Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190911118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-11
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt Aas gute Vedeek-Aier nisse zu berücksichtigen waren, bot die Herstellung des Gleichgewichts zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Etats diesmal besondere Schwierigkeiten. Diese waren umso größer, als bei den Staatseisenbahnen, obschon deren Einnahmen seit einiger Zeit sich wieder befriedigen« der anzulassen begonnen haben, gegenüber dem Borctat nur ein etwas niedrigeres RcinerträgniS erwartet werden kann. Wenn es zu Meiner lebhaften Genugtuung gelungen ist, den Staatshaushalt zwar unter Verweisung erheb« licker Eiscnbahnausgaben aus den außerordentlichen Etat, aber doch ohne erhöhte Anforderungen an die Steuerkraft des Landes, ins Gleichgewicht zu bringen, so ist der Er folg nur auf Grund sorgfältigster Prüfung aller Etat forderungen und durch einmütiges, in einander greifendes Zusammenwirken aller Verwaltungen zu erreichen ge wesen. Ich gebe Mich der Hoffnung hin, baß im Fort gänge der Entwickelung der durch die Uebernahme neuer nnd die Erweiterung bisheriger Staatsaufgaben verur sachte außergewöhnliche Mehrbedarf durch das allmähliche Ansteigen der Staatseinkünfte nach und nach eingeholt und von einer stetigen, wohlerwogenen, auf die wahren Interessen des Landes gerichteten Finanzpolitik über wunden werden wird. Von den vor einigen Monaten er laßenen Stenergesetz.n des Reiches darf erwartet werden, daß sie der Reichskasse denjenigen Mehrbetrag an fort laufenden Deckungsmitteln zusühren, dec erforderlich ist, um bei sparsamer Führung des Reichshaushalts den NeichSbedarf aufzubringen und einem weiteren unver hältnismäßigen Anwachsen der Reichsschuld wirksam vor zubeugen. Leider ist es den verbündeten Regierungen nicht gelnngen, gleichzeitig die seit langem angestrebte angemessene Regelung des finanziellen Verhältnisses der Bundesstaaten zum Reiche zu erzielen. In dieser Be ziehung bei sich darbietender Gelegenheit auf eine Aendc- rung hinzuwirken, wird Meine Regierung fortgesetzt als. ihre Ausgabe betrachten. Auf dem Gebiete der Berggesetzgebung geht Ihnen ein Gesetzentwurf zu, welcher den Anträgen und Wün schen des vorigen Landtages entspricht. Es soll die Sicher heit des Betriebes durch gewählte Bergarbeiter mitüber wacht und der Rechtsschutz des Grundeigentums gegen Bergschäden erhöht, im übrigen aber die gesamte, in vielen Erlassen zerstreute Landesberggesetzgebung einheit lich zusammengesaßt werