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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190905286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-28
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1909
- Autor
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- »MHPGM v WMV, WWHMIGHW v», VVWWH» »dM, V* AVL» «E«w 1Ü-. «ttß« »»,. «Utwtttza 14Ü, velönitz IM, «r, «cha» »s». Pt«- -0«. Mm«, ,/v. «s, Radeöer, 1*0, MtchMach IM. >67, Utes« 1,4. «Etz 270, «toll, L«, iMr^. ^lS, Waldheim SS, W«dau 177. Zwickau 18«. —* DteR«cht».ronful»n1e«.Jnnu»,süe do« Küuttzettch Wachsen (Witz Tbaraudt) hält Sonntag, dm 6. Amt «tnevorstandsfitzuu^ in Chemnitz t« Howl,Hermann "b. — Ein Gewehr-und Pistolenschießen, sand gestern vom Gendarmerie-Korps der Königlichen Amts- hauptrnannschaftMroßenl^i'! in» Schützenhau» -u Großen- hat« statt. Mit der letzteren Waffe ist die Gendarmerie erst neu versehen worden. Das Schießen sqnd unter Lei tung de« Herrn Gendarmerie-Oberinspektor, Gendarmerie- Major Klahre statt. Dem Schießen wohnten bei Herr Regierung-asjessor und'Gendarmerie-Sekretär ESardt aus .Dresden, die Herren Regierungsamtmann von Gehe, KreiLdergendarm Herrmann und Wirtschaftsinspektor Illing. Beim Schießen mit der Pistole erhielten Preise und Mw den ersten Herr Gendarm Lassotta^Merschwitz, den zweiten Herr GendarM Vogel-Ponickau, den dritten Herr Gendarm Schubert-Gröditz und den vierten Herr .Gendarm Wagner-Glaubitz. — Tie diesjährigen Schwtmmüibungen der Kavalier'.e des IS. (1. K. S.) Armeekorps, der rei tenden Abteilung des Feldartillerieregiments Nr. 13 und der Maschincngewehrabteilnng Nr. 12 finden in der Elbe «otsalk „Gewei «ockaß «« ^io Bedeutung «ß ««MmHstch» für 8a» industrielle Deutschland." BeideDorträgo fanden lobhasten "" «^Hathigton interessant« D«baM«. — Wl»der neinuüHige^^ mitteilt, sind dem Ganeeindeverstand^ iS Errichtung «inen elektrisch« lleberlandzentrale in ArntShauptmannschaften Oschatz, Großenhain, sowie nach Befinden tdSbeln und Meißen bei getreten: di« Ge meinden Kiebitz, Schrebitz, SSnwitz mit Gafchütz, Vber- und Nlederllt-schera, TSNschütz, Gchmoreon. Altoschatz. Der landwirtschaftlich« Arbeiter Her mann Winkler wollte aut Dienstag auf dem Wirtschafts hose de» hiesige« Rittergutes die an eineMdbrt befind lichen Schuppen Mi Meter hoch angebrachten Wagen leitern zur Aufstellung AyrS Erntewagens herunterueh- men. Im Begriffe, bieg auSZustchve», stieß er mit dem Kopfe an einen Balken, sodaß er betäubt wurde Und Mi Meter hoch herabfiel. Dabei zog er sich außer einigen Kopfwunden noch eine Rücken- und Wirbelquetschung zu. Dresden. Der König wo-«te mit Er. König!.Ho- ntt Don Fernando gestern früh 8 vhr einer Uebung mit ge- nischten wastep auf dem Gamtson«Übungsplätze bet und rühstückte mit dem hohe« Gaste und de« Sutten hieraus im Offizier«kafino de» Gardereiterregiment». Se. KSnigl. Ho- >eit nahm mit dm Herren de» Gefolge» usw. um S Uhr an >«r Lasel bet dem Prinzen und der Frau Prinzessin Jo- sann Georg teil und ist avmd» 16 Uhr 10 Minuten mit >em fahrplanmäßigen Schnellzuge »ach Wien «bgeretst. — Gin« heftig« Ga»exploston ereignete sich vorgestern abend « einem Restaurant im Grundstück König-Georg-Allee 11. In der irrtümlich« Annahme, der bemerkbare Ga»geruch rühre statt (unter Benutzung der Ctahlboote), und zwar: des Garderetterregiments ant 2. und 6. Juli bei Dresden, des Ulanenregiments Nr. 17 am 3. August bei Oppitzsch und Florberge, des Husarenregiments Nr. 18 am 15., 16 