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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190809188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-18
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1908
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«nd Anzriger MtbM ««r Atytlger). Telegramm-Adresssr Femsprechstell» .Tageblatts Riesa. Nr- 2a M Ml KMkA AmtShau^tmminj' " Großenhain- Lar König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröda. 218. Freitag, 18. September 1S08, abends. «1. Jahr«. Da» Riesaer Tagebiatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träge, sret in» Hau» 1 Marl vö Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei in» HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werdm angenommen. Anzrigen-Anuahnie sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich tu Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. September 1908. —* Bet der auf gestern abend angesetzten Haupt- Übung der hiesigen Feuerwehr war angenommen, daß im westlichen Giebel de» RealprogymnasialgebäudeS bei starkem Westwinde «in Brand auSgebrochen sek. Der Brand wurde zunächst mit der HauSleitung bekämpft, seine Unterdrückung aber dann von der alarmierten Feuerwehr in Angriff genommen und in kurzer Zeit zu Ende geführt. Die Uebüng verlief in jeder Weise zur Zufriedenheit; sie erwies die Tüchtigkeit der Riesaer Feuerwehr und derer, die an ihrer Spitze stehen. Die Hebung wurde von Herrn Branddirektor Müller geleitet. / —* Wie aus gestrigem Jnftrat in unserm Blatte zu ersehen ist, findet morgen Sonnabend von nachmittags 4 Uhr an in der Restauration zur Elbterrasse eine Gau versammlung mehrerer sächsischer Bezirksvereine deS deutschen LehrerveretnS sür Naturkunde statt. ES ist damit eine kleine naturwissenschaftliche Ausstellung ver bunden; auch werden Vorträge über die geologischen Ver hältnisse Sachsen» und über die Flora des oberen Erzge birge» usw. stattfinden. Naturfreunde, welches Standes sie auch sein mögen, werden in der Versammlung als Gäste gern gesehen. —* Der Leichnam des am Sonntag ertrunkenen Knaben Fritz Zillmann ist heute hier aus der Elbe gezogen und von der Polizei aufgehoben worden. Der Verunglückte ist also von den Wellen nicht weit fortgespült worden, sondern kurz nach dem Unfall hängen geblieben. —* Der Theaterverein Riesa hatte sich gestern an eine schwere Aufgabe herangewagt. Er brachte Otto Erich Hartlebens fünfaktige Tragödie „Rosenmontag" zur Aufführung und zwar, wie gleich vorweg konstatiert sei, mit recht gutem Erfolge. Die zum Teil schwierigen Rollen waren recht gut »erteilt, die Spieler hatten sich in den Geist des Stückes hineingelebt und gaben so da» Stück in einer Weise wieder, die wohl allgemein befriedigt«. Auch die Garderobe — das Stück spielt in einer rheinischen Garnison — und die sonstige Aufmachung war durchaus dem Charakter deS Stückes angepaßt. Kleine Mängel, die sich bemerkbar machten, wären leicht zu beheben gewesen. Sie traten aber zurück hinter dem ganz anerkennenswerten Spiel der Träger der Hauptrollen. Ohne auf das Spiel im einzelnen kritisch einzugehen, sei nur gesagt, daß der Theaterverein bewies, daß er über gute schauspielerische Kräfte verfügt und daß er sichtlich bemüht ist, Gute» und Vollendete» zu bieten. Der Beifall, der beim ersten Akt nech gering war, steigerte sich bei jedem weiteren Akt und gab Zeugnis davon, daß da» Publikum befriedigt war. Erfreulich für den Verein und erfreulich im Interesse der Gemeindediakonie, der der Reinertrag de» Abends zufließen sollte, war, daß sich der Gaal recht gut gefüllt hatte. Be sonder» waren alle besseren Plätze, bis auf wenige, besetzt. —* Von Herrn GustaoGrünberg, Schillerstr. 7 wird un» unter Bezugnahme auf den in Nr. 2i6 d. Bl. veröffentlichten Artikel über Doghurt-Dickmtlch mit geteilt, daß er dieses Nähr- und Heilmittel bereit- seit einigen Wochen sür den eigenen Bedarf genau nach Vor schrift herstellt und gewillt ist, dasselbe an Interessenten zu sehr mäßigem Preise abzugeben. —* Man schreibt un»: ES dürfte allgemein bekannt sein, daß in Riesa ein recht fühlbarer Mangel an mittleren Wohnungen, ähnlich wie in früheren Jahren, vorhanden ist und auch wenig Aussicht besteht, daß dies« Zustände sich bessern werden. Namentlich den nach hier versetzten Beamten wird r» sehr schwer, eine ihren Verhältnissen entsprechende Wohnung zu erhalten. Wie man hört, ist in Beamtenkretsen die Gründung einer Baugenossenschaft in Erwägung gezogen und find Verhandlungen mit Staat», und Privatbeamten durch eine bereit» ernannte Kommission in die Wege ge leitet norden. —* Aus Dresden erhielten wir folgende Mitteilung mit der Bü.e u n Abdruck: Die vom LandeSaurschuffe für da» K<-„ Lachsen eingeleitete Sammlung von Bei- KsÜMMWis! trägen zur Nattonalspende für den Grafen Zeppelin soll mit Ende September abgeschlossen werden. Alle diejenigen, di« noch einen Beitrag für da» nationale Werk beisteuern wollen, werden ersucht, die Beiträge bi» Ende September an die bereit» früher bekannt gegebenen Sammelstellen gelang» zu lassen. Unmittelbar nach Schluß der Sammlung sollen die in ganz Sachsen bei den einzelnen Sammelstellen eingegangenen Beiträge zusammengestellt und veröffentlicht werden. Zu diesem Zwecke werden sämt liche Gammelstellen ersucht, alsbald nach dem 30. Sep tember die Listen abzuschließen und die Beiträge an die Sächsische Bank zu Dresden al» Zentralsammelstelle abzu liefern. Diejenigen Sammelstellen, welche die eingegangenen Beiträge schon frühes an den Grafen Zeppelin oder dessen Bankstelle abgeliefert haben, wollen jedenfalls der Säch sischen Bank die Höhe dieser Beiträge mitteilen, da nur auf diese Weise ein Ueberblick über den Ertrag der Samm lung in Sachsen gewonnen werden kann. — Finanzminister Dr. v. Rügjep Hat süß am Donnerstag nachmittag nach; Berlin begeben, um der dort unter Vorsitz des Reichskanzlers stattfindenden außerordentlichen Sitzung des Bundesrates in Sachen der Reich sfinanzreform beizuwohnen. Dem Ver nehmen nach sind für die Beratungen, denen sächsifcher- seits auch der Gesandte Graf Vitzthum v Eckftädt und wahrscheinlich Ministerialdirektor Geh. Rat Drt Schröder und Geh. Baurat Prof. Dr. Ulbricht beiwohnen werden, zwei Tage in Aussicht genommen. Der Minister, der noch am Donnerstag mittag beim Könige in Pillnitz zum Vorträge weilte, gedenkt am Sonntag wieder nach- Dres den zurückzukehren. Die Prämie der Ziehung der Meißner Dom baulotterie in der stolzen Höhe von 50000 Mark hat ihren Weg wiederum' nach Plauen und zwar wiederum in die Kollektion gefunden, in welche bereits bei der im Mürz dieses Jahres erfolgten 6. Ziehung auf Nr. 141959 der letzte Gewinn von 5 Mark und die Prämie ge fallen war. Für die Taler und die Fünfzigpfennig- stücke der älteren Geprägeform Hat der 30 ds. Mts. besondere Bedeutung. Mit diesem Tage läuft die Frist ab, die den Reichs- und Landeskassen zur Annahme und Umwechflung der durch den Bundesrat außer Kurs gc- setzten'Daler gegeben ist. Nach dem 30. September haben die Taler nur noch den Silberwert, der wenig mehr als die Hälfte des gegenwärtigen Einlösungswertes beträgt. Die Außerkurssetzung der Fünfzigpfennigstücke der älteren Geprägeform mit der Wertangabe 50 Pfennig ist vom Bundesrat zum 1. Oktober 1908 beschlossen. Die Frist zur Einlösung bei den Reichs- und Landeskassen läuft für diese Münze bis zum 30. September.1910. Die lurz vor Ablauf der Ginlösungsfrist bei den Reichs- und Landes kassen eingehenden Fünfzigpfennigstücke der älteren Ge prägeformen werden von der Reichsbank und vom Münz metalldepot des Reiches noch bis zum 15. Oktober 1910 angenommen werden. * Gröba, 17. September. Die am Dienstag ge schlossene Sammlung für die Zeppelin spende hat 140,65 M. ergeben. Abzüglich einiger Ausgaben können 122,35 M. abgeltesert werden. Allen Gebern sei hierdurch herzlich gedankt. * Lichtens« e. Am Mittwoch abend flog eine Brief taube an da» hellerleuchtete Fenster der Wohnstube des Gutsbesitzer» Herrn Balke und ließ sich leicht fangen. Am rechten Fuße trug sie einen Metallring mit gekröntem Adler und den Zahlen 0192 Z 49, am linken Fuße hat sie aber einen Gummiring mit verwischten Zeichen, nur zwei 8 sind noch erkennbar. Radeburg. Ein Besuch im hiesigen Manöver- Proviantamt wird im „Dr. Anz." wie folgt geschil dert: Der Mittwoch war für die Truppen ein Rasttag und man konnte die Gelegen Helt benutzen, um einmal hinter der Front Umschau zu halten. Die liebenswürdige Er laubnis eine» höheren Jntendanturbeamten erwirkte den Eintritt in da» Manöoerprooiantamt Radeburg. Die Aepfelbäume an der Straße tragen außer einem reichen Da« Verzeichnt» der zu vermietenden Wohnungen re. kann in der Geschäftsstelle Goethestraße 59 während der üblichen Geschäftsstunden kostenfrei eingesehen werden. Obstsegen noch eine andere leichte Last. Ein über die Krone der Bäume gelegter Draht zeigt un», daß hier die Feldtelegraphenabteilung gearbeitet und die verschiedenen Stabsquartiere telegraphisch und telephonisch miteinander verbunden hat. Für den Laien ist eS ein interessantes Bild, das Legen dieser Leitungen zu beobachten. So rasch, wie der Bauwagen fährt, so rasch schreitet das Legen der Leitung fort, sodaß es möglich ist, auch bet täglichen Wei termärschen die Verbindung zwischen den einzelnen Stäben aufrech'zierhalten. Neben der Schule ist das Manöver proviantamt Radeburg eingerichtet, von dem in der Haupt sache die 64. Jnfanteriebrigade und die ihr zugeteilten Truppen versorgt werden, während die 63. Infanterie brigade vom Manöoerprooiantamt Großenhain aus ihre Verpflegung erhält. Hier liegt in mächtigen Stapeln das Stroh und Brennholz, für die einzelnen BiwakStage ge trennt, während in sieben großen Zelten die Lebensmittel lagern, die an den Biwakstagen den Truppen zugeführt werden. An den Tagen, an denen die Truppen in Quar tieren liegen, werden sie von den Wirten verpflegt. In den Zelten liegen die Konserven der verschiedensten Art, hier große Stapel von Hafersäcken, dort unzählige Brote, die in Großenhain in den Feldbäckereien gebacken wurden, und von deren Wohlgeschmack wir un» persönlich überzeugen konnten. Etwa 60 ermietete Fuhrwerke haben am 17. Sep tember diese Vorräte den Biwaksplätzen der Truppen zu geführt. Etwa ebensoviele sind in Großenhain gebraucht worden. Rechnet man hierzu noch die Gepäckwagen der Truppen, so kann man sich ein Bild machen, welch riesige Wagenkolonnen im Felde bei den heutigen Millionenheeren erforderlich sein werden. Was eine Truppe an Verpflegung gebraucht, ist natürlich auch sehr erheblich. Bei der friedensstarken Division, wie sie ins Manöver ausgerückt ist, sind etwa 9000 Mann zn verpflegen. Um diese am nächsten Biwakstage zu beköstigen, mußten in der Feld schlächterei Großenhain 6 Ochsen und 36 Schweine ge schlachtet werden. Hierzu kamen über 4000 Brote zu je 1^/z kx, Massen von Gemüsekonserven, sowie der Hafer für etwa 2000 Pferde. Aber auch die Zioilbehörden haben tüchtig zu tun und den Ortschaften erwachsen aus der Unterbringung der Truppen große Lasten. Sind doch in Radeburg — abgesehen von den sogenannten Notquar^ tieren bet Ausfall der BiwakS — im Laufe der dies- jährigen Herbstübungen gegen 100 Offiziere und 4000 Mann unterzubringen. Bet dem delikaten Aussehen deS Fleisches, das in mehreren Wagen von der Feldschlächterei Großenhain eintraf, konnte man bedauern, nicht im Biwak an den verlockenden Genüssen tetlnehmen zu können. Lommatzsch. Viel von sich reden macht die An fang vergangener Woche erfolgte Verhaftung deS Guts besitzers M. in Mögen wegen Verdachts der Urkunden fälschung. Die Frau des Verhafteten hatte sich über die Verhaftung ihres Ehemannes so aufgeregt, daß sie am vergangenen Donnerstage von einer Fehlgeburt überrascht wurde, an deren Folgen sie »erstorben ist. M. trieb mit einem früheren Freunde Spekulationsgeschäfte, in deren Verlauf die Unterschrift auf einem Dokumente von bedeu tendem Werte gefälscht wurde. Sein ehemaliger Teilhaber an den Spekulationen und jetziger Prozeßgegner war wegen derselben Angelegenheit schon früher längere Zeit in Unter suchungshaft, aber, da der gegen ihn gehegte Verdacht sich nicht bestätigte, wieder entlassen worden. Auf den AuS- gang deS Prozesses ist man in der ganzen Gegend sehr gespannt, weil man beiden Teilen die Fälschung nicht zutraut. (Meißn. Tbl.) )I( Döbeln. In Zweinig brannte gestern gegen abend die Rotzbergsche Wirtschaft völlig nieder. — Der langjährige Werkmeister der Niethammerschen Holzschleiferei zu WöllSdorf, Stirl, war gestern mit einem älteren Ar beiter am Schützen des Zschopauwehres damit beschäftigt, eine Kette zu befestigen. Dabet glitt er au» und fiel in» Wasser. Der alte Mann konnte ihm keine Hilfe leisten, so mußte der Verunglückte ertrinken. — In der hie sigen Gegend ist die Pflau men ernte sehr gut ausge fallen, die Metze zu 5 Liter ist hier schon für 20—25 Pfg. zu haben. WshllLNgsvaWtis!
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