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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190810026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-02
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1908
- Autor
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger MebM M MeigeH. «Wgvumn-Adrrfl« Fernsprechflell» ^ag«br-tt,m-sL M.L0. AK die KSmK AmtStzmxtmmnschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Meja, sowie dm Gemediderat Gröba. sso. Freitag, 2. Oktober 1S08, abeabs. 61. Jayrg. Da» Ntesaer Tageblatt erscheint jede«'Lag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Pfg., durch unsere Träger irrt, in» Hau» 1 Mark SS Psg, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Posianstalten I Mark SS Psg., durch de» Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnrmentS werdm angenommen. Auzeigen-Auuahmr sür dtp Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer » Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktton verantwortlich: Edwin Plasnick in Riesa. Am Eannnbentz, den 3. Oktober 1908 bleiben die sämtlichen städtischen Expeditionen anstatt von 3 Uhr, bereit» von nachmittags 2 Uhr an geschloffen. Der Rat der Gtadt Riesa, am 2. Oktober 1908. Fnd. Freibank Riesa. Morgen Eonvabevd, de« S. Oktober ds». Ihr»., von vorm. '/,9 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof da« Fleisch eine- RiudeS und zweie» Schweine zum Preise von 50 Pf., sowie ein Posten gekochtes Rindfleisch zum Preist von 35 Pf. pro '/, kg zum Verkauf. Riesa, den 2. Oktober 1908. Die Direktion des flädt. Schlachthofes. Oertliches und Sächsisches. S. 0«°b,r l»0S. —* Auch an dieser Stelle wolle« wir nicht verfehlen nochmal» auf die im Technikum stattfindende Au», stellungder Gchüler-KonstruktionS-Arbeiten hinzuweisen, die für jedermann zu besichtigen genügend Interesse haben dürfte, zumal gleichzeitig auch die Labo ratorien mit ihren Maschinen und Instrumenten, sowie die Sammlungen von Lehrmitteln seitens der Interessenten in Augenschein genommen werden dürfen. —* Al» in vergangener Nacht der Güterzug 6582, der von Dresden nach Riesa verkehrt, auf hiesiger Station eintraf, wurde der Zugführer Walter au» Dresden- Friedrichstadt im Zugführer-Wagen tot aufgesunden. Waller ist jedenfalls infolge eine» Herzschlages gestorben. —* Der Schleppdampfer „Lau en bürg 3", Eigen tümer Matthias Burmeister aus Lauenburg, erlitt am Mittwoch bet Kreinitz Havarie. Der Dampfer hatte seinen Zug bet Kreinitz geteilt und die ein« Hälfte nach Riesa gefahren. Al» er die andere Hälft« holen wollte, fuhr er auf einen Stein auf und erlitt eine so schwere Beschädigung im Boden, daß er sank. Die von der Firma Förster auSgeführten HebungSarbetten hatten den Erfolg, daß der Dampfer heute nachmittag wieder schleppen konnte, nachdem dar Leck notdürftig dtchtgemacht wor den war. —* Um dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, in dringenden Fällen Einschreibsendungen und gewöhnlich« Pakete auch mit solchen Postbeförde- rungSgelegenheiten zur Absendung zu bringen, welche außer halb »der kurz nach Beginn der für den Berkehr am Post- schalter festgesetzten Dienststunden sich darbteten, besteht die Einrichtung, daß derartige Sendungen, soweit die örtlichen Verhältnisse. eS gestatten, bei den Postanstalten außer halb der Postschalt erbten st stunden eingeltefert werden können. Die näheren Bestimmungen hierüber ent halten die bei den Postanstalten aushängenden Postbertchte. Für jede Sendung ist eine besondere EtnlieserungSgebühr von 20 Pfg. im Voraus zu entrichten. —* Zum Besten der freiwilligen Sanität», kolonne wird am Donnerstag, den 8. Oktober im Saale de» Hotel Stern ein Ko uz ert mit darauffolgendem Ball veranstaltet. ... . —* Im Monat September 1908 wurden im hiesigen städtischen Gchlachthof geschlachtet: 850 Tiere, und zwar: 17 Pferde, 134 Rinder (17 Ochsen, 28 Bullen, 72 Kühe, 17 Jungrtnder), 146 Kälber, 430 Schweine und 123 Schafe. Von diesen Tieren wurde bet der Fleischbeschau beanstandet und für bedingt tauglich be funden: da» Fletsch eine» Bullen, das tm durchkühlten Zustande, sowie ein Rinderviertel, welches nach vorherigem Kochen aus hiesiger Freibank verkauft wurde. Al» tauglich aber minderwertig waren anzusehen: 1 Bulle, 2 Kühe, 1 Jungrind, 4 Schweine und ein Kalb. Dies« Tiere wurden im rohen Zustande auf der Freibank verkauft. An einzelnen Organen wurden vernichtet bet Pferden: 1 Kopf, 2 Lebern, 3 sonstige Organe und 30 Kg. Muskel- fletsch; bei Rindern: 1 Zunge, 60 Lungen, 9 Lebern, 9 Darmkanale, 8 sonstige Organe und 14 Kg. MuSkelfletsch, außerdem bei 3 Kühen sämtliche vaucheingeweid«; bet Kälbern: 2 Lebern und 1 Kg. MuSkelfletsch; bei Schweinen: 25 Lungen, 15 Lebern, 8 Darmkanale, 8 sonstige Organe and 3 Kg. MuSkelfletsch; bet Schafen: 27 Lungen und S1 Lebern. Bon auswärts wurden in den Stadtbezirk Angeführt und zur Kontrollbesichtigung vorgelegt: 9 Rinder- »iertel, 11'/, Schweine und 3 Kälber. — Nach dem „Osch. Tbl." soll eine sür die sächsischen Volksschullehrer wichtige Bestimmung demnächst publiziert Verden. Danach soll für künftig da» pädagogische und harmazeutische Doktorexamen in Sachsen in ort fall kommen und nur Studierende, die den Nach- iS der Maturita» einer 9klassigen höheren Lehranstalt ringen, zur Promotion -«gelassen werde«. Ausgenommen r. dseser Bestimmung sollen die derzeit bereit» Studieren den sein. Diese Bestimmungen würden in Zukunft also Volksschullehrer von der Promovierung ausschließen, wenn sie auch zum UniversttätSstudium zugelassen werden. — Da» Heer der Post- und Eisenbahn beamten, einschließlich der Arbeiter, Lehrlinge und Frauen beläuft sich zurzeit auf etwa» über eine Million Köpfe, e» kommt also auf je 60 Personen in Deutschland 1 VerkehrSbeamter. Für diese» Beamtenheer 'geben Reich und Staat mehr als 1'/, Milliarden pro Jahr au». — Vom Landtag. Die nationalliberale Fraktion hat in ihrer gestrigen Sitzung den Heinkschien Entwurf eingehend beraten. Es wurde anerkannt, daß! vom Geh. Regierungsrat Heink die Grundsätze befolgt worden sind, die "seinerzeit von der Mahlrechtsdeputation in bezug auf die Wahlkreiseinteilung aufgestellt wurden. Die Stimmung geht indes dahin, daß 'bei der großen Ver schiedenheit der Wahlkreise von einem gerechten Ausgleich deS Einflusses der Wähler nicht die Rede sein kann. In folgedessen ist die Annahme der Heinkschen Wahlkreis einteilung so gut wie ausgeschlossen. Den 'National liberalen erwächst nunmehr die Pflicht, einen besseren Entwurf vorzulegen. Wie verlautet, wird Abg. Hettner dessen Ausarbeitung übernehmen. — Aus .Aussig wird geschrieben: Die pest ver dächtigen Elbkähne, die auf der hiesigen Tlb- strecke vor Anker liegen, sind nunmehr, da die Unter suchungen und Erhebungen auch! nicht den mindesten Ver dacht ergeben haben und die Desinfektion gründlich und Vollständig durchgeführt ist, wieder freigegeben worden. Lei dem in Lchönpriesen verankerten Kahne ist die Quarantäne aufgehoben, die sanitätspolizeilichen Maßs nahmen sind eingestellt und das Fahrzeug kann jeder zeit abjchwimmen. Lei dem in Aussig vor Anker liegen den Kahne Nr. 46 deS Schiffseigners Puhlmann, auf dem bekanntlich die tote Ratte vorgefunden wurde, ist die Quarantäne, da der Gesundheitszustand des Perso nals völlig normal und die gründliche Desinfektion durchigesührt ist, auch aufgehoben, doch steht vorsichts halber die Mannschaft noch bis 3. Oktober d. I. unter ärztlicher Beobachtung. — Um dem lästigen Hin- und Herschi ckenoer Reisenden an denEtsenbahnzügen tunlichst vor- -»beugen, haben die Beamten de» Fahrdienste» der sächsi schen EtaatSbahnen erneut strenge Anweisung erhallen, sich jederzeit darüber unterrichtet zu halten, in welchen Abteilen der von ihnen bedienten Wagen Plätze für die auf den Zwtschenstationen zugehenden Reisenden vorhanden sind. Die Zugführer sind gehalten, die unterstellten Zug bediensteten zu gehöriger Umsicht zu ermahnen und solche, die sich nachlässig zeigen sollten, zur Bestrafung anzuzetgen. Auch die Abfertigungsbeamten auf Len Bahnhöfen und die Zugskontrolleure sollen auf diese Angelegenheit mit ihr besonderes Augenmerk richten. Fahrbedienstete, die sich in dieser Beziehung gleichgültig oder nachlässig zeigen, sollen vom Personenzugsdienste entfernt werden. Hierbei ist darauf htnzuweisen, daß eS den Schaffnern verboten ist, Reisende der niederen Wagenklassen eigenmächtig in höheren Klassen unterzubringen. Die Schaffner haben vielmehr hierzu bei Platzmangel zunächst die Genehmigung des Zug- sührerS «inzuholen, während der Zugführer, sofern eS ohne Verzögerung der ZugSabfahrt möglich ist, sich noch die Genehmigung de» Bahnhofsdiensthabenden zu erwirken hat. Diese Anordnungen werden sich besonder» an verkehrs reichen Tagen nicht so leicht durchführen lassen. Auch die Reisenden müssen an solchen Tagen durch etwa» Einsicht und Geduld dem Eisenbahnpersonal den ohnehin anstrengen den Dienst zu erleichtern suchen. — Beim Wechselprotest durch dl ePost, der gestern zur Einführung gelangt ist, ist di« Regelung der Haftung der Postverwaltung von erheblicher Bedeutung. Die Post haftet zwar de« Auftraggeber für die ordnungs mäßige Ausführung de» Proteftaufträg» nach den allge meinen Vorschriften de» bürgsri«»«» Rtcht», bi« zum Ein- gange de» Auftrag» bei der Bvnqnstalt, dl» den Protest »u erbeben ha», und >wch "'u*Nelerung de» Briefer mit dem protestierten Wechsel zur Besörderung an den Auf traggeber aber nur wie für einen eingeschriebenen Brief, sodaß, wenn der Wechsel auf dem Wege nach oder von der Protestpostverwaltung verloren geht, lediglich 42 M. vergütet werden. Für den, der sich aus diesem oder einem andern Grunde der Vermittlung der Postverwaltung bei der Vorlegung der Protestierung von Wechseln nicht be dienen will, sei bemerkt, daß der Schuldner kein Recht auf den billigen Postprotest hat, vielmehr die Mehrkosten eines Protestes durch den Notar oder einen anderen Beamten ersetzen muß. — Die Radium-Angelegenheit wird auch den Landtag beschäftigen. ES handelt sich um da» am 17. September im Schlosse zu Pillnitz vom König und den Staatsministern unterzeichnete Gesetz betr. die Ge winnung und Verwertung der Radiums. Dieser Entwurf, der natürlich zunächst nur als Notgesetz gelten kann, wird den Landständen mit einer ausführlichen Begründung, die gegenwärtig im königlichen Finanzministerium auSgearbeitet wird, zur Beschlußfassung vorgelegt «erden. Da» Radium- Gesetz soll lediglich eine unberufene, die Interessen der Allgemeinheit schädigende Ausnutzung der dabet in Frage kommenden Werte verhindern. Nach dem Radium-Gesetz ist die Aufsuchung und Gewinnung radiumhalttger Mine ralien dem Staate Vorbehalten. Der Staat kann jedoch die Ausübung dieses Rechter auch auf andere übertragen. — Für Freund „Lampe" ist mit dem 1. Oktober die fürsorgliche Schonzeit zu Ende. Nachdem er am frühen Morgen seinen Hunger an allerhand SraS und Kraut ge stillt, duckt er sich in einer Ackerfurche oder in sonstiger Deckung > nieder, bis ihn am Abend der wiedererwachte Appetit heranStreibt, um den Magen für die bevorstehend« Nacht aufs neue zu stärken. In dieser Beschaulichkeit und Ruhe ließ sich der „Krumme" auch in den letztvergangenen Wochen nur vorübergehend stören, wenn fltntenbewaffnete Nimrode mit spürnasigen Hunden durch das Feld zogen und in die armen Rebhühner hineinknallten. Doch Freund Lampe merkte bald, daß ihn die Geschichte eigentlich gar nichts anging. Daß da drüben die Rebhühner aus der Luft heruntergeholt wurden und tödlich getroffen in die grüne Flur fielen, war ja gewiß bedauerlich, schon weil Frau Rebhuhn eine so zierliche Nachbarin war, aber ändern konnte man doch die Sache nicht. Nun schlägt auch dem armen Lampe die Schicksalsstunde. Wohl wird er, wenn die ersten Schüsse auf ihn knallen und ihm die Schrote um Nase und Löffel sausen, erschreckt denken: „Welch ein Irr tum! Da drüben sind doch die Rebhühner!", aber dies wird ihm nichts nützen, auch er wird jetzt „daran glauben" müssen, nachdem seine Zeit gekommen. ** Großenhain. Ein bedauerlicher Unglücksfall er eignete sich gestern auf hiesiger Elsterwerdaer Straße. Bor einem daherkommenden Automobil scheuten die Pferde de» dort wohnhaften Kohlenhändlers P. Dieser wurde vom Wagen, dessen Pferde etwas zurückgingen, umgerissen. In diesem Augenblick kam da» Automobil etwas nach recht» gefahren, da eS einen auf der Straße laufenden Hund nicht überfahren wollte, streifte dabet Herrn P. und schleifte ihn eine Strecke mit fort. Die Insassen des Auto» fuhren den Verunglückten sogleich zu einem Arzt, der Kopf-, Hand- und Veinverletzungen feststellte. Das Auto war von 2 Herren und einer Dame auS Kiel besetzt. " Skassa bet Großenhain. Der hier wohnhafte Wirtschaftsbesitzer Wilhelm Förster hatte in seinem Gewölbe zwei Säcke, in die zwei große Schinken genäht waren, hängen. Al» nun Herr Förster jetzt einen Schinken an schneiden wollte, und einen solchen Sack herunternahm, war in diesem — Sand. Diebe halten die Schinken mitgehen heißen und in die Säcke Sand gefüllt. Pont Sau. An Stelle des zum 1. Oktober von hier geschiedenen Pfarrers Herrn Schmidt wurde in einer Mittnock,! abend abgehaltencn Kirchenvorstanössitzung Herr Pfarrer Friedrich Zinßer aus Joachimsthal in Böhmen mit 6 von 8 abgegebenen Stimmen g wählt. „ Weinböhla. Der auf der Moritzburger Straße hier wohnhafte Maurer und Hausbesitzer S. Pr. hatte
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