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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190904065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-06
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1909
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Mesaer W Tageblatt ««d MtblM tUÜ> AnMgeH. Awtsötatt °°rr^ für die Königl. AmtShcmptmannschast Großenhain, das 5königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 79. Dienstag, 6. April 1999, abends. 62. Jahrg. Da- Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag abend- mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in d« Expedition in Ntesa 1 Mart SV Pjg., durch unter« Träger Irrt in- HauS 1 Mark SV Pjg-, bet Abholung am Schalter der kaijerl. Postanstalten 1 Marl VS Psg, durch den Brietträger tret tnS HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS w«den angenommen. Anzetgen-Annahme für die Nummn de» Ausgabetage» bt» vormtttag V Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäfts stelle: Goethestratze SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt tu Riesa. Die Emilie Pauline verw. Preutzer geb. Bennewitz in Mnlba bei Freiberg — Prozeßbeoollmächtigter: Rechtsanwalt Friedrich in Riesa — klagt gegen den Bauunter- nehmer und Tischler Josef Alfred Scholz, zurzeit unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrags u) den Beklagten als Gesamtschuldner mit dem Privatmann Friedrich Wilhelm Mechel in Leipzig, CzernakS Garten 7, 2., zu verurteilen, zur Vermeidung , der Zwangsversteigerung und ZwangSverwaltung des Grundstücks Blatt 193 ' deS Grundbuchs für Nünchritz, Gröd. Änt., auf Grund der daselbst für die preußer in Abt. III unter Nr. 1 eingetragenen Hypothek, sowie zur Ver meidung der Zwangsvollstreckung in sein sonstiges Vermögen an die Klägerin 700 M. nebst 4'/- <7» Zinsen seit 1. Oktober 1904 zu bezahlen, b) daS Urteil gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung deS Rechtsstreits vor daS Königliche Amtsgericht zu Riesa ans den 21. Mai 1909, vormittags 9 Nhr. Der Grrichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Riesa, am 6. April 1909. Vertilgung der Ovstvimmschiidlinge. Die Frühjahrszeit erscheint insofern zur erfolgreichen Bekämpfung der Obstbaum schädlinge besonders geeignet, als infolge des blätterlosen Zustandes der Bäume die Brut der schädlichen Schmetterlinge leicht sichtbar ist. Zu den letzteren gehören insbesondere: 1) der Soldfatter, dessen Nachwuchs in Form kleiner Raupen in zusammen, gesponnenen und deshalb in die Augen fallenden dürren Blättern an den Zweigen überwintert. 2) der Ringelsdinner, welcher seine Eier perlschnürenartig in 14 bis 16 leicht sichtbaren Reihen um dünne Nestchen absetzt, und 3) der Echwammspiauer, welcher seine Eier an Obstbäumen, Mauern und Zäunen in daumdicken, feuerschwammähnlichen braunen Gebilden ablegt. Die Vernichtung geschieht am besten durch Abschneiden oder Abkratzen und Ver brennen deS Abfalles. Zu schützen dagegen sind die in geringen, zusammengesponnenen Mengen häufig zu findenden, länglichen, nur 2—3 Millimeter langen, seidenartig glänzenden CoconS, die die Larven nützlicher Schlupfwespen beziehentlich Jcheumoniden enthalten. Die Besitzer von Obst- und Fruchtbäumen weiden im Hinblick auf daS obwaltende wirtschaftliche Interesse an der Vertilgung der genannten Obstbaumschädlinge angewiesen, ungesäumt auf ihren Grundstücken die erforderlichen Vernichtungsarbeiten vorzunehmen. Etwaige Säumigkeiten in dieser Richtung werden nach 8 368 No. 2 deS ReichS- strafgesetzbuchS mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Hast bis zu 14 Tagen geahndet werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 5. April 1909. vr. Scheider, Bürgermeister. Glh. Freibank Gröba. Mittwoch, den 7. April 1909, nachmittags 2 Uhr wird Rindfleisch verkauft. Preis 40 Pf. für V, ka. Der Semetndevorstand. - > r — >> > —— Oertliches und Sächsisches. Riesa, 6. April 1909. — Kaiser Wilhelm wird, wie die „CH. N. N." aus sicherer Quelle erfahren, im Herbste nach Beendigung der Kaisermanöver einem Teil der sächsischen Manöver leiwahnen und zwar in der Gegend von Franienberg Ter hohe Gast wird voraussichtlich auf Schloß Lichten walde bei ocm Grafen Vitzthum v. Eckstädt Wohnung nehmen und an einem Tage nach Chemnitz kommen, um der Kaserne der Kaiser-Ulanen einen Besuch! abzustatten. —* Im Anschlüsse an die kürzlich stattgefundenen diesjährigen Schulentlassungen sei hierdurch an dieser Stelle »uf folgendes h'.ngewiesen: Die in diesem Jahre entlassenen Personen, welche demnächst daS Eltern-HauS usw. verlassen, um hier oder auswärts in die Lehre oder in Dienst usw. zu treten, sind polizeilich ab- bezw. umzumelden. Die Verpflichtung zur Erstattung derartiger Meldungen liegt sowohl den Eltern oder Pflegeeltern bez. Lehr» oder Dienstherren, als auch den ab- oder umzumeldenden Per sonen selbst ob. Weiter sei noch hervorgehoben, daß die Ausstellung von ArbeitS- und GesindezeugniS- (Dienst-)Büchern an hiesiger Ratsstelle, Einwohner- Meldeamts Zimmer Nr. 14, erfolgt. Zur Ausstellung ge nannter Bücher ist in jedem Falle vorher die Einwilligungs- Erklärung deS gesetzlichen Vertreters deS Minderjährigen, als welcher in erster Linie der Vater, sofern dieser ver storben oder an der Ausübung der elterlichen Gewalt tat sächlich verhindert ist, die Mutter oder der Vormund in Frage kommt, erforderlich. Außerdem ist das SchulentlassungS- zeugniS vorzulegen. Die EiwilligungS-Srklärung kann mündlich oder schriftlich abgegeben werden. Im letzteren Falle muß die Unterschrift amtlich beglaubigt sein. Ist der gesetzliche Vertreter verhindert, seine Erklärung bei der obenbezeichneten Stelle während der üblichen Geschäftszeit abzugeben, so kann er sich zu diesem Zwecke nach Arbeits schluß usw. auch auf der Polizei-Wache einfinden. —* Im hiesigen „Ratskeller" fand am Sonntag eine Versammlung der hiesigen Gruppe der Polizeibeamten vereinigung statt, an der auch Kollegen von auswärts teil nahmen. Die Versammlung wurde von Herrn Schutzmann Thümmler-Riesa geleitet, der die Anwesenden, insbesondere die von auSwärt« Erschienenen, kameradschaftlichst begrüßte. Nachdem Herr Polizeiwpchtmeister FuchS-Riesa nochmals auf die Ziele der Bereinigung hingewiesen hatte," wurde die Gründung eines BezirkSvereinS einstimmig beschlossen. In den Vorstand wurden gewählt die Herren: Schutzmann Thümmler-Riesa, 1. Vorsitzender; Schutzmann Rothe-Strehla, 2. Vorsitzender; Schutzmann Schmidt-Riesa, 1. Schriftführer; Schutzmann Fiedler-Großenhain, 2. Schriftführer. Ferner beschloß man noch die Gründung einer Bezirktkaffe. Der Jahresbeitrag wurde auf 1 Mark festgesetzt und als Kas sierer Herr Schutzmann Pätzold-Riesa gewählt.' Die nächste BezirkSoersamlung wird am 27. Juni d. I. in Oschatz abgehalten. —* Der Bezirk Riesa im Gau 21b des Deutschen Rcidfahrer-BundeS hielt am Sonntag hier im Hotel Wettiner Hof seinen Frühj a h rsb ezi r ks tag ab. Sämtliche dem Bezirke angehörigen Vereine waren durch zahlreiche Delegierte und Einzelsahrer vertreten. Der Vorsitzende, Herr Bornkessel.Riesa, erstattete Bericht über dcn Bezirks tag in Lommatzsch und die sonstigen Bezirksangelegenheiten. Der Bezirk zählt jetzt 174 Mitglieder, daS sind 11 mehr wie im Vorjahre. Nachoerwilligt wurden 40 M. für einen Preis an den Radfahreroerein Lommatzsch. Im Bezirks- tourenplan wurden einige Aenderungen vorgenommen. Die Preisfahrt nach Mühlberg (3.) wird am 13. Juni und die Preisfahrt nach Riesa (6.) am 19. September abgehalten. Beschlossen wurde ferner, daß Mitglieder, die dem Bezirk fünf neue Mitglieder in einem Jahre zuführen, durch die Verleihung einer Werbenadel ausgezeichnet werden sollen. An Stelle des bisherigen von Riesa verzogenen BezirkSschriftsührerS, Herrn Möbelhändler Hildebrand, wurde Herr Pietzsch-Strehla gewählt. Die Festsetzung des Sommer- bezirkStageS bleibt dem Vorsitzenden überlassen. —* Der Kahn des Schiffseigners Wilh. Wehlmann, Aken, der Jute geladen hatte, ist dieser Tage zwischen Magdeburg und Aken verbrannt. Die Entstehung des Feuers dürfte wahrscheinlich auf Selbstentzündung zurück zuführen sein. Kahn und Ladung waren versichert. —* Der vor einigen Wochen oberhalb Torgau ge sunkene Kahn des Schiffseigners Schulze Tangermünde ist jetzt von der hiesigen SchtffSbauwerftfirma G. M. Förster gehoben worden. Die Hebungsarbeiten wurden trotz deS hohen WasserstandeS in verhältnismäßig kurzer Zeit auSgeführt. Jetzt liegt der Kahn zur Reparatur an der hiesigen Schiffsbauwerst. — Dem Betrieb übergeben wurde heute der 13 000 Zentner tragende Kahn der Neuen Deutsch-Böhmischen Elbschiffahrt, der kürzlich auf der hie sigen Werst von Stapel ging. Der Kahn wird zunächst nach Dresden geschleppt. —* Der gegenwärtige Wasser st and der Elbe ist für die Schiffahrt sehr günstig. Während deS hohen Wasserstands, der fast 14 Tage lang anhielt, hatte die Schiffahrt mit mancherlei Widerwärtigkeiten zu kämpfen. Auch auf den Umschlagsplätzen machte sich daS lange An halten der Hochflutwelle störend bemerkbar. So wird au» Aussig gemeldet: In der abgelaufenen Woche waren die Verladungen ebenfalls ungünstig beeinflußt; am 30. März erfolgte die erste schwächere Verstellung, aber schon am 1. April trat neuerlich Unterbrechung durch Hochwasser ein, und e» konnten erst am 2. April geringere Mengen zur Elbe gebracht werden. Umgrschlagen wurden in Aussig 1707 Wagen Kohle, 282 Wagen andere Güter und in Rosawitz 630 Wagen Kohle. —ZA Der Arbeitgeber-Schutzverband Deutscher Glasfabriken in Dresden hat die Preispolitik der Kohlen- Syndikate einer Kritik unterzag-n und folgende Resolution beschlossen: „In Erwägung dessen, daß die schon lange anhaltende wirtschaftlkche Krisis auch die deutschen Glas fabriken ganz wesentlich in Mitleidenschaft gezogen hat, spricht der Arbeilgeüer-Schutzverband Deutscher Glasfabriken die Erwartung aus, daß die Kohlengruben bezw. die Kohlen-Grossisten der tatsächlich bestehenden Notlage der Glasindustrie in der Zukunft besser Rechnung tragen und die Kohlenpreise sofort entsprechend ermäßigen werden. Die Absatzbeschränkung in Verbindung mit den neuerdings gewaltig gesunkenen Verkaufspreisen für alle Glaswaren macht die zu Zeiten hochgehender Konjunkturen festgesetzten Kohlenpreise bei dem heutigen Tiefstände der Wirtschafts lage zu einer drückenden Last, deren Milderung zur Auf rechterhaltung der Betriebe dringend notwendig ist." —88 Zur Frage des Religionsunterrichts in den Volksschulen hat SachienS höhere Lehrerschaft — die Religionslehrer an bni höheren Schulen Sachsens — folgenden Beschluß gefaßt: „DG Konferenz der Religions lehrer an den höheren Schulen Sachsens stimmt mit der sächsischen Volksschullehrerschaft insofern überein, als auch sie die überlieferte Praxis deS Religionsunterrichts nach verschiedenen Seiten hin einer gründlichen Reform für dringend bedürftig hält. Sie sieht in dieser Reform ein wesentliches Mittel zur Förderung christlichen Glaubens und Lebens und zur Abwehr der radikalen Richtung unserer Zeit, die eine religiöse Unterweisung aus der Schule ganz verdrängen will. Die Zwickauer Thesen der VolkSschul- lehrerschaft stellen aber so verschiedenartige und weittragende Forderungen auf, daß die Konferenz um des Ernstes der Sache willen und im Interesse der Gründlichkeit darauf verzichtet, schon auf ihrer diesjährigen Versammlung ohne oorausgegangene zureichende Vorarbeit im einzelnen Stel lung zu den geforderten Reformen zu nehmen. Sie be schränkt sich also darauf, im allgemeinen anzugeben, was ihr für diese Reform des Religionsunterrichts vor allem erforderlich scheint: 1. Eine Verteilung des Unterrichts stoffes, die dem Alter und Verständnis der Schüler besser angepaßt ist und durch einen stetigen aus der geschichtlichen Entwickelung sich ergebenden Fortschritt von Stufe zu Stufe daS Interesse der Schüler fesselt und rege erhält. 2. Eine Entlastung deS Unterrichts von allem das Verständnis der Schüler übersteigenden und daS christliche Leben nicht för dernden theologisch-dogmatischen Stoff und einem entbehr lichen Teil deS bisherigen Memoirestoffes, damit der Wex frei werde für einen Religionsunterricht, der eS als seine wichtigste Aufgabe betrachtet, aus der Erkenntnis des Se- schichtSverlauf» und der Erfahrung de» eigenen Innenleben» WohllWsnaDtis! DaS Verzeichnis der zu vermietenden Wohnungen re. kann in der Geschäftsstelle Goethestraße 59 während der üblichen GcschästSstundcn kostenfrei eingeschen werden. WohilWsnMtis!
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