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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190910221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-22
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1909
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pk« in dev letzke^-Jnstckn^ tz« drei Tagen Ge- Pn-«G verurteilt worde»., >k Oschatz, W. Oktober, «er Gastwirt Schulz, ber 1« der OtlehlorestLal« dir Mrtfchsst „Au« Gaachrst,»»" betreib^ wurde heute früh seinen vier Andern,! drei A-dcheu und, einem Ambe«, i« Alt« do« 2»/tz ßi» v Mahren, m»t Henry er im Erdgeschoß.schlief, t»t im Vett aufgefuuden. Die GaShähne waren geöffflet, sodaß der Lod durch Gasvergiftung «ingetreteu war. Am^Snd vor rin Streit zwischen dem Ehepaar Schulze Vorau»- gegangen, in dessen/Verlaus Schulze seine,Fr«t »nid einem Hammer bedroht hatte. Die Frau wgr darMhin zu Nachbarn geflüchtet, wo sie übernachtete. '' ßg Dresden. Die Wahlbeteiligung war hier gestern schon in d« Bormttlaggstundea aoßerordentUch lebhaft, st« nahm aber in der Mittagszeit «inen derartig«» Umfang an, daß in manchen Wahllokalen namentlich in d«»^ Arbeitervorstädten Stockungen t« Wahlgeschäft, alu- traten- I» den Abendstunden begann di« Tätigkeit drr .Wahlschlepper*. Schlepper aller Parteien Hollen noch säumig« Wähler herbei, selbst -rank« wurden Uranlaßt, ihr Wahlrecht auszutlhen, In den Vormittagsstunden kam auch Prinz Johann Georg seiner Wahlpflicht nach,, Gr gab sein farbige» WahUpvert im b. Wahlbezirk de» 1. Wahlkreise», wo die konservative Partei den Obermeister Unrasch al» Kandidaten aufgestellt hatte, ab. Auch sämt lich« Minister erschienen beritt» in den Vormittagsstunden i« de« bett. Wahllokalen. — In der Stadt herrschte bi» in die Nacht hinein groß« Aufregung. Hunderte belagerten die Redaktionen drr Tageszeitungen, die in Lausenden verbreiteten Extrablätter waren im, Umsehen vergriffe». Großes Aufsehen rief die Nachricht von den Siegen der Sozialdemokraten im 5. und 7. Dresdner Wahlkreise her vor, da di« Stadt Dresden bislang nur durch bürgerliche Kandidaten im Landtag« vertret,a war. Dresden. Der außerordentlich« Bedarf unserer Stadt im Jahr« 1909 bezifferte sich insgesamt auf die hohe Summ« von 12 500 00V Mark. 1200000 Mark werden für den Rathausneubau, 800 000 Mark als erst« Rat« für die Ausstattung des neuen Rathauses, 8 000 00V Mark für d« Schkachthofneubau g,fo»d«tt und al« Kaufpreis für Helbig» Etablissement anläßlich de» Neubaues der Augustus- brücke 500 000 Mark. — Der verband sächsischer «ahn- Hofswirte hielt am letzten Dienstag im Hotel .Drei Raben" hier sein« diesjährige Jahreshauptversammlung unter sehr starker Teilnahme der Mitglieder ab. Ltebertwolkwitz. Der hier wohnhaft^ Gut»- besitz« Emst Paul Hohtanz sucht« vorgestern nachmittag sein« Ehefrau, di« von ihm getrefint lebt« und sich bei einer befreundeten Familie, dem vrennmeister Erich Jakob, hier, zurzeit aufhielt, zu erschießen. Er drang unbeobachtet in die Jakobsche Wohnung und gab au» einem Revolver sämtlich« Schüsse auf sein« ahnungslose Ehefrau sowie auf Vie Anwesenden, den Brennmeister Jakob und sein« Schwä gerin ab. Der alte Jakob erhielt zwei Schüsse in den Kopf, die Ehefrau zwei Schüsse in 'den Unterleib und die Schwester der Frau wurde durch einen Schuß am Vein verletzt, worauf Hohtanz die Waffe gegen sich selbst richtete und sich in die linke Schläfengegend schoß. Dann suchte er sich di« Pulsader an der linken Hand zu öffnen. Der alt« Jakob ist auf dem Transport