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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190901120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-01
- Tag1909-01-12
- Monat1909-01
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1909
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5siP Bke ktt DleMstton Utttzettlckm'inenett Vestimtti. ungen, die in der Deputattsn der Zweiten Kammer zur Annahme gelangten Krmpromißvvrschläge zur Grundlage Har«*. Die Bedenken, welche wir seinerzeit gegen dies« Vovschläge äußerten, waren, wenn auch nicht »«»schließ* Tttch, ß, dach in der Hauptsache technischer Natur. Lis Ausstellung der Wählerlisten wkre, wenn man di« Be stimmungen über die Differenzierung der WilHkkr zum Gesetz «Haben hätte, mit ungeheuren, ja vielleicht nnvkee-, windlichen Schwiertgkette.: verknüpft gewesen. Tie jetzi gen Vorschläge itber die Zuteilung von Mehrstimmett be seitige« diese Schwierigkeiten Mar nicht Vollständig, schwächen sie aber dtschl ab. Es ist falsch, wenn in einem liberalen Matte gesagt wird, da» Bestreben, allen Parteien, allen Gruppen, allen Bevölkerung», klassen etwas bieten zu. Wallen, habe dazu geführt, daß ter LttikstrechtSvarschlag sehr kompliziert gewordeq sei. Das Gegenteil ist der Fall. Tie Sache ist ganz wesent lich vereinfacht Warden. Durchaus gerechtfertigt finden wir es, daß die Steuerleistung in mäßigen Abstufungen bei der Differenzierung der Wähler berücksichtigt. Pluto- krotstch wird man das Wahlgesetz darum nicht nennen können, da ichsn ein Einkommen von 1600 Mark zu einer Mehrstimme berechtigt und mit 2800 Mark bereits die Höchstzahl van vier Stimmen erreicht wird. Zudem ent- hält ja der Gesetzentwurf noch eine Reihe von Br- stimvmngen, welche viele Mähler mit niedrigerem Ein- bammen in eine höhere Kategorie Zersetzen, weil sie durch sonstige Eigenschaften tafür gnaltsiziert sind. Im ein zelnen wiro ja an den Borschlägen noch manches zu rer- bessern sein, wozu die Plenarberatungen beider Kämmern Gelegenheit geben werden. —88 3» den Kreisen der Saalinhaber im König, reich Sachsen macht sich «ine allgemttn, Enttäuschung hin- sichtlich d,r)Tan,"Weiterung geltend. Man ist der Ansicht, daß di« vom Grafen von Hohenthal erlassenen neuen Verordnungen keine Erweiterung der Tanzerlaubnl« bedeuten und infolgedessen hat der geschäftsführende Bor- stand des Landesverbandes der Gaaltnhabrr im Königreich Sachsen beschlossen, abermals bei der Regierung vorstellig zu werden. Gr will aber zuvor die Meinung der «er- bandSvereine einholen und hat zu dem Zwecke «in Rund- schreiben an dieselben erlassen. Der Inhalt des letzteren ist für die Stimmung in Saalbesttzrrkreisen bezeichnend und lautet wie folgt: »Der vom König!. Ministerium de» Innern erhaltene Bescheid auf die am 2g. Oktober 1906 eingereichte Eingabe in Sachen der Tanzerweiterung hat in saalgewerbltchen Kreisen große Enttäuschung hervorgerufrn, entspricht keineswegs der Erwartung, welche man an diese Eingabe knüpfte. Der geschäftSführende Vorstand glaubt im Sinne aller Mitglieder zu handeln, wenn er er für unbedingt notwendig erachtet, in kürzester Frist erneute Eingabe an da« Königlich« Ministerium zu machen. Zu diesem Zwecke bedarf «S aber der vorherigen Erklärung der Vereine, ob sie den Vorstand zu seinem Vorhaben ermäch tigen oder ob weiter« Schritte in dieser Sache unterbleiben sollen. Allgemein herrscht die Meinung vor, daß bei dieser hochwichtigen Sache nicht erst auf einen Beschluß der Jahreshauptversammlung 1SV9 gewartet werden kann, sondern schnell gehandelt werden muß. Wir bitten deS- halb um ungesäumte Ausfüllung und Rücksendung des beiliegenden Fragebogens.- — Anläßlich der vielfachen Klagen über Mißstände im Tanzregulativwesen hat ferner die GeschäftSleitung der SaaltnhaberverbandeS beschlossen, darauf htnzuwlrken, daß alle im Lande derzeitig giltigen Tanzregulative einer eingehenden Prüfung unterzogen und daß unzeitgemäße, ungerecht die gewerbliche Tätigkeit be- schränkende Bestimmungen beseitigt werden. Es sollen zu zu dem Zwecke au« allen Städten, Ortschaften, AmtShaupt- Mannschaften usw. di« dort in Kraft befindlichen Tanz- regulative eingezogen und geprüft werden, um dann bei der Regierung vorstellig werden zu können. < — Der 1848 gegründete Sächsische Lehrer- verein zählte am Ende deS BereinSjahre« 1907/08 13788 Mitglieder. Erster Vorsitzender ist Oberlehrer Leuschke (Dresden). Zu den Abteilungen deS Verein» gehören un- 1er anderen der Verein für Naturkunde, der Krankenunter. stützungSveretn, der BrandversicherungSverein, der Sächsische Lehrerverein GabelSberger und der Verein für fremdsprach lichen Unterricht. Unter den 77 BezirkSoerelnen ist der größte Leipzig Stadt mit 2052 Mitgliedern; ihm folgt Dresden Stadt mit 1923, Chemnitz Stadt mit 885 und Dresden Land mit 600 Mitgliedern. Pirna hat 381, Meißen 220, Kamenz 185 und Radeberg 82 Mitglieder. Der Sächsische Lehrerverein ist seit 1897 «in Glied deS Deutschen Lehrerverein», der Ende 1907 in 46 Zweigver einen (mit 3036 Einzeloerbänden) 116284 Mitglieder zählte und von Lehrer Röhl (Berlin) geleitet wird. Der größte Ziveigveretn ist selbstverständlich der preußische mit 65 800 Mitgliedern. Dann folgt der sächsische und der bayrische (11 900). — Bon den Abteilungen deS Sächsischen Lehrerverein» seien erwähnt: Der LandeSoerrin für Naturt künde, welcher ziemlich 3100 Mitglieder zählt (davon Be- zlrkSverein Dresden 567) und der ein Glied de» Deutschen LehrerveretnS für Naturkunde (gegen 30 000 Mitglieder ist, der Lehrerverein GabelSberger, welcher 900 Mitglieder hat, und die Bereinigung zur Förderung d«S sächsischen HttfSschulwesen» mlt 102 Mitgliedern. — Der Sächsisch« Lehrerverein entsendet in den Gesamtoorstand d«S Deutschen LehrerveretnS 28, in die Vertrrterversammlungen desselben 46 Mitglieder, seine eigene vertreteroersammlung setzt sich au» 310 Vertretern zusammen. In ziemlich 2000 vrr- sammlungen der Zwrlgoereine wurden 1830 Vorträge b«. ztehentltch Referate und Lektioneck geboten. (Dr. Anz.) — Auch in Sachsen sollen nunmehr Gefangenen- tranSportwagen für den Eisenbahnverkehr in Betrieb genommen werden. Durch die ganz« Länge de» Magen» führt ein Gang, auf den alle Zrllentüren führen. Di« Wagen verkehren mit allen Zügen, ausgenommen v- und Schnellzüge. . — Dl, Serziusttng de» Attlagekaptial» für «l«zekn« BahttHttlSA hchk königlich sächsischen Staatsbahnen im Jahre 1tzv7 «Sgitzt sich au» folgettder Zusammenstellung »i« Ergebnisse au» deut Jahr« IVOS find 1« Klammer beigefügt). Ben tz«tt vollspurig« Gahalini« rentiert« sich am tz<st»»tztetch«tttzal«--^Gtftsrmsrtzamittz,-55 (10,993) Pt«»,: dtMn folg« u. S. Dtes»«-Chemnitz— Verdau mit Gtttersee-Hlutch«»—Waltz«« Höhe, tzeu Kichlenbahn« tz«i Potschappel, Yeettz«,—Halsbrücke und Schvnbvrnchen—Gößnitz 7,»62 (7,559) Proz.; Riesa — Rassen—Moldau mit Verthelbtzsrs—Großhartmannsdorf und Brand—Laugmau 8,168 (8,289) Pro-.; Roßwein— HalnichtO—RietzerMtsa 0,684 (1,988) Pro-. Am wenigst« warf die Linie Zwönitz — Scheibenberg ab, die 0,227 Pro-. Zuschuß (0,981 Pr»ß. Zuschuß) erforderte. Vei den schmalspurigen vtrhrwn st«ht di, Stute Zittau—Oybin mit verttdorf—Jonsdorf mit 4,926 (5,172) Prozent Nebelschütz obenan. Wetter warfen ab Potschappel—Rossen 1,557 (1,704) Pro», Kltngenberg—Colmnitz—Frau,nstein 0,090 (0,145) Pro-., Mulda—Sayda 0,188 Pro,. Zuschuß (0,022 Pro-. Verzinsung); Kohlmvhle—Hohnstein (Sächs. Schweiz) 1,075 Pro-. Zuschuß (0,912 Pro-. Zuschuß), Strehla. In der hiesig« Gegend treibt eine Gin- brechergesrllschaft ihr Unwesm. Jetzt wurde wieder im Gasthofe zu Raundors eingebrochen. Der Dieb oder die Diebe sind durch da« Fenster in di« Gaststube eingedrungen und haben da» Zimmer, in dem sich die Poft befindet, erbrochen. Sie haben aber kein Glück gehabt und kein Geld gefunden. Auch im Gasthof zu Cavertitz versuchte «in Dieb einzubrechen. Er wurde aber verscheuch». * Oschatz, 12. Januar. Heute fand beim Hiesigen Seminar die Aufnahmeprüfung statt. Gemeldet holten sich 44 Schüler, es können aber nur 27 ausge nommen werden. Hirschstein, 11. Januar. Erfrisren aüfgesunden wurde gestern auf hiesiger Rittergutsflur, nahe der Ober- Lommatzscher Grenz«, ein etwa SO Jahre alter hier un bekannter Mann. Er war lohne Ausweispapiere und hatte nur eine, Schnapsflasche und eine Schnitte Dort bei sich. Sein Leichnam Wurde nach der Tiotenhalle in Boritz ge bracht. Meißen. Auf e er Teilstrecke DaUbenheinr-Meihen- Löthain der neuen schmalspurig« Bahnlinie WilSvrusf- Gärtitz soll am 1. Februar der Güterverkehr eröffnet werde», wenn die Mtterungsverhältnisse dieses Aor- haben nicht vereiteln. Die Gleisanlage War schon An- sang Dezember vollständig hergestellt. Jetzt sind auch die Maschinenhallen errichtet Worden und die Fundamente für die Wartehallen der Stationen hergestellt. Es be- steht deshalb die sichere Aussicht, daß der Personen verkehr auf der Deiltzreche am 1. Mai dieses Jähre» be ginn« Wird. 88 Dresden, 12. Januar. Da» gesellschaftliche Leben in Sachsen» stet» lebensfreudiger Residenz steht gegenwärtig auf der Höhe. In den Salon» der Vornehmen und Reichen, der Hof-, Staat«- und anderen Würdenträger flutet und flirrt e» allabendlich im Lichterglanze unzähliger Kerzen. Schön« Frau«, einflußreiche Männer au» dem Parlament, der hohen und höchst« Geburt«, und Geld- aristokratt« geb« sich tu dieser so vergnügungsreichen Zeit mehrmals in der Woche «in Stelldichein und wa» die großen Firm« tu DrrSd«, Leipzig und Berlin an Kleider- pracht, an Toilettenreichtum herzustellen vermögen, in den Dresdner Salon» kommt alle» zm Entfaltung. Gesucht und beliebt sind die Dresdner RoutS und Soireen allge mein und da» Fremdenelement, dem man bei all diesen vielen Veranstaltungen begegnet, ist ein sehr zahlreiches und natürlich distinguierte». Die hellblonde schlank« englische Miß ist unter den Fremden, die würdig befunden werden, den großen gesellschaftlichen Veranstaltungen beizuwohnen, am zahlreichsten vertreten. Aber auch da» österreichische Element erfreut sich großer Beliebtheit und insonderheit die Dam« und Herren der österreichischen Gesandtschaft sind bevorzugte Gäste am Hof« und in den Salon«. Schon zu den Zeiten de» Herrn v. Metzsch gehörten di« gesellschaft- lichrn Veranstaltungen der Minister» de» Innern zu den größten ^Ereignissen der Saison-. Alle« wa» Anspruch auf Rang und Namen machte, gab am NeujahrStage seine Kart« beim Herrn Minister ab und die meisten konnten mit Sicherheit darauf rechnen, zum Januar-Rout mit einer Einladung beehrt zu werden. Seitdem Graf v. Hohenthal und Bergen mit seiner dem Geschlechte der Grafen Vitzthum von Gckstädt entstammenden Gattin da» Ministerhotel an der Seestraß« bezogen hat, sind dies« Rout« noch beliebter geworden, denn Graf Hohenthal, ein langjähriger Beobachter de» Hofleben» am deutschen Kaiserhofe, versteht e» mit meisterhaftem Geschick, e» sein« Gästen behaglich und hei misch zu mach«. In dem prachtvoll auSg,statteten Mi- ntsterhotel herrscht edle deutsche Gastfreundschaft. Sobald sich die Prachtsäle gefüllt haben, merkt man nicht« mehr von der sonst so beliebten Steifheit und Zurückhaltung. Auch der gestrige Rout beim Graf« Hohenthal zeichnete sich wieder einmal nach dieser Richtung hin sehr vorteilhaft aü». In liebenswürdigster Weis« machten Graf und Gräfin Hohenthal di« Honneur». Für jeden Gast, der di« im Scheine tausender Heller Kerzen erstrahlend« Prunksäle be trat, hatten die Veranstalter «in freundliche» Wort, einen warmen Händedruck. Di« Einladungen waren überaus zahlreich ergangen und wohl niemand von den „Gebetenen* war auSgeblirben. In einer lauschig« Fensternische be merkte man Herrn Dr. Paul Mehnert, der nun bald den Hammer im Landtag« nicht mehr schwing« wird, im ernst«» Gespräch« mit «intgey Landbot«. Bischof Dr. Schäfer unterhielt sich angelegrntlichst mit einigen Ver tretern der Bank- und Vörs«nw«lt, augenscheinlich die trau- rtg« Lag« der von der Erdbebenkatastrophe heimgesuchien Mesfinesrn besprechend. Geh. Rat Opitz, der Rittergut«, besitz« von Treuen, hatte ein« lebhaften Gedankenaustausch mit einig« PatrS, Mitglied«« der Ersten Kammer. Wahr- schetnlich hatte «an da» Wahlrecht beim Zopfe. Den Höhepunkt erreicht« da» Fest, al» -er Hof «lt groß« Ge folge erschien. König Friedrich August, lickeuswOrdt» wie Immer, begrüßte sein, zahlreichen Bekannt« an» Sta-t und Land mit kräfttgem Händedruck und zog bald dies« tzaltz jene» in» Gespräch. Dann »ahm man an tz« ver- schied«« vusseti« da» Soup« eia und gegen Mitternacht lag da» gastliche Mtntsterhau» wieder in tiefstes Ruhe. Stur auä ein«, Zimmer strahlt« noch Lichterglanz, dort, wo Otto »on BiSmarck» Standbild sich erhebt: Graf und Gräfin Hohenthal waren noch nicht zur Ruh« gegangen. Sie besprachen wohl noch die Ereignisse de» verflossenen Abend». Lv sch Witz. Ein Einbrecher in doppeltem Sinne wurde am Vorigen Sonnabend in der Nähe der Saloppe von dem Arbeiter Rößler aus dem Mbeise gerettet. ES ist der 13 jährige Kn al-: Geyer aus TreSden-Pieschen, der am Tage vorher in Gemeinschaft mit anderen jugend- licken Dieben ans Pieschen in Pirna aus der Garten straß« einen Einbruchsliebstahl verübt hatte, bei dem ihnen 15 Flaschen Likör in die Hände fielen. Dippvldiswalde. Von dem abends 9 Uhr 40 Minuten von Kipsdorf nach Hainsberg verkehrenden Per- Ponenzuge ist vorgestern aus einem zwischen hier und Ulberndorf gelegenen Uebergange «in vierjähriges Mäd chen überfahren und "schwer verletzt worden. TaS Kind hatte versucht, den Uebergang nioch kurz vor der Loko motive zu überschreiten. 88 Bautzen, 11. Jan. In Sachen de» aufsehen erregenden Tan,verböte« am zweiten WeihnachtSfeiertag tm Bezirke der SmtShauptmannschast vautzm hat jetzt auch di« Königliche KrelShauptmannschast Bau<--n die Er klärung abgegeben, sie befände sich nicht in der Lage, die ihr unterstehend^ Ampthauptmannschaft mit der Anweisung zu versehen, den Saalwtrten de« Bezirk» tm allgemeinen Erlaubnis zur Abhaltung von Tanz zu erteilen. In dem Schreiben der KrelShauptmannschast wird noch besonders hervorgehoben, daß durch die Mintstertalverordnung vom 4. Dezember 1908 der Vermehrung der öffentlichen Tanz gelegenheiten keineswegs grundsätzlich die Wege geebnet seien. — Der Gaalinhaberoerband bemerkt hierzu, daß es der KreiShauptmannschast Bautzen ein leichte« gewesen wäre, auf 'telephonischem Wege die Entscheidung de» Ministeriums hierüber einzuholen. — In der AmtShaupt- Mannschaft darf bekanntlich am 2. WeihnachtSfetertage nicht getanzt werden, wenn dieser Tag auf einen Sonnabend fällt. Glauchau. Für len Bezirk der Amtshauptmann- schast Glauchau ist ein neues Tanzregulativ erlassen Wor den. Hiernach dürfen alle in öffentlichen Lokalen stptt- findenden Tanzvergnügen, auch die von Vereinen, nicht über 12 Uhr nachts dauern. Cranzahl i. E. Der im vergangenen Jahre hier verstorbene Sägewerksbesitzer Anton Weisbach hat letzt- wtllig tem hiesigen Ort: ein Legat Von 10000 Mark aus gesetzt, dessen Zinsen alljährlich für die Ortsarmen, so wie für kirchliche Zwecke verwendet werden sollen. Lichten st ein-C. Montag früh gegen 3 Uhr ent stand in der großen massiven Scheune des Mühlenbesitzers Brunner hier Feuer, das das Gebäude mit Inhalt in kurzer Zeit vollständig einäscherte. Ter Brand entwickelte sich zu einem Gvoßfeuer, indem sich gegen 8 Uhr vor mittags entweder dur ch übergesprungene Funken «oder abermalige Brandstiftung in -. er Staubkammer des neben- stehenten Wohn- und Mühlengebäudes ein neuer Brand herd entwickelte, sodaß die neuerbauten Lagerräume ein schließlich des Kesselhauses, sowie das alte Gebäude bald ein einziges Flammenmeer bildeten. Viele Getreide- und Mehlvorräte, Las Mühlenwerk, die Maschinen, auch das Inventar usw. wurden vernichtet. Bon dem Anwesen, das innerhalb von reichlich zwanzig Jahren dreimal vom Feuer heimgesucht wurde, stehen nur noch ein Wohn- und Stallgebäude, sowie die höhe Tampfesse. Tie Be- sitzer, die nur teilweise versichert haben, erleiden großen Schaden. Mvlkcnstein. Zur Unterstützung bedürftiger Ar beiter ihres Unternehmens stiftete die Firma Gebrüder Schüller im nahen Venusberg aus! Anlaß ihres 50 jäh rigen Bestehens 100000 Mark. Plauen i. B. Aus Aerger darüber, daß ihn der Vater gescholten hatte, stürzte sich der 19 jährige Fädlcr Clemens Krumsdorf aus dem Fenster seiner Schlaskam-- mer im dritten Stock auf die Straße herab und erlitt dadurch einen Bruch beider Arme, sowie schwere innere Verletzungen. Leipzig. Hier sind jüngst 14 Lehrer durch Ver leihung des Oberlehrertitels ausgezeichnet worden und zwar „in Anerkennung ihres langjährigen und treuen Willens". Ter jüngste von den mit dem Oberlehrertitel bedachten Lehrern ist im Jahre 1855 geboren^ die übrigen 13 entstammen den vorhergehenden Jahren. Temgegen- über weist aber die Leipz. Lehrerztg." darauf hin, daß i -nerhalb der Jahrgänge 1851- bis zurück auf 1844 noch 67 Lehre-, vorhanden sind, denen der Oberlehrertitel nicht verliehen worden ist, obwohl an deren „lang jährigen'. Wirken" nicht gezweifelt werden könne. Weiter seien im Jahre 1855 im ganzen 20 Leipziger Lehrer geboren, aber nur ein einziger unter ihnen sei der Ehre d.-S OberxlrertilelS teilhaftig geworden. Tas Matt be werft hierzu, das ganze zeige deutlich, wie vollständig verfehl cs sei, auf tue,. Weise — wie es gegenwärtig gefckel)« — Oberlehrer zu ernennen. Man möge, wenn es durchaus Oberlehrer unter den Bolksschullehrern geben müsse, das Prädikat jedem, der ein bestimmtes Alter erreicht habe, verleihen, besser aber noch: nie mandem! Tie Auszeichnung einzelner verdienter Lehrer schließe mit Naturnotwendigkeit die Minderung des An sehens anderer in sich, die der Schule, der Gemeinde und dem Staate mit gleicher Pflichttreue gedient haben. Tie Leipziger BolkSschr.llehrer haben darum die Lehör-
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