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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190909174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-17
- Monat1909-09
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1909
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1. Beilage znm „Riesaer Tageblatt AotattonSdncck and vertag »an Langer » vtnterllch in Riesa. — Mr die Redaktion vevantwortUch: t. B.: Arthur HSHnel in 216. Freitag, 17. September 1969, aveads. 62. Jehrg. l.'. ' .. Sozialdemokratie und Kolonien. Zu einem Hauptdogma der sozialdemokratischen Partei» lettung gehört ihre unbedingte Opposition gegen jedwede Kolontalpolttik. Mit dieser Auffassung sind die radikalen Führer zwar durchgedrungen, können aber nicht verhindern, daß immer wieder au« den Reihen der »Genossen- Be denken dagegen erhoben werden. Gewisse Rohstoffe, wie Baumwolle» Kautschuk, Kupfer, Hanf, ferner Genußmittel, wie Kaffee, Lee, Kakao, Gewürze usw. find nun einmal in Deutschland nicht zu erzeugen und müssen aus kolonialen, d. h. au« tropischen Ländern «ingesührt werden. Auch die deutsche Kolonialpolttik ist bestrebt, die Beschaffung dieser Rohstoffe und Genußmittel möglichst zu sichern und mög lichst billig zu gestalten, und daran sind unzweifelhaft die Arbeiter in hohem Maße interessiert, da sie von jeder Ver teuerung jener Rohstoffe und Genußmittel durch Speku- lantengruppen an au«wärtigen Börsen oder durch fremde Trustgesellschaften verhältnismäßig am stärksten betroffen werden. Die unbedingte Bekämpfung der Kolonialpolitik durch die radikalen Führer ist zwar sehr bequem, steht aber in Widerspruch mit den Interessen der Arbeiter, und solche „Genossen", die da» selbständige Denken noch nicht verlernt haben, verschließen vor diesem Widerspruch nicht die Augen. Auf dem außerordentlichen Kongreß der bei- gischen Sozialdemokraten in Brüssel haben zwar die Führer mit ihrer radikalen Opposition gegen jede Kolonialpolitik schließlich gesiegt, konnten aber Loch die Bedenken der ver ständigeren »Genossen-, die wenigstens unter gewissen Um ständen kolonialpolitische Ziele in» Auge gefaßt wissen wollen, nicht entkräften. Mit besonderer Erbitterung bekämpfen in Deutschland die radikalen Führer grundsätzlich di« Kolonialpolitik und zwar derhalb, weil sie der Meinung sind, daß ohne die deutsche Kolonialpolitik der von dem Obergenossen Bebel wiederholt und vergeblich oorauSgesagte große Kladderadatsch bereits eingetreten wäre. In der deutschen Kolonialpolttik sehen sie eine letzte Entwicklungsstufe der bürgerlichen und kapitalistischen Gesellschaft und- hoffen nach Ueberwindung dieser letzten Entwickelungsstufe, nach Beseitigung der Kolonialpolitik in Deutschland ungehindert ihren Zukunfts staat aufrichten zu können. Wa» die Zukunft bringen wird, läßt sich auch in Be zug auf die Kolonien nicht voraussagen. So viel steht aber für jeden Deutschen fest, daß alle» geschehen und nichts unterlassen werden wird, um die deutschen Kolonien zur Blüte zu bringen im Interesse der kolonialen Be völkerung und zugleich zugunsten des deutschen Mutter landes. Diese» Ziel wird und muß erreicht werden. Dazu werden deutsche Arbeit, Intelligenz und Unternehmungslust helfen. Schon bringen die deutschen Kolonien dem Reiche mittelbaren Gewinn. In der kurzen Zeit von 1903 bis 1907 stieg die Ausfuhr der deutschen Kolonien an Kaut schuk, Baumwolle, Sisal, Kakao, Palmkernen, Palmöl und Kaffee von 11 auf nahezu 24 Millionen Mark, hat sich also mehr al» verdoppelt. Angesicht» dieser erfreulich aufsteigenden Entwickelung der deutschen Kolonien und ihrer Ausfuhr an Rohstoffen und Genußmitteln sollte man erwarten, daß im sozial- demokratischen Lager die Opposition zugunsten einer posi tiven Kolonialpolitik stärker al» bisher heroortreten wird. Wiederholt haben sich Calwer, Bernstein u. a. für die Not wendigkeit deutscher Kolonialpolitik ausgesprochen und ein anderer „Genosse-, der RekchStagkabgeordnete Hue, hat ver sichert, daß der Sozialismus nicht die Kolonialpolitik an sich bekämpfe, sondern nur die auf Verarmung der Ein geborenen und auf rücksichtslose Bereicherung kapitalistischer —MM Interessen gerichtete Kolonialpolitik. vor die Tatsache de« Kolonialbesitze« gestellt wie in Deutschland, werde sich die Sozialdemokratie intensiv bemüherr müssen, in der Ver waltung diese« Besitze« die Humanitären Gesichtspunkte zu den herrschenden zu machen, wa» zunächst die Anerkennung der deutschen Kolonien durch die Sozialdemokratie vorauS- setzt. Einem Teile der Sozialdemokratie ist eS aber nur darum zu tun, alle» in da» schlechteste Licht zu stellen, um die Massen an sich zu ziehen. Da« einzig und allein ist die sozialdemokratische Taktik. —k— Tagesgeschichte. Die Katsermanöver in Süddentschlaud. Die Lage Ivar vorgestern folgende: Blau hatte eine Stellung in der Linie Tauberbischofsheim, Bayerisches erstes Korps, Gissigheim, dreizehntes Korps, Mtheim, Kavalleriekorps, mit der Front gegen Nordwest inne. Rot stand mit der Front gegen Südost in der Linie Eiersheim, Bayerisches drittes Korps, Hardhcim-Wald- hütte, zwanzigstes Korps, d. h. Bayerische vierte und 39. Division, Wallduern, Mvalleriedivision A; in Ver längerung dieser Linie noch weit entfernt bei Mudau stand das rote vierzehnte Korps, nämlich die 28. und 29. Di vision. Blau setzte gestern mit Tagesanbruch den Angriff fort mit besonderem Nachdruck auf seinem rechten Flügel, den es durch das Kvvalleriekorps verstärkte. Rot ging mit dem dritten und zwanzigsten Korps zunächst in west licher Richtung zurück, während das 14. Korps auf Alt heim marschierte. Auf dem östlichen Flügel von Rot, fünfte Division, wurden zwei Bataillone des vierzehnten Regiments außer Gefecht gesetzt, sodaß, da die fünfte Division schon vorgestern eine Brigade verloren hatte, die fünfte Division nur noch aus einem Regiment be steht. Bei der sechsten Division Rot wurde die ganze zwölfte Brigade außer Gefecht gesetzt, sodaß die sechste Division nur noch eine Brigade hat. Der Kaiser begleitete den Angriff von Blau. Er war noch bei Dunkelheit von Mergentheim aufgebrochen. Auf dem ganzen östlichen Flügel und im Zentrum'der Parteien kam es zu Infan terie- uno Artilleriegcfechten; der Kanonendonner hallte von den Bergen wider. — Hierzu wird weiter gemeldet: Im Zentrum und auf dem linken Flügel war Blau nicht so glücklich wie auf dem Ostflügel. In dem Dale Erfa und auf den angrenzenden Bergen zwischen Hardheim und Bretz ingen ging die 27. Division Blau vor und das 20. Korps Rot zurück. Hier wurden blaue Truppenteile außer Gefecht gesetzt. Der Kaiser war gestern früh 4 llhr mit dem Erzherzog-Thronfolger von Mergentheim über TäuberbischofShcim nach einer Höhe nordwestlich von Dienstadt gefahren, wo die Pferde bestiegen wurden. Ter Kaiser verfolgte im nebligen Morgengrauen das über raschende Vorgehen der Bayerischen zweiten Division Blau gegen die Vortruppen der fünften Bayerischen Di vision Not bei Eiersheim. Als hier das Gefecht sich zu ungunsten von Rot entschieden hatte, ritt dec Kaiser in die Gegend nordwestlich von Königshofen, wo die Baye rische zwölfte Jnfanteriebrigade, zu welcher das Regiment des Kaisers gehört, einem von drei Seiten umfassenden Angriff von Blau ausgesetzt war/ Hierbei wurde durch schiedsrichterlichen Spruch die Brigade außer Gefecht ge setzt. Dec Kaiser ließ die Regimentsmusik an die Spitze seines 6. Regiments nehmen und führte es unter den Klängen militärischer Märsche persönlich aus seiner Ge- scchtsstellung zurück. Das Regiment, welches seit vor gestern ununterbrochen im Kämpfe gestanden und auch während oec Nacht in unmittelbarer Berührung mit dem Gegner geblieben war, machte einen überaus forschen Eindruck. Hierauf ritt der Kaiser zum Standpunkte der Manöverleitung auf einer Höhe nordwestlich von Schwein berg und verfolgte das weitere siegreiche, Vorgehen des rechten Flügels von Blau. Gegen Mittag trat hier in folge der starken Erschöpfung der Ssngriffstruppcn eine gewisse Gefcchtspause ein, während weiter südlich leb haft geiämpft wurde. Um 3 Uhr nachmittags kehrte der Käiser mir dem österreichisch-ungarischen Thronfolger nach Mergentheim zurück. Deutsches Reichl Beim Wiederzusammentritt dcS Reichstages ist eine Neuwahl des Reichstagspräsidiums vorzuneh men. Wie verlautet, .erhebt daS Zentrum Anspruch auf den 1. Präsidentensitz. lieber den Haag kommt lt. „L. Tbl.">eine DarstelÜmg, die dem Zusammensein des russischen Ministers des Aeußern Iswolski mit dem deutschen Reichskanzler von Bethmann-Hollweg eine besondere Bedeutung beilegt. Danach sucht Rußland engeren Anschluß an Deutschland, und zwar deshalb, weit England sich so merklich um Oesterreichs Gunst bemüht hat. Als Motiv dieser eng lischem Bemühungen wird der Wunsch betrachtet, ein«! Rückendeckung zu haben, wenn das englisch-russische Ein vernehmen über Asien nicht von Dauer wäre. Für den selben Fall soll nun Rußland die Anlehnung an Deutsch land suchen. Einstweilen schwebt diese Darstellung aber in der Lust. Ein anschauliche» Bild über die Zunahme der Polen in Preußen gibt die BolkSschulstatistik der mit polnischen Elementen durchsetzten Kreise. Waren von 100 Volksschülern 1891 10,80 Polen, so ist diese Zahl seit- dem andauernd gestiegen und betrug 1909 12,06. Im Bezirk ArnSberg bekannten sich 1891 von 100 Volksschülern ausschließlich zur polnischen Muttersprache 0,09, 1909 1,64. Als zweisprachig bekannten sich in demselben RegierungSbe- bezirk 1891 0,64, 1909 2,93 auf 100 Volksschüler. Auch diese zweisprachigen sind natürlich hier ausschließlich pol nischer Herkunft. Es ergibt sich also, daß die Zahl der pol nischen Volksschüler von 1891—1909 im Regierungsbezirk Arnsberg von 0,83 o. H. auf 4,21 o. H. gestiegen ist. —k— Der Hausbesitzervercin Halle beschloß angesichts der besonderen Belastung des HauSbesitzsrstandeS, durch das Stempelsteuergesetz und die ReichSfinanzgesctze die HauSbe- sitzeroereine der Provinz zu einem gemeinsamen Protest gegen die Fortsetzung einer derartigen Steuerpolitik aufzu rufen und bei der Berliner Zentralleitung regelmäßig Massenkundgebungen nach dem Beispiele dcS Bundes der Landwirte anzuregen. Im Oktober findet eine feldmäßige Erprobung unserer Milttärluftschiffe aller drei Arten in Köln statt, wobei besonders die im Manöver gemachten Erfah rungen Verwendung finden sollen. Die Inspektion der VerkehrStruppeu wird es als eine der Hauptaufgaben be trachten, bei diesen Hebungen das Aufsuchen der größten erreichbaren Höhen zu erproben. Bei der Reichstagsersatzwahl in Coblenz-St. Goar er hielt Wellstein (g.) 11462, Haas (Soz.) 2844 Stimmen; Wellstein ist somit gewählt. Bei den allgemeinen Wahlen hatte Wellstein 19232, der nationalliberale Kandidat 5972 und der sozialdemokratische 2172 Stimmen erhalten, wäh rend sich 10 Stimmen zersplitterten. Die Stimmenzahl für Wellstein ist also seit 1907 um nahezu 8000 Stimmen (!) gesunken, während der Sozialdemokrat beinahe 700 Stim men gewonnen hat. — Die „Germania" nennt das trotz dem einen — „glänzenden Wahlsieg". —k— VI« Schwarmgeister. Historischer Roman von Gustav Lauge. 7. Fortsetzung^ Nachdruck verboten. Die übrigen Gefangenen, mit Ausnahme der kleinen Divara, die ängstlich in einem Winkel kauerte, vollzogen ebenfalls die Blutprobe, während der Schloßkaplan jedem einzelnen ins Gesicht leuchtete. Als letzter kam der Blinde heran, von einem Knechte geführt. Sein ganzes Benehmen deutete darauf hin, daß er wirklich blind war. „O, gnädiger Herr, wie kann ich unglücklicher, blinder Mensch ein Mörder sein! Ach, laßt mich meines Weges ziehen!" flehte er. „Die Kraft zu einem Morde scheint Dir nicht zu feh len," erwiderte der Burghauptmann. „Alo vorwärts!" Der Blinde tastete auf der Leiche umher Und traf mit der Hand auf die Brustwunde, welcher unter der etwas harten Berührung Blut entquoll. „Blut! Blut!" rief der Schloßvoigt. „Ich bin nicht der Mörder," stammelte der Blinde. Nach kurzer Beratung mit dem Kaplan und mit dem Schloßvoigt beschloß der Burghauptmann, das hochnot peinliche Verfahren fortzusetzen und zu dieser Verhandlung den Kapitelherr von Winckelen, den Stadtsyndikus und den Stadtvoigt hinzuziehen und diese Herren noch heute für morgen früh bestellen zu lassen. Joris und seine Leute wurden wieder aus der Kapelle geführt und dann ziemlich unsanft in einen engen, feuchten und dunklen Raum gestoßen, ungewiß, welches Schicksal ihrer weiter harrte. Durch den ungewöhnlichen Lärm auf denk Schloßhof angelockt, war auch Kuno van Rauschenburg seiner Blut ter einen Augenblick entschlüpft und kam gerade dazu, wie die Gefangenen in das SchloßgefängniS gebracht wurden. Er hatte krisle Ahmmg von de» Vorgängen am Tage, denn nach seiner Rückkehr aus dem Walde hatte er die Wohugemächer seiner Mutter nicht wieder verlassen dür fen. Bei dem Scheine der Laterne sah er ein kleines Mädchen, welches weinte und ängstlich hin- und herlief und in dem Gedränge immer wieder zurückgcstoßen wurde. Zu seinem nicht geringen Erstaunen erkannte er Divara und war nun mit einem Sprunge bei ihr, ihre Hand er greifend. „Was suchst Du hier und wo hast Du Deinen Wa- werr" fragte Kuno von Nauschcnburg mitleidig, erhielt aber keine Antwort, sondern das Mädchen weinte nur noch heftiger und wollte den Gefangenen nach. Inzwischen hatte sich die Türe des Kerkers hinter den fahrenden Leute geschlossen, Divara war somit von ihren Eltern einstweilen getrennt. Knno von Nanschenburg besaß einen über sein Alter hinausgehcnden scharfen Verstand. Er begriff sofort, das; die Leute, denen er heute im Walde begegnet war, sich in einer peinlichen Lage befanden und Divara, die ihm vom ersten Augenblick an, als er sie gesehen, ein so großes Interesse eingeflößt hatte, sich in. Not befand. Er wandte sich fragend an den alten Stahlhut, der ihm kurz alles erzählte. „Divara, nein, sie soll nicht mit dorthinein und ihr Vater soll ein Mörder sein, das glaube ich nicht. Ich werde sie zu meiner Mutter bringen, die wird gewiß lieb niit ihr sein und den Burghauptmann bitten, das; er ihren Vater freiläßt." Stahlhut, dem daS Kind selbst leid tat, war gerne mit dem Vorschlag dcS Edelknaben einverstanden. Dipara sträubte sich zwar anfangs, als sie Kuno von Rauschen burg mit sich fortziehen wollte. Schließlich aber mochte sie doch einsehen, daß der Knabe cs nur gut mit ihr meinte und folgte. Wie konnte sie in ihrer kindlichen Un schuld wissen, welches Unheil über ihren Eltern und deren Genossen schwebte. Als am nächsten Morgen Wachtmeister Stahlhut dem Burghauptmann Mitteilung von dem Verbleib des Mäd chens machte blickte er eine Weile unschlüssig ins Weite, und erklärte, in dieser Sache der Witwe selbst einen Be such abzustattcn. Er gab dann dem Wachtmeister noch Anweisung, alles für den in einer Stunde beginnenden Prozeß vorzubcreitcn und insbesondere dafür zu sorgen, das; die Delinquenten unter genügender Bedeckung zur Stelle seien. Danach schritt der Burghauptmann nach dem Ritter haus, wo Sibylla von Nanschenburg wohnte. Er traf die schöne Frau am Stickrahmen. Neben ihr stand Kuno, einen Papagei auf der Hand haltend. Das fremde Mäd chen war sauber gewaschen und gekämmt, mit einer reichen Krause und einem neuen bunten Röckchen versehen. Es spielte ganz sorglos mit Kunos Pluto. „Gnädige Frau, es tut mir leid, Euch stören zu müs sen. Ich komme in betreff des kleinen Mädchens . . „Ich weis; alles, Herr Bnrghauptmann." „Und Ihr gedenkt dasselbe einstweilen zu behalten?" „Ich habe meinem Sohne zu Liebe auf dessen instän dige Bitten bis auf weiteres die Sorge für das arme Wesen übernommen, bis das Schicksal seiner Eltern ent schieden ist. Um des armen Kindes willen verfahret glimpflich mit den armen Leuten." Der Burghanptmaun zuckte die Achseln. „Tie Blutprobe hat bereits entschieden, gnädige Frau, der Mordverdacht ist ein stark begründeter." „Gott sei ihren armen Seelen gnädig. So werde ich wenigstens das Kind auS diesem Snndcnpfuhl erretten." „Gott lohne cS Euch, gnädige Frau, ich werde wegen des Kindes zu einer anderen Stunde wieder vorsprechen." In ritterlicher Weise verabschiedete sich nach diesen Worten der Bnrghauptmann von Sibylla von Rauschen burg und ihrem Sohne und verließ das einsam« Ritter- bauS.
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