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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190908096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-09
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1909
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* 18». Routag, 9. August 1999, «de«»». «2. J«hr,. Beilage zum „Riesaer Tageblatt «otatloasdaur u»d »«I«- »«, Lau,«, ü «luterllch st, «tela. — gär di, «edawo, »«mimmMch: -««man« Schmidt st, »»«s«. Mr ist ch«Äe L«e »i MM »i Wei I» SastirlumiiM LreÄ« spricht sich der soeben erschienene -Seite Dell deS Btz- -eicht» der Dresdner Handelskammer für 1808 solgender- MaAen ZNÄ : Der wirtschaftliche Rückschlag, der bereit» im vor- jahr eingesetzt hattet hielt im Jahre 1808 nicht nur an, sondern verschärfte sich sogar noch bedeutend. Bon der überwiegenden Mehrzahl unserer Berichterstatter wird Übereinstimmend geklagt, daß sich die Wsatzverhältnisse strheblich verschlechterten und daß deshalb die Verkaufs- preise ganz unlohnend waren. Betriebseinschränkungen, Verbunden mit mehr oder weniger umfangreichen Arbeiter- stnrlassungen, waren in den meisten Gewerbezweigen an Ker Tagesordnung. Der Niedergang! der Konjunktur kam recht deutlich einem nicht unerheblichen Einnahmeausfall bei dem Güterverkehrs der sächsischen Staatseisenbahnen zum Ausdruck. Die Annahmen aus dem Güterverkehre gingen pon lOOVs Millionen Mark im Vorjahr auf 97V- Millio nen Mark im Berichtsjahr, also um rund 3 Millionen Mark zurück. Dabei ist zu berücksichtigen, daß im Be richtsjahre die Leistungsfähigkeit der Elbschifsahrt durch den andauernd ungünstigen Wasserstand stark beeinträch tigt wurde und daß deshalb große Gütermengen, die bei günstigerem Wasserstande zu Wasser verfrachtet wor den wären, mit der Eisenbahn befördert werden mußten. Bei besseren Masserverhältnissen würde der Einnahme- MsfÄl noch stärker gewesen sein. Die Ursachen dieses wirtschaftlichen Rückganges waren verschiedener Art. Zunächst scheint der flotte Ge- schästsgang der Vorjahre viele Unternehmer veranlaßt zu haben, über den dauernden Bedarf hinaus neue Be triebe zu errichten oder bestehende zu erweitern. Als sich nun in den letzten Monaten des Vorjahres und besonders im Berichtsjahre der Bedarf bedeutend verringerte, über stieg das Angebot die Nachfrage bei weitem, sodaß der Absatz große Schwierigkeiten bot Und die meisten Waren W unlohnenden Preisen abgestoßen werden mußten. Verschiedene außerordentliche Ereignisse trugen dazu -Vk, die Krise zu verschärfen. Die politisch «Lage war Namentlich In der zweiten Jahreshälfte recht unsicher. Die Balkanwirren drohten zeitweise sogar einen euro päischen Krieg anzufachen. Der für unseren Kammer bezirk ziemlich wichtige geschäftliche Verkehr nach dem Oriente wurde besonders durch den Boykott österreichischer Waren in der Türkei, der sich schließlich auch auf alle über Oesterreich beförderten Waren ausdehnte, erschwert. In den Vereinigten Staaten von Amerika beunruhigte die Präsidentenwahl, die für die Fortführung der bisherigen Wirtschafts-, namentlich der Zollpolitik des Landes von entscheidender Bedeutung zu sein pflegt, das gesamte Wirtschaftsleben. Eine Beunruhigung des inländische« Marktes wurde vor allem durch die Reichsfinanz- peform verursacht. Die verbündeten Regierungen beab- f'chtrgten, den Mehrbedarf des Reiches von nicht Weniger ials einer halben Milliarde Mark zum größeren Teil durch Verbrauchs- und Berkehrssteuern aufzubringen. Insbesondere sollten die alkoholischen Getränke und die Tabakerzeugnisse, Licht und Kraft, soweit sie mit Gas Und Elektrizät erzeugt werden, sowie die geschäftlichen Ankündigungen höher oder neu belastet werden. Bei der Mehrzahl der vorgeschlagenen Steuern war nicht abzu sehen, ob es möglich sein würde, sie bestimmungsgemäß Ms die Abnehmer abzuwälzen. Infolgedessen wurde die Unternehmungslust in den bedrohten Gewerbezweige«, die. Wie die Zigarren- und Zigarettenindustrie, die Brauerei und die Plakatherstellung mit ihren verschiedenen Hilfs industrien gerade in unserem Kammerbezirke stark ver treten sind, vollständig lahmgelegt. Weiter nachteilig wirkten die ungünstigen Wasser. Verhältnisse. Wegen des andauernd niedrigen Elb- wasserstindeS mußte der Schiffahrtsbetrieb ungewöhnlich lange eingeschränkt werden. Große Warenmengen muß. ten unter erheblich höherem Kostenaufwand auf der Eisen- bahn bezogen oder versandt werden. Die Bereinigten Elbe- schiffahrtSgesellschasten, die im Vorjahre noch eine Divi- dende von 8 Prozent verteilten, konnten im Berichts jahr überhaupt keine Dividende zahlen. Daneben litten auch die gerade in. unserem Bezirke so zahlreichen auf Wasserkraft angewiesenen Betriebe unter dem Mangel an Betriebswasser. Abgeschwächt wurde die Krisis wenigstens -um Teil durch den guten Ausfall der inländischen Ernte. Die Weizen-, namentlich aber die Roggenernte fielen im Be richtsjahr außergewöhnlich reichlich aus. Von Roggen konnte sogar — zum ersten Male seit vielen Jahren --- beträchtlich mehr aus- als eingeführt werden, ohne haß dadurch die Versorgung des inländischen Marktes merk- lich beeinflußt worden wäre. Von der günstigen Lage der Landwirtschaft hatten namentlich die Erwerbszweige Nutzen, die ihren Absatz hauptsächlich bei der Landwirt schaft finden, wie z. B. die Herstellung von landwirtschaft lichen und Brennerelmaschinen, von Steinzeugrohren zu Drainatzezwecken, die Herstellung künstlicher Dünge mittel usw. Hand in HaUd mit dem Abflauen des Geschäftsganges ging eine Verringerung des Kapitalbedarfs der deutschen Industrie und damit eine geringere Inanspruch nahme des Kredits der Reichsbank. Diese konnte infolge dessen den ungewöhnlich hohen Diskontsatz von ?i/z Proz., mit dem sie noch in das Berichtsjahr eintrat, schon im Monat Januar auf 6 Proz. herabsetzen und ihn allmäh lich weiter ermäßigen, bis er im Juni ,4 Proz. erreichte. Diese Höhe behielt er bis zum Jahresschlüsse bei. Das Jahresmittel stellte sich auf 4,764 Proz. gegen 6,033 Proz. im Vorjahre. Aber auch diese beträchtliche Ermäßigung des Reichsbankzinsfußes vermochte das Geschäft nicht wie- der zu beleben. Im Bankgeschäft wurde der durch den Rü lqana der Zinssätze verursachte Ausfall einigermaßen auZgealichen durch die Kurssteigerung der Anlagepapiere. Mehrere wichtige Rohstoffe konnten schon im Vor jahr ihre bis dahin außerordentlich gestiegenen Preise nicht mehr behaupten. Der Preisrückgang hielt für die meisten Rohstoffe auch im Berichtsjahre noch an. Roh- eisen wurde bedeutend billiger, nachdem sich das Roh eisensyndikat aufgelöst hatte. Die Freigabe des Verkaufs führte freilich alsbald zu wilden Preisunterbietungen der früher syndizierten Werke und damit zu einer Unsicher heit des Roheisenmarktes, die auch von den Verbrauchern sehr nachteilig empfunden wurde. Ebenso gingen die Preise von Kupfer, Blei und Zink noch zurück. Die Woll- und Baumwollpreise sänke« plötzlich und ganz erheblich. Das Sinken der Rohstoffpreise war aber häufig für die Weiter verarbeiter nicht von Vorteil. Biele Fabrikanten hatten noch große Vorräte teuer eingekaufter Rohstoffe auf Lager, als schon Waren aus billigen Rohstoffen auf den Markt kamen. Diese Vorräte wurden dadurch natürlich stark entwertet. Eine Erhöhung erfuhren die Holzpreise und gegen Ende des Jahres auch die Preise der Rohhäute. Vor allem wird aber von den verschiedensten Seiten da rüber geklagt, daß die Kohlensyndikate, aber auch einige andere Rohstofsverbände auf die mißliche Lage der Jn- dusrritz keine Rücksicht nahmen und mit ihren Preisen nicht Fehrbellin Historische Erzählung von Kurt KühuS. , 3 Nachdruck verboten) . Ms Tür ging auf Und herein trat ein kräftiger, wohl- Veleibter Mann in zerschlissenem Wams und abgetragenen Retterstiefeln; auf dem kurzen Stiernacken saß ein festes« von Wind und Wetter fast ziegelrotes Gesicht, aus dem kleine, graue Augen schlau blitzten. Tie starke Nase verriet eine Dorlieb« für geistig« Getränke. Ter Ankömmling war ein entfernter Vetter des Schloßherrn, namens Hans von Schweinichen. Er saß-, völlig mittellos/ mit seiner höchst zahlreichen Familie auf einem elenden Bauernguts eines Nachbardorsts und gehörte zu der in jener Zeit weit ver breiteten Zunft der sogenannten „Kripponreiter," die, nach, dem das Stegreifreiten ausgehört, fortwährend ihren wohl- habenden Verwandten zur vast fielen und händelsüchtig in Wien Herbergen lqgen, stets bereit, einen durchreisenden Fremden zu zwingen, mit Würfel/ Becher oder Lege« ihnen Kescheid zu tu«. „Himmelkreuz und Doria! Ich habe eine gut« Witte rung !" sagte HanS von Schweinichen sich niederlassend, Uktt einem Blick auf Pie vollen Schüsseln, während ihm ttn Gedeck vorgelegt wurde, „aber liebe Base Adelheid, wenn ich bitten dürste, du kennst meinen schwache« Ma- Mn, erst «in« kleine Herzstärkung." Adelheid lachte und holt« aus einem kleinen Eck- ßhränkchm «ine schön geschliffen« Karaffe, aus der sie «in kleines Spitz glas vvllgoß, das sie mit einem über mütigen Lächeln dem Vetter reichte. Der Vetter kippt« den Inhalt des GlafeS hinunter. «Sehr schön," sagte er, „schmeckt nach Tymian und La- Wendel und solchem Zeugs. Ist mehr für Tarnen, für MA «in bischen zu wabbelig. Fürchte, da» bekommt mir kräst^ereS, lieb« Base, und „Ganz nach Belieben," sagte Adelheid und füllt« ein weitbauchiges Schnapsglas mit altem Doppelkorw „Ach," sagte Hans und rvarf sich zu langem Zuge hintenüber, sich, wie er sagte, in eine angelegentliche Betrachtung der .Sterne vertiefend, di« matt ins Fenster schimmerten. „Also, lieber Guido," wandte sich Herr v. Rhyn an seinen Sohn, „wo fandest du di« Schweden, und bis wie weit sind sie vorgerückt?^ „Ich traf sie in der Uckermark," versetzte der Leut nant. Sie hatten, weit auSsinandergezogen, die ganze Landschaft besetzt und ihre Marschrichtung ging südlich." Der Vater schüttelt« den Kops. „Dieser Einmarsch ist und bleibt mir bedenklich. , Wehe, wenn die Schweden als Feinde kommen! Wer wie ich die letzten Jahrzehnte des Großen Krieges mitgemacht hat, weiß, was das heißt! Gnade uns Gott!" „Ihr braucht euch nicht zu ängstigen, Papa," er- widert« Guido. „Die Schweden traten nicht als Feinde auf und dielten gute Manneszucht. Ich glaube sicher- lich, es ist darauf abgesehen, die Kaiserlichen in den Rücke« zu fassen und sie pvm Kriegsschauplatz vom Rhein ab- zuziehe«.« „Aber wir sind Verbündete der Kaiserlichen," versetzte der Vater, „der Stoß, der jenen gilt, gilt auch uns, und wir sind die ersten, di« davankomme«, Was meint ihr, Doktor?" „Auch ich halte die Sache far gefährlich," entgegnete Erwin. „Wenn der Angriff auf die Kaiserlichen gemünzt wäre, könnte es sich, nach meiner Meinung,, nur um einen Durchmarsch handeln, aber der Schwede würde sich nicht bei unS so festsetzen, alS gelte eS, die besetzten Gebiet« überhaupt nicht mehr herauszugeben." „Sanz gewiß! TaS leuchtet ein!" pflichtete Herr von Rhyn bei. „TS ist nicht mein« Sache, MM m PolyMk Wei- nur nicht herabgingen, sondern sie sogar teilweise noch erhöhten. Dadurch wurde eS der in unserem Bezirke be. sonders stark vertretenen Ferttgindustrie wesentlich er- schwert, ihr« Preise der rückgängige« Konjunktur anzu passen. Lor dem Rückgänge der Konjunktur wurden Auch im Berichtsjahre nicht alle Gewerbezweige des KammerbeztrkS gleichmäßig getroffen. Verhältnismäßig wenig scheint die chemische Industrie und die Strohhutindustrie gelitten zu haben. Auch verschiedene Zweige der Maschinen- und Metollwaren-, sowie der Textilindustrie hatten noch flott zu tun. Das Baugewerbe, da» für viele ander« Ge- Kerbezweige von großem Ansluß ist und das in Dresden nun schon so viele Jahre krankt, hat auch im Berichts- jahr« noch keine wesentliche Besserung seiner Lage er- fahren. Motz der Erleichterung des Geldmarktes hielt es schwer, Geld selbst auf erste Hypothek zu erhalten. Die lang anhaltende Krisis hat aber wenigstens den «inen Vorteil gehabt, daß die unzuverlässigen Unternehmer, die durch ihr unlauteres Geschäftsgebaren das ganze Gewerbe in Mißkredit brachten, nach und nach verschwunden sind. Deshalb und weil die Zahl der leerstehenden Wohnungen in Dresden am 12. Oktober 1908 auf 3517 gegenüber 5179 im Oktober 1907 zurückgegangen war, ist zu hoffen, daß das Baugewerbe wieder einer bessere«. Zeit entegengeht. Das wäre um so mehr zu wünschen, als unter dem Lar- niederttegen dieses Gewerbes mehrere bedeutende In- dustriezweige des Kammerbezirks schon jahrelang zu lei den haben, so z. B. die Ziegeleien, die Ofenindustrie, die Fensterglasindustrie, verschiedene Zweige der Holz- und Metallindustrie usw!. In der Ziegel- und in der Tafel glasindustrie Ware«, wie wir schon in unserem vorjähri gen Berichte mitteilten, nach langen Bemühungen endlich Preisverernigungen zustande gekommen. Diese Vereinig, unge« konnten im Berichtsjahre zwar die Verkaufspreise Wenigstens auf einen einigermaßen lohnenden Stand bringen und den wilden Preisunterbietungen Einhalt tun, sie konnten aber natürlich nicht, was vor der Hand noch Wichtiger tvar, den Bedarf heben. Die Lage beider In dustrie« läßt daher nach wie vor viel zu wünschen übrig, ' xSMuß fvlgk). Kreta. Di« kretische Frage ist an einem gefährlichen Punkte angelangt. Nm Freitag hat der türkische Gesandte in Athen eine Note übergeben, deren Forderungen die griechische Regierung ohne schwere Demütigung nicht wird akzeptieren können. Die Türken verlangen nämlich eine schriftliche Erklärung, in Welcher die griechische Regierung dis Agitation der christlichen Kreter für den Anschluß der Insel an Griechenland mißbilligen und hinzufügen soll, daß sie selber keine Annexionsabsichten hat. Die Türkei verlangt baldige Antwort auf ihre Note und droht an dernfalls, ihren Gesandten in Urlaub gehen zu lasse«. Die griechische Regierung Wollte am Sonnabend antwor te« und hat sich eiligst an die. Mächte gewandt, um ihre Intervention zur Vermeidung eines endgültigen Bruchs zu! erbitten. Dies ist im Augenblick die Lage. Wie hat sie sich entwickelt? Bald nach d/r Annexion Bosniens und der HerzegoVina und der bulgarischen Unabhängigkeits erklärung glaubte« auch die Kreter den Augenblick ge kommen, ihre« Anschluß an Griechenland zu vollziehe«. Titz Griechen griffen aber damals picht zu, hauptsächlich auf Abraten der vier Kretaschutzmächte — England, Frank reich, Rußland, Italien —, die weitere Komplikation«« nungsverschiedenheiten einzulassen," sagte Guido gereizt/ „ich behaupte nur soviel: wenn irgeickwelche Gefahr vvr- läge, würde unser oberster Kriegsherr/ unser gnädigster Kurfürst, in sein Land zurückkehren und die Schtveden rausschmeißen. Er bleibt aber ganz ruhig am Rhein« also ist keine Gefahr/ Punktum, Und alles Kannegießer« ist überflüssig." „Ich will nicht hoffen, daß du deinen Vater für einen Kannegießer hältst," erwidert« -er Hausherr etwas scharf. „Verzeiht, Papa, ich' MeinW bas Nicht so schroff,", entschuldigt« sich Guidv. „Gut!" versetzte der Vater. „Aber du hast recht, unser Landherr, unser gnädigster Kurfürst, wird uns nicht im Stiche lassen. Er lebe!" ' „Er lebe!" wiederholten die andern. „Gr leb« !" rief HanS v. Schweinichen, noch mit beiden Backen kauend; alle taten einen langen Zug und stießen die Zinnkrüge kräftig auf den Tisch. „Wenn ich wünschen dürste," sagte Guido, „so wünschte ich mir einmal einen Zusammenstoß mit den Schweden, einen frischen, fröhlichen Krieg auf eigene Faust, wo wir die Ehre für uns gewinnen und nicht, wie sonst, stets als treue Bundesgenossen der Kaiserlichen die Kasta nien aus dem Feuer zu holen dürfen, aber sonst bas Nachsehen haben." „Kreuzdonnerwetter!" lachte Schweinichen, mit der Faust auf den Tisch schlagend« „daS wäre ein Ver gnügen, wenn man die Plempe wieder einmal blank ziehen könnte! Sie rostet mir beinahe schon in der Scheide. Seit ich vor einigen Wochen dem reichen Berliner Pfeffer sack, der mir beim Würfeln im Blauen Stern den Würfe-, becher zu sehr kippte, «ine» über- Fell gab, habe ich sie, glaub« ich, nicht mehr draußen gehabt, meine blanke Gtzicknadel, meinen wackeren Eisenzahn," ' '
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