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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190902119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-11
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1909
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" - »'M, .-l . «,» rr«d A«reigrr MeblM m» Ärychey. Tüegramm-Adrefse: ßH KIFernfprechstell» ^rag b att .»t,sL Nr. 20. für bis König!. Amtshcmptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Niesh sowie dm Gemeind erat GröVa. Donnerstag, 11. Feörnar 1SV9, abends. 84 SS. Jahrg. Da« Rtesaer Tageblatt erscheint jede« Da, abend« mit «»«nähme der Sonn, und Festtage. Bterteljährttcher Bezag-Prei« bet Abholung kl der Expedttton tu Rtesa 1 Mart SO Psg, durch unter« DrSgee srrt tn« Hau» 1 Mark 6d Psg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. PoÜanstalten 1 Mark SV Psg., durch den Briettröger srrt tn« Hau« S Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement« werden angenommen. Anzetgru-Aunahnie für die Nummer de« Ausgabetage» bt» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — GeschäslSstellr: Goethestratze SS. — Für dl« Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick tn Riesa. Am 6. Februar 1909 ist bei un» 1 Pferdedecke al» gefunden abgegeben worden. Der rechtmäßige Eigentümer wird hiermit aufgefordert, seine Ansprüche innerhalb eine» Jahres, vom 6. Februar 1909 ab gerechnet, bei uns geltend zu machen. Fall» sich der Verlierer nicht innerhalb der vorgenannten Frist meldet, wird über das Fundobjekt nach gesetzlicher Vorschrift verfügt werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 11. Februar 1909. Glh. Für 2 WaisenmLdcheu, 11 und 8 Jahre alt, werden Zieheltern gesucht. Angebote sofort erbeten. Sröba, am 11. Februar 1909. Der Gemeindevorstand. Die Lieferung von etwa 10200 dcx Petroleum wird am 16. Februar d. I». 10 Uhr vormittags verdungen werden. Bedingungen sind hier einzusehen. Zuschlag»* frist : 6 Wochen. * königliche Garnisouverwaltuug Tr.-Pl. Zeithain. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 11. Februar 1909. — Se. Majestät der König hat Herrn Seifenfabrik kanten Otto Tugen Ancke in Riesa, Inhaber der unter der Firma Grubann L Ancke Hierselbst betriebenen Seifen fabrik, da» Prädikat „Hoflieferant Tr. Majestät des Königs" zu verleihen geruht. —* Infolge der anhaltenden Kälte geht die Elbe wieder mit Treibeis. Zwar war für heute ein Witterungs umschlag vorauSgesagt, aber wenn dieser auSbletben und der Frost anhaltend sein sollte, dann wäre eS nicht auS- geschossen, daß eS zum dritten Male zum Eisstand käme. Das Wasser ist wie gestern, so auch heute weiter zurück gegangen. —* Zu einer nochmaligen Aufführung der „Dollar prinzessin" hat sich die Direktion de» Großenhainer Operettenensembles entschlossen, nachdem auch die dritte Aufführung einen so großen Zuspruch gefunden hatte. Die Aufführung erfolgt nächsten Sonnabend und zwar wieder bei ermäßigten Preisen. —* Eine der besten, wenn nicht überhaupt die beste der zurzeit reisenden Herren-Sängergesellschaf ten wird in den nächsten Tagen hier und in einigen Otten der Umgegend auftreten. Aus dem Jnserateile war er schon zu ersehen, daß der bekannte Winter-Tymian mit seinen Sängern am Montag, den 15. Februar, in Hröba, am Dienstag, den 16., im Wettiner Hof zu Rtesa und am darauffolgenden Mittwoch im „Wald schlößchen" zu Röderau konzertieren wird. An Besuch dürfte eS den Sängern, die gleichzeitig Humoristen, Schau spieler und Musikanten sind, nicht fehlen, und sie werden auch hier, wie überall, vor ausverkauften Häusern auftreten können. —Die 4. Strafkammer deS Landgericht» Dresden verhandelte als Berufungsinstanz gegen den Handarbeiter Karl August Richter aus Poppitz bet Rtesa wegen Bcamtenbeleidigung. Im September v. I. begegnete der Angeklagte dem Schutzmann Hentschel in Poppitz, als dieser im Auftrage de» Gemeindeältesten Klemm einige Aeste eines Pflaumenbaums nach dem Gemeindeamts trug. Rich ter führte hierbei beleidigende Reden inbezug auf den Se- meindeältesten Klemm und den Schutzmann Hentschel. Segen Richter war deshalb da» Strafverfahren wegen Ve- amtenbeleidigung eingeleitet worden. DaS Kgl. Schöffen gericht Riesa verurteilte den Angeklagten wegen dieses Der- gehens zu 30 Tagen Gefängnis. Richter legte hiergegen Berufung ein. Diese wurde gestern als unbegründet oer- warfen, demnach daS vorinstanzliche Urteil bestätigt. — Nach oem Vorgänge Preußens, Bayerns, Württem bergs und Hessens soll auch in dersächsischen Armee der landwirtschaftliche Unterricht eingesührt wcroen. Zunächst soll dieser Unterricht in Leipzig er teilt weroen, wo der Saal des Soldatenheims als Lehr- slätle in Aussicht genommen wurde. Als Lehrkräfte sind schon mehrere Herren bestellt, die über „Zweck des laud- wicffchaftlichen Unterrichts im Heere'", über „Düngung" und „Tüngemittel", über „Ackerbau", ^Futtermittel", „Milchverwertung", „Krankheiten"" einiger Kulturpflan zen", „Krankheiten der Haustiere" und „Seuchenschutz'" Iprechcn ioerden. — Manches Strandgut wird jetzt am Flußufer und auf den überschwemmt gewesenen Fluren gesunden. Mancher mag tvohl glauben, dies nach „Strandrecht" als sein Eigentum betrachten zu können. Tas ist jedoch irrig. Jeder größere FundPolizeilich zu melden; ein Aiisichnehmcn der Fundgegenstände ist strafbar. — Nach dem gestern im Reichstag zur Verteilung gelangten Entwurf einer Fernsprechgebühren- »ranung soll für jeden Anschluß eine Grundgebühr! uw eine Gesprächsgebühr erhoben werden. Tie erstere bet ägt in Netzen von nicht über 1000 Anschlüssen 50 Ma k Bei mehr als 1000 bis einschließlich 50M An ¬ schlüssen 65 Mark, bei mehr als 5000 Lis einschließlich 20000 Anjchlüssen 80 Mark, Lei mehr als 20 000 Lis eiti,chließlich 7o000 Anschlüssen 90 Mark, Lei mehr als 70000 Anschlüssen für jede angesangenen weiteren 50000 Anschlüsse je 10 Mark mehr jährlich für jeden Anschluß, der von der Vermitteluugsstelle nicht weiter als fünf Kilometer enrjernt ist. Tie Gesprächsgebühr beträgt 4 Pseimige für jede Verbindung. — Dem Berl. L-A. wird hierzu geschrieben: Es ist ein alter, «oft bewährter Grundsatz der Verkehrstechnik, daß jede Verbilligung in ungeahntem Maße neuen Verkehr schafft, jede Verteue rung den bestehenden Verkehr schädigt und verringert. Wen» ein Verkehrstechniker iik oer Privatindustrie sich au diesem Axiom versündigt, wird er a tempo entlassen. In den staatlichen Betrieben versucht man hingegen wie der chiid immer wieder gegen unabänderliche Gesetze vor zugehen. T«r Effekt ist natürlich ein betrübender. Tas Hal sich Lei oer Fahrkartensteuer gezeigt, sinh das wird bei dieser Telephongebührenordnung in erhöhtem Maße zutage treten. Ter Entwurf bedeutet ausnahmslos eine Vertelwrung. Er wird, falls man ihn zum Gesetz er hebt, kein Mehrerträgnis bringen. Er wird lediglich Han del und Wandel schwer treffen. Direkt, indem diejenigen, die das Telephon trotzdem beibehalten müssen, stark belastet werten. Indirekt, indem eine blühende Industrie, in welcher viele Zehntausende ihr Boot finden, auf Jahre hinaus lahmgclegt wird. Tie Geschichte des Telephons in Schweden zeigt in eklatantester Weise, wie man dies Verkehrsmittel durch bequeme und billige Darbietung zu ungeahnter Höhe entwickeln kann. Gins Nachfolge auf diesem Wege könnte auch bei uns die Reichseinnahmen heben, ohne der Gesamtheit zu schaden. — Sine energische Bekämpfung der Nonne, dieser schädlichsten Insekt» unserer Wälder, wird auch in diesem Jahre wieder stattfinden müssen. Vom sächsischen Finanzministerium sind deshalb für die Staat» forst- reviere bereit» umfassende Maßnahmen gegen die Nonne für da« Jahr 1909 angeordnet worden. Während im Jahre 1906 nur 48, im Jahre 1907 nur 35 Slaatiforst- reoiere infolge massenhaften Auftretens der Nonnenfall»» mehr oder weniger gefährdet waren, sind gegenwärtig von den 85 vom vorjährigen Falterfluge betroffenen Revieren 62 als gefährdet zu bezeichnen. Strehla. Der hiesige Gewerbeverein begeht dieses Jahr sein 50 jähriges Jubiläum. In der am Dienstag stattgefundenen Versammlung wurde beschlossen, dasselbe am 9. Mai zu feiern. Großenhain. Eine lebhafte SchöffengerichtSfltzung gab eS gestern im hiesigen Amtsgericht. Gegen 12 Uhr wurde die Privatbeleidigungsklage deS Brauereibesitzers Püschel und dessen Ehefrau Joh. Püschel gegen den Bier- verleg» Fritz Hauptmann, alle drei wohnhaft in Großen- Hain, aufgerufen. Geladen waren sechs Zeugen. Der Vorsitzende, Assessor Dr. Wolff, machte zunächst den Ver such, einen Vergleich herbeizuführen. Der Beklagte war zu der Erklärung bereit, daß er nicht gesagt habe, die Stadtbrauerei Großenhain habe nach dem 1. Juli 1906 noch Süßholz zum Brauen verwandt. Der Vergleich scheitert« aber an dem Verlangen der kläzerischen Partei, daß der Beklagte an Stelle einer Buße die von der Stadt brauerei veröffentlichten Inserate zu bezahlen habe. Bon einem der RechtSbeistände der Kläger wurde ein Schöffe abgelehnt. DaS Gericht zog sich zur Beschlußfassung zurück und »klärte nach längerer Beratung, daß da« Ablehnungs gesuch abgewiesen sei, da da« Gericht eine Befangenheit deS Schöffen als nicht vorliegend erachte. Im weiteren Gange der Verhandlung kam e» zu scharfen MelnungS- oerschicdenheiten zwischen dem Vorsitzenden und einem der klägerischen Rechtkonwälle, der daraufhin erklärte, den vor ätzenden wegen Befangenheit abzulehnen. Da« Gericht zog sich zurück und erkannt« gegen den betreffenden Rechtsanwalt auf ein« Ungebühr strafe tn Höbe von 50 M. Der Vorsitzende erklärte, sich nicht be fange« zu fühlen. Die Entscheidung dies» Angelegenheit wird durch da» Landgericht erfolgen. Der Termin wurdq nach zweistündiger Sitzung ohne Ergebnis aufgehoben. (Tbl.) Lommatzsch, 11. Febr. Eine Trauerbotschaft, di« tn weitesten Kreisen von Lommatzsch in tief», letdvoll«; Ergriffenheit vernommen ward, eilte gestern früh von Mund zu Mund. Herr Lehr» Karl Martin Schvpple« ist reicht mehr. Ein« leichte Erkrankung hat sich urplötzlich verschlimmert und den Tod zur Folge gehabt. In d«j Blüte d» ManneSkraft, auf der Höhe gesegneten berufliche^ und gemeinnützigen Wirken» stehend, ist der Heimgegangene! aus glücklichstem Familienleben, aus treuem Freunde»- und Familienkreise dahingerafft worden. Geboren am 24. No vember 1872 al» Sohn eine» Landwirt» in Troffen bei Erlau und vorgebildet auf dem Seminar zu Nossen, be gann der Verewigte seine Lommatzscher Tätigkeit 1898 als Hilfslehrer, 1896 al» ständiger Ähr», als welch» er ab 1904 al» spezieller Amtsnachfolger Herrn Oberlehrer» Höpfner besonder» erfolgreich al» Ordinarius der erste» Mädchenklasse wirkte. Die hiesige „Liedertafel" dirigiert« er al» erfolgreichst» Liedermeister, dem vom Verein noch verflossenes Jahr die wohlverdiente Ehrenmitgliedschaft ver liehen ward, seit 1893. Sein früher, unerwartet» Tod bedeutet aber auch einen schweren Verlust für den dem Allgemeinen deutschen Sängerbünde angegliederten Sänger bund Meißner Land, der die Truppen Meißen, Großen hain, Riesa und Oschatz umfaßt und dem bekanntlich auch die Riesaer Gesangvereine „Amphion" und „Sängers kränz" angehören. Er verwaltete seinerzeit mit groß« Treu« und Hingebung das Amt eine» BundeSliedermeisterH während er zuletzt in der ihm eigenen gewissenhaften Arh und Weise die Kassengeschäfte de» Bunde» führte. Meißen. Auf dem Elbkat find durch da» Hoch, wasser sieben hölzerne Masten der elektrischen Güterbahn umgrriffen worden. Nur zwei haben aufgefischt werd« können, die andnen sind fortgeschwommen und noch nicht gefunden worden, die stehengebliebenen sind unbrauchbar geworden. Die Masten konnten beim Herannahen der Hochflut nicht mehr entfernt werden, da sie zu fest im Boden eingefroren waren. Der Straßenbahn-Aktiengesell-! schäft entsteht dadurch ein Schaden von 600—700 Mark: 88 Dresden, 11. Februar. Mit Blitzesschnelle der-! breitete sich am Mittwoch abend in Dresden das Gerücht dvn einem schweren Unglücksfall, von dem König Fried rich August betroffen worden sei. Wir haben sofort im Schlosse Erkundigungen eingezogen und folgendes tn Er fahrung gebracht: In der 5. Nachmittagsstunde wollte sich der König aus dem Residenzschliosse ins Freie be gebe». Er benutzte die durch die verschiedenen Magen; führende sogenannte Jagdtrcppc, die ziemlich steil, nicht sehr breit und mit dicken Teppichen zur Tämpfung des Schalles lelegt ist. Infolge eines Fehltritts kam der König, cer mit ziemlicher Eile die Treppenstufen hinunter- jchritt, in der Mitte der Tlcppe zu Falle und stürzte mehrere Sr.ffeu tief, wobei er auf dem rechten Arm zu liegen kam. Der Monarch war zwar nach wenigen Augen blicken mit Hrlfe eines hinter ihm herbommrudcn Tieners wieder aus den Beinen, klagte aber sofort über heftige Schmerzen im rechten Handgelenk. Ter sofort herbei eilende Leibarzt, der sich in einer andere» Abteilung des Residenzfchlosscs befand, untersuchte, den Arm und stellte leider eine schmerzhafte Verstauchung Les Hand gelenkes des rechten Armes fest. Er geleitete den Kö nig in s-ine Gemächer zurück und legte ihm sogleich einen Verl and an. Ter König ist gezwungen, den rech ten Arm längere Zeit in der Binde zu tragen und muß sich für die nächste Zeit die größte Schonung auferlegen und darf weder an Jagden noch an militärischen Beran- stallungen tcilnchmcn. Auch die für die nächsten Tage geplanten und bereits in allen ihren Einzelheiten vor bereiteten Reisen des Königs nach Leipzig und Alten burg unter! leiben vorläufig und sind bereits gestern abend.
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