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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190908037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-03
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1909
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— Di- Ministerium Le« Innern gibt unter Bezug- «mhml Mtf bl« auch öo« uns abgedruckt, Verordnung, die Beteiltgung der Bchvrden und Verwaltung»st«lle« de» Mi- nifterium» de» Jnnem am Giroverkehr de» Sttoverbande» SSchftscher Gemeinde« brtrestend, va« IS. Februar 1909 bekannt, daß i« den Mille«, in den«« e« »»der ttner de» sondere« Bescheinigung noch einer gerichtlichen Quittung bedarf, di« von den Gemeind «verband«gtrakassen und di« von den Girovrrband«geschSft»ftellen der Sächsische« Bank über bei ihnen bewirkte Einzahlungen ordnung»mäßig au»- geserltglin und vollzogenen Empfang»schetn« (ver gleiche Absatz S der obenangezogenen Verordnung) oder Quittungen an Stelle der Quittungen der eigenen Gm- pfang«berrchtigten al» gültige Rechnungsbeleg« zugelassen werden. Hierbei wird darauf htngewtese», daß die Quit tungen der G«schäft»stell,n der Sächsischen Bank von zwei oertretungSberechtigten Beamten zu vollziehen find. Für Quittungen von Gemeindekassm haben die für solch« ge troffenen Bestimmungen zu gellen. Unter den im Eingänge dieser Verordnung bezeichneten Voraussetzungen «erden auch im Postüberweisung»- und Scheckverkehr — oergl. Bekannt machung de» R«tch»kanzler» vom 6. November 1908 — die über Einzahlungen mittel» Zählkarte von den Postämtern vorschriftsmäßig auSgesertigten Empfangsscheine an Stelle der Quittung der eigentlichen Empfangsberechtigten als gültige Rechnungsbelege zugelassen, — Die Allgemeine Ueberstcht Über denSaat«nstand im Königreich Sachsen Mitte Juli 1999 besagt: Aus die lange Trockenperiode ist ein« fast ebensolange Regenzeit gefolgt. Durch die reichlichen Niederschläge hat sich zwar der Stand der Früchte zu« Teil merklich gebessert, vielfach aber ist di« Heuernte erheblich verzögert worden. Au» eint- gen Gegenden meldet man, daß rin Teil de« Heue» ver dorben ist. Auch in Rücksicht aus die bevorstehend« Ge treideernte, di« in zwei Bezirken bereit» begonnen hat, wünscht man sehnlichst den Eintritt trockenen und warmen Wetter». Der Saatenstand wurde im Durchschnitt de» ganz«« Königreiche« folgendermaßen beurteilt: Für da« Dtntergetreide ist der Regen zu spät gekommen. Sein Stand hat sich deshalb nicht merklich ändern können. Be züglich de« Weizen« gehen die Berichte ziemlich auseinander, dagegen wird der Roggen nach wie vor günstig beurteilt, vielfach hat er sich allerdings sehr stark gelagert. Da« Sommergetreide hat teilweise noch erheblich von den Nieder schlägen profitiert und hat die Schädigungen der Trocken- periode wieder überwunden. Die Kartoffeln versprechen einen befriedigenden Ertrag. Nur vereinzelt wird Über lückenhaften Stand geklagt. Sehnlich äußert man sich über den Stand der Futterrüben. Große Schwierigkeiten be reitet vielerorts immer noch die Futterbeschaffung. Der Heuschnitt hat kaum di« Hälfte eine» normalen Ertrage« ergeben. Auch der zweite Schnitt de« Klee« will infolge der kühlen Nächte nicht recht wachsen. Manche Wirtschaften sind deshalb gezwungen, Hafer grün zu verfüttern. Bon tierischen Schädlingen find Engerlinge, Drahtwürmer und Kle«maden bemerkt worden. An Pflanzenkrankheiten tritt vereinzelt die Ringkrankheit auf. — Einige Gegenden haben unter Hagelschlag zu leiden gehabt. Meißen. Dem vernehmen nach steht unserer Stadt in naher Zeit abermals Allerhöchster Besuch bevor. Wie bereit« mttgeteilt wurde, wird Se. Majestät der Kaiser am 20. und 21. September den sächsischen KorpSmanöoern in der Chemnitzer Gegend beiwohnen und e» verlautet be stimmt, daß Se. Majestät der König ihm zu Ehren ein Festmahl auf der SlbrechtSburg geben wird. Zuletzt weilte der Kaiser am 3. September 1896 in Meißen, gelegentlich der Katsermanöver in der Oschatzer Gegend und der Kaiser parade in Zeithain. Döbeln. Bei den GaSrohrlegungiarbelten an der Apotheke ereignete sich Sonntag vormittag «in Unfall, dem leicht zwei Menschenleben zum Opfer fallen konnten. Beim Einsetzen eine« DerbindungSrohre« -wischen der neuen Hauptleitung und dem Rohrstrang der väckerstratze strömte plötzlich so stark Ga« au«, daß der diese Arbeit auSsüyrende GaSmetster Seidemann und der Arbeiter Friedel betäubt würben und in der ziemlich liefen Ausschachtung zusammen- brachen. Von anderen Arbeitern konnte glücklicherweise die Royrvsfnung schleunigst beseitigt und die bereit« besinnungs los gewordenen Männer au» ihrer gefährlichen Lage be freit werden. Die angewandten Wiederbelebungsversuche und die Lag« in frischer Lust bewirkte», daß 'die Männer nach einiger Zeit wieder zu sich kamen. Unterhalb der Moltkebrücke war gestern nachmittag der 8 Jahr« alte Knab« Gustav Maz Faßbinder jedenfalls vom Ufer abgr« rutscht und vom Wasser mit fortgerissen worden. Trotzdem der Knabe bald von Herrn Wassirmeistrr Buchheim an» Land befördert werden konnte, blieben di« unter ärztlichem Beistand angestellten Wt«derbel«bung»o,rsuche erfolglos, so daß die Eltern ihren kleinen Liebling nur al» Leich« in di« Wohnung aufnehmen konnten. Dresden. König Friedrich August, der vorgestirn nach Guttentag in Schlesien reiste, schoß tm dortigen Jagd revier vorgestern abend und gestern früh 8 vöcke, darunter einen ganz kapitalen, d«n besten im ganzen Revier. Die Abrejs« de» König» erfolgt heute abend. — Opfer ds» Klettersport» find zwei Dresdner tm Atter von 17 und 19 Jahren, beide Taubstumme, geworden, di« am Sonntag den Türkenkopf bet Rathen besteigen wollten. Da» Se riß. sodaß st« abstürzten. D«r «in« wurd« mit Veckenbru« und iun«r«n Verletzungen, d«r andere mit argen äußeren Verletzungen in da» Königsteiner Krankenhau« übergesührt. Radeberg. Al» da» 5 Jahre alt« Söhnchen de» GlaSmach«» Kreubel auf der Pillnitz« Straße hier einem Schnellzug Nachsehen wollte, stürzte e» au» der im 3. Stock werk gelegenen Wohuung aus da» Straßenpflaster hinab. Außer Verstauchungen hat sich der Junge schwer« innere Verletzungen zugrzogen, di« da» Schlimmste befürchten lassen. Bautzen. In der hiesigen König!. LandeSstrafanstal befanden sich am Schluss« de» zweiten Vierteljahre» 1909 i« ganzen 999 Gefangen« (einschließlich Jugendliche). Der Zugang tu diesem Vierteljahre betrug zusammen 249 und er Abgang 279 Gesaugeue. Ju sämtlichen sächsischen audeSstrasauftalteu befanden sich zu gleichet Zeit 2021 Langem, und zwar 1791 «äunltch« und 280 weidlich«. Bautzen. Der König hat Herru Amt»hauptmann . Sarlowttz, hier, die au» Gesundheitsrücksichten erbetene «setzung tt» den Ruhestand unter Gewährung der gesetz- tchetr Pension vom 1. Oktober 1909 ab bewilligt, von diesem Zeitpunkte ab wird Herr AmtShauptmann Dr. jur. v. Pflug! in Löbau zur Amtthauptmannschast Bautzen versetzt. Bi» zur Wiederbesetzung der Stelle de» Vorstande« de» Amt»ha«plmannschast Löbau ist zunächst mit deren JntertmSverwattung von dem König!. Ministerium de« Innern Herr Regierung»rat v. Polen-, jetzt bet der Amt«- hauptmannschaft Bautzea, beauftragt worden. Freiberg. In der Nacht zum Freitag wurd« auf einem Rittergut bei Freiberg eine Ku- au« dem Stall« entführt. Aber da« freche Manöver konnte man rechtzeitig bemerken., Der Dieb, der mit seiner Beute schon ein Stück de» Wege« gezogen war, wurd« verfolgt, sodaß er di« Kuh in Stich lasse» und die Flucht ergreifen mußt«. Di« Kuh ward in ihren Stall zurückgebracht. Von dem Dieb fehlt noch jede Spur. Buchholz. Montag Nacht ist die reichgefüllte, am Gchießhau«platz stehende Scheune de» Fabrikanten Elt Uhlig total niedergebrannt. Brandstiftung ist umsomehr anzu nehmen, al« bereit» vor einige» Wochen einmal in den Scheunen ein Brandherd entdeckt worden war, der damals glücklicherweise im Entstehen wieder verlöscht ist. Plauen i. V. Gestern mittag fand.im Sitzungs saale de« Rathauses die feierliche Verabschiedung des in den Ruhestand tretenden Bürgermeister», Herrn Wagner, und die Einweisung der Herren Polizeidirektor Schurig al« Bürgermeister und Stadlrat Vetter« al« Polizeidirektor statt. Herrn Bürgermeister Wagner wurde dabei durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Schmid die von den städ- tischen Kollegien beschlossen« Ernennung zum Ehrenbürger von Plauen bekanntgegeben. Di« Ortsgruppe Plauen des sächsischen Gemetndebeamtrnoerein» hat den Scheidenden zum Ehrenmitglied« ernannt. Pegau. Am gestrigen Nachmittag in der 6. Stunde ging hier ein starke« Gewitter nieder, da« von einer Wind hose begleitet war, die an Gebäuden, Obst- und anderen Säumen großen Schaden angerichtet hat. SS wurden viel- ach mehr al« mannistarke Bäum« entwurzelt. Rochlitz. Der Handarbeiter Friedr. Hermann Bischoff bestieg Freitag nachmittag in der Kirschallee an der Chem nitzer Straße «ine an einem Kirschbaum lehnende Leiter, trotz der Warnungen der dortigen Kirschenpflücker. Als er oben angelangt war, brachen nacheinander sechs Sprossen. Er versuchte vergebens sich an einem Ast festzuhalten, kürzte ab und blieb regung»lo« liegen. Al« der Verun- flückte durch Träger der SanitätSkolonne nach dem Kranken sause gebracht werden sollt», zeigte sich, daß er tot war. Er hätte da« Genick gebrochen. Aus aller Wett. Nienburg a. d. Saale: Die große Maschinenfabrik Heillström stand gestern in Flammen. Sämtliche Feuer wehren der Umgegend waren an dem Brandherde tätig, von Bernbnrg ist telegraphisch Hilfe erbeten worden. — Bern: Am Sonntag stürzte der 25 jährige Apotheker gehilfe Juliu» Stbler au« Offenburg in Baden beim Edel- wetßsuchen vom Dent de Corjon ab und blieb tot. Sidler war in Lhatel St. Dent« in Stellung. Er hatte am Sonnabend in Begleitung von fünf , anderen geübten Alpi nisten di« Besteigung de« genannten Berge« angetreten. Die Leiche wird nach Offenburg übergeführt. — Au« Inns bruck wird gemeldet: Beim Edelwetßpflücken stürzte der Tapezierer Wenzel Prosche vorgestern vom Lobner bei Meran ab und blieb tot liegen. — Rom: In der vor- letzten Nacht fuhr di« Königin-Mutter Margherita im Sonderzug von Rom nach Portofino. Läng» der Bahn hatte man zum Schutze «in Bataillon Soldaten aufgestellt. Bet Palo in der römischen Provinz gingen drei Cara biniere auf dem Schienenweg spazieren, al» der königliche Zug mit großer Geschwindigkeit heransauste. Di« drei Carabiniere wurden auf da« Feld geschleudert. Einer von ihnen blieb auf der Stelle tot, di« beiden anderen wurden verletzt. Königin Margherita erhielt von dem UnglückSsall kein« Kenntni«. — Durban: Hier herrscht große Unruh« über den verbleib dr« „Waratar', welcher Durban am 29. Juni mit dem Reiseziel London verlassen hat, bi» jetzt aber dort nicht «ingetroffen ist. D«r Dampfer hat 860 Passagiere an Bord. Ein englischer Kreuzer wurde abge- sankt, um Nachforschungen an-ustellen. Mailand: Der Opernsänger Piero Schiaoozzt, einer der besten jüngeren Tenöre Italien», verübt« vorgestern abend in einem hiesigen Hotel «inen Selbstmordversuch wegen unglücklicher Liebe. Di« Verwundung ist schwer aber nicht lebensgefährlich. Mms »S la AW« MMIr plaudert ein wohlunterrichteter Mitarbeiter der „Dächs. Zontral-Korresp." aus: Da» Halbjahrtausendfest der säch sischen Landesuniversität bildete schon seit Wochen da» be liebteste Gesprächsthema der oberen Abteilung der stich- sischen Prinzenschule, der Kronprinz Georg und sein nur eljeinhalb Monate jüngerer Bruder Christian «»gehören. Sollten Vach beide bei Gelegenheit diese» Feste» immatriku liert werden. Die Prtnzenschule will, wie jede rechte Schule, für» Leben vorbereiten, ein jeder muß.sich oaher seinen Platz im Kampfe mit den gestellten Anforderungen erobern. Der Kronprinz Georg, dem de» „Leben» ernste» Führen" angeboren zu» sein scheint, setzt mit gutem Gelingen seinen Ehrgeiz darein, in den Leistungen nicht zuruazubleiben hinter den» sehr begabten und streb samen Ministersohne v. Otto, der die Führung in der ersten Abteilung an sich gebracht hat. Prinz Christian ist nicht minder strebsam. Er bezeigt große, nakürliche Freude an dem, wa» baö Leben ziert und schmückt, am feinen, gesellschaftlichen Leben, am Ritterliche» - «in Chevalier he Laxe. In Einrichtung und Anforderung an die Leistungsfähigkeit der Schüler ist die Prinzen- chule ein Gymnasium mit hochgespannten Klassenzielen. „Geschenkt" wird den Prinzenschülern ebensowenig etwas wie den Prinzen selbst. Weil sonst anderwärts Schul- iflichttge an dem Unterricht in der Prinzenschule teil- nehmen, untersteht die Prinzenschule der behördlichen Inspektion wie jede andere Privatschule und Borberct- tungränstalt. Und zwar machen die betreffenden Schul aufsichtsbeamten von ihrem Jnspektionsrechte reichlich Gebrauch, wohl einem besonderen Wunsche des König entsprechend, der eben nicht will, daß „seinen Jungen etwas geschenkt wird", Majestät meint, „er habe auch 'rangemußt". Erfreulicherweise bereitet der Gymnasial, lehrplan weder dem Kronprinzen noch dem Prinzen Christen Schwierigkeiten, obgleich „in usum Delphini", ). h. zum Gebrauch der Prinzen, kerne besondere Schul, buchausgabe — wie einst von Ludwig XIV. für seinen Enkel — "^ranstaltet wurde. Es werden ganz dieselben Bücher be" 'nt wie in den entsprechenden öffentlichen Lehk anstalten. Für die Auswahl der Mitschüler sind in erster Linie pädagogische Erwägungen maßgebend. Es sollen die Hauplüefähigungstypen einer guten Gymnasialklasse ver treten sein. In konfessioneller Hinsicht ist die sächsische Blindenschule Simultanschule, in der die Protestanten und Katholiken in demselben Zahlenverhältnis vertreten sind wie im Lande. Es gehört zum guten Ton, konfessionell« Unterschiede, wie sie bei den zahlreichen katholischen Feiertagen sich bemerklich machen, vornehm zu über gehen. Dem jüngsten Prinzen Heinrich kann man es vom allgemein menschlichen Standpunkte übrigens nicht ver- denken, wenn er protestantisch „netter" findet, weil die anderen da Lawn Tennis usw. spielen dürfen, während er . in die Messe muß. Prinz Heinrich ist nicht bloß dem Alter nach eine Masse für sich. Seine Begabung scheint anderer Art zu sein, wie die seiner älteren Brüder. Er hat lebhaftes Interesse für alles Technische. Wenn eS im Schlosse irgend nicht richtig ist mit der elek- irischen Leitung, da braucht nur Prinz Heinrich benach- richtigt zu werden. Er wird die Ursache der Störung bald entdecken und die Sache in Ordnung bringen. In seinem Zimmer braucht er überhaupt keine Handwerker. Die Axt im Hause erspart den Zimmermann. Prinz Hein rich „befielt" gern, wie man in Sachsen sagt. Wenn man seinen Neigungen Spielraum läßt, so wird er wahrscheinlich sich für den Besuch der Dresdner Tech- nijchen Hochschule entscheiden, falls ihm die Wahl ge lassen wird zwischen dieser und dem Universitätsstudium. Das sächsische Volk würde dies wahrscheinlich lieber sehen, als wenn er, wie sonst wohl Mlich, als dritter Prinz für eine priesterliche Stellung bestimmt würde. Ein sächsischer Prinz dereinst als Dr. ing. in der deut- scheu Luftflotte tätig, das wäre eine Sache, die das industrielle Sachsen begeistern könnte! Bis dahin ist's freilich noch ein Wetter Weg. Wozu gibt es nur so viele verschiedene Sprachen? Märe es nicht das einfachste, Kenn die Deutschen die ganze Welt eroberten, damit überall nur deutsch gesprochen würde? Welche Ar beit bliebe UNS dann erspart! Dieser kühne Gedanken flug, eines Alexanders' würdig — es sei verraten — Kurde in den Pausen der Heinrich-Masse öfters gewagt. Und nun erst in dem herrlichen Wachwitz mit seinen Schluchten und Klüften. Da Räuber und Soldaten spie len! Räuber sein bei Heinrichs Partei — ist großartig! Er kennt jeden Schlupfwinkel. Jedoch die Soldaten, die OrdnungSpattei, nehmen ihre Sache ernst, aber die Räu ber auch. Prinz Heinrich weiß, wo die besten Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren usw. wachsen. Still! .Der König kommt! „Vater kommt!" bestätigt Heinrich freu dig. Denn jetzt gibt es strategische Mnke, die man zu schätzen Weiß. Ob sie den Räubern oder den Ordnungs leuten zugute kommen, ist Mater „egal". Das Strate gische der Sache selbst interessiert ihn. Deshalb kann matt sich auf ihn verlassen. Er ist ganz unparteiisch und nimmt selbst —- horribtle dtcttt — keinen Anstoß oaran, auch einmal den Räubern einen guten Rat zu geben, wenn sie in der Klemme stno. Uebrigens ist die Räu berei, in der Schulsprache „Spicken" genannt, auch in der Prinzenschule nicht gänzlich unbekannt. Auch die üblichen Spitznamen für die Lehrer fehlen nicht, aber wer „Schnurpsel" ist, wird nicht verraten. Alle säch sischen Prmzen sind musikalisch gut beanlagt. Der Kron prinz ist ein mehr als guter Klavierspieler, Prinz Christian spielt die Geige und Prinz Heinrich Cello — ein Wettiner Mio. Prinz Heinrich weiß schnell.Abhilfe zU schassen, wenn an einem Instrumente etwas nicht in Ordnung ist. v. H, D«S Loftschiff „2. 11», da» gestern vormittag, wie gemeldet, die Fahrt nach Köln angetreten hatte, mußte infolge de« Unwetter» umkehren und nach Frankfurt zurückfahren. Dl« Ankunft de» Luft schiffe« erfolgt« abend« 8 Uhr 4L Min. auf dem Aus- stellungSgelände. Die Ankunft wurde durch vvllerschüsse angekündtgt. Der Entschluß zur Umkehr ist nur auf starken Stur« und Unwetter zurückzusühren. Al« der ,2. II» wieder über dem Au»st,llungSgelände sichtbar wurde, stimmt« die Meng« da« Lied: „Deutschland, Deutsch land über all«»' an. Gras Zeppelin stand an der Brüstung der Gondel, lüftete die Mütze und dankte für die Ovation. Di« Landung ging glatt von statte». Da« Automobil dr» Grafen, in dem er den Au»stellung»platz verlassen wollte, blieb tm Morrast stecken. Da» Publikum legte Hand an und e« gelang so, da» Automobil wieder in Bewegung zu setzen, während der Nacht ersolgt« die Nachfüllung de» ,2. II'. Direktor Tol»man erzählt« einem Vertreter der Frank-
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