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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190907092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-09
- Monat1909-07
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1909
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Riesaer O Tageblatt ISS. SS. Zahrg. «nd A«rrtgrr MebM M Isiychetz. K v«chm§sta» ^agedlatt^. Riesa. Str.». für die König!. Amtshcmptmannschast Großenhain, das König!. ÄmtSgeriHt und -en Rat der Stadt Riesas sowie den Gemeinderat Gröba. Freitaß, S Juli 1SS9, «SevdS. La» Riesaer Tageblatt erscheint j^ea Lag abend» mit Au»nahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher vMg»prei» bei Abholung in der Expedition in Riela 1 Mart bO Pjg., durch unjn, Träger srei in» Hau» 1 Mart SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Popanstalten 1 Mart SS Psg„ durch den Briefträger jrei in» Hau» 2 Mark 7 Pjg. Auch MonattabonnenientS wrrdm angenommen. A«»eigr»-Aunah«, sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormtftag S Uhr ohne Bewähr. Rotationidrulk und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Voethestraße SV. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Wt 4» für Za- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens vormittag- 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die GeschSstSsteke. —** Das gestern abend veranstaltete Konzert der Rost-Quartett» bot einen Kunstgenuß auserlesenster Art, wie er unserer Stadt nur selten zuteil wird. Di« Sänger waren vorzüglich disponiert, so daß die Vorträge rauschenden, wohlverdienten Beifall fanden. — Die num merierten Plätze waren leider nicht vollständig besetzt, wie man e» bei einem derartigen Konzerte hätte erwarten dürfen. —* Der Aufführung des romantischen Schauspiels „Preztosa" durch da» Berliner Residenz-Ensemble konnte man immerhin mit einiger Spannung entgegen sehen. Nach dem von der Gesellschaft bisher Gebotenen war anzunehmen, daß die Vorstellung sich um ein Be» trächtlicheS aus dem Rahmen der üblichen kleinstädtischen Aufführungen dieses Werkes hervorheben werde, und wir freuen unS, konstatieren zu können, daß wir un» in dieser Annahme nicht getäuscht sahen. Selbst der anspruchsvolle Besucher wird von der szenischen Ausstattung angenehm berührt gewesen sein. Die Bilder waren von guter deko rativer Wirkung und die Umrahmung somit eine solche, wie man sie an kleinen Bühnen eben nur selten zu sehen gewöhnt ist. Glücklicherweise schloß dieser tllustonSfördernde Rahmen ein Bild ein, dem eS nicht an trefflichen Einzel leistungen und Geschlossenheit des Stils fehlte. Der Auf bruch der Zigeuner im zweiten Akt wird bet Aufführungen an kleinen Bühnen immer einen Zug ins Lächerliche haben, und daß auch die gestrige Vorstellung nicht ganz diesem Schicksal entging, soll ihr nicht angerechnet werden. Biel eher hätte uns die rauflustige Aufdringlichkeit des „jungen" ZigeunervolkeS die reine Freude an dem gelungenen Ganzen stören können. Den indifferenten Theaterbesuchern kann man mit so etwas ja allenfalls imponieren. Von den Einzelleistungen fesselte besonder» die Preciosa de» Frl. Fanny Reif. Dar fetndurchdachte Spiel bot Genüsse, die zu öffentlicher Anerkennung verpflichten. WaS P. Ä. Wolf mit dieser Aufgabe beabsichtigte, hat die Darstellerin bestens erfüllt. Herr Katterfeld war als Don Alonzo ein schmucker Liebhaber, auch spielte und sprach er mit Wärme und Empfindung. Den Zigeunerhauptmann gab Herr Lauterbach. Er führte ein gute» Können ins Gefecht und besonder» die Szenen im zweiten und dritten Akt be- herrschte er wirkungsvoll. AIS Zigeunermutter Diarda hatte Frau H. Pohl manche» gute Moment, wir Mssen aber' gestehen, daß wir diese Rolle schon typischer darge stellt gesehen haben. Die übrigen Mitwirkenden reihten sich in da» Ganze würdig ein. Wir nennen noch den Don Pedro deS Herrn Franz Conrady, der den Humor feiner Rolle bestens zu betonen verstand. Recht sym pathisch berührten die Chöre, sie fielen bester au», al» wir Siedekefsel, ca. vier große Seifenformen und die Laugen äscher ausgestellt. Außerdem ist in diesem Raume noch der Expeditionsbetrieb und der Detailoerkauf untergebracht. Vom FabrikationSraum führt eine Treppe nach dem Keller, der die KesselhetzungSanlage, einen Schmierseifenlagerungs raum und den Kohlenkeller beherbergt. Kontor und Privat- kontor befinden sich rechts vom Fabrikationsraum. ES sstrd hohe lichte Räume. Link« mündet der Fabrikationsraum in einen Gang aus, von dem aus man in die Frühstücks stube für die Arbeiter, die Seifenschneidestube mit Ver- packungSraum, den Seifentrockenraum und den Seifenlager raum gelangt. Ein -weiter FabrikationSraum, in den man ebenfalls vom Hofe aus gelangt, ist dem Hinteren Teil de» Fabrikationsgebäudes angefügt. Gr enthält zwei kleinere Kessel, die der Zubereitung und Fabrikation von Laugen, Lederfetten, EaalwachS und Linoleumwach» dienen. Im Obergeschoß (Boden) de» FabrikattonSgebäudeS befindet sich die Eeifenbleiche. Sie dient dazu, den Kernseifen die schöne weiße Farbe zu geben. Der Raum ist zu diesem Zwecke von zwei Seiten vollständig verglast. Da» Nieder- lagSgebäude ist in drei Räume eingeteilt. Im vorderen befinden sich Maschinen- und Zylinderöle, sowie Maschinen- und Lederfette ausbewahrt. Im mittleren Raume lagern Baumwollsaalöl, sowie Talg und andere tierische Fette. Im Hinteren Raume endlich werden kaustische, kalzinierte und Krystallsoda, sowie Salz« aufbewahrt. Auch der Hof wird zu Lagerungszwecken benutzt, und zwar lagern auf ihn Petroleum, Wagenfette und Palmkernöl. Die lieber- siedelung in die neuen, einfach aber sehr zweckentsprechend eingerichteten Fabrtkräume wird in etwa zwei Wochen er- folgen. An der Ausführung de« Baue» sind folgende hiesigen und auswärtigen Firmen und Handwerker be teiligt: Baumeister LouiS Schneider (Erd-, Maurer- und Ztmmererarbeiten), Schloflermstr. Langenfeld, Schlostermstr. Weinhold, Ttschlermstr. Klosteck, Klempnermstr. Weiße, Klempnermstr. Müller, Glasermstr. Schuster, Glasermstr. Keßler, Töpfermstr. Scherler, Töpfermstr. Schmidt, Malermstk. Harz, Malermstr. Plänitz und Steins,tzmstr. Horn, sämtlich in Riesa, ferner Maschinenfabrik C. S. Rost L Co. in Dresden, Dachpappenfabrtk Lohse L Rothe in Niederau und Essenbaufirma Mäke in Freiberg. Zum Schluffe sei noch bemerkt, daß die Firma Trubann L Ancke ihre Seifen lediglich an Prtoatkundschaft liefert und ihre Fabrikate infolge ihrer vorzüglichen Qualitäten bi« weit über Sachsen» Grenzen hinau» einen hervorragenden Ruf genießen. Auch kür Riesa und Umgegend werden Seifen in jedem beliebigen Quantum abgegeben. Da« Wohnhaus de» Firmeninhabers, Herrn Eugen Ancke, welche» vorn an die Straße zu stehen E» werden Scharfschütze« abgehalten: o. «ms -e« Schießplatz HaidrhSusrrr am 12., 13., 14 , 15., 16. und 17. Juli d». I». in der Zeit von 7 Uhr vorm. bi» S Uhr nachm. b. ans dem Schietzplatz Gohrisch (Arttllerirschietzplatz) 1. «ur nördlich des Wülknitzer Wears: am 16. und 17. Juli ds. I». in der Zett von 7 Uhr vorm. bi» 6 Uhr nachm. 2. nördlich «ad südlich des Wülknitzer Weges: am 12., 13. und 14. Juli d».JS. in der Zeit von 7 Uhr vorm. bi» 1 Uhr nachm. Die Sperrung dieser Schießplätze und ihrer Gefahrenbereiche wird an jedem Schießtage so bewirkt, daß sie V, Stunde vor Beginn des Schießen» durchgeführt ist. Bet Schießen auf dem Schießplatz Gohrisch ist die MUHlberger Straße gesperrt, ebenso der Wülknitzer Weg bet Schießen südlich von diesem. Letzterer wird dann aber von 1 Uhr bis 3 Uhr nachm. freigegeben. Die Wege des Platzes sind bet geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 7. Mai dS. Js., Nr. 369 ä v, abgedruckt in Nr. 105 de« Riesaer Tageblattes, wird dir« mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach 88 366 " bez. 368 » deS Reichs strafgesetzbuch« bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem sorge- schrieben«» Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, den 7. Juli 1909. 461 ä v. Königliche Amtshauptmannschaft. Da» unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Blatt 374 seine» Handelsregister», die Firma Arno Zänker in Riesa betreffend, eingetragen, daß der Baumeister Carl Arno Frommherz Zänker in Riesa in da» Geschäft eingetreten ist und die Gesellschaft am 6. Juli 1909 begonnen hat. Riesa, den 8. Juli 1909. 1^Rs§. 358/09. Königliches Amtsgericht. Freibank Glanbitz. Morgen Sonnabend von nachmittag 4 Uhr an wird fette- Rindfleisch, Pfund 40 Pf., verkauft. Der Semetndevorstaad. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 9. Juli 1909. —* Einbrecher treiben seit einiger Zeit hier und in unserer näheren und weiteren Umgebung wieder ihr Unwesen. Auch in Zschöllau, Schönnewitz und Oschatz wurden Anfang dieser Woche Einbrüche verübt, wobei die Diebe Seife, Eier, Geld und einen goldenen Klemmer stahlen. Dem Ziegeleibefltzer K. in Leckwitz wurden am Montag aus seiner Wohnung ein auffallend große» Leder portemonnaie mit 33 Mk. Inhalt und dem Fahrradhändler D. in Troßbauchlttz am Dienstag ein „Aegir"-Fahrrad im Werte von 80 Mk. gestohlen. Der Dieb, der in Poppitz de« Pferdediebstahl auSgesührt hat, soll seinen Weg über Heyda nach Oschatz genommen und dort bereit« gestern früh 5 Uhr das Pferd, das einen Wert von 900 Mk. besitzt, für 350 Mk. zu verkaufen gesucht haben, was ihm aber nicht geglückt ist. Wohin er sich von Oschatz aus gewandt hat, ist unbekannt. — Dem Publikum fei bei dieser Gelegenheit geraten, bei etwaigen Diebstählen sofort die zuständige Polizei- oder Gendarmeriebehörde zu benach richtigen. Die» ist der Ermittelung de» Diebe» bedeutend förderlicher, al» wenn die Bestohlenen, wie e» häufig vor kommt, selbst erst Nachforschungen anstelle«. Wird die Polizei nach Verlauf eines ganzen oder halben Tages erst geholt, dann fällt eS oft sehr schwer, den Spuren des Diebe» noch zu folgen. —* Die Verlierer von Geld und Wertsachen seien auf die diesbezügliche Bekanntmachung des Rates in vorliegender Nummer d. Bl. aufmerksam gemacht. —* Der Neubau der Seifenfabrik von GrubannL Ancke an der Bahnhofstraße ist nahezu vollendet. Gegenwärtig wird die Pflasterung deS HofeS vorgenommen. Die neue Fabrikanlage besteht au» einem 31 Meter langen zweigeschossigen FabrikationSgebäude und einem eingeschossigen NiederlagSgrbäude. Beide Gebäude sind durch den Hof von einander getrennt. Die Baulich keiten bieten in ihrem Seußeren einen gefälligen Eindruck. Besonder» hübsch nimmt sich die an der Straßenseite an gebrachte Firma mit dem Hoflteferantenwappen au». Sie ist in schwarzgestrtchenen vlechbuchstaben auf weißem Felde auSgesührt. Da» Dach der Fabrik ist mit Dachpappe ab- - Gedeckt und wird von einem Luftfirmenschild überspannt. Der Haupteingang in» FabrikationSgebäude ist nach dem ' Hofe zu gelegen. Zunächst betritt man den etwa 150 (D m großen Siede- und Fabrtkatlon«raum. In diesem Raum, / in welchem di« Zubereitung der Seifenlaugen und die Fabrikation der Seifen selbst (Kern- und Schmierseifen). »»rn »n vir < «folgt, befinden sich der große gegen 5000 Liter fassende s kommt, befindet sich gegenwärtig im Bau. Als gefunden sind abgegeben worden: am 30. Juni 1909 1 ReichSkastenschein; „ 1. Juli 1909 1 Portemonnaie mit Inhalt; „ 2. „ 1909 1 goldener Herrenring; „ 7. „ 1909 1 Damenuhr. Die rechtmäßigen Eigentümer werden hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche inner halb eine» Jahre», vom Tag« der Fundabgabe an gerechnet, bei un» geltend zu machen. Fall» sich die Verlierer innerhalb der vorgenannten Frist nicht melden, wird über die Fundobjekte nach gesetzlicher Vorschrift verfügt werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 8. Juli 1909. Gustav Adolf-Fest i« Sichtensee Der Großenhainer Zweigoerein der evangelischen Gustav Adolf-Stiftung feiert, so Gott will, sein diesjährige» JahreSfest am 5. Sonntag nach Trinitatis, den 11. Juli, in Lichtens«« durch «inen nachmittags 3 Uhr beginnenden Gottesdienst in der dortigen Kirche, an welchen sich eine Nachversammlung im Saale d«S Gasthofes daselbst anschließen soll. Die Predigt im Festgottesdienst hat Herr Pastor lüo. tksol. Munk, evang. Vikar in Stchwald bei Teplitz, gütigst übernommen. Alle Gönner und Freunde der Gustav Adolf-Sache werden hiermit zur Teilnahme herzlich eingeladen. Großenhain, am 6. Juli 1909. Der Zweigverein der evang. Snstav AdolfsSttftnng. 8. Pache, Vorsitzender.
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