ins Krankenhaus infolge der schweren Verletzungen verstorben. . Bautzen. Ter Nliu der Spreetalbrücke geht seiner Vollendung! entgegen. Tie Einweihung dieses gewaltigen Steinbaues erfolgt am 1. November nachmittags 3 Uhr in Gegenwart Sr. Majestät des Königs und Ihrer König!. Hoheiten des Kronprinzen Georg und Prinzen Friedrich Christian. — Ter drei Stock hohe Neubau auf der Nouart- straße, der vor kurzem zum Teil etngestürzt ist, hat in- folge mangelhafter Bauart abgetragen werden müssen und wird von Grund auf vollständig wieder neugebaut. ^ Mutzschen. Am Dienstag früh ging einem hie sigen Gutsbesitzer, als er nach seinem Felde fuhr, ein Pferd durch Tas Mer konnte erst zum Stehen gebracht werde«, nachdem es an der fiskalischen Straße eine Anzahl junger Obstbäume umgerissen hatte. Annaber g. Da« Bahnprojekt Weipert-Keilberg- Untertunnelung-KarlSbad mit Anschluß an di« Ehemnitz- Weiperter Bahn steht unmittelbar vor seiner Verwirklichung. Wi» man von gutunterrichteter Seite «rsährt, treffen heut« oder morgen mehrere k. k. Ingenieur« in Wetpert ein, die mit, d«n Vorarbeiten zur Linienführung, zu denen di« österreichische Regierung 50000 Kronen bewilligt hat, be traut worden find. Nach dieser auch sür Sachsen erfreu lichen Nachricht scheint die Erlangung einer direkten Eisen bahn von Dresden, Leipzig und Chemnitz über Vnnaberg, Buchholz nach Karlsbad näher gerückt zu sein, als man noch vor kurzem annehmrn zu können glaubte. Leipzig. Zum vtrrkrieg ist zu melden, daß die Gastwirte erneut an die Brauereien herantr«ten wollen, damit letzter« einem Angebot von 2,80 M. sür das Hekto- liier Lagerbier zufltmmen. Nachdem di« Brauer vor wenigen Tagen erklärt haben, daß sie mit der Skonto- gewähr an der Grenze ihre» Entgegenkommen» angelangt seien, bietet drr neue Vorschlag leider wenig Aussicht au Annahme. Klein« Notizen. Radeburg. Auf dem von Ingenieur Clemm aus Dresden «pachteten Reviere er- eignet« sich Insofern ein bedauerlicher Unfall, al» dem Baron ». v. aus Berreuth bei Dippoldiswalde vom Bild hauer S. aus Dresden da» recht« Auge auSgefchossen worden ist. — Rochlitz. Ein« zum Rittergut Döhlen gehörige, mit Grnteoorräten gefüllte Scheune ging in Flammen auf. Außer der Emir verbrannten di« Lokomobile, Dresch maschin«, Häckselmaschine, Mähmaschine u. a. landwirt- fchaftlich« Geräte. — Schönau (Sächs. Schwei,). Der Fstachtenkasfierer-Stellvertreter der Königlich Sächsischen Staatsrahn in »s»e«bach, Assistent Julins Arno Grumbach YU» Pirn», kürzlich vom Blutsturz b,sall«n und «Acht, in ietue Wohuong aach Krvglitz transportiert »«den. vätzzend der M«kheit «ntdeckt« «em, daß GkUmbach «20S>M. nnttrschiugen hat. Gegen Grumbach, der 88 Pah« altj ^«-«tratet und Lat« von vier Kindern ist, w«d« di« Untersachung etu,,l«ittt, »och starb «r am Sonntag früh. — 0 austgk. Vorgestern verstarb hier eine zweit« der kürzlich unte» v«rgtftupg»«rschelnunge» «r- krankten Personen. Di« Leiche wird ebensalls behördlich untersucht, «erden, «i« die» mtt.dexjeutgm de» bereit» in vorig« Lstoch« Vmftorömmn, des Hutniach«rs Kipping, ge schah. Pie Genannten waren Vorstandsmitglieder de» hiefigen Konsuwoerejns und hotten, gleichsten übrigen Erkrankten, gelegentlich der Jnorutur Schinken gegessen, worauf di« virgistungßänzdkchett sich einstellten. All« vor- Hand,»en Fleischvorrät« des KonsuniveHsiu» wurden be schlagnahmt und antersucht. — Lrkmmikschau. Dl» Witwe de» Komuterzfenrptß Grim« hat der hiefigen frei- willigen Feuerwehr ein Kapital von 5000 M. vermacht. D«r verstorben« war laug« ««it Ehren-Kommaudant der hiesigen freiwilligen Feuerwehr. — Falken st «in. Sein SO jähkkges Ehejubiläum felerle gestern im Kreise von 11 Kindern, 40 Enkeln upd 30 Urenkeln der Webermeister Friedrich August Trommer mit feiner Ehefrau Karoline Emilie geb. Schädlich hier. Herr Trommer muß wegen eines schweren Beinleidens leider schon längere Zelt da» Vett hüten, wogegen sich Frau Trommer noch bester Ge sundheit «freut. — Zwickau. Der Bergarbeiter Voll- manu wutd« im 2. Morgeuflernschacht von einem Haspel horn an den Brustkorb und Unterleib getroffen und schwer verletzt. Einige Mitarbeiter entgingen knapp der Gefahr, von einem fortgezogenen Förderhunt überfahren und ge tötet zu werden. — Johanngeorgenstadt. Gin ge richtliche» «erfahren wegen groben Unfugs ist gegen einen WarenhauSbesitzrr «tngelritet worden, weil er in mehreren in dem Nachrichtenblatte enthaltenen Anzeigen, in denen »e di« Verteilung von Fahnen al» Geschenkzugaben an Kinder in Aussicht stellte, da« Wort »Lasset die Kindletn zu mir kommen und wehret ihnen nichts" gebraucht hatte. Dadurch soll « da» PubNIum in seinen religiösen Gefühlen verletzt und öffentliche« AergerniS gegeben haben. Da« gerichtlich« Verfahren ist auch auf den Redakteur des Nach, richtenblatte« ausgedehnt worden, der durch Aufnahme der Inserat« sich mitschuldig gemacht haben soll. — Aue. In- folg« schmerzhafter Krankheit lebenSüberdrüsstg geworden, entleibt« sich hier der 70 jährige Jnvaltdenrentner N. Eine verheiratete Tochter von ihm, Frau St., war nun gestern vormittag zu ihren Berwandtea wegen dieser betrüblichen Angelegenheit gegangen. Währenddessen verunglückte zu Hause ihr löjähriger Sohn beim Feueranmachen. Wahr- schetnltch hat er Petroleum hierzu verwendel. Ueber und über brennend rannte er auf di« Straße, wo hilfsbereite Leut« bi« Flammen erstickten. Die Verletzungen, die der Knabe davongetragen, sind so schwer, daß nur wenig Hoff nung auf Erhaltung de« Leben» besteht. — Werdau. Sin Lutherhau« wird hier gebaut, dasselbe ist gestern ge richtet i worden. iiMckis ich 8M M KMe. Bei den allermeisten Lebensmitteln ist oer Handel nach Gewicht «tngesührt und für Eier wird er seit einigen Jahren gefordert. Nun macht das allerdings einige Schwierigkeiten, denn die Wägungen würden manche Ge fahr in sich schließen, die Eier würden leicht zerschlagen oder angestoßen werden usw. Man kann sich da jedoch anders behelfen und zwar auf die leichteste und Prak- tischst« Weise. Mr fertigen unS, so schreibt der äuf dem Gebiete des praktischen Lebens stets mit Vorschlägen ausgerüstet« „Praktische Wegweiser, Würzburg", zwei Ringe von 38 und 40 Millimeter Durchmesser und nehmen mit deren Hilfe eine Sortierung der Eier in drei Klassen vor. Ti« Eier, die durch den größten Ring nicht hindurchgesteckt werden können, sind solche erster Größe; man wird bei ihnen ein durchschnittliches Gewicht von 75 Gramm sest- stellen können. Passieren die Gier den ersten Ring, den zweiten von 38 Millimeter Durchmesser nicht, so haben wir eS mit Eiern -weiter Größe zu tun und können bei diesen ein Gewicht von 60 Gramm durchschnittlich er mitteln. AUeS übrig« besteht aus Eiern dritter Klasse mit einem Durchschnittsgewicht von 48 Gramm. Diesen Angaben liegen ausgedehnte Wägungen zu gründe, man möge sie deshalb hinnehmen oder nachprüsen. Ta eS üblich ist. Eier nach Schock, gleich 60 Stück, zu handeln, so ergibt sich, daß em Schock Eier erster Größe 4500 Gramm, ein Schock zweiter Größe 3600 Gramm und ein Schock dritter Größe 2880 Gramm wiegt. TaS ist immerhin ein sehr erheblicher Unterschied für den Käufer, denn bei Größe 2 erhält er schon 900 Gramm (gleich 12 Eier erster, oder 15 Gier zweiter Größe), bei Größe 3 gar 1620 Gramm (gleich 21V, Eier erster, 27 zweiter und 33»/« Sier dritter Größe) weniger. Unter Zugrundelegung dieser Tatsachen ist e» leicht zu berechnen, daß 93»/i Eier dritter Größe erst so viel wert sind, wie 75 Eier zweiter und 60 Eier erster Größe. Kostet also ein Schock nach dem heutigen Verfahren in den Handel gebrachter Eier gegenwärtig 5 Mark, so würde ein Durchschnittspreis von 8»/, Pfennig pro Ei herauSzurechnen sein; aber öb der Käufer dafür dar ihm zukommende Sigewicht erhält, ist nicht zu ermitteln. Tic Unterschiede vergrößern sich noch mehr, wen» wir auch das Schalengewicht der Eier ins Auge fassen. Tie Eier erster Größe haben eine Schale, die im Mittel 7,4 Gramm Gewicht besitzt, da» Schock davon also 444 Gramm. Bei den Eiern -weiter Größe beträgt das Lchalengewicht 7,2 Gr. pro Stück und 546 Gr. sür 75 Stück (die ja, wie oben berechnet, da» Gewicht von 60 Siern erster Größe haben). Die Eier dritter Größer be- sitzen Schalen von S,v Gramm Gewicht AG Stück, was 847 Gramm für SS»/« Eier (wiederum gleich SV 'Eier erster Größe) auSmacht. Bei der zweiten Größe sind also pro Schock rund 100 Gramm Schalengewtcht gleich 1'/, Ster, bei der dritten rund 200 Gramm Schalen-ewicht, gleich 4i/« Eiee in Rechnung zu stell«», sodaß wir unter Zugrundelegung aller dieser Ermittelungen für SV Eier erster Größe: 76", Eier zweiter und S8 Eier dritter Größe als gleichwertig geben oder erhalten müsse». Da» alle» scheint nun darauf hinzuweisen, daß beim verkauf nach Gewicht nur der Käufer einen Vorteil habe, des Geflügelzüchter dagegen nur Arbeit und vielleicht auch noch Schaden. Letzterem ist jedoch nicht so, wie wir sogleich nqchweisen werden. Ter Preis der Eier ist mit dem der übrigen Nahrungsmittel in Parallele zu bringen. Steigen die Fletschpreise, so beschreiben die Cierprelse ebenfalls eine Kürve nach oben, das kann man auch bei d«n auSlänoischen Kalkeiern beobachten. Ist nun der Nähr wert eine» guten TurchschnittseieS gleich 40—45 Gramm Fleisch zu schätzen, so braucht man 24 Eier als Ersatz für den Eiweiß, und Fettgehalt eine» Kilogramms Fleisch. Nehmen wir weiter den gegenwärtigen Durchschnittspreis de» Fleisches mit 1,80 Mark pro Kilogramm an, so wird ein Durchschnittspreis von 8—S Pfennig pro Ti gefordert werden dürfen. Mr können unS jedoch, da wir uns mit Eiern dreier Größen zu befassen haben, nicht mit dem Durchschnittspreis begnügen und machen daher eine be sondere Rechnung unter Zugrundelegung der bereit» er mittelten Zahlen auf. 10 Eier erster Größe wiegen 686 Gramm (750 Gramm Bruttogewicht abzüglich 74 Gramm Schalengewicht), 10 Eier zweiter Größe 528 Gramm (600 minus 72), 10 Eier dritter Größe 411 Gramm (480 minus 69). Wir müssen also 14 Eier erster Größe, 20 Eier zwei- ter Größe und 24 Eier dritter Größe für 1,80 M. (Fleisch, preis pro Kilogramm) verkaufen. Die Eier erster Größe kosten demnach 13 Pfg., die zweiter Größe 9 Pfg. nnd die dritter Größe 7i/z Pfennig pro Stück. Wollen wir ein Schock zu gleichen Teilen verkaufen, so wären für 20 Eier erster Größe 2,60 M., für 20 Eier zweiter Größe 1,80 Mark und sür 20 Eier dritter Größe 1,50 M. zu be rechnen, insgesamt also 5,90 M. gegenüber dem vorhin als zurzeit üblich angenommenen Tagespreis von 5M. pro Schock ohne Größenwahl. Und trotzdem ist das Publi. kum reell bedient. ES steht ihm sogar frei, billiger zu kaufen, wenn es nur Keine Eier wählt; aber was nicht mehr möglich ist, das ist, daß es für große oder mittlere Eier mehr bezahlen muß, soweit das Gewicht in Frage kommt. Die herangezogenen Preise sind Detailpreise, wie sie in den Ladengeschäften mittlerer Städte erhoben werden. Selbstverständlich kommt bei einem Ei nicht nur das Gewicht, sondern auch die Frische in Frage. Wir müssen als frische Eier solche bezeichnen, die 1 oder 2 Tage im Sommer, 1—6Täge im Winter alt sind. Sie dienen als Drinkeier und werden für Kranke und Genesende bevor- zugt. Selbstverständlich dürfen sie «Uvas teuerer sein als ältere und Kalkeier. Sehen wir doch auch beim Fleisch, daß besonders gute Teile eines Schlachtstückes höher be- zahlt werden; so kostet z. B. Kärbonadenfleisch fast stets ein Fünftel mehr als der TurchschnittsfleischPreiS beträgt. Um nun jederzeit zu ermitteln, ob ein Ei frisch ist, können wir cs mit der Tatumangabe des Le^etageS versehen. Mr können aber auch die Untersuchung sm Salzwassec vornehmen (1 Liter Wasser und 145 Gramm Kochsalz). Ein Ei, das einen Tag alt ist, sinkt darin zu Boden, ein drei Täae aiteS Ei schwimmt tief unter Wasser, ein fünf Läge altes kommt der Oberfläche näher und'ältere heben sich noch höher. Tie Probe kann sehr wohl beim Verkauf gemacht werden, selbst auf dem Wochenmarkte. Das vorgeschlagene Verfahren hat also mancherlei Vorteile. Es würde vor allem den haben, den Verkauf frischer einheimischer Eier zu fördern, die ja vor den Jmporteicrn vieles voraus haben, und damit wäre der Geflügelzucht, die heut« fast nur nebenbei betrieben wird, ein neuer Ansporn gegeben. Es würden mehr Hühner stämme gehalten, die bestimmte Eiergrößen je nach vem Verlangen des Publikums liefern, und gewissenhafte Zuchtwahl, Wartung und Fütterung würden den Handel mit einheimischen Eiern mehren, der bisher rettungslos verloren schien, weil er von der ausländischen Konkurrenz erdrückt wurde. Freilich müssen hier Publikum und Ge flügelzüchter zusammenwirken; im vorstehenden jst di« Basis, auf dec die Interessen beider Berührung finden« gekennzeichnet, Vermischtes. Di« Löwen von Daressalam. Tine Korre- spondevz schreibt: Während der ersten Zeit seiner Ent wicklung mögen Löwen in den Straßen DareSsalamS keine außergewöhnliche Erscheinung gewesen sein. Jetzt glaubte man jedenfalls, daß die Entwicklung Dares salams als Großstadt, die industriellen Anlagen, di« Eisenbahn usw., die Raubtiere ein für allemal ver scheucht hätten. Dem ist aber nicht so — im Gegenteil in der Akazienstraß« und Leuestraße haben sich neuer dings wiederholt Löwen gezeigt, so daß das Passieren dieser Gegend bei Dunkelheit mit Lebensgefahr verknüpft ist. Sogar am Hellen Tage wurden bei Kilometer 8 der Pugustraße zwei Löwen gesehen. Die versuche des Feldwebels Mieswa der Schutztruppe, von einem Hoch sitz au» einen der Löwen zu erlegen, blieben mehrere Nächt« hintereinander erfolglos, da die Dunkelheit kein sicheres Zielen ermöglichte. TS ist versucht worden, durch Aufstellen von Fallen des Raubzeuge» habhaft zu wer- den. Ti« Notiz ist geeignet, in jeder Beziehung von den in unserem ostasrikanischen Vorort tatsächlich bestehende« Verhältnissen «in falsches Bild zu machen. Löwen wer den alljährlich in der Umgebung Daressalams geschossen, auch bei Kilometer 8. LS sind da» verirrt« sogenannte Küstenlöwen, die nicht einmal di« gutmütigsten ihrer Art
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