und 17. Jiuli bei Merschwitz, des Husarenregiments Nr. 19 am 20. Juli bei Moritz, der reitenden Abteilung am 19., 20. uno 2t. Julr bei Dresden (Unterbringung in der Kaserne des Feldartillerieregiments Nr. 48), der MÄ- schinengewehrabteilung Nr. 12 am 6. Juli bei Dresden im Anschluß an das Gardere'.tcrregiment. Den Schwimm« Übungen gebt ein AnsbildungskursuL int Kahnfahren für Offiziere und Unteroffiziere der vorgenannten Truppen teile beim 1. Pionierbataillon Nr. 12 vom 15. bis 24. Ium in Dresden voran. — Das Befinden des sächsischen sozialdemokratische« Reichs- und Landtagsabgeordneten Hermann Gold stein, der iM Johannftädter Krankentzause zu! DreÄ>en untergebracht ist, läßt keine Hoffnung! auf eine Wieder herstellung des Erkrankten c.ufkommen. Gr liegt fast an dauernd in Bewußtlosigkeit, sodaß die völlig« Auslösung Goldsteins in absehbarer Zeit bevorstehen dürfte. — Tas Königlich Sächsische Ministerium des Inner« hak dem Königlich Sächsischen MilitärvereinSbund für 1909 und 1910 Genehmigung zur Veranstaltung je einer Geldlotterie zum,Boston seiner Stiftungen und Wohl- fahrtsemrichtungen erteilt Tie erste Lotterie findet vom 15. bis 21. Juli statt. Der Preis des Loses beträgt 1 Mark, die Hauptgewinne sind 15000 Mark, 10000 Mark, 5000 Mark, 3000 Mark usw. —* In einer vorgestern in Dresden abgehaltenen Sitzung der Handelskammer Dresden referierte! Herr Kommerzienrat Bierling Über die Stellungnahme zu deut Entwurf eines Gesetzes über die Einführung von SchisfahrtSabgaben und riet, di« Regierung zu ersuche«, bei den bisherigen Beschlüssen zu verharren und sich gegen den Gesetzentwurf zu wenden, da die Einführung der .Schiffahrtsabgaben aus natürlichen Wassershraßen politisch und wirtschaftlich von verhängnisvolle« Folgen begleitet sein würde. Einstimmig vertrat die Kammer di« Ansichten der Arbeitsausschüsse der Rhein-, Weser- und Elbe-Inte ressenten, die auf einer am! 31. März d- I- in Frankfurt a. M. abgehaltenen Konferenz vertrete« wurden. —! Auf ein Gesuch um Wiedereinführung drS Zugsabrufens auf Bahnhof Burgstädt hat die König!. Generaldirektion der Stcmtseisenbahnen mitgeteilt, daß die Beseitigung des Abrufens der Züge auf den mittleren und kleineren Stationen auf gründ der «M 1. April dieses Jahres in Kraft getretenen neuen Eisenbahnverkehrsord nung verfügt worden ist. Ti« Generaldirektivu behält sich aber vor, auf die Anregung später zurückguk-mmett. — Die Kommission des Chemnitzer LehrervereinS hak die Frage des religiösen Memorierstoffes er örtert und eine kritisch« Durchsicht desselben vorgenom? men. S'.e kqmmt zu dem Vorschlag«, einschließlich einiger neuaufgenommener Verse d'.e Zahl der zu lernenden Bibel sprüche auf 166 statt bisher 269 und die der Gesangbuchs- Verse auf 110 statt bisher 153 herabzufetzen. Mit einem Antrag« in dieser Richtung wird sich die nächste Ber- treterversammlung W Michaelis^ in Dresden zu beschäf tigen haben. — Die Pirnaer Kommission hat sich, um di^ Zwickauer Thesen in die Praxis überzuführen, mit der Ausarbeitung von Vorschlägen für die Grundzüge eine gesetzlichen Lehrplans für den Religionsunterricht be schäftigt. ' * Gröba. Auf da» Huldigungstelegramm, da» der K. S. Militärverein z« Gröba bet der Borseier zu König» Geburtstag im Gasthaus zum Anker «bgesandt hatte, er hielt der Vorstand folgende Antwort r .Se. Majestät der König haben da» Gelöbnis unwandelbarer Treu, entgegen genommen und kaffe« dem Verein für freundlich« Glück wünsche herzlich dank«.", o. Griegern, Oberst