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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190904140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-14
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1909
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RiesaerD Tageblatt 62. Jahr,. «ttd A«r»ks»r (LlbtblM M Achüger). TÜegramm-Adrrff« »HI*Femsprechstell» rag blatt- m sL Nr.LL für Lie Königl. AmtShcmptmMnschast Großenhain, das Kömgl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. " Mittwoch, 14. April 1S0S, abends. Da» Riesaer Tageblatt erschemt jede» Tag abend» mit «uSnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere TrSger sret in» Hau» 1 Mark 62 Psg, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 62 Psg., durch den Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzrigen-Aunahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze 29. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. — — —. - — .. Diphtherie-Seram mit den Kontrollnummern 912 »iS 932 (geschrieben: neunhundertundzwölf »iS neunhundertzweiunddreißig) aus den Höchster Farbwerken, 187 »iS 158 (geschrieben: einhundertstebenunddreißig -iS einhundertachtundfünfzig) aus der Merck'schen Fabrik in Darmstadt, 112 -iS 114 (geschrieben: einhundertzwölf -iS einhundertoierzehn) au« dem Serum- laboratorium „Ruete-Enoch" in Hamburg und 213 (geschrieben: zweihundertunddreizehn) aus der Fabrik vorm. G. Schering in Berlin ist, soweit nicht bereits früher wegen Abschwächung usw. eingezogen, wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur «iuziehaug bestimmt worden. DreSden, dep 10. April 1909. 481 II Ll. Ministerium des Inner«. Schulgemeinde Röderau. Die Aufnahme der schulpflichtigen Kinder erfolgt Montag, -en 18. April, nachmitt. 1 Uhr und zwar die der Knaben im Zimmer V (Eingang L) und die der Mädchen im Zimmer I (alte Schule). Röderau, den 14. April 1909. Fuhrmann, Schuldirektor. Freibank Gröba. Donnerstag, den 15. April 1909, nachmittags 2 Uhr Fortsetzung des Rindfleischverkaafs. KiMisimlW des LudesmkM zur MttW N KMchlMutkMks i« WchMe EM in Riesa vom IS. «nd 14. April 1808. I. Die mit der Hauptversammlung des „Landesverbandes zur Förderung des HandfertigkeitSunterrichtS im Königreich Sachsen" verbundenen Veranstaltungen wurden gestern nach- mittag 2 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung von Schül erarbeite« in der Turnhalle der Knabenschule (Soethestraße) eingeleitet. Die Ausstellung war von zwölf Schulen aus 9 Orten des Landes beschickt und bot in ihrer Buntheit und ihrer Fülle reizender Gegenstände ein über aus anziehendes Bild. Sie zeigte aber auch, bis zu welcher achtunggebietenden Höhe der Handfertigkeitsunterricht in Sachsen gediehen ist und veranschaulichte besonders trefflich die zielbewußte Methode, nach der in den Schulen von den Lehrern gearbeitet wird. Deutlich war zu erkennen, wie der Unterricht nach pädagogischen Grundsätzen allmählich vom Leichten zum Einfachen fortschreitet und dadurch zu den schönen Resultaten gelangt, wie sie die Ausstellung in so großer Zahl aufwie». Der Besuch der Ausstellung war erfreulicherweise bereits gestern nachmittag ein sehr guter. Von 4 bis 5 Uhr fand unter Leitung des Herrn Oberlehrer Liebezeit'DreSden eine Führung statt; den hierbei gegebenen Erläuterungen entnehmen wir folgendes: Glauchau (Pestalozzischule) war nur mit einem Teile seines HandfertigkeitSunterrichtS vertreten, und zwar waren Arbeiten aus dem obligatorischen Kursus für Papparbeiten ausgestellt, der sür geistig zurückgebliebene Kinder etngeführt worden ist. Jti diesem Kursus werden Sucheinheiten an gefertigt, Arbeiten für den Nähtisch der Mutter, für den Schreibtisch des Vater-, für die Kommode, sür die Wand und für den Familienspieltisch. Charakteristisch ist, daß die Formen nicht immer nach dem Modell gearbeitet, sondern auch auS dem Gebrauchszweck erschlaffen werden. U. a. sind sie auch durch Schnitte in Plastilina gewonnen worden. Hervorzuheben ist ferner, daß die bunten Pappen mit nichts sagenden Ornamenten vermieden werden. Dafür werden einfarbige Pappen verwendet. Das Verzierungsbedürfnis der Kinder wird dadurch befriedigt, daß Silhouetten auf- geklebt werden, z. B. der Reichsadler, der Federhalter, der Bleistift, die Schere usw., je nachdem, welchem Zwecke der gefertigte Gegenstand dient. Die 5. Bürgerschule zu Leipzig hat, nach dem Grundsätze handelnd, daß nicht bloß der Kopf des Kindes beschäftigt werden soll, sondern auch die Hand und das Auge, die erziehliche Knaben-Handarbeit in den Dienst einer Reihe von Fächern gestellt, z. B. der Geographie, Physik, Geschichte, Heimatskunde usw. (letzteres Fach war auf der Ausstellung nicht mit vertret:«). Die ausgestellten physika lischen Apparate und die Äelieflandkarten sind von den Kindern zu Hause hergestellt worden, um der Schule Aus- gaben zu ersparen. Die Relteslandkarten sollen eS dem Kinde ermöglichen, die ebene Karte auch plastisch zu sehen. Der Knabenhortder 6. BezirkSschule zu Leipzig war mit einer reichhaltigen Sammlung verschiede- «er von Schülern hergestellter Holzgegenstände und Werk zeichnungen vertreten, «ei dieser Schule zeigte e» sich be sonder», wie Knaben, di« im Schulunterricht wenig befähigt sind, ihre praktisch« Geschicklichkeit, Sauberkeit und Akkurateste bei der Handarbeit offenbaren, die sich damit als ein be- achtenswerter Erziehungsfaktor erweist. Knaben, die leicht dem Straßenleben verfallen würden, gewinnen durch sic Freude und Interesse an der Arbeit. Die älteste Schülerwerkflatt im Sachsenlande und wohl auch Deutschlands, die 1880 gegründete Leipziger Schüler-Werkstatt, war mit einem vollständigen Lehrgang im Schnitzen, leichten Holzarbeiten, Werkzeich- nungen und einem Lehrgang für Metallarbeiten vertreten. Oelsnitz i. V. hatte Arbeiten der 2. Bürgerschule und dreier Hilfsklassen ausgestellt. Die ausgestellten Gegen- stände bestanden in Holz- und Papparbeiten, sowie Formen in Plastilina. Oschatz zeigte Stäbchenarbeiten und Arbeiten in Ton und Plastilina seiner ersten zwei Schuljahre, Laubsäge arbeiten und Gebrauchsgegenstände der nächsten zwei Schul jahre, Papparbeiten für Knaben im Alter von 10 bis 12 Jahren, und Tischlerarbeiten, die oft durch Brennereien ver- ziert und farbig gehalten sind, der letzten beiden Schuljahre. Auch einige Arbeiten, die an der Drehbank hergestellt sind, lagen mit aus. Sehr oft sind Gegenstände mit verarbeitet, die man sonst wegwirst, z. B. Streichholzschachteln, Zigarren- kisten usw. Mügeln b. Oschatz, wo der Handfertigkeitsunterricht unter sehr schwierigen Verhältnissen erteilt wird, stellte von ungefähr 18 Schülern Holzarbeiten und von 12 Schülern Papparbeiten aus. Im Anfängerkursus, dem die Kinder des 3. und 4. Schuljahres angehören, werden die Schüler mit Papparbeiten beschäftigt, im 5. Schuljahr mit Laubsägearbeiten und im 8. Schuljahr mit Arbeiten an der Hobelbank, und zwar werden dann nur Gebrauchs- gegenstände angefertigt. Die einfache Dorfschule zu Mahlis bei Wermsdorf war mit einem vollständigen Lehrgang in Papparbeiten vertreten, der Schlüsselschilder, Notiztafeln, Schmuckkästchen, aufgezogene Bilder, Kammkasten, Briefmarkenbefeuchter, Plüschsachen u. a. enthielt. Die Schülerwerkstätten für Handfertigkeitsunterricht des Gemeinnützigen Vereins zu Dresden zeigten Ton-, Papier-, Pappe-, Holz- und Metallarbeiten. Die Schülerwerkstätten des Vereins werden unterstützt durch die Stadt Dresden und da« Ministerium durch Gewährung von Freistellen. Die Stadt stellt außerdem die Räume zur Verfügung und liefert Heizung, Beleuchtung usw. Die Teilnehmerbeiträge betragen sür ein Kind monatlich 2 M., für eine halbe Freistelle 1 M. Der Unterlichtkplan ver zeichnet zunächst Vorstufenarbeiten, daS sind: 1. Tonarbeiten, und zwar Natur- und Kunstformen. Sie werden betrachtet, besprochen und dann geformt. Bei den Kunstformcn wird eine genaue ästhetische Erläuterung nach Zweckmäßigkeit und künstlerischer Wahrhaftigkeit gegeben. Die Tonformen können auch glasiert und gebrannt werden. 2. Papier arbeiten nach einfachen geometrischen Grundformen wie: Quadrate, Rechtecke, Dreiecke, Kreise und Aneinanderreihen zu Ornamenten. Ferner Rund- und Flachväbchenarbeitcn. Die Kinder lernen das Zurichten des HolzeS, Nageln, Schneiden, Beizen und Lackieren. Nicht mehr zu den Vor stufenarbeiten gehören die Papparbeiten, die von der 5. Klaffe an nach 20 Arbei1Sobc::den in 4 konzentrischen Kreisen geordnet sind. AnS'Pappe werden auch physikalische Apparate angefertigt. Die Holzarbeiten (Arbeiten an der Hobelbank) umfassen Knabenschnitzen, AuSgründen und Buntmalerei, die Metallarbeiten Draht-, Blech- und Eisen arbeiten. Cossmannsdorf (Plauenscher Grund) führt« Pappe- und Holzarbeiten vor. Die Pappearbeiten werden von 9—12jährigen Kindern, die Holz-(Hobelbank)arbeiten von 13jährigen Kindern hergestellt. Die Kinder zahlen monat lich 50 Pfennig und erhallen dafür sämtliche Materialien geliefert, außerdem bleiben die Arbeiten ihr Eigentum. Pirna zeigte Papier-, Ton-, Karton- und leichtere Holzarbeiten. Der Unterricht wird dort in HalbjahrS- kursen erteilt. Die Dreikönigsschule zu Dresden, Real gymnasium, war mit Kleistcrpapicren, Unterglasurarbeiten und glasierten Tonarbeiten vertreten, die von Knaben der Sexta und Quinta angefertigt wurden. Eine wertvolle Bereicherung erfuhr die Ausstellung durch die ausgestellten Gegenstände des Herrn Lehrer Berthold, Oberneuschönberg b. Olbernhau. Herr Bert hold bewies mit seinen überaus zahlreichen Arbeiten, wie man durch Fleiß und Ausdauer Schönes und Gutes leisten kann. Seine Arbeiten konnten mit Recht mit einem schönen Erker an dem großen Gebäude des Handfertigkeits unterrichts verglichen werden. Von r/»8 bis 9 Uhr wurde in der „Elbterraffe" die Mitgliederversammlung abgehalten, an der 31 Mitglieder teilnahmen. Aus den geschäftlichen Verhandlungen sei folgendes mitgeteilt: Am 31. Dezember 1908 gehörten dem Verbände 40 körperschaftliche und 331 persönliche Mit glieder an. Der Kasscnbestand ist ein günstiger. Einer Werkstätte wurde eine namhafte Unterstützung gewährt. Die ausscheidenden 3 Dresdner Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt. Von den 8 ausscheidenden Ausschußmitgliedern wurden 7 einstimmig wiedergewählt, an Stelle des achten, aus Sachsen verzogenen Mitgliedes wurde Herr Lehrer Paul Müller-DreSden gewählt. Außer dem wurde Herr Bürgermeister vr. Scheider-Riesa in den Ausschuß gewählt. Von abends 9 Uhr ab fand im Saale der Elbterraffe ein geselliges Beisammensein statt, daS einen sehr gehobenen und angeregten Verlauf nahm. Der Gesangverein „Amphion" entbot mit dem stimmungsvollen „Gott grüße Dich!" den Erschienenen einen harmonischen Willkommen»- grüß, worauf Herr Lehrer Müller aus Rumburg in Böhmen herzliche Grüße des Landesverbandes sür den Handfertig- keitsunterricht in Oesterreich überbrachte. Weitere Stimmung weckende Darbietungen des Gesangverein» „Amphion", so wie eine begeisternde Ansprache des Herrn Dr. Papst- Leipzig, die in einem freudigst aufgcnommenen Hoch auf unsere deutschen Brüder in Oesterreich und auf Herrn Lehrer Müller auSklang, bildeten die übrige der geselligen Unterhaltung dienende Ausgestaltung des Abends. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 14. April 1909. — Zum Ministerwechsel in Sachsen schreibt das amtliche Drcsdncr Journal: DaS Befinden de» Staat»- Ministers Grafen v. Hohenthal und Bergen hat sich zwar im allgemeinen soweit gehoben, daß der Genannte binnen absehbarer Zeit an die Möglichkeit denken kann, Dresden zu verlassen; immerhin haben sich aber seine Gesundheits verhältnisse nicht derartig gebessert, daß auf «ine baldige völlige Wiederherstellung bi» zur Erreichung der Dienst fähigkeit gerechnet werden darf. Graf Hohenthal hat daher sür den 1. Juli seine Entlastung aus dem Staatsdienste erbeten, die ihm von Sr. Majestät dem König durch da» Ass gute
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