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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190905217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-21
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1909
- Autor
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Riesaer H Tageblatt 6S. Jahr«. Freitag SI. Mai 1WN, abends IIS Da» Riesaer Tageblatt erschriat sch« Lag abend» mit Au»nahmr der Sonn, und Festtage. BterteljilbrNchrr vezvgSprrt» bei Abholung in der Expedition in Rtela I Mark 00 Psg„ durch «nie« Trüg« sret tu» Hau» I Mark SS Pfg., bei Abholung am Schalter der kaifeü. Voüansialten 1 Mark VS Psg, durch de» Briefträger tret in» Hau» ? Mark 7 Psg. Auch Monattabonnement» werdar angenommen. Au»ei»«n»Amrahulr sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich tu Nirsa. — w«!chilft»stelle: Go'thestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich- Hermann Schmidt in Riesa. wurde, an „Sachsen« Riviera" geeilt waren. Wer auf dem Söhrischfelsen hätte stehen können, der hätte stunden, lang den buntfarbigen Strom von Menschen beobachten können, der sich langsam und unaufhaltsam am grünen Elbstrande entlang, vorüber an zackigen Steinbrüchen und schmucken Landhäusern fortbewegte. Selbstverständlich war der Zuzug nach den V«rgnügung«etabltfsemen1S sehr stark. Der Gasthof „Zum Roß" empfing die Dampferpafsagtere. Im „Rosengarten" konzertierten die Großenhainer Husaren. Regen Besuch« hatte sich auch da« „uralte" Volk-fest im Gasthofe zu Seußlitz zu erfreuen. Wer nach Sonnenunter, gang nach dem gegenüberliegenden Niederlommatzsch die Kahnfähre benutzte, der konnte sich an der ruhigen, abge klärten Schönheit der Elblandschaft vom Hirschsteiner Schloß berg bi» zum Golk erfreuen. — Der Vorsitzende des Verein» reichstreuer Männer für Meißen und Umgebung, Professor Dr. Pollack, hatte am 8. dieses Monats, in Gemeinschaft mit den Vorsitzen- den des hiesigen konservativen und des nationalliberalen Vereins an den Reichstagsabgeordneten unseres Wahlkreises Gutsbesttzer Gäbel in Klessig ein Schreiben gerichtet, in dem die Bitte ausgesprochen war, Herr Gäbel möge mit allen seinen Klüften dahin wirken, daß 1. die Reichsfinanzreform auf Grund der Regierungsvorlage zu- stände komme und 2. eine Erneuerung der Vorherrschaft des Zentrums im Reichstage verhütet werde.' Auf dieses Schreiben traf folgende Antwort vom 12. Mai ein: „Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich ergebenst mitzuteilen, daß ich auf demselben Standpunkt stehe, die Reichs, finanzreform unter Zugrundelegung der Regierungs vorlage zu erledigen, und zwar wenn irgend möglich unter Ausschaltung der Mithilfe des Zentrums. Leider stehen sich die bürgerliche Linke, die Konservativen in ihrer Mehrheit, der Bund der Landwirte, beim Brannt wein und der Erbschaftssteuer (Kinder und Ehegatten) schroff gegenüber. Hoffentlich greift hier noch bessere Einsicht Platz. Ich freue mich außerordentlich, zu wissen, daß ich mich in llcbcreinstimmung mit Ew. Hochwohl geboren und den anderen Herren Vertretern des uatio- nalliberalen und des. konservativen Vereins zu Meißen befinde und bitte, davon die anderen Herren in Kennt nis setzen zu wollen. Die Wirtschaftliche Vereinigung, der ich mich am 17. März angeschlossen habe, bietet mir 'mehr Gelegenheit, meine persönliche Anschauung mit in die Wagschale zu werfen, als es vordem bei der Fraktion der Reformpartei der Fall sein konnte, denn die letzterer ist weder bei der Budgetkommissiiän noch gegenwärtig bei der Finanzkommission — ihrer nume rischen Schwäche wegen — vertreten! — Wenn aber so große nationale, in da) Erwerbsleben des Volkes so tief einschneidende Fragen zu lösen sind, so ist eine tzauptbedmgung, daß die Fraktion, der man angehört, in der Kommission Sitz und Stimme hat, also für das Plenum den Grund mit legen kann, auf welchem die Finanzreform aufgebaut werden soll und kann! — Gv. Hochwohlgeboren wollen versichert sein, daß ich nach bestem Wissen und Gewissen beflissen sein werde, die Finanzreform so mit zu verabschieden, wie es unter den gegebenen Verhältnissen möglich ist, damit die Wohlfahrt des werktätigen Volkes in seiner Gesamtheit nicht beeinträchtigt und des Reiches Macht und An sehen dem Auslande gegenüber erhalten und gefördeH Oertliches und Sächsisches. Riesa, 21. Mai 190S. —* Ein herrlicher Maientag war un» am gestrigen Himmelfahrtsfest beschieden. Vom tiefblauen Himmel grüßte mit warmem Schimmer die Sonne und vergoldete ring« die frühlingsprächtige Welt. Die Dem- peratur war so hoch, daß die zahlreichen Spaziergänger auf den ungeschützten Wegen sicherlich manchen Schweiß, tropfen haben opfern müssen. Da« prächtige Wetter hatte denn auch die ganze Stadt auf die Beine gebracht. Jung und alt pilgerten hinaus au« den enge« Straßen, um da« schöne FrühlingLbtld zu genießen. Daß die anhaltend« Trockenheit auf Wachstum und Aussehen der Vegetation ungünstig einwirkt, ist natürlich. Aber trotzdem ist daS Bild doch immer noch prächtig genug, um da» Menschen. Herz zu erfreuen und zu beglücken. Gin wahrer Strom von Spaziergängern ergoß sich in unseren Stadlpark. Dort gab e« außer dem Matenzauber gestern ja noch einen anderen Genuß: stimmungsvolle Konzertweisen unserer tüch. tigen 32 er Kapelle. Der Besuch de» Konzerte» war ein befriedigender und da» laute Händeklatschen, da» nach jeder Darbietung im Park« wtderhalltr, zeigte, daß die Besucher ich vortrefflich unterhalten sahen. Der Verkehr in den näheren und entfernteren Ausflugsorten scheint ein sehr groß« gewesen zu sein. Die stromaufwärts nach Nünchritz und DieSbar usw. fahrenden Dampfschiffe waren überaus gut besetzt. Wer zählt die, so schreibt «n» ein Freund unsere» Blatte»,"hie auf flüchtigem Rade, im bequemen vagen oder per poäoo im Festkleide, dessen Dessin jedoch durch den aufwtrbelnden Staub zuweilen arg beeinträchtigt Die Mannschaften der Pfltchtfeuerwehr zu Weida haben sich Sonntag, den SS. Mat, vormittag» VrN Uhr am Spritzenschuppen zu einer Uebung einzufinden. Abzeichen sind anzulegen. Aus 88 23 und 25 de« Statut» wird aufmerksam gemacht. Der Gemeindevorftaud. Alle Besitzer von Wetuftücken, insbesondere diejenigen, deren Weinstöcke im vorigen Jahr« vom echte« «der falsche« Meltaa befallen waren, werden unter Hinweis auf die vek-nntmachung der unterzeichneten AmtShauptmannschäft vom 5. Mai 1906 hindurch darauf aufmerksam gemacht, daß da» erstmalige Schwefel« der Wrinktöcke zur Verhütung de« echten Meltaue» in den nächsten Tagen, da« Besprühen der Blätter und bez. der Trauben mit einprozentiger Kupferkalkbrüht oder mit nur 0,5 prorentioer Lösung von C-rbolineum (Lohsol) zur Vorbeugung gegen den falsche« Metta« (koronospora vitieola) etwa nach weiteren S—14 Tagen zum ersten Male vorzunehmen sein wird. Nähere schriftliche Anleitungen zur Bekämpfung der Rrbeuschädlinge befinden sich In den Händen der Herren Gemeindeoorstände und GutSoorsteh« und wird den In- tereffenten anheimgegeben, di»se sich zur Einsichtnahme bei den gedachten Stellen zu erbitten, wobei bemerkt wird, daß feiten de« BeztrkSobstbauveretn» Spritzen (Holder spritzen) zur unentgeltlichen Benutzung beschafft und außer bei der Königlichen Amis- Hauptmannschaft bei den Herren Vorstandsmitgliedern de» BezirkSobstbauverein», Herrn Rittergutsbesitzer Sachß« auf Merschwitz, Herrn Gemeindevorstand Kaiser in Volker», darf bez. Herrn Bürgermeister Richter in Radeburg, Herrn Pfarrer Weißenborn in LampertSwaide, Herrn Gemeindevorstand Schreiber in Frauenhain und Herrn Gemeinde- vorstand Bennewitz in Glaubitz bez. Herrn von Altrock auf Gröba zu erlangen sind. Die Obstbaumwärter sind über den Umgang mit der gedachten Spritze unterrichtet. Uebrigen» kicktet zurzeit auf Stachele und JohanuiSbeerfträucher« die Larve (Afterraupe) der Stachelbeerwespe (Xsmatus voutricoous) großen Schaden an. E» empfiehlt sich, die befallenen Sträucher mit trocke« gelöschtem Aalk, durch welchen die Larve getötet wird, zu bestäuben. Weiter sind jetzt auf den ApfelbötUUS« vielfach di« jungen Triebe mit Meltaus Pilze« (?oävspdsra) bedeckt. S» empfiehlt sich hiergegen da» AuSbrechen der ganz weißen Triebe und da» Schwefeln de» Baume». Die Ortspolizeibehörden werden unter Bezugnahme auf die an sie ergangene besondere Verfügung vom 13. Mai 1907, Nr. 951 b L, veranlaßt, für die Durchführung der erforderlichen Maßnahmen besorgt zu sein und e« sich insbesondere angelegen sein zu lassen, ei« gemeinsames Borgeheu tunlichst zu vermitteln bez. herbeizuführen. Im übrigen will die Königliche AmtShauptmannschafi nicht unterlass«», auf die großen Gefahren, welche der Kultur der Stachelbeerströucher durch den amerikanische« Stachelbeermelta« drohen, aufmerksam zu machen, wenn auch da» Auftreten desselben im Königreich Sachsen bi» jetzt noch nicht festgestellt worden beziehentlich bekannt ge worden ist. ES empfiehlt sich, während der VegetationSzeit die Stachelbeersträucher genau zu beachten. Der Stachelbeermeltau zeigt sich zuerst auf den jungen Blättern der Triebe al« spinnwebarttger Flaum. In kurzer Zeit bräunt sich dieser Flaum und bildet neue Fruchtkörper (Pilzsporen). Wahrnehmungen über da» Auftreten der Krankheit wolle man unter Beifügung von befallenen Teilen der Pflanzen ungesäumt der unterzeichneten Königlichen Amts- Hauptmannschaft anzelgen. Großenhain, am 18. Mai 1909. 1394 a L Königliche AmtShauptmauuschast. ES werden Scharfschietzen abgehalten: a auf dem Schiessplatz HaidehLuser: am 24., 26., 27. und 28. Mai ds. I». in der Zelt von 7 Uhr vorm. bl» 6 Uhr nachm. Freibank Riesa. Morge« So««abeud, de« SS. Mai ds». Ihr»., von vorm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof da» Fleisch eiveS Rinde» zum Preise von 50 Pfg. und da» Fletsch eines Ebers zum Preise von 30 Pfg. pro r/, kg zum Verkauf. Riesa, den 21. Mat 1909. Die Direttio« des stödt. Schlachthofes Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wird der KommunikationLweg Weida-Riesa wegen Aufbringen von Massenschutt vom 22. bi» mit 25. Mai für den Fährverkehr gesperrt und in dieser Zeit über Merzdorf-Kucklitz bezw. Pausitz verwiesen. Unbefugte» Fahren auf dem gesperrten Wege wird nach 8 366" de» ReichS- strasgesetzbuch« bestraft. Weida, am 19. Mai 1909. Der Semeiudevorstaav. d. auf de« Schiessplatz Gohrisch (Artillerieschiessplatz) «ördltch ««d südlich de» Wülknitzer Weges: am 24. und 26. Mat dS. I«. in der Zeit von 7 Uhr vorm. bi» 1 Uhr nachm. Die Sperrung dieser Schießplätze und ihrer Gefahrenbereiche wird an jedem Echießtage so bewirkt, daß sie V, Stunde vor Beginn de» Schießen» durcbgeführt ist. Bei Schießen auf dem Schießplatz Gohrisch sind die Mühlberger Straße und der Wülknitzer Weg gesperrt. Die Wege de» Platze» sind bei geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtshauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 8. Mai d». Jahre» Nr. 369 a 2., abgedruckt in Nr. 105 de« Riesaer Amtsblattes, wird die» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach 88 366 " bez. 368 » de» Reich«- strafgesetzbuch» bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem sorge- schrieben«» Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. 369 t v. Königliche AmtShauptmanuschaft. ««d Anzeiger (Elbeblatt iMb Arytizer). .-An». Amtsblatt fix Lte König!. AmtShauptmarmsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht rmd dm Rat der Stadt Riesa- sowie dm Gemetnderat Gröba. Bekanntmachung Bei der am 18. Mat d. I. vorgenommeuen Auslosung von Schuldscheinen der Anleihe der Kirchgemeinde Riesa vom Jahre 1894 sind nachstehende Nummern ge zogen worden: 2 Stück lät. L.. Nr. 32 und 56. Die Auszahlung der betr. Kapitalbeträge (oergl. die auf der Rückseite der Schuld scheine abgedruckten Bestimmungen) erfolgt vom 31. Dezember a. e. ab durch di« Kirchen kasse zu Riesa gegen Rückgabe der Schuldscheine, ZinSletsten und der noch nicht fälligen ZinSscheine. Die Verzinsung hört mit diesem Tage auf. Auf Punkt 5 und 6 der obengenannten Bestimmungen wird noch besonder« aufmerksam gemacht. Riesa, 19. Mai 1909. Rie»vI»«iiHeon»ü»»lI. Pf. Friedrich.
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