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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190812237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-23
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1908
- Autor
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Riesaer O Tageblatt ««d A«r»rg»r MtbiMM Aiyagch. TÄegramm-Adrrff« I Femsprechslell» , .LagH^Rtesa. isür die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 298. Mittwoch, 23. Dezember 1908, abends. 61. Jahrg. Da« Mesa« Tageblatt «scheint jede« Ta, abend« mt« Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlich« Ve,u,»prriS bei Abholung in d« Expedition in Mesa 1 Mart V0 Psg., durch unsere Trüg« sni in» Hau» 1 Mark 6S Psg-, bei Abholung am Schalt« d« kaisttl. Postanstalten I Mark SS Psg-, durch den Briestrüg« frei in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzeigen-Annahme sür die Nummer de« Ausgabetage« bi« vormittag 9 Uh« ohne Gewähr. Rotationsdruck und »«lag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Auf Antrag des OberingenleurS Willy Hart Heinrich Schubert in Dresden, Glacisstraße S, wird der Aktiengesellschaft Lauchhammer in Riesa mit Rücksicht auf die bevorstehende Einleitung des AufgebotSoersahren« zum Zwecke der KraftloScrklärung der abhanden gekommenen Aktien No. 11701 und 8017 der Aktiengesellschaft Lauch hammer über je 450 M. verboten, an den Inhaber der Papiere eine Leistung zu be wirken, insbesondere neue Zins», Renten» oder Gewinnanteilschetne oder einen Er- neuerungSschein auSzugeben. * Die Einlösung der bereits ausgegebenen ZtnS-, Renten- oder Gewinnanteilscheine wird von dem Verbote nicht betroffen. Riesa, den 22. Dezember 1908. königliches AmtSgertcht. Freibank Poppitz. Donnerstag, den 24. Dezember, von V»11 bi» V,1 Uhr wird Schweinefietsch, gekocht, V, kg 35 Pfg., verkauft. Der Gemeiudevorftand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. Dezember 1908. —* „Morgen kommt der Weihnachts mann" — wenigstens in den Familien, in welchen be reits am Heiligabend beschert wird, während man sich in anderen Familien noch eine Nacht länger gedulden muß. Nach der Unruhe der Festoorbereitungen kommt die fried volle Ruhe der Feiertage. Die Spannung der Kinderwelt ist auf das höchste gestiegen. Weihnachtsstimmung hält sie gefangen, heute nun voll und ganz, nachdem die Schulen geschloffen sind, die sich erst nach dem Hohneujahr wieder öffnen werden. Weihnachtsstimmung herrscht auch in den Kasernen, wo die Zurückgebliebenen Vorbereitungen für eine würdige Begehung deS Feste« treffen, während die Urlauber nach Hause eklen, um das liebe WeihnachtS- fest im Kteise der Angehörigen zu begehen. Mögen sich, wenn der Christbaum im Hellen Lichterglanze erstrahlt, alle die offenen und geheimen Herzenswünsche erfüllen, mit denen Jung und Alt dem Kommen deS Weihnachtsmannes entgegenfieht. —- Der Gp.-Nat. Arbeiterverein ladete in gestriger Nummer feine Mitglieder zu einem WeihnachtSfamiltenabend für den 1. Feiertag ein. Der Festausschuß hat für reiche Unterhaltung Sorge getragen. Allgemeine Gesänge und Quartette wechseln ab mit Deklamationen, Ansprachen und Theateraufführungen. Hoffentlich lohnt ein recht zahlreicher Besuch die aufgewandten Mühen und Unkosten. Programme, auch für Nichtmitglteder, sind bei den Vertrauensmännern zu haben. , —* Im „Gesellschaftshause" wird am zwei ten Feiertage da« Merseburger Lustspiel-Ensemble de« Direktors Herrn MusäuS ein Gastspiel geben und den ur komischen Schwank „Eine tolle Nacht" zur Aufführung bringen. Nachmittags 4 Uhr wird al« Kindervorstellung da« Märchen „Hänsel und Gretel" gegeben. Da dem Musäus-Ensemble au« den Städten Waldheim und Torgau der beste Ruf vorauSgeht, sei auf diese beiden Vorstellungen aufmerksam gemacht. —* Heute hat der Unterricht in der Schiffer- schule begonnen und zwar mit 5 Schülern. ES nehmen daran 2 Pioniere und 3 Zivilpersonen teil. —* Ein armes Dienstmädchen hat gestern Abend auf der BiSmarckstraße ein Zehnmarkstück verloren. Da die Verliererin den Schaden ersetzen muß, könnte der etwaige Finder dem Mädchen eine rechte WeihnächtSfreude bereiten, wenn er das Goldstück auf der Polizeiwache ab geben würde. DaS Mädchen empfindet den Verlust um so schwerer, als e« vor nicht zu langer Zett bereit« um 15 M. bestohlen wurde. — Von der Elbe. Dem „Dir. Anz." wird Mrs Letschen gemeldet: Ter von Hamburg eingetroffene, mit Tierhäuten beladene T-eckcahn Nr. 161 der Vereinig ten Elbschisfahrtsgesellschasten wurde als seuch en ver dächtig augehalten, weil ein Bootsmann an Milz brand -starb. Tie Tierhäute stammen aus Kalkutta. — Dem „Frankenberger Tagebl." ist vor einem Mo nat von einem dortigen Bürger eine Erdbebenpro- phezeiung übergeben worden, -selche auf Grund lang jähriger astronomischer und meteorologischer Beobach tungen geschrieben war. Die bisher unbeachtet gelassene Notiz wird jetzt veröffentlicht, da sie zutreffend zu sein scheint Sic lautet 1908: 2. Hälfte Oktober, Anfang No vember, Mitte November und leichte Stöße im Dezem- zember. 1909: Ende Januar loder Anfang Februar, in den MOnaten Mar und Juli (letztere sehr schwer). — Der Lut.yer-Derein zur Erhaltung der deut schen evangelischen Schulen in Oesterreich konnte wäh rend seines erst etwa vierjährigen Bestehens der deut schen evangelischen Schule Oesterreichs bereits gegen 30 000 Mark zuwenden. Ist Sachsen bestehen 40 Ortsgrup pen mit 3935 Mitgliedern. In Bayern beläuft sich die Zahl der Ortsgruppen auf 6, in der Provinz Sachsen auf 4, in Aussicht ist dort die Gründung von 2 Orts gruppen. Borgearbeitet wurde in sieben Städten. In Dachsen entstanden 1907 bis Anfang 1908 8 Ortsgruppen: Tharandt, Klotzsche, Lausa, Burkhardswalde (Amtshaupt- mcmnjqast Meißen), RSdertal (mit dem Sitz in Groß röhrsdorf), Elterlein, Oelsnitz i. B., Reichenbach i. B. und Bischofswerda. — Seit dem 1. Juli ds. Js. werden Bciefsendnngen jeder Art aus Deutschland nach den deutschen Post- an st alten in China: Am0h, Kanton, Futschau, Hankau, Jtschang, Nangking, Peking, Schanghai, Swatau, Tientsin, Tschifu, Tschingkiang, Tsinanfu, Weih» sien, zu denselben Taxen befördert wie Briefsendungen zwischen Deutschland und dem Schutzgebiet Kiautschau. Danach sind zum Beispiel Briefe bis 20 Gramm mit 10, über 20 bis 250 Gramm mit 20, einfache Postkarten mit 5, Drucksachen bis 50 Granrm mit 3, Warenproben bis 250 Gramm mit 10 Pfg. zu frankieren. Tiefe Portoer mäßigung ist bisher nicht genügend beachtet Worden. — Eine ringförmige Sonnenfinsternis ereignete sich heute. Sie blieb uns Nordländern aber ganz verborgen; denn ihre Sichtbarkeitszone erstreckte sich nur über die fernsten Gebiete der südlichen Halbkugel, über Süd amerika, Südafrika und die südlichen Polargegenden. — Beim Herannahen des Jahreswechsels ist wie derum daraus aufmerksam zu Machen, daß es sich drin gend empfiehlt, den Einkauf der Freimarken sür Neujahrsbriefe nicht bis zum 31. Dezember zu verschie ben, sondern schon früher zu bewirken, damit der Schal- terverkehc an dem genannten Tage sich ordnungsmäßig abwickeln kann. Auch liegt es im eigenen Interesse des Publikums, daß die Neujahrsbriefe frühzeitig ausge liefert werden und daß nicht nur auf den Briesen nach Großstädten, sondern auch auf Briefen nach Mittelstädten die Wohnung des Empfängers angegeben werde. Mr Berlin ist außerdem die Angabe des Bestell-Postamts dringend erwünscht. Der Minister de« Innern, Dr. Graf von Höhen thal und Bergen, hat eine für da« Handwerk hochwichtige Verfügung erlassen. Auf dem letzten Verbandstage de« Sächsischen JnnungS-Verbandes hatte die Bürstenmacher- KreiS-ZwangStnnung Dresden den Wunsch ausgesprochen, daß in den Besserungsanstalten die Kinder arbeit unter denselben gesetzlichen Beschränkungen statt finden möge, wie in den freien Betrieben. Der Sächsische Innung«.Verband hatte diesen zum Antrags erhobenen Wunsch der Bürstenmacher-Innung dem Ministerium mit der Bitte unterbreitet, demselben soweit tunlich zu ent sprechen. Da« Ministerium de« Innern hat nun nach eingehender Prüfung der einschlapenden Verhältnisse be schlossen, dem Antrags de« Sächsischen JnnungS-Verbande« zu entsprechen und hat daher angeordnet, daß die Beschäf tigung der Zöglinge in der hierbei allein in Betracht kom menden LandeSerztehungSanstalt für sittlich gefährdete Kinder zu BräunSdorf mit Bürstenmacherarbeiten auf längsten« drei Stunden am Tage beschränkt wird. — In der diesbezüglichen Entscheidung de« Ministeriums wird sodann zur Begründung noch folgender bemerkt: „Es sei hierbei ausdrücklich hervorgehoben, daß die getroffenen Maßnahmen lediglich ein besonderes Entgegenkommen gegenüber der Antragstellerin bedeutet und nicht etwa da- hin aufzufaffen ist, al» ob die dem Antrag seinerzeit bei gefügte Begründung von dem Ministerium des Innern als zutreffend anerkannt worden sei. Denn e« kann keines wegs zugegeben werden, daß die bewußte ZöglingSbeschäf- tigung wegen der bisherigen Dauer der täglichen Arbeits zeit mit den Bestimmungen deS Kinderschutzgesetze» vom 30. Mat 1903 in Widerspruch gestanden habe, schon weil die ZöglingSbeschäftigungen in den LandeSerziehungSanstalten durch die Vorschriften diese» Gesetze» überhaupt nicht be rührt werden, da eS nur auf die Beschäftigung von Kindern in solchen Betrieben Anwendung findet, welche als gewerb liche im Sinne der Gewerbeordnung anzusehen find. Und auch in tatsächlicher Beziehung ist es nicht zutreffend, wenn in der Begründung de« Anträge« behauptet worden ist, daß von dem Unternehmer sür die ZöglingSarbetten nur etwa 30 Pfg. für den Arbeitstag und Kopf gezahlt werde, während die von den Zöglingen auSgeführten Arbeiten einer Leistung gleichkämen, wofür ein freier Jugendlicher 1,50 M. bi« 1,80 M. Lohn erhalte. Denn nach den an gestellten Erörterungen zahlte der betreffende Unternehmer für die gleichen Arbeiten (Einziehen oder Beschneiden von Borsten) auch seinen freien Heimarbeitern ungefähr das selbe wie für die ZöglingSarbett und der Arbeitslohn wird nach der Arbeitsleistung (Etnziehen oder Beschneiden von 1000 Loch), nicht aber nach Arbeitstagen berechnet. Don irgend welcher Schädigung des freien Handwerk» durch diese ZöglingSarbetten, die in erster Linie und in der Hauptsache zum Zwecke der Erziehung und Anhaltung der Zöglinge zu regelmäßiger Beschäftigung erfolgen, kann da her wohl nicht die Rede sein." — Die den alten Talern nachgebildeten neuen Dreimarkstücke, die schon vor Monaten im Betrage von 15 Millionen Mark ausgeprägt wurden, werden im Verkehr noch verhältnismäßig selten angetroffen. AuS ver schiedenen Gegenden wird gemeldet, daß eS außerordentlich schwierig ist, in den Besitz eine» solchen neuen Taler» zu gelangen. Auf das platte Land ist von den neuen Talern so gut wie nichts gekommen. Unlängst soll noch am Kaffen schalter der Reichsbank zu Berlin eine Tafel mit der Auf schrift gehangen haben: „Dreimarkstücke nicht vorhanden." Man vermutet, die Dreimarkstücke würden von den An hängern der Goldwährung zurückpehalten, damit sie nachher,' wenn die Dreimarkstücke in die Kaffen der Reichsbank zu rückströmen, sagen können: es ist kein Bedarf vorhanden. —* Auf Anregung au« seinen Mitgliederkreisen hielt der Verband Sächsischer Industrieller am 18. De zember d. I. eine Jndustriellenversammlung in Aue im Erzgebirge ab, zu der über hundert Industrielle au» den Hauptindustrtegebteten de» Erzgebirges erschienen waren. Nach einem mit lebhafter Zustimmung aufgenommenen Referat de» Herrn Reichstagsabgeordneten Dr. Stresemann, der über Industrie und wirtschaftliche Gesetzgebung sprach, wurde einstimmig die Begründung einer Ortsgruppe deS Verbandes Sächsischer Industrieller für die AnttShaupt- mannschast Schwarzenberg beschlossen. Im Anschluß an die Begründung der Ortsgruppe erfolgte di« Aufnahme vryt 25 industriellen Firmen, welche in der Versammlung ihren Beitritt zum Verband erklärten. In den Borstand der Ortsgruppe wurden 18 Mitglieder als Vertreter der ver schiedenen Orte und Branchen und zum Vorsitzenden Herr Fabrikbesitzer Stadlrat Alwin Bauer, in Fa. G. Wolle in Aue gewählt. —* Da« unter dem Protektorat der Kaiserin stehend« ZentralhilfSkomitee in Münster verteilt zu Weihnachten 20 000 Mark an die Verletzten und Hinter bliebenen deS Grubenunglücks in Radbod. E» erhält jede Familie 30 Mark und jedes Kind 10 Mark. Ueber die systematische Verwendung der eingegangenen Beträge, die sich auf mehr al» «ine Million belaufen, wird erst in einiger Zett Beschluß gefaßt werden können, da eine genaue Be» - Ass gute Vedeek - Aler. —
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