Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190909218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-21
- Monat1909-09
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mr Well ll. bei -ei UM» SmsmSieri »s in StimtW in Beitiin. §8 Zum -weilen Male während seiner RegierungSzelt wohnte Kaiser Wilhelm II. den sächsischen KorpSmanövern bei. Um auch die sächsische Armee auf ihre Schlagfertig keit zu prüfen, war der deutsche Kaiser am Montag früh mit Sonderzug von Altenburg kommend in Hainichen ein getroffen und fuhr nach einigen Stunden der Ruhe mit dem inzwischen ebenfalls angelangten König Friedrich August von Sachsen im Automobil ins Manöoergelände. Dort standen sich die beiden sächsischen Armeekorps, ver- stärkt durch dar preußische Garde-Artillerie-Regiment und ein« Luftschiffer-Abteilung, gegenüber. Das Manöver dauerte bis in die Nachmittagsstunden. Dann trat der Kaiser in Begleitung des Generalobersten v. Plessen, des ChesS des Generalstabes der Armee, General der Infanterie v. Moltke, des Chefs des MilitärkabinettS, General adjutanten Frhr. v. Lyncker, des Chefs deS Zivilkabinetts, Wirkt. Geh. Rats v. Balentini und OberstallmeisterS Frhr. o. Reischach, sowie des Hofmarschalls Grafen v. Zedlitz und Trützschler, der Flügeladjutanten Oberstleutnant v. Friede burg und Oberstleutnant Frhr. v. Senden und des Leib arztes Stabsarzt Dr. Riedner, mittels SonderzugeS die Fahrt nach der alten Markgrafenstadt Meißen an, um auf der Stammburg der Wettiner Fürsten inmitten der säch- fischen KönigSfamtlie den Rest de« TageS zu verbringen. Gestern 7 Uhr abends traf der Sonderzug in Meißen ein. Wenige Minuten vorher war König Friedrich August mit seinen ältesten Sühnen in Meißen eingetroffen. Der König begrüßte seinen erlauchten Gast, worauf auf dem Bahn- hofSplatz« die Begrüßung des Kaiser» durch die königlichen Behörden und städtischen Kollegien stattfand. Bürger- meister Dr. Ay begrüßte den deutschen Kaiser auf« herz lichste. Mehr al« 20 Militäroereine mit 2000 Mann hatten vor dem Bahnhof Aufstellung genommen. In den auf« prächtigst« mit Ehrenpforten und grünen Guirlanden geschmütkten Straßen bildeten die Schulen und Vereine «in dichter Spalt«. Der BezirkSvorfitzende Major a. D. ». Kirchenpauer überreichte dem Kaiser den Rapport der Krlegervereine. Unter dem Jubel der nach vielen Tausenden zählenden au« allen benachbarten Städten und Ortschaften herbeigeströmten Bevölkerung trat dann der Kaiser mit dem König von Sachsen vom Bahnhofe au« die Fahrt nach der auf BergeShöhe thronenden alten Stammburg der Wettiner, der sagenhaften AlbrechtSburg, an. Auf dem ganzen Wege jubelte die Bevölkerung dem Kaiser in be geisterter Weise zu, der die Uniform de« 2. Grenadier- Regiment« Nr. 101 „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen" mit dem breiten Bande der Rautenkrone trug. Im Schloßhofe stand eine Shrenkompagnie de» genannten Regiments unter dem Hauptmann v. Zeschau. Der Kaiser schritt die Front ab, worauf die Kompagnie Parademarsch ausführte. Um 7 Uhr fand im Vankettsaale der AlbrechtS- burg Königliche Tafel zu 60 Gedecken statt, bei der Trink- fkur SV sprüche nicht gewechselt wurden. AIS dann die Dämmerung hereinbrach, flammte «S in der alten Markgrafenstadt an allen Ecken und Enden auf und bald glaubte man sich in eine Märchenstadt versetzt. Noch großartiger al» beim UniversitätSfeste war diesmal die Burg- und Höhenbeleuchtung. DaS ganze Elbtal, die angrenzenden Höhenzüge schwammen in einem bunten Flammenmeere. Gegen 8 sihr verließ der Kaiser die AlbrechtSburg, um sich mit dem König, den Prinzen und dem ganzen Gefolge nach der Elbe zu be geben. Auf einer Dampferfahrt, die etwa eine halbe Stunde währte, genoß der Kaiser das feenhafte Zauberbild in reichstem Maße. Einen besonders großartigen Eindruck machte von der Elbe aus gesehen die in Buntfeuer er strahlende AlbrechtSburg. Auch die Beleuchtung der alter tümlichen charakteristischen Gebäude, der schönen alten Giebel und der architektonischen Schönheiten der alten BtschofSstadt machte einen überwältigenden Eindruck. Der Kaiser stand während der Elbfahrt auf der Kommando brücke des Schiffe» und gab wiederholt seiner Befriedigung über den unvergleichlich schönen Anblick Ausdruck. Nach und nach erloschen die Lichter und auf den Höhen und in den Weinbergen ward eS wieder dunkel. — Ueber die vom Elbgausängerbund und dem Sängerbund Meißner Land geplante Serenade wird uns von einem Teilnehmer ge schrieben: Eine große Enttäuschung wurde den zur Teil nahme an der Katser-Serenade nach Meißen beorderten Sängern des Sängerbundes Meißner Land und des Elbgau- SängerbundeS bereitet. Nach längerem, durch das ver spätete Eintreffen des kaiserlichen Sonderzuge» verursachten Warten wurden die Sänger anstatt, wie im Programm vorgesehen, nach dem Burghofe plötzlich nach dem Dampf- schifflandeplatz bestellt, von wo au» der Kaiser di« Fahrt zur Besichtigung der Höhenbeleuchtung antrat. Nach der Rückkehr sollte die Serenade stattfinden. Sie begann auch; aber kaum hatten die Sänger unter Musikdirektor Stahl« Leitung die „Hymne" intoniert, so begab sich der Kaiser mit dem König im Wagen nach dem Bahnhofe, sodaß die Sänger unverrichteter Sache abzogen. Die plötzliche Ab- reise de» Kaiser» von Meißen bot zu den verschiedensten Vermutungen umsomehr Anlaß, als die Räume der AlbrechtSburg bis Dienstag vormittag für den Kaiser be- reitgestellt waren. )( Meißen. (Tel.) Der Kaiser und der König über nachteten in ihren Sonderzügen und begaben sich um 3,55 Uhr morgen» in» Manöoergelände. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 21. September 1909. —* Auf die in vorliegender Nummer veröffentlichte Bekanntmachung de» hiesigen Kirchenvorstandes, die Wählerltste nfür die diesjährige KirchenoorstandS- wähl betr., sei auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht. —* Die sächsischen Kaisermanöoer haben heute gegen mittag ihr Ende erreicht, worauf sofort mit der Rückbeförderung der Truppen in ihre Sarntsonen begonnen pro Monat tostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle; durch die Post frei in« Hau« VS Pfg.; bei Abholung an jedem Postschaltrr Deutschland« und durch die Austräger frei in« Hau»; Dienstag, 21. September ISO», abends. 21». 62. Jahrg. Fnd. Der Gemeindevorstand Da Ende. November dieses Jahre« Airchenvorstandswahl stattfinden wird, so werden die stimmberechtigten Glieder der Kirchgemeinde Riesa mit Poppitz «Ad Mergeadorf ersucht, sich zur Wählerliste auzumelde«. Stimmberechtigt sind alle selbständigen Hausväter der Kirchgemeinde, di« das 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheiratet oder nicht. Wer nicht in der Wählerliste steht, darf nicht wählen. ES wird noch bemerkt, daß die Wählerliste 14 Tage vor der Wahl, also etwa von Mitte November c. an, in der PfarramtSexpedttion zu jedermann» Einsicht ausliegen wird und daß während dieser Zett bis zur endgültigen Erledigung des Wahlverfahrens eine Aufnahme 1u sie nicht zulässig ist. Riesa, 21. September 1909. Freitag, de« 24. und Sonnabend, de« 25. September 1909 finden bei un» wegen Reinigung der Geschäftsräume nur unaufschiebbare Sachen ihre Erledigung. Im Königlichen StandeSamte werden an beiden Tagen Anzeigen über Totgeburten und Sterbefälle vormittag« von 8—9 Uhr angenommen. Der Rat der Stadt Riesa, am 21. September 1909. vr. Scheider. Da» Rtesa« Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart bv M., durch unsere Träger fiel tu» HauS 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanstalten 1 Mark SS Psg„ durch den Briefträger sret ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnrmentS werden angeiwmmrn. Auzeigrn-Auaahme slir die Nummer d«S Ausgabetage» bt» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goetheslraße VS. — Für di« Redaktion verantwortlich: i. B.: Arthur Hähnel tn Ries». Bekanntmachung. Der unterzeichnete Kirchenvorstand gibt hiermit erneut bekannt, daß nach 8 8 der revidierten KirchenvorstandSordnung vom 22. November 1906 in Zukunft nicht mehr vor jeder KtrchenvorstandSwahl eine besondere Wählerliste ausgestellt, sondern eine stehende und fortwährend auf dem Laafenden zu erhaltende Wählerliste geführt wird, z« der die Anmeldung zu jeder Zeit geschehen kann. Die Anmeldung hat durch einen eigenhändig zu vollziehenden Meldeschein auf dem Pfarramt zu erfolgen, der die Erklärung enthält, daß der sich Anmeldende bereit sei und sich verpflichte, da» kirchliche Leben in der Gemeinde in Uebereinsttmmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern. Formulare zu dieser schriftlichen Anmeldung find unentgeltlich in der Pfarramtsexpedition sowie bei den Mitgliedern des Kirchen- vorstandeS zu haben. Der Ktrchenvorstaud. Friedrich. Die GeschäftSrSnme des Gemeindeamtes Gröba bleiben Sonnabend, de« 25. September 1909 wegen Reinigung geschloffen. Das Königliche Standesamt ist zur Anzeige von Sterbesällen und Totgeburten vormittag» von 8—9 Uhr geöffnet. Gröba, am 21. September 1909. Am 23. d. M. 10 Uhr Vormittags werden auf dem Kasernenhofe der Kaserne der 2. Abteilung 6. Feldartillerie-Regtments Nr. 68 ansrangterte Pferde versteigert. worden ist. Unser Pionier-Bataillon Nr. 22 trifft bereits heute abend um 11 Uhr mit der Bahn wieder hier ein. Die Rückkehr unserer beiden Feldartillerie- Regimenter Nr. 32 und 68 steht für morgen nach mittag zu erwarten. —* Die gestrige Anwesenheit des Kaiser» in Meißen und die damit verbundenen festlichen Veran staltungen hatten auch aus unserer Stadt und der Um gebung zahlreiche Schaulustige angelockt. Die von hier abgehenden Dampfschiffe trafen dichtbesetzt in Meißen ein. Der Andrang zu den Schiffen war besonders auf den zwischen hier und Meißen gelegenen Stationen ein sehr starker. Zahlreiche Festteilnehmer von hier benutzten auch die Bahn, wieder andere strebten mit Geschirr oder per Bahn der Feststadt zu. —* Die erheblichen Niederschläge der letzten Tage sind dem Wasser stände der Elbe sehr zustatten ge kommen. Seit Mittwoch voriger Woche ist bereit» ein Anwachsen des Wassers von über einen halben Meter zu verzeichnen. Da jetzt da» lebhaftere Herbstgeschäft einzu setzen beginnt, werden die günstigen WafferstandSoerhält- nisse der Schiffahrt doppelt willkommen sein. —* Die diesjährigen Herbstferien nehmen an den hiesigen Schulen kommenden Freitag mittag ihren Anfang. Montag, den 4. Oktober, früh 8 Uhr, beginnt der Unterricht wieder. —* Gegen ein bei einem hiesigen Steuerbeamten in Stellung gewesenes Dienstmädchen von hier ist Anzeige Riesaer W Tageblatt «Np Arrzoigr» (Llbeblatt Mld Aryelger). EelegranumSdreff« K Fernsprechfiell, .Ta«,»,att*. «t.sa. NN» De die König!. Amtshanptmarmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht nnd den Rat der Stadt Niesa, sowie den Gemeinderat Gröba. wegen Diebstahls erstattet worden. DaS Mädchen hat in der Zeit von Mat bi» Mitte August ihrer Herr schaft eine größere Anzahl Haushaltungsgegenstände und sonstige Sachen im Werte von etwa 40 M. gestohlen. —y. Bor der 5. Strafkammer des Kgl. Landgericht» zu Dresden hatte sich der 20 Jahre alte Dienstknecht Robert Paul Riedel aus Streumen bei Riesa wegen wiederholten Rückfalldiebstahl» zu verantworten. Der Angeklagte ist seit dem Jahre 1905 von dem Kgl. Schöffen gericht Riesa schon mehrfach wegen EigentumvergehenS be straft. Riedel diente bei dem Gutsbesitzer Böhnisch. Am 10. August d. I. stahl er aus der Gestndekammer in dem Gute Kleidungsstücke und eine Uhrkette, sowie einige Zeit vorher im Rittergute Koselitz bei Großenhain dem Nacht wächter, mit dem er zusammen wohnte, bares Geld. Der Angeklagte muß diese abermaligen Diebereien mit einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe büßen. — Derselbe Ge richtshof verhandelt« als Berufung»instanz gegen den Hand arbeiter Robert Hähne au» Rtesa wegen Widerstande» gegen die Staatsgewalt. Al» der Angeklagte vor einiger Zett in feiner Wohnung lärmte, mußte der Schutzmann Petzold gegen ihn einschretten. Auf dem Wege nach der Polizeiwache leistete Hähne erheblichen Widerstand. Der Angeklagte erhielt deshalb von dem Kgl. Schöffengericht Riesa Gefängnisstrafe zuerkannt. Die von dem Angeklagten eingelegte Berufung wurde als unbegründet kostenpflichtig verworfen, demnach da» vorinstanzliche Urteil bestätigt, nur SS NS»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite