ter Ka daver wurde nach Dortmund geschasst, um im Müllver- bvennungsofen vernichtet zu werden. Die bei der Schlach tung tätig gewesenen Personen, die Stallung usw. wur den gründlich desinfiziert, und man glaubte schon jede Gefahr beseitigt. Jetzt, nach 14 Tagen, ist die unheimliche Krankheit bei den drei Leuten doch zum Ausbruch ge- kommen. Ber Reim und Wegner liefen beide Arme schwarz an, während bet dem jungen Ringelbandt sich die Spuren de» Milzbrandes am Hinterhaupt und Nacken zeigten. Gs wird angenommen, daß die beiden ersten geringfügige Verletzungen an den Händen gehabt, und daß Ringelbandt das geschlachtete Tier, wie es bei den Metzgern gewöhnlich geschieht, aus dem Rücken getragen und hierbei mit den kranken Teilen des Tieres in Be- rührung gekommen ist. Seitens der Behörde sind sofort die umfassendsten Maßnahmen getroffen worden, um ein weiteres Umsichgreifen der Seuche zu verhüten. Tie von, der Seuche Befallenen wurden in daS, Bochumer Augusta-- KrankenhauS gebracht. fk. Der Nährwert de» Vieres. Sehr häufig wird der Nährwert de» Biere» ganz bedeutend überschätzt, unv besonder» die sogenannten „süsktgen" Viere dürfen nur den Genußmitteln zugezählt werden. Denn wenn sie auch die Gegenwart eigentlicher Nährstoffe vor anderen Getränken, w,te Wein, Kaffee usw., auSzeichnet, so würde doch selbst der gewiegteste Biertrinker „schwerlich mehr al» den 20. Teil seines täglichen SttckstoffbedarfS" durch daS Bier decken können. Den geringsten Nährwert ent halten die Böhmischen Biere, weil bei ihnen weniger Malz und mehr Hopfen verwendet wird. Dann kommen die sogenannten Lagerbiere und die einfachen Biere, und am kräftigsten sind die Gebräus Bayern», unter denen wie derum in dieser Hinsicht da» Kulmbacher an der Spitze stehen dürste. Doch auch hier sind die Zahlen keine srhr hohen, und sieht man von der Braunschweiger Mumme ab, welch« sreilich fast zur Hälfte au» Extraktivstoffen be steht, so ergibt sich al» Durchschnitt für die Viere sol-.
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