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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190907016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-01
- Monat1909-07
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1909
- Autor
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Riesaer W Tageblatt -2. Jahrs. 14S. ««» A«r»rg»r Meblatt «ld Atyckga-. lsMimmnAdresse. MA --1 I? «d - «-meorechsiül» ^°,.L1-t?.M.sa. AmtShcmptmmmsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Rieh sowie den Gemeinderat GröVa. * Donnerstag, 1. Juli 1WS, abends. einer allgemeinen Hundesteuer betreffend, mit dem z« entrichten Da» Riesa« Tageblatt «scheiat s»r»I srri in» Han» 1 Mark SS Psg, bei l Rotationsdruck und vl den v. Jnli 1WS, «itlagS 11 Uhr, vo« der stSdttscheu «uffichtsperson über da- Hundrweseu werde« diejenige« Huude weggefavae«, die «ach de« 15. Juli ansterhalb der HS«ftr, Gehöfte ,«d sovstigeu geschlossene« Räume ohne die für das 2. Halbjahr 1909 giftige Steuers marke am HalSbavde betroffen werde«. * Die Besitzer solcher Hunde sind außerdem, soweit keine Steuerhinterziehung vor- liegt, gemäß der angezogenen Gesetzesstelle mit einer Geldstrafe von 3 M. zu belegen. Der Rat der Stadt Riesa, am 28. Juni 1909. Rbch. M aa » « t « a» für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Th-HöKThATH- boraüttag- 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. a< abend» i..lt ««»»ahme d« Sonn» und Festtage. Vierteljährlich« Lez»g»preiS bet Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mart SO Psg-, durch unser« Trüg« olung am Schalter der lyijerl. Postanstalte» L Mark VS Psg., durch den Brieströg« srei tnS HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenirntS »verdrn angenommen. Anzeigeu-Aunahmr sür di« Numm« des Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne Bewahr. ig von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Freibank Gröba. Freitag, de« 2. Juli 1999, vormittags 8 Uhr wird Scheiaefletsch im rohen und gekochten Zustande, Preis V- ^8 50 und 35 Pf., verkauft. Gröba, am 30. Juni 1909. Der Gemeindevorstand. Freibank Heyda. Morgen Freitag nachmittag 5 Uhr wird Schweinefleisch verkauft. Pfund 40 Pf. Der Freit«, d, _ wird tm Sitzungssaals der uuterzeHneten AmtShauptmannschast öffentliche! Mzirksausschuß-Sitzung abgehalten. t Großenhain, am P. Juni 1909. 148 ä 4. Aörigliche AmtShauptmauuschaft. HueSesteuer vetr. Die Besitzer der im Stadtbezirke Riesa befindlichen Hunde «erden hiermit auf gefordert, die Steuer für ihre HunI - auf das 2. Halbjahr 1909 bsS 15. Jnli 1909 bet Vermeidung der auf die Hint cziehung der Steuer angedrohten Strafe an unsere Stadthauptkaffe abzuführen. Hinterziehung der Steuer wird nach tz 7 de» Gesetzes vom 18. August 1868, die Einführung . 7 7. 3 fachen Betrage der Steuer bestraft. Rebe« der Sterrer ist «ach Rr. 29» des Ges bühren-BerzeichuisseS zu« Aoftei gesetze do« SV. April 19S6 sür jede einzelne Marke eine Gebühr do« SV Pf. z« entrichte«. sd< a-Neustadt, Geh. gen, die von ihm Kus ° 'ung aus dem :g seines treuen Belassung von Rang bewilligt hat. Ferner Aufenthaltsort. Sollte — wa» im Interesse der Beteilig ten nicht zu wünschen ist — ungünstige» Wetter sein, wollen die Turner Konzert und Ball bei „HöpfnerS" ab halten. —88 Eine für Jäger interessant« Entscheidung von prinzipieller Bedeutung über die Frage: Gehört da» Entladen eines Gewehre» durch Abschießen zur Ausübung der Jagd? fällt« der Strafsenat de» Kgl. Sächs. Oberlandesgericht» zu Dresden. Der Guts besitzer Löser in Niederzschörnewitz bei Döbeln übte im Dezember v. I. auf seinem Niederzschörnewitz« Jagdrevier die Jagd au». AIS sich kein Wild mehr zeigte, schoß er in der Nähe des 250 Meter von Niederzschörnewitz ge legenen Schulhauses sein Gewehr ab. Die Kinder in der Schule erschraken ob de» heftigen Knalle». D« Häger erhielt eine Anklage wegen Vergehen» nach 8 867, Sbs. 8, de» ReichSstrafgesetzbucheS, wonach derjenige mit Geldstrafe bi» zu 150 M. bestraft wird, der ohne polizeiliche Er laubnis in bewohnten oder von Menschen besuchte» Orten Selbstgeschoffe, Echlageisen oder Fußangeln legt, oder an solchen Orten mit Feuergewehr oder anderem Schieß werk- zeuge schießt oder Feuerwerkskörper abbrennt. Der Jäger machte zu seiner Rechtfertigung geltend, daß da» Entladen eines Gewehre» durch Abschteßen zur Ausübung der Jagd gehöre. Sein Jagdgebiet grenze unmittelbar an die Schule, diese aber liege 250 Meter von Niederzschörnewitz entfernt. Gr habe somit nicht an von Menschen bewohnten Orten geschossen. Wolle man die Bestimmungen de» 8 367,8 de» ReichSstrafgesetzbucheS auch auf Jäger anwenden, so müsse man im Gebirge jagen, denn es gebe wohl kein Jagdgebiet, da» keine Wege für Fußgänger aufweise. DaS Schöffengericht, Döbeln al» auch daS Landgericht Leipzig als Berufungsinstanz sprachen die Verurteilung de» Jäger« au». Ebenso blieb da» Rechtsmittel der Revision ohne Erfolg, denn auch daS OberlandeSgericht hielt eine Ver urteilung nach 8 367,8 de» ReichSstrafgesetzbucheS sür ge- rechtfertigt. Der oberste sächsische Gerichtshof führte hierbei begründend au», daß der Jäger, wenn er sein Gewehr durch Abschießen entlade, sich nicht mehr in Ausübung der Jagd befinde. Er habe ohne polizeiliche Erlaubnis an Orten, wo Menschen verkehren, geschossen und sei somit nach 8 367,8 des ReichSstrafgesetzbucheS zu bestrafen. —88 Eine sür das volkswirtschaftliche Leben und die gesamte kaufmännische Welt interessante Entscheidung von prinzipieller Bedeutung fällte soeben dos König!. Sächs. OberlandeSgericht zu Dresden. In Leipzig und Dresden sind seit einiger Zett seilen« der Vereine gegen Unwesen tyr Handel und Gewerbe Bestrebungen im Gange, um da» Sonderrabattgeben an WirtfchaftSpereinigungen» Beamten- und Lehreroeretne usw. auSzutzotten. Di« ge- nannten Vereine gegen Unwesen im Handel und Gewerbe veröffentlichen zu dem Zwecke von Zeit zu Zeit ln den Tageszeitungen die Namen derjenigen Firmen, die sich den Beschlüssen anderer Firmen, keinen Sonderrabatt mehr zu bewilligen, nicht angeschlossen haben. Auch der Dresdner Verein gegen Unwesen tm Handel und Gewerbe hatte in den „DreSd. Nachr." bekannt gegeben, daß ein« große An- zahl Dresdner Finnen sich dahin geeinigt hätten, in Zu- tunst keinen Sonderrabatt «mehr zu gewahren. Fern« war in dem Inserat bekannt gegeben, baß nur wenig, Oertliches und Sächsisches. 909. , lerösienMchte gestern, Firmen sich hiervon ausgeschlossen hätten. Die wenigen Firmen wurden dann weiter namentlich aufgeführt. In dieser Namhaftmachung der Firmen wurde die Aufforderung zum Boykott erblickt und gegen den Vorsitzenden de» Ver eins gegen Unwesen im Handel und Gewerbe, Rechtsan walt Kohlmann, und den verantwortlichen Redakteur der „DreSd. Nachr.", Lendorf, Strafantrag gestellt. Die Staatsanwaltschaft erblickte in der Namhaftmachung d« Sonderrabatt gewährenden Firmen eine Beeinträchtigung de» Gewerbebetriebes und eine Gefährdung der im 8 1 der Gewerbeordnung gesetzlich gewährleisteten Gewerbe freiheit. Das Schöffengericht erkannte zunächst auf Frei sprechung und auch das Landgericht schloß sich unter Ver werfung der von der Staatsanwaltschaft eingelegten Berufung dem Urteil des Vorderrichters an. Um in dieser wichtigen Angelegenheit eine prinzipielle Entscheidung de» obersten sächsischen Gerichtshofes herbeizuführen, machte die Staatsanwaltschaft von dem Rechtsmittel der Revision beim OberlandeSgericht Gebrauch. In der Revision machte die Staatsanwaltschaft wiederum geltend, daß unter allen Umständen die Gewerbefreiheit aufrecht erhalten werden müsse. DaS Verfahren des Vereins gegen Unwesen im Handel und Gewerbe sei recht-widrig, denn eS fordere zum Boykott der Rabatt gebenden Firmen und Gewerbebetriebe herau». Demgegenüber betonte der angeklagte Vorsitzende de» Verein» gegen Unwesen im Handel und Gewerbe» Rechtsanwalt Kohlmann, daß in dem betreffenden Inserat des Vereins eine Aufforderung an da» Publikum, bet Rabatt gewährenden Firmen nicht zu kaufen, nicht ent halten sei. Der Zweck de» Inserat» sei lediglich der, die Geschäfte zu zwingen, den gleichen Rabatt wie andere Firmen zu geben und keinen Sonderrabatt. —- Da» Ober- landeSgericht stellte sich unter Verwerfung der Revision der OberstaatSanwaltschast auf den Standpunkt de» Ver ein» gegen Unwesen im Handel und Gewerbe und führte begründend hierzu au», daß in der Veröffentlichung von Rabatt gewährenden Firmen an wirtschaftliche Ber einigungen usw. eine Aufforderung an das Publikum, nicht einmal eine stillschweigende Ausforderung, bet solchen Firmen nicht zu kaufen, nicht zu erblicken sei. — König Friedrich August im Erzgebirge. Gestern früh 6 Uhr 54 Min. trat der Monarch nebst Be gleitung mittel» Sonderzuge» vom Hauptbahnhof Dresden die Fahrt in de» Regierungsbezirk Chemnitz an und traf 9,35 Uhr in Station Kupferhammer-Grünthal ein. Der kleine Ort war festlich geschmückt. Der König begab sich zu Fuß nach dem nah« gelegenen Kupferhammerwerke de» Kommerzienrat» Lang«. Auf dem Hofe de» Werk» wurde dem König ein festlicher Empfang bereitet. Hterauf begab sich der Monarch zu der von den Kupferwerken veranstal teten Su»stellung, die außerordentliche» Interesse erweckt. Der -Sqig bekundete für die Ausstellung lebhafte» Interesse und machte nach deren Besichtigung einen Rundgang durch di« Werke. Nach einstündigem Verweilen bestieg König Friedrich August mit feinem Gefolge di« bereitsteh,ade« > Automobil« und traf fünf Mtnut«u spät«r in Olb«rnhau 7 «in. Auf dem Marktplatz« fand der Empfang de» König» durch die Spitzen der Behörden, die Verein« und bi« < Bürgerschaft statt. Im vallhau» Tivoli war zu Ehren de» König» eine Industrieausstellung der Erzeugnisse dies« 7 Riesa, 1. Juli — Das „Dresdner Journal" ÄW 30. Juni, an erster Stelle,'dc>^ der Wnig dem Mi nister des Innern und der auswärtigen Angelegenheiten, Dr. Grasen von Hohenthal und Bee Gesundheitsrücksichten erbetene tintlassi Staatsdienste in dankbarer Anerstnnüns und ersprießlichen Wirkens unter s" und Titel eines Staatsministers b hat der König dem zeitherigen Außerordentlichen Ge sandten und bevollmächtigten Minis'er am Königlich Preußischen Hofe zu Berlin, KaMmqrher -n Christof Grasen Vitzthum von Cckstädt unter Errtenni ig zum Staats- Minister die Leitung der Ministeriell de Zirnern und der auswärtigen Angelegenheiten übertrage , sowie den Auf- trkg in Evangeliciss erteilt. Außerdem n ldet das „Dresd ner Journal" noch, daß der König der bisherigen Bor- stand der Amitshauptmannschaft Diesd a-Neustadt, Geh. Mt Ernst Freiherrn von Salza und Licht mau, zum außer- ordentlichen Gesandten und bevollmächt gten Minister in Berlin ernannt hat. —* Wie verlautet, plant der «hie» gegründete Bau- und Sparverein zur Errichtung von! Kleinwohnungen zu- nächst den Bau von drei Wohnhäusern mit inSg«. samt 22 Wohnungen. Zwei Gebäude werdet» je sechs und ein Gebäude zehn Wohnungen enthalter, Voraussichtlich werden die Häuser auf dem zwischen dr Poppitzer- und Standtfeststraße gelegenen Baublock gege, über der Kaserne der 1. Abteilung de» F.-A.-R. 68. zu stehm kommen. Man höfft, mit dem Bau Anfang August beginnen zu können. —* E« scheint, al» wolle der Himmel jetzt mit Macht nachholen, wa» er bisher versäumt hat. Seit gestern herrscht Regenwetter und besonder» heute war der Niederschlag anhaltend und ausgiebig. Der Regen ist will- kommen, denn noch immer wirkt er fruchtbar und wohl tätig. Zu dem heutigen Einzuge deS Juli, de» Sommer- atonal», will lediglich die tief« Temperatur von -j- 16 Grad Älsiu» nicht recht paffen. Nach dieser Richtung hin wäre ei allerdings wünschenswert, daß der Juli recht bald Pandel eintreten ließe. —* Nächsten Sonntag wollen der Turnverein und Üer Schützenlurnveretn gemeinsam «in Schauturnen im Ltadtpark abhalten. E» ist erfreulich, daß sich die beiden Vereine dazu geeinigt haben. Di« edle Turnsache wird da- sei gewinnen. Die Tutnfolge diese» Schauturnen» bringt -wa» neue», mehr ein Gesellschaft»turne«, d. h. t» turnen mehrere nebeneinander in sogenannte« volkstümlichen llebungen. So findet Hochspringen, Eilbotenlaufen, Tau- tiehen, HtnderniSlaufen statt, olle» Turnübungen, die die Vielgestaltigkeit unsere» deutschen volktzturnen» zeigen. Während de» Turnen» findet Konzert stattj da» abend» al» InierhaltungSmusik auf dem Aestplatz« fortgesetzt werden ßll. Für Tanzlustige hat der Parkwirt, Herr Pvnicke, sein Hmzzelt aufgestellt. Da ber Zutritt für jedermann frei ist durch Entnahme be» Programms kann man die die >rn«r treffenden Kosten abmindern helfen — ist zu hoffen, ß der Besuch ein großer werden wirb. Ist doch auch ler Stadlpark schon an und sür sich ein angenehmer
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