und Flügel-Adjutant. Oschatz. In de« hiesigen Gegend fände«kn 8en letz te« Tage« Wiede« drei öffentliche konservative Versamm lungen statt, die sehr zahlreich besticht waren. Der Verein selbst zählt bereit« jetzt über 600 MiMlieder. AN Oschatz sprach vor «.nigen Tagen der Generalsekretär des Konser vativen Landc«vereins, Herr Kunze au» Dresden, über da« Themar „DerFreiheitslampf des Mittelstand«-."Ter- selb« RedMr hielt in einem benachbarten Orte noch »inen von der unmittelbar vor dem Zimmer stehenden Straßen- latente her schloß der Inhaber de» Restaurant« die Fenster, und al» man dann mit Licht den Raum betrat, erfolgt« die Explosion de» au» der HauSleltung entwichenen Leucht gase». Durch den starken Luftdruck wurden in einigen Zimmer« die Fenster zertrümmert und sonstiger Gebäude- schaden verursacht. Der Inhaber de» Lokal» und eine Kell nerin hatten vrandwunden, ein HavSmädchen durch Glas- splitter Schnittwunden erlitten — Im Hause Gerokstraße 46 kletterte d« 4 Jahre alte Sohn de» Maler» Uhlig auf da» Fensterbrett und stürzte vier Stock hoch auf die Straß« hinab. Der Knabe verstarb bald darauf. 88 Dre» den. Die Dresdner Liedertafel tritt nun mehr unmittelbar nach dem Pfingstfest« ihre geplante große Säugerfahrt »ach Süddeutschland und der Schwei- an und wird am 5. Juni dem Grafen Zeppelin in Friedrichshafen «ine Sesangrhuldigung darbrtngen. Für die letztere hat Herr Karl Pembauer einen von R. G. Ulbricht gedichteten Hymnus komponiert. Auch die Dresdner Hofopernsängerin Erika Wedekind nimmt an dieser Sängerfahrt teil. ** Dresden. Der Bau de» Krematorium» dürfte nunmehr in nächster Zett beginnen. Der Erbauer de», selben, Prof. Fritz Schuhmacher, wird leider nach Boll- endung des Bauwerk» von hier scheiden, da die Hamburger Bürgerschaft den Künstler endgültig zum Baudirektor de- Staate» ernannt hat. — Die Baulust hat sich in Dresden wiederum gehoben und find van gesucht beim Rate in größerer Anzahl eingegangen. Besonder» auf dem Terrain zwischen Schweizerviertel und Plauen, dessen Straßen gegenwärtig weiter «»»gebaut «erden, sollen zahlreiche Wohnhäuser entstehen. Der Mangel an billigeren Woh- uuugen dürste dadurch aber wohl nicht gehoben werden, da man selbst in den Mausardeu die Logt» mit einer Eleganz auSstattet, die sich mit einem billigen Preise nicht verträgt. " Dresden. Nach der neuen Bauordnung find auch ein« Anzahl Backstuben und Wurstküchen, di« sich hier fast alle 1« Kellerraum befind«», al» nicht Vorschrift», mäßig befunden worden, und haben z. v. Bäckereien kost- spieltge Umbauten vornehmen müssen. verschiedenen Gastwirtschaften, die von Zeit zu Zett Schlachtteste ver- anstalteten und zur Wurstbereitung Waschkeffel und minder wertig« Räume benutzten, ist die» einfach untersagt worden. Di« KttUhanpttnannschaft hat den eingelegten Rekurs verworfen. 88 Dresden. Ein eigentümlicher Vorfall hat sich auf einem Dresdner Friedhof« zugetragen. Am Himmel- fahrt»tage sollte da» erst vier Wochen alte Kind eine» Arbeit«», «in Knabe, begraben werden. Dabei stellte sich nun zur Verwunderung aller Anwesenden heran», daß der verstorbene Knabe schon begraben war. Auf verlangen der Eltern wurde da» Kind wieder aulgegraben, der Sarg geöffnet Und, nachdem man sich von der Richtigkeit der Kinderreiche überzeugt hatte, auf» neue dem kühlen Schoß der Erde übergeben. Dem anwesenden Geistlichen war die Sache überaus unangenehm. Nach seiner Meinung trägt di« Leichenfrau die Schuld au dem Vorkommnis. Der Totenbettmeister hat di« betreffenden Glteru um Ent schuldigung gebeten. Bantzen. In Kempten wurde sm Sonnabend 8er Reisende Ranfft au» Bautzen, der sich unter falschem Namen dort aufhielt, unter dein verdacht de» Raub morde» im Hangnacher Walde bet Lindau, verhaftet. Ritter-grün. In einem unbeobachteten Augen blick trank das 4 jährige Söhnchen der Friedrich Georgi schen Eheleute aus eine« Branntweinflasche und stark an Alkoholvergiftung. Zwia au. Die mit 1VSS M. vurchgegkngen« Zirkus- kassierertn Ist in Plauen sestgenommen worden. Aue. Am DtenStag nachmittag logiert« sich im Hotel „Stadtpark" ein Herr «in, und zwar m «in Zimmer mit Mi Betten, indem er angab, e» käme «och ein Kollege nach. Zwei mitgebrachte große Karton» stellte der Mann in sein ihm angewiesenes Zimmer. In der Gaststube fitzend, beobachtete er nun die Verhältntffe und verschwand b« günstiger Gelegenheit mit den beiden Kar ton», und mit ihm waren buch die schönen Betten ver schwunden. Auf sofortig« Anzeige gelang es der Polizei, den Lieb noch am Bahnhof abzufassen. Aus dem Wege von da nach der Wache gab er auf dm tranöporsierenden SHutzMann ein^n AWolVerschuh ast, tzhne MM-tz kvesfeu. Der verhaftete ist ßzr HaudelSman» V. Wen «rtz Neu- Hausen. , , NiedeiaraufihMtz. Wer verheiratete Geschirre führvr und Mlchkutkcher Herman» Schlackt, der in dem Gadegastfchen>. tztttttchute a»Wst«M ist, ist ain Montag auf seltsam« Weise verunglückt. Beim Passieren eines Ab- sArges fuhr Schlack- über «inen Steinhaufen, wobei die Deichsel abbrach unk'der Kutscher von den Pferden Mm Wagen heruntergezogen und geschleift wurde. Gr erlitt dabei ein« Verstauchung des Rückgrates und eine» Beines. Plauen i. B. Die Einwohnerzahl Planens hat im Läufe des Monats Aprll wieder eine kleine Zunahme er fahrt. Während wir Ende März IIS 010 Einwohner hatten, Lettug derpn Zahl Ende April 113115. Leipzig. Vor dem Reichsgerichte begann am Mitt woch der Spchnageprozrß gegen Schweng und Gen. ES waren 18 Amgen und zwei militärische Sachverständige erschienen. Ein Antrag aus Ausschluß der Öffentlichkeit wurde abgelchnt. Die Angeklagte« Schweng und Bohn werden beschuldig!) den versuch gemacht zu haben, einem Agenten der französischen Regierung narnen» Re nault Pläne der Festung Jstein zu verschaffen, Patronen füv das Jnfanteriegewehr, sowie Schrapnells und andere Geschosse für di« Feldkanone zu liefern. Die Fran und Mutter Sch.''''ngS sollen dazu Beihilfe geleistet haben. Schweng ist in der Hauptfach« geständig. Er habe sich an einen deutschen Lizewachtmeister und ander« Per sonen gewandt und auch, mehrmals kleine Mengen Pul ver erhalten. Von dem französischen Agenten habe er über 800 Franks erhalten und will seine Tätigkeit nicht für die eines Spions gehalten haben; er bestreitet seine Schuld. Die Mutter SchwengS hat den Briefverkehr ihres Sohnes vermittelt. Seine Frau will von seiner Spionage tätigkeit nichts gewußt, haben. Der Verkehr des er wähnten Vizewachtmeisters mit dem Angeklagten erfolgte mit Genehmigung feiner Vorgesetzten. In längeren Aus führungen beantragte der Neichscmwalt, sämtliche An geklagte schuldig zu! sprechen. Er beantragte gegen Alfons Schweng 6 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht, gegen Bohn 4 Jahr« Zuchthaus, 10 Jahr« Ehrverlust und gleichfalls Polizei aufsicht. Ms der Reichsanwalt bis hierher gekommen war, bekam Schtveng einen epileptischen Anfall. Es mußte ein« längere Pause eintreten. Mährend dieser Pause sprang der Bruder Kes Angeklagten Schweng über die Barriere und wollte zu seinem Bruder auf die Anklage bank eilen, wurde jedoch v!on Gerichtsdienern und an deren Beamten festgenommen und eingesperrt. Nach Wie deraufnahme der Verhandlung fuhr der Reichsanwalt fort und beantragte gegen die Mutter und Ehefrau des Schweng Wege» Beihilfe je 8 Monate Zuchthaus, gleich 1 Iah« Gefängnis, 5 Jahre Ehrverlust und Stellung un ter Polizeiaufsicht. Das Reichsgericht verurteilte Alfons Schweng wegen versuchter Spionage Kl 4 Jahren und Karl Bohn zu 2Vr Jahren Zuchthaus. — Auf gerichtlichen Be schluß hin ist hier die Druckschrift Lieb Vaterland, Roman aus dem Soldatenleben, auf Grund von Paragraph 184 Ziffer 1 des R.-Si.-G.-B. beschlagnahmt worden- Verfasser ist Fritz Oswald Mlse, bekannt durch seinen Roman Ans einer Keinen Garnison. — Gleichzeisig beschlagnahmt wurde die letzte Nummer der in Berlin erscheinenden anarchistischen Zeitung Der Revolutionär wegen Verstoßes des Anhalts gegen daN Reichspreßgesetz. r>«§ M 8W m stim Stirn«. ILO Um 31. Mai findet in Stralsund am Grabe Schills di« Gedenkfeier statt, und in den Anlagen vor dem Kniepertor wird das Denkmal des Helden, ein Merk von Glümers, feierlich enthüllt, das die Erinnerung an seine tapfer« Tat und seinen tragischen Untergang vor hun- dert Jahren für di« komM«rdcn Geschlechter sesthaltrn soll. Gerade recht zu diesem ernsten Gedenktage ist unter dem Titel „Das Erde Schills und seiner Getreuen" in Braunschweig ein kleines Buch von Wilhelm Scholz er schienen, in dem die Geschichte der Tapferen Schar nach zeitgenössischen Berichten schlicht und ergreifend wieder erzählt wrrd. Die Besetzung Stralsunds, auf das Schill sich geworfen hatte, da hoffte, von England Schiffe oder Hilfstruppen zu erhalten, falls er sich dort gut verschanzte und tapfer verteidigte, hat er selbst am anschaulichsten in einem Briefe geschildert, den er in der letzten Nacht vor seinem Ende an den Erzherzog Kart schrieb und der eine genau« Darstellung des ganzen Zuges gibt. Am 24. Mai war Schill bei Dammgarten auf den Feind ge stoßen und hatte de« stark besetzten Patz forciert, die ganze Besatzung dabei zu Gefangenen gemacht. „Der letzt« Rest von Kräften," schreibt Schill, „wurde ausgeLvten, um mit Anbruch des Tages vor Stralsund zu kommen. Bis auf dreißig Manen und fünfzehn Husaren, so die beste« Pferde hatten, waren dies auSzufühven nur imstande, indem alle« übrige Zurückbleiben mußte und nicht folgen konnte. Hiermit drang ich in Stralsund em, und fand in den Gegend de« Zeughauses zwei Kompagnien National franzosen aufmarschiert und im Anschlägen begriffen. Bis aus zehn Schritt vor ihnen hielten »vir ihr ganzes Feuer aus; sie waren aber nicht zu sprengen, da sie mit dem Rücken an das große Gebäude angelehnt standen, und auch ihr Yener unter meinen Leuten sehr gewirkt hatte. Mit dem Reste sucht« ich, in kleinen Trupps anfgeteilt, die Straßen zu behaupten und gut eine Stunde später kam da- sich so sehr ausgezeichnete reitende Jägerdetachement, vierzig Pferde stark, mit verhängten Zügeln angesprengt. Ach ließ selbige auf dem Markt absitzen, und postierte sie in die Ecken der Straßen und Häuser. Ahr Feuer war wirk sam und so lebhaft al- möglich; dennoch wich der Feind nicht. Schon begann die Sache eine üble Wendung zu nehmen, alS mir nur das einzige Mittel zu ergreifen Übrig blieb, nämlich die Manen und Husaren absitzen zu lassen und ayo den Feind zu Fuß anzngreifen. Es ge»
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