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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190910014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-01
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1909
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SS. Jahrs Freibank Zeithain Sonnabend, de« 2. Oktober, von vormittags r/,9 Uhr ab, gelangt da« Fletsch ei«eS Rinde- in rohem Zustande zum Berkaus. Pfund 40 Pfg. Der «emetudevorstand. Freibank Poppitz Soanabend, den 2. Okt., von vormittags 6 Uhr ab wird das Fleisch ettrr- 1«vge« RiudrS, V, Kg 40 Pf., verkauft. Der Gemeindevorftand La» Niese« Lagehia« efichch« jib«, Tae abend» «N ««»nähme der Som» und Festtag«, vierteljährlich« vynhSperi» del Abholung in der «rpedttlon in Riesa 1 Mart SO Psg^ durch unsere Träg« stet in» Han» I Mart Sh Psg, bei Abholung am Schali« d« kaiserl. Paslanslaltm I Mart SS Psg, durch den Lrirfträg« srei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnenient» «erden angenommen. Anzeigeu-Ammh«« stir die Nummer de» Au»gabrtage» bi» vormittag V Ahr ohne Gewähr. Rotaliottbmck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Seschätt»st«llr: Voethestraße SS. — Kihk di« RedaMon verantmortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Königliche Ministerium de» Innern hatte in einer Verordnung vom 27. No. vember 1897 versuchsweise angeordnet, daß in allen den Fälle», tu denen Milzbrands verdächtige Tiere zur Schlachtung gebracht und sodann wegen eine« von einem Tierärzte nach gewffsenhafter Ueberzeugung ausgesprochenen Milzbrandverdachtes und auf Empfehl««- diese« Tierärzte» geißlet worden find, Entschädigung nach Maßgabe de« Gesetze» vom 17. März 1886 auch dann gewährt wird, wenn sich hinterher der Milzbrandverdacht nicht bestätigt. - Nach einer neuerlichen Verordnung de» Königlichen Ministerium» de» Innern hat sich nun bet Handhabung der obigen Verordnung vom 27. November 18S7 ergeben, daß e» nicht immer möglich ist, den »iffe«schaftlicheu Fletschbeschauer rechtzeitig zu erlangen. ' > Da» Königliche Ministerium de» Innern hat de»halb, um diesem Umstande Rechnung zu tragen und da die Rotschlochtuag «UzbraudverdSchliger Müder »u- bedingt vermiede« mnde» m«stz, «11 Wirksamkeit vom 1. Oktober 1S0S «« weiter verordnet, daß «» au»uah«»weise, wenn dringende Erfahr besteht, daß da» Tier vor Ankunft de« wissenschaftlichen Fleischbeschau«!» verende, auch genüge« soll, wenn der zuständig« Laieufleischbeschaner gemeinschaftlich mit einem zur Abschätzung von Tier- seuchenschäden gewählten Tierbefitzer (8 7 der Verordnung vom 4. März 1881 — Ersetz- und Verordnungsblatt Seit« IS) oder mit einem Mitglied« de» Orttschätzung». aurschusstt der staatlichen Schlachtviehverficherung (8 7 de» Ersetze» vom 24 4006 in Verbindung mit 8 10 der AuSsührungSoerordnung hierzu oo« 2. Nooember 1906 — Gesetz, und Verordnungsblatt 1906, Seit« 74 und 364 —) dem Besitzer die Lötung de» verdächtigen Rinde» empfiehlt — vorau»ges«tzt, daß der Beschauer nach gewissen hafter Untersuchung de» Tier«» die lleberzeugung gewinnt, daß Milzbrandverdacht vorliegt.— Da» Königliche Ministerium btt Innern hat hierzu noch folgende» bestimmt: 1. Bei der Untersuchung de» Rtndtt hat der Lalenfleischbeschauer die in den BundeSraiSbeftimmungen 6 zur Su»führung de» ReichSfietschbeschaugefetztt, zweitem Abschnitt unter I No. 1 Absatz 1 aufgeführten Kennzeichen de« Milzbrände» am lebenden Rinde sorgfältig zu berücksichtigen und die innere Körperwärme festzustellen. 2. lieber den aufgenommenen Befund haben der Tierarzt oder der Laienfleisch, beschauer dem Besitzer de» mtlzbrandverdächtigen Rindes «ine Bescheinigung auszustellen, di« dem BezirkStierarzt« oorzuleg«» ist. 3. Di« Lötung hat oh«e Blatvergtetze«, am besten durch Kopfschlag mit einer Axt zu erfolgen. Für geschlachtete Ripoer wird keine Entschädig««- gewährt. 4. Wurde da» Mud nicht, wa» vorzuziehen, schon ausserhalb de» Stalle« gelötet, so ist tt al«bald au» deut Stalle zu schaffen und bi« zur Ankunft de» BezirkStierarzte» so zu verwahren, daß tunlichst weder Menschen noch Liere zu ihm gelangen können. 5. Bon jeder Lötung «ine» Rinde» ist der OrtSpolizeibehörd« sofort Anzeige zu erstatten. , Oertliches und Sächsisches. Riesa, 1. Oktober 1909. —* Herrn Kantor und Oberlehrer Fischer hier ist vom Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterricht» in Würdigung seiner erfolgreichen Lätigkeit auf de« Er biete de» Kirchen, und Schulgesange» der Lite! Kirchen- Musikdirektor verliehen worden. Da» Dekret hierüber ist dem Au»gez«ichnet«n heute vormittag durch Herrn Stadt- rat Riedel tu Gegenwart von Herrn Pfarrer Friedrich al» Vertreter de» Kirchenvorstand«» in seiner Wohnung über, reicht worden. —* Den Reigen der bürgerlichen Wahloer. sammlnngen, den am Mittwoch abend die National- liberalen eröffneten, setzten gestern abend die Frei- sinnigen fort. Sie hatten nach dem Hotel Wettiner Hof eine öffentliche politische Versammlung etnberufen und konnten diese recht gut besucht sehen. E» mochten Über 260 Personen anwesend sein. Nach Eröffnung der Ver sammlung stellt« der vorfitzende den freisinnigen Kandi daten für den 8. städtischen Wahlkreis, Herrn Kaufmann Haake-Leipzig, den Erschienenen vor. Herr Haake nahm hierauf da» Wort, um fein Programm zu entwickeln. Er werd«, fall» er gewählt wird, für eine Politik etntreten, die sich weniger auf di« Vergangenheit stützt, desto mehr sich ab« ber Eegenwart anpaßt. Er würde dtthalb ein- treten für ttne Reform der Ersten Kammer, für ein frei heitlich auSgestattettt Landtaglwahlrecht, für di« Erwet- termrg ber Selbstverwaltung und der Rechte der Eemetuden, für di« Einschränkung der Polizeigewalt,. für di« ihm unterbreiteten Forderungen der Saalinhaber, für den Fort- schritt itt der Landwirtschaft, für all« der Gespndung un- sertt Finanzwesen» bienenden Maßnahmen, füreine Volk», schulreform, bi« unser« volk»schul« auf die erste Stufe weitere AuSgestalttmg unsere» Eisen. Ausbau der Einkommensteuer müsse reiflich durchdacht werden. Bezüglich der Beschaffung billiger« Fleisch, und vrotpreise könnten die Einzellandtage schon etwa» er- reichen. Sie müßten eben die Regierungen ihre» Lande» auffordern, im Bundttrate dahin zu wirken, daß di« Fleisch und Brot verteuernden Maßnahmen aufgehoben würden. Herr Barth wünscht eine Erklärung de» Herrn Haake dahin, daß er für dl« Erhöhung der Steuerlelstung bei der Einkommensteuer bi» zu 7 "/<> «intreten »erde. Die Erklärung wird von Herrn Haake abgegeben und nach, dem noch Herr Rektor Kopsch zu den Fletsch, und Brot preisen Stellung genommen hatte, die Bersammlung geschloffen. —* Die drei im Bau befindlichen Wohnhäuser de» hiesigen Spar- und Vauoeretn» gehen mit Riesen- schritten ihrer Vollendung entgegen. Bet zwei Häusern sind die Außenflächen bereit» mit Putz versehen und auch die Dachdecker haben ihre Arbeiten bet dem einen Hause bereit» ganz, bei deyl andern nahezu vollendet. Da» dritte Gebäude ist jetzt im Rohbau fertiggeftellt, sodaß nunmehr eben- fall» mit den Putz, und Dachdeckerarbetten begonnen werben kann. Innen uüd außen werden die Flächen der Häuser durch lebhafte Tönungen belebt und den heutigen verhält, niflen entsprechend vorgerichtet werden. Da bei den Häusern die offene Bauweise angewendet ist, so ist die Lage ber Wohnungen gesundheitlich al» eine sehr günstige zu bezeichnen Die Wohnungen werden außerdem mit allen Annehmlich, leiten der Neuzeit «»»gestaltet sein. Die Zugänge zu den Wohnungen sind so verteilt, daß von je einem Podeste au» di« Wohnung für die betreffende Familie geschlossen werden kann. Di« Wohnungen werden mit Kastenfenstern au», gestattet, damit möglichst in kalter Zeit Aeuerung»material gespart wird. In den Wohn- und Schlafräumen wird je «in entsprechend großer Grundofen aufgestellt. Jede Küche er- hält «ine Kochmaschine mit Herdplatte und Wafferschiff, 6. Di« Namen der zuzuziehenden Lierbesitzer find i« jeder Gemeinde durch AaShaag zur öffentlichen Ke«at«iS -« dringe«. 7. Dem Laienfleischbeschauer kommt al» Vergütung für seine Lätigkeit di« in 8 38 unter Id Ziffer 1 der Su»führung»verordnung vom 27. Januar 1903 (Gesetz- und Berordnung»blatt Sette 75) festgesetzt« Veschaugebühr zu. Die gleiche Vergütung kann der zugezogene Biehbesitzrr beanspruchen. Beide Vergütungen, wie auch die de» Tierarzt«» bat der Besitzer de» milzbrandverdächtigen Rinde» zu tragen. Die OrtSdoltjetbehörden erhalten hiermit Anweisung, dis Befolgung der vor- stehenden Anordnungen, soweit «Stig, z« überwache«, die gemäß Punkt 6 angeordnet« veka««tgade der in Frage kommenden Lterdeützer sofort zu bewirke« und im übrigen die N1«dbiehbesttzer in ihren Orten noch besonders — durch Umlauf oder sonst ge- eignet« Weise — a«f diese Bekanntmachung hivzavetseu. Großenhain, am 30. September 1909. 22480 L. Königliche Amtshanptmannschaft. Der Arbeiter Friedrich Max Walperl au» Riesa, z. Zt. unbekannten Aufenthalt», wird beschuldigt, al» beurlaubter Reservist ohne Erlaubnis ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung nach 8 360 Nr. 3 de» Strafgesetzbuches. Derselbe wird auf de« 20. November 1909, vormittags 9 Uhr vor da» Königliche Schöffengericht Riesa zur Hauptverhandlung geladen. Bet unentschuldigt««» Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 8 472 der Strafprozeßordnuug von dem Königlichen Beztrttkommando zu Großenhain ausgestellten Erklärung verurteilt werden. Riesa» den 17. September 1909. Der Kölligliche AuttSaawalt rrrrd Krrrerger MeUatt rutd Arycheg. für die Sörrlgl. AmtShcmpLmmmsHast Großenhain, das Königl. Amtsgericht rmd den Rat der Stadt SUefh sowie de» Gemeinderat Gröda. Freitag, 1. Oktober 1909, aveadS 49/09 4 400/09. Die am 9. Juni 1908 unter Nr. 410 ausgestellte Radfahrkarte für den Seminaristen Edwin Fritz Heiner in Sröba ist verloren gegangen und wird hiermit für un gültig erklärt. Gröba, am 29. September 1909. Der Gemetlldevorstand. bahnwesen». Dagegen werde er Pch wenden gegen die Schiffahrtsabgaben und gegen da» Forststrafgtsetz. — Den Hauptoortrag de» Abend» hatte Herr RetchStagSabgeord- neter Kopsch-Berlin übernommen, der über „Reich»poltttk* sprach. Wie nicht ander» zu erwarten war, stand im Vordergründe der Ausführungen de» Redner» die Finanz, reform, die wieder al» rücksichtslos gebrauchte» Agitation», mittel gegen die Konservativen herhalten mußte. Im zweiten Teil seine» Bortrage» kam dann der Redner auf di« liberal« Weltanschauung zu sprechen. Er kennzeichnet« den Gegensatz zwischen Rechts und Link» und besprach die Schwierigkeiten, die den Bemühungen entge^enstehen, die liberalen Prinzipien in all« Kreise der Bevölkerung hinein- zutragen. Ferner wandt« er sich gegen jede Interessen- Politik und die Betonung der konfessionelle« Gegensätze, durch die da» Volk auSetnandergertfsen werde. Für den Hansabund legt« sich Redner stark in» Zeug. Mit dem Wunsche, daß der Landtagswahlkampf dazu beitragen möge, die Männer dtt Bürgertum» zusammenzuführen, und mit einer Kritik der nationalltberalen, konservativen und so- zialdemokratischen Flugblätter schloß er seine Ausführungen, denen die Bersammlung langanhaltenden Beifall spendete. — In der Debatte ergriff nur Herr Fabrikant Barth da» Wort. Er bemerkte, daß der Vortrag dtt Vorredner» ihn nach vielen Richtungen hin angenehm berührt habe. Der Vortrag werde in der Wählerschaft einer besseren Eindruck machen, wie die spitzfindigen Ausführungen de» Herrn Langhammer in der nationalltberalen Versammlung. Gr richtete darauf an den Kandidaten, Herrn Haake» die Frage, wie er sich zum Ausbau der Einkommensteuer stelle. Ferner wünschte er Au»kunft darüber, wie der Herr Kan. dtdat sein versprechen wahr machen wolle, er werd« be strebt sein, für die Arbeiter für billig,» Fletsch und Brot zu sorgen. Herr Haake erwiderte, daß die erst« Frage nicht ohne wettertt beantwortet werden könne, denn der ö/v Eintrag bnrch Miseren Beamtin iw Pf.; die im Lageblatt , «monetertm Wohnungen re. gaben kostenfrei« Aufnahme.
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