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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190908111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-11
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1909
- Autor
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««d A«r»rgrr (ElbtblM Md Älyeiger). Kmtsötaü für Lie König!. AmtShauptmarmsHast Großenhain, das König!» AmLSgeriHt nnd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. MI Mittwoch, 11. August 1909, abends. HZ. Jahrg. La» «tesaer Tageblatt erfchedtt jeden Ta, abend« mit «««nähme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher V^ngSprei» bet Abholung tn der Expedition in Riesa 1 Mar« SO Psg„ durch «ns«, Lrager smk in» Han« 1 Mark «8 Psg, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn I Mar« SS Psg., durch dm Briefträger frei tn« Hau» 2 Mar« 7 Psg. Auch MonaHabonnemmt» werdm angenomnien. «nzeigen-Aunah»« für die Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag v Uhr ohne Bewähr. und »erlag von Langer » Winterlich in Riesa. — S>eschäst«strlle: Goethestraße VS. — Mir die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Sperrung des Schiffahrtsverkehres auf der Elve. Unter Bezugnahme auf Punkt 1 der Bekanntmachung vom 21. vorigen Monat» wird weiter bekannt gegeben, daß di« erste der 8 bis 10 tägigen Fahrwafsersperrungen Mvrttittz, den LS. dieses Monats beginnt und»daß auf die Dauer der Sperrungen den in der vorgedachten Bekanntmachung enthaltenen Bestimmungen unbedingt uachzugehen ist. Meißen, am 10. August 1900. Nr. 571X. Königliche Amt-Hauptmaunschaft als Elbstromamt. Zur öffentlichen Ausschreibung gelangen hiermit: a. die Erneuerung massiver Fußböden in Kaserne 1/68, d. Maurer» und Zimmererarbeiten im Wohnhause aus Rittergut Göhli«, o. Lieferung von Kastenfenstern für da» Wohngebäude auf Rittergut Eöhli», ä. Malerarbeiten im Wohnhause auf Rittergut Eöhli». Angebotsformulare sind gegen Erstattung der Selbstkosten im Stadtbauamte zu entnehmen und daselbst, mit entsprechender Aufschrift versehen, bi» Dienstag» den 17. August 1S0S, vormittags LV Uhr wieder «inzureichen. Später eingehende Angebote finden keine Berücksichtigung. Die Bieter oder ihre legitimierten volljährigen Vertreter können der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Teilung der einzelnen Objekte und die Ablehnung aller Angebot« bleibt Vorbehalten. Riesa, den 11. August 1909. Der Rat der Stadt Riesa. vr. Scheider, Bürgermeister. Morgen Donnerstag früh 7 Uhr soll im Lager de» Truppenübungs-Platze» Zeithain, an Kavallerie-Varacke 1, ein dienftnnbranchbareS Pferd versteigert werden. S. Ulanen,Regiment Nr. 21. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 11. August 1909. —* Der Güterumschlag am hiesigen Elbkai und im Hafen gestaltet sich gegenwärtig recht rege. Besonder» von der Unterelbe ist der Slbverkehr ziemlich flott, während er von Aussig nach wie vor gering bleibt. Da» langsam fallende Wasser begünstigt die Stromregulierung»arbeiten, die auf unserer Stromstrecke einen rüstigen Fortgang nehmen. Die Zuschüttung de» Stromeinschnitte» am Stadt- park ist bereit» über die Hälfte bewerkstelligt. —* Di« internationalen Ringkämpfe im „Wettiner Hof" nahmen auch gestern abend einen äußerst intereffanten Verlauf und wurden vom Publikum mit größter Spannung verfolgt. Da» Resultat der gestrigen Kämpfe wär folgendes: Der Pole UrbänSky wurde von Pfaff in 24 Minuten, der Serbe Orlando von Kutzschke nach tapferer Gegenwehr in 26^ Minuten und der Pole UrbänSky von dem Unbekannten in 12*/, Minuten ge- warfen. Der Kampf zwischen dem Unbekannten und Pfaff endete nach 30 Minuten unentschieden. Die Ringkämpse werden heute abend fortgesetzt. Der Besuch kann empfohlen werden. —* Zu dem gestrigen 5. AbonnementSkonzert im Stadtpark hatte sich ein sehr zahlreiche» Publikum eingestellt. Die Borträge der Pionierkapelle fanden sehr dankbare Zuhörer. — —* Eine größere Schiffshavarie ereignete sich dieser Tage bei Schweden unterhalb Aussig. Ein talwärts fahrender Kahn wurde plötzlich fest und legte sich quer über die Elbe. Ihm folgte der offene Kahn de» Schiffs eigner» Hieke au» Wehlen. Trotzdem die Mannschaft so- fort Anker warf, gelang eS doch nicht, den Kahn zum Stehen zu bringen. Dieser fuhr vielmehr ziemlich heftig gegen daS querliegende Fahrzeug, wurde voll Wasser ge schlagen und sank in kurzer Zeit. —* In den am Birkenwäldchen gelegenen Gärten sind am Sonntag von zwei 12zährigen Jungen die ganzen Pfirsiche, auch die unreifen, gestohlen worden. Die frechen Bengel» haben auch die Bäume nicht unerheblich beschädigt. —* Al» gefunden find auf der hiesigen Polizeiwache ein Veil und ein Schirm abgegeben worben. Die Gegen stände können daselbst abgeholt werden. — Zu der Feldbahnübung der Eisenbahn-Brigade schreibt da» „M. Tgbl.": Seiten» de» Kommandeur» der Lisenbahn-Vrigade, Herrn Generalmajor» Sturm, der mit seinem Adjutanten im Gelände anwesend ist, war der Hebung, wie wir nachträglich erfahren, nachstehende Kriegs lage zugrunde gelegt worden: Rot hat Blau nach sieg- reichen Kämpfen über die Elbe zurückgeworfen und ist im Sorgehen auf die Wrserlinie. Nach Einnahme der Festung Magdeburg schreitet jetzt Rot zur Belagerung der Festung Dresden. Da» Oberkommando der BelagerungSarmee der Festung Dresden hat sich zum entschsideuden Angriff aus die Westfront zwischen den Keffeldorfer Höhen und der Slbe-Unterstrom entschlossen. Die Belag,rung»art«llerie wird in der allgemeinen Linie JördergerDdorf. Wilsdruff- Klein-Schönberg aufmarschieren. Brigadepark dex linken Flligelbrigade bei Seeltgstadt. Geschütze, Munition und Geräte dieser Brigade werden au» der Kriegsbeute von Magdeburg zum Teil mit Eisenbahntrau»port in Weißig bet Großenhain, zum Teil mit Wassertransport bei Leute witz eintreffen. Hierbei ist die Annahme zugrunde gelegt, daß di« Elbe nur bi» Leutewitz aufwärts schiffbar und die Eisenbahn nur bi» Weißig betriebsfähig ist. Auf Grund dieser Kriegslage erhielt der beim Oberkommando der Be lagerungsarmee anwesende Oberst von Werner al» Kom mandeur der Feldbahn den Auftrag, die für die SuS- schisfung de» Artillerie-Material» erforderlichen Vorkehrungen zu treffen und für dessen Weiterbeförderung von der Ent- ladestelle zum Brigadepark eine Feldbahn zu bauen. Da» „Kommando der Feldbahn" besteht au» folgenden Offizieren: Oberst von Werner, Königl. Bayerischer Oberstleutnant Schlosser, Major Sommerfeld, Major BrenSke, Königl. Bayerischer Hauptmann Krafft, Oberleutnant Kuntze, König!. Bayerischer Oberleutnant Vara, Oberstabsarzt Dr. Grüber. An Truppen sind dem Kommando der Feldbahn unter- stellt: 7 Etsenbahn-Baukompagnien (Nr. 1 bi» 7) in voller Kriegsstärke an Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften. Die Lisenbahn-Vaukompagnie Nr. 4, Führer Königl. Sächs. Hauptmann Kell, wird durch unsere beiden sächsischen Eisenbahn-Kompagnien gebildet, die je bekanntlich einen Teil de« Stsenbahn-Regiment» Nr. 2 in Schöneberg-Verltn bilden. Eisenbahn-Vaukompagnte Nr. 7, Führer Königl. Bayerischer Hauptmann Sonntag, setzt sich au» den drei FriedenSkompagnien de» Königs. Bayerischen Eisenbahn- Bataillon- (Kommandeur Oberstleutnant Schlosser) zu sammen. Außerdem nimmt vom 9. August ab an der Uebung teil ein Pionier-Kommando de» Königl. Sächsischen Pionier-Bataillon» Nr. 22 zur Herstellung einer Ponton brücke über die Elbe bei Nünchritz, auf der die Neber- führung de» in Weißig bei Großenhain eintreffenden Feld- bahnmaterial» nach dem linken Elbufer stattfinden soll. — Man schreibt un» au» unserem Leserkreise: In Ihrer Nr. 183 bringen Sie eine Notiz von der Eisen bahndirektion BreSlau, wonach den BahnhofSwirten dieser Direktion ein Vieraufschlag streng untersagt wäre. Eicher war mancher Biertrinker freudig erregt, als er die» las, in der Annahme, daß e» wohl überall so kommen müsse. Soviel Einsender diese» bekannt, sind in diesem Bezirk be reit» 0,2 Liter Helle» Bier für 10 Pfg. gestattet, wie «» nun nach dem jetzigen Prei»aufschlag werden soll, weiß ich nicht. Jedenfalls steht die Direktion Breslau mit diesem Erlaß vereinzelt da, und bemerkt ein Berliner Blatt gan- richtig hierzu, daß die» noch nicht» sagen will. Jedem objektiv denkenden Menschen muß e» aber klar sein, daß der Gastwirt die Steuer keinesfalls au» seiner Tasche tragen kann, und derselbe gezwungen ist, den Preiiauf- schlag auf den Konsumenten abzuwälzen. Ebenso wie die Fabrikanten von Streichhölzern, Glühkörpern rc. re. e» ja auch tun. Ganz abgesehen, daß die heutige Lage de» Gast wirte» e» ganz «»»geschlossen sein läßt, noch mehr Lasten zu tragen, kann man e» keinem verübeln, wenn er den Preisaufschlag so einrichtet, daß derselbe auch sür die heutige Mehrbelastung, die sich nicht abwälzen läßt, al» da sind Kaffee, The«, Glühkörper, Streichhölzer re. rc., Deckung hat. Niemand kann und hat etwas zu verschenken, am wenigsten der Gastwirt, und daß die neuen Steuern nicht gemacht worden sind, um nur den Gastwirt zu belasten, dürft« wohl niemand bestreiten. Wa» nun Ihren Zusatz, betr. di« sächsischen BahnhofSwirte, anhelangt, möchte tch Sie auf folgender aufmerksam machen. Seit 1906 finden bet Neuverpachtungen sowohl, al» bet Erneuerung de» abge laufenen Pachtzinses, behuf» Festsetzung der Pachtsumme, selten» der Königl. Generaldirektton ErtragSberechnungen statt; da» heißt, bei ordnungsgemäßer Buchführung wird ganz genau der Verdienst in den letzten Jahren festgestellt und hiernach die Pachtsumme festgesetzt. Ich setze nun den Fall, ein BahnhofSwtrt verschänkt pro Jahr 800 Hektort». vier, wa» ihm bet einem rund gerechneten Aufschlag von 2,50 M. pro Hektol., im Jahre eine Mehrausgabe von 2000 M. verursachen würde. Totstcher ist e» aber, daß auch der vahnhofswirt die» nicht au» der Tasche zulegen kann, und sollte ein Pret-aufschlag nicht gestattet werden, die» nur Gesuche um Pachtermäßigung nach sich ziehen würde. Bet stattgeben dieser Gesuche würbe aber indirekt die Königl. Gdneraldirektion Träger der Steuern, wa» wohl nicht gut anzunehmen ist. Zum Teil sind schon Preisaufschläge genehmigt und zwar bi» auf weiteres, und können Sie sicher annehmen, daß tn absehbarer Zeit feiten» der König!. Generaldirektion durch einen Erlaß auch diese Angelegenheit für Sachsen geregelt wird. — Wie alle neuen Mehrausgaben viel Unzufriedenheit verursachen und viel Staub aufwirbeln, denn «» gibt viele, die dem Gast wirt den Verdienst auf Heller und Pfennig ausrechnen können, aber nicht seine Unkosten, so wird mau sich auch daran gewöhnen müssen, für di« Zukunft etwa« mehr für sein Gla» Bier anzulegen, und handelt e» sich nur um den Uebergang, denn daß der Biertrinker jetzt nur »och Wasser trinken wird, glaube ich mit vielen anderen »ich«. —* Da» Thermometer hatte seit vorigen Freitag einen mächtigen Anlauf genommen. Der August holte nach, was der Juni und Juli versäumt hatten. Die Hitze der letzten Tage war oftmals fast unerträglich. Im Westen ünsere» großen deutschen Vaterland«» hat sie leider schwere Unwetter zur Folg« gehabt, über die wir unter „Vermischtes" in vorliegender Nummer berichten. Ein Gewitter, wie eS tn solcher Stärke seit Jahren nicht zu verzeichnen gewesen ist, ging infolge der großen Hitze in der Nacht vom Montag zum Dienstag auch über Leipzig nieder. Ein Blitzschlag folgt« dem anderen, manchmal war der Himmel minutenlang wie in Flammen gehüllt. Die Gewitter standen zeitweise von allen Seiten. Der Regen setzte etwa erst ein« halbe Stunde nach dem Beginn de» Gewitters ein. Dann aber ging er in manchen Stadt teilen fast wolkenbruchartig nieder. Connewitz ist von dem Wetter am meisten mitgenommen worden. An der Kaiserin Augusta-Straße hat da» Unwetter eine ganze Anzahl von Promenadenbäumen umgebogen und die Schutzpfähle zerbrochen, auch sind verschiedene Baumkronen direkt vom Sturm abgedreht. In dem Hause Eichendorff- straße 31, an der Kochstraße, hatte da» Wetter «inen Teil de» DacheS herauSgertssen. Da» Wasser drang darauf in Strömen durch da» Dach und schließlich in die Wohnräume der dritten Etage. Die betreffende Familie mußte noch in der Nacht die Wohnung verlassen. Da» Logt» ist von den eingedrungenen Wassermengen fürchterlich mitgenommen worden. Den größten Schaden aber bürste die Große Leipziger Straßenbahn erlitten haben. Mehr al« zwanzig Motorwagen, dl« sich in dem Straßenbahndrpot an der vrandstraße in Connewitz hinter der Kirch« befanden, wurden unter Wasser gesetzt. Da» Wasser stand bi» zur Höhe von einem Meter darin. Al» man am Morgen den Betrieb eröffnen wollte, mußte erst di« Feuerweht: alarmiert werden, um die Wassermassen herauSzupumpen. Auf diese Ass gute Vedeek-Aler.
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