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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190902207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-20
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1909
- Autor
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««d Arrx»rs»r («lbebM m» Riyeigey. «Vam>E«ff«r vernsprechsiell» .ragsblatt-.«t»sa. M.°» für die Königl. AmtShcmptrmmnschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und -en Rat der Stadt Riesas sowie den Gemeinderat Gröba. 42. Gounaveud, 20. Februar 1SV9, abends. 62. Jahrg. La» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition I» Riesa 1 Mari 80 Psg., durch unser, Tröger stet de» H-"-S 1 Mark VS Psg, bet Abholung am Schalter der lästert. Postanstaltrn 1 Mark SS Psg, durch den Briefträger sret ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnrmentS werden angenommen. Anzeigen-Atmahme für die Nummer der Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. RotationSdmck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße S0. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick In Riesa. Rtg. <K LmN ^Mar'a G WPWGGWRd» MW Ecke Eichlvtzs a. «oethrftr. von bekannter Tüte. da» von Ausschank: GF. RN»n«n. Solide Bedienung. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 20. Februar 1809. ---* Morgen Sonntag spielt bet günstigem Wetter TrompeterkorpS de» 6. Feldartillerie-Regiment» Nr. 68 11" bi» 12" Uhr mittag» auf dem Kaiser-Wtlhelmplatze Platzmusik nach folgendem Programm: 1. King Cotton, Marsch von I. Sousa, 2. Ouvertüre z. Singspiel „Feodora" oon K. Glaßmann, 3. Fantasie a. d. Op. „Czar und Zimmermann" von A. Lortzing, 4. Thüringer Blumen, Walzer von C. Ernesti, 5. Deutschlands Helden, Marsch oon Schmidt-Berka. —* In der am Donnerstag abgehältenen Plenar versammlung des Gewerbevereins hielt Herr Schul direktor Dietzel einen Vortrag, dessen Thema lautete: „Gin Gang durch die Chemische Fabrik in Nünchritz". , - > - Vortragender hat nebst mehreren Bekannten die Fabrik unter' winnung Kalilauge und kaustische Potasche als Nebenprodukte ob der freundlichen Führung der Herren D" ' und Dr. Kegel kennengelernt und erläuterte jetzt, bevor er zur Bc- i Natron sich als wenig r Freihung der Fabrik^felbst schritt, einige Begriffe aus der Chemie.! stoff zur ^Herstellung der tallischem Kalium und von Natron und Natronlauge'"aus metal- I'f7 ' . 7' 7 7". " " ' ' - der Haliodsalze (Chlornatrium, Jodkalium usw.) und der Saner- Die nachstehende Bekanntmachung vom 7. April 1897 über das «»bringen von Sicherheit»-«»!«» auf Dächern und dar Arbeiten in Räumen, in denen brennende Koks- körbe aufgestellt sind, wird hiermit in Erinnerung gebracht. Der «al der Stadt Riesa, am 18. Februar 1909. vr. Scheider. Bekanntmachung Zur Vermeidung von Unfällen wird hiermit vorgeschrieben, daß bei Neubauten auf denjenigen Dächern, die eine Neigung von mehr als 45 Grad haben, künftig Sicher- heitShaken in entsprechender Anzahl anzubringen sind, damit Lettern und Sicherheitsleinen bei der Vornahme von Dacharbeiten daran befestigt werden können. Die Haken sind von verzinktem Schmiedeeisen, etwa 33 om lang, 10—12 mm stark, herzustellen und mittelst starker geschmiedeter Nägel in den Mansarden- und Dachflächen gut zu befestigen. Ferner wird da» Arbeiten und Arbeitenlafsen in Räumen, worin brennende KokS- der nicht sofort mit dem Sauerstoff eine Verbindung eingeht. Solch ein Stoff ist z. B. Platin. Dem Raume nach scheidet sich genau doppelt so mel Wasserstoff als Sauerstoff aus; daher die chemische Atomformel des Wassers L,O. (Die frühere Formel sAeauivalentformesi des Wassers war LO, womit nur ausgedrückt wurde, daß das Wasser aus 8 Gewichtsteilen Sauerstoff und 1 Gewichtsteile Wasserstoff besteht. Hieraus geht aber hervor, daß 1 Atom Sauerstoff 16 mal so schwer ist, als 1 Atom Wasserstoff.) Nach Beendigung dieser Erläuterungen geht Vortragender auf die Betrachtung der Fabrik selbst über. Da in der Fabrik viel mit wässerigen Lösungen gearbeitet wird, verbraucht sie viel Be triebswasser, das durch ein unterirdisches Pumpwerk beschafft wird. Ferner sind zum Betriebe der Fabrik große Mengen Braunkohlen, weniger Steinkohlen, erforderlich. Die Kohlen werden aus Böhmen bezogen, kommen in Kähnen die Elbe herab und werden mittels einer zweckmäßig eingerichteten Ausladevorrichtung in Wägen ge bracht, die auf Eisenschienen in die Fabrik geleitet werden. Außer dieser Verbindung mit der Elbe steht die Fabrik auch durch einen < Schicnenstraug mit der Eisenbahnstation Weißig in Verbindung. «Die Fabrik liefert: 1. Schwefelsäure, 2. Chlorkalk, bei dessen Ge- gekannten die Fabrik unter; winnung Kalilauge und kaustische Potasche als Nebenprodukte ob- der freundlichen Führung der "Herren Dr. Strauß, Dr. Roßleben fallen, und 3. Salpetersäure, bei deren Herstellung schwefelsaures und Dr. Kegel kennengelernt und erläuterte jetzt, bevor er zur Be- s Natron sich als wenig wertvolles Nebenprodukt ergibt. Der Roh- sind, deren Wasserstoff ausgeschieden und ! wird, sobald die Säure mit einen« solchen oder einer Basis zu sammentritt und auf diese Weise ein Salz bildet. (Nichi Säuren schmecken sauer; es gibt geschmacklose und bitter schmeckende Säuren; nicht alle Säuren enthalten Sauerstoff; auch der Wasser stoff bildet verschiedene Säuren.) Hierauf erläuterte der Vor tragende den Begriff Kontakt Wirkung in folgender Weise: Wenn 2 Substanzen eine chemische Verbindung eingeben sollen, nuß mindestens eine davon flüssig oder gasförmig sein; aber nicht immer erfolgt, auch wenn diese Bedingung erfüllt ist, ohne weiteres oie Verbindung. Es können sogar in manchen Fällen beide Stoffe gasförmig sein und sich miteinander mengen, ohne daß die Ver bindung vor sich geht. (Beispiel: Es gibt eine ganze Reihe von Verbindungen, die aus Sauerstoff und Stickstoff bestehen (Stickstoff- urydul oder Lachgas, Stickstoffoxyd, salpetrige Säure, llntcrsalpeter- saure, Salpetersäure); aber in der atmosphärischen Luft sind Stick stoff und Sauerstoff miteinander gemengt, und doch verbinden sie sich nicht miteinander.) In vielen Fällen geht aber die Verbindung sofort vonstatten, wenn das Gemisch der beiden Stoffe, die sich verbinden sollen, mit einem dritten Stoff in Berührung (Kontakt) kommt. Beispiel: Wenn ein Gemisch von schwefliger Säure und atmosphärischer Luft als trockenes Gas durch eine glasierte Por- zellanrdhre geleitet wird, die mit Platinasbest angefüllt und bis zu eben beginnender Rotglut erhitzt ist, so bildet sich sofort aus dem Sauerstoff der Luft und der schwefligen Säure wasserfreie Schwefelsäure (Schwefelsäureanhydrit). Der Platinasbest wirkt also hier als Kontaktstoff. Er wird auf folgende Weise hergestellt: Asbest (der Vortragende zeigte verschiedene Varietäten davon vor) wird lose gefilzt und in eine konzentrierte Platinchlorlösung ge taucht, dann getrocknet und für einen Augenblick in eine Chloram- moniumlösuna getaucht und wieder getrocknet, zuletzt geglüht. So erhält man Platinasbest, dessen Platingehalt etwa 8"/, beträgt. Es gibt aber auch platinierten Asbest, dessen Platingehalt bis 24-/. geht. Weiter zeigte Vortragender die Entstehung von Cinfachschwefel- eifcn aus seinen Bestandteilen und legte einige Arten Zweifach- schwefeleiscn, teilweise kristallisiert (Hexaeder, Oktaeder, Pentagon dodekaeder) vor und brachte dann die Elektrolyse des Wassers zur Vorführung. Werden die beiden Leitungsdrahte einer Elek- trizitätsquelle in eine chemische Verbindung eingeführt, die ein Elektrolyt ist, d. h. den elektrischen Strom leitet, so wird die Ver bindung zersetzt. Zu den Elektrolyten gehört das Wasser. Es wird durch die Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Der Wasserstoff scheidet sich am negativen Pole (der Kathode) aus und wird daher als ein elektropositives Element bezeichnet. Am Ende der positiven Elektrode, der Anode, scheidet sich der Sauer stoff aus, weswegen er al« elektronegatives Element bezeichnet wird. Da» Ende der Anode muß aber aus einem Stoffe bestehen, körbe aufgestellt sind, hiermit verboten, da dem brennenden Kok» giftige Gase in be trächtlicher Menge entströmen, die auf die längere Zeit in der Nähe sich aufhaltenden Personen gesundheitSzerstörend wirken. Uebertretung dieser Vorschriften werden mit Geldstrafe bi» zu 60 M. oder mit Haft bi» zu 14 Tagen geahndet. Riesa, am 7. April 1897. Der Rat der -ladt als Ban-Polizeibehörde. BoeterS. Die Lieferung deS Bedarf» an ———, Dürreuberger Speisesalz und Lanchhammer-Vriketls für da» Rechnungsjahr 1909 soll am 24. 2. cr. 10 Uhr vorm. öffentlich vergeben werden. Alles nähere enthalten die im Geschäftszimmer deS unterzeichneten Proviantamt» ausliegenden Bedingungen. Proviantamt Riesa. bestehend in Konzert, Theater und Ball, wird am 4. März im Hotel Höpfner veranstaltet. —* Bei der am Donnerstag abend im Hotel Kron-« prinz vom Gabelsberger Stenographen-Ber- ein veranstalteten GabelLbergerfeier wies der BereinS- vorsitzende in seiner Begrüßungsansprache auf den gegen wärtigen Stand der stenographischen Einheitsbestrebungen im deutschen Reiche hin. Aus den Ausführungen ging hervor, daß der Staatssekretär im Reichsamt deS Innern nach Sichtung der zahlreich eingegangenen Vorschläge und Anregungen beabsichtige, von den drei bedeutendsten steno graphischen Schulen GabelSberger, Stolze und Stolze-Schrey diesbezügliche Denkschriften einzufordern, auf Grund welcher in einer Vorkonferenz oon Regierungsoertretern allgemeine Richtlinien für die zu schaffende Einheitsstenographie auf gestellt werden sollen. An der Hand dieser Richtlinie» sollen alsdann von den Schulen Entwürfe für die neue Kurzschrift ausgearbeitet und diese der allgemeinen Re- gierungSkonfercnz vorgelegt werden. — Bei der nach der Begrüßung stattfindenden Preisverteilung auf das für Vereinsmitglieder am 27. Januar veranstaltete Wettschreiben erhielt in Abt. 60—80 Silben pro Min. Herr Ludewig einen 2. Preis; in der Abt. 80—100 Silben pro Min. 1. Preise die Herren Büschel, Mehnert und Boden, 2. Preise die Herren Sehmisch und Heinrich, 3. Preise die Herren Bruno Große und Hirsch; in der Abt. 100—120 Silben pro Min. 1. Preise die Herren Kölsch und Erben (außer Wettbew.), einen 2. Preis Herr Schube und einen 3. Preis Herr Jacobi. Den Preisempfängern wurden mit aner kennenden Worten schön auSgesührte Diplome überreicht. — Zur Unterhaltung der sehr zahlreich erschienenen Fest teilnehmer wurden von einer vorzüglich besetzten Künstler truppe auf freier Bühne ein lustiges Stücklet» au» dem GerichtSleben vorgeführt und von der Hauskapelle deS Herrn Obermnstkmetster» Arnold mehrere Konzertstücke wirkungsvoll zu Gehör gebracht, oon ihr auch später den jüngeren Damen und Herren wacker zu flottem Tanze aufgespielt. —* Die Freie Vereinigung ehemaliger 10 3er zu Riesa und Umgegend beging gestern abend im Wettiner Hof ihr 10. Stiftungsfest, das in gewohnt schöner Weise verlief. ES wurde in der herkömmlichen Weife durch Konzert mit Theater und Ball begangen. Der Ber- einSoorsitzende, Herr Max Uhlig, begrüßte die Erschienenen nach Beginn des Konzert» und brachte «in Hoch auf Kaiser und König aus. Der Einakter „Ein triftiger Urlaubs- gründ", sowie „Auf Gtrafwache" und „Beim Unteroffizier vom Dienst", sämtlich Vorführungen militärischen Charak ters, wurden flott und sicher von Vereinsmitgliedern wieder gegeben und sehr beifällig ausgenommen. Dem Konzert folgte Ball, an dem sich die Kameraden lebhaft beteiligten. — Hierbei sei gleichzeitig darauf hingewiesen, daß alle Anmeldungen zur Teilnahme am Jubiläum des 103. Re giments an den Vorsitzenden der Vereinigung, Herrn Max Uhlig, hier, zu richten sind. Auch die Vorstände der Militäroereine werden gebeten, die Anmeldelisten zur Weiterbesorgung an den Genannten gelangen zu lasten. Besonder» sei erwähnt, daß auch 103 er Kameraden, die einem Verein oder einer Bereinigung nicht angehören, am Feste mit tetlnehmen können; sie haben ihre Anmeldung gleichfall» bet Herrn Uhlig zu bewirken. sprechung der Fabrik selbst schrttt, einige Begriffe aus der Chemie. l stoss zur Herstellung der Schwefelsäure ist aus Spanien bezogener Zunächst wurde die Entstehung oon Kali und Kalilauge ausxme- > Pyrit (Zweifachschwefeleiscn, Schwefelkies, Eisenkies), der aber tallischem Kalium und von Natron und Natronlauge aus metal- seines beigemenaten Kupfergehaltes bereits beraubt ist. Der Pyrit lifchem Natrium vorgeführt (basische Reaktion) und die Bildung j wird in der Fabrik dem Röstprozesse unterworfen, der sich, wenn der Haliodsalze (Ehlornatrium, Jodkalium usw.) und der Sauer-, einmal im Gange, durch das Verbrennen des in der Verbindung stoffsalze (chlorsaures Kali, kohlensaures Natron usw.) erörtert, s enthaltenen Schwefels ohne die Zutat weiteren Brennmaterials wobei erläutert wurde, daß alle Säuren Wasserstoffverbindungen s selbst unterhält. ES bildet sich schweflige Säure, die mit atmo- sind, deren Wasserstoff ausgeschieden und durch ein Metall ersetzt j sphärischer Luft gemischt, dem oben beschriebenen Kontaktverfahren wird, sobald die Säure mit einem solchen oder einer Basis zu-; unterworfen wird, sodaß sich sofort Schwcfelsäureanhydrit bildet. >t alle ' Dieses Verfahren und die Umwandlung des Anhydrits in Schwefel säure (englische oder Vitriolöl und rauchende oder Nordhäuser Schwefelsäure) wird in der Fabrik nicht gezeigt, sondern geheim gehalten. Das schwierige und langwierige Verfahren, die Schwefel säure in sogenannten Bleikammern zu gewinnen, wird durch das Kontaktverfahren gänzlich verdrängt werden. Als Rückstand des Röstprozesses erscheint Eisenoxyd, das aus der Fabrik geschafft und Hochöfen zur Gewinnung von Eisen zugeführt wird. Zur Herstellung von Chlorkalk wird der Fabrik Chlorkalium und gebrannter Kalk zugeführt. Zum Löschen des Kalkes wird in der Fabrik viel Wasser verbraucht. Zwei große Dynamomaschinen erzeugen den elektrischen Strom, der zur Elektrolyse des in Losung befindlichen Chlorkaliums dient. Das frei gewordne Chlor läßt man auf sorgfältig gebrannten, bis zur staubigen Trockne gelöschten Kalk einwirken, wodurch sich Chlorkalk, hauptsächlich in Bleichereien gebraucht, ergibt. Aus dem frei gewordenen Kalium bildet sich infolge seiner Verbindung mit Sauerstoff Kali, dessen Lösung in Wasser Kalilauge ergibt. Durch Eindampfen der Kalilauge wird kaustische Potasche gewonnen. Die Versuche, Kalilauge durch Elektrolyse herzustellen, sind lange Zeit fruchtlos gewesen. Es gab große Schwierigkeiten zu überwinden, bis es gelungen ist, die elektrolytische Darstellung für die Praxis brauchbar zu gestalten. Man arbeitet gewöhnlich in Gefäßen, worin der Anoden- und der Kathodcn- raum durch eine Membran getrennt sind. Die Anode besteht in der Regel aus Retortenkohle oder Platin, Schweifcleisen, Calcium- stlicid usw., die Kathode aus Quecksilber oder Eisen. Hinsicht lich der Apparate und der Einzelheiten des Verfahrens sind außer ordentlich viele Vorschläge gemacht worden. Was sich davon be währt hat, ist durchweg Geheimnis der betreffenden Fabriken. So auch in Nünchritz. Das elektrolytische Verfahren selbst wird dem Besucher der Fabrik nicht gezeigt. Die Salpetersäure wird aus Chilisalpeter (Natronsalpeter, Perusalpeter, salpetersaurem Natron) dadurch gewonnen, daß man Schwefelsäure zusetzt und Destillation anwendet. Die Salpeter säure destilliert über, und der Rückstand ist das sehr wohlfeile fchmefelsaure Natron (Glaubersalz). Salpetrige Säure würde bei dem Verfahren entweichen, wenn sie nicht, um Vergiftung der Lust zu verhüten, durch Kalk gebunden würde. Das Rohmaterial (Chilisalpeter) enthält stellenweise geringe Mengen von Jod; doch ist zu wenig davon vorhanden, als daß die Ausbeute lohnend sein könnte. Vortragender erntete für den allseitig mit großem In terest« angehörten Vortrag dankbare Anerkennung. Hier nach erledigte man noch einige VeretnSangelegenheiten, di« hauptsächlich interner Natur waren. Ein Famtltenabend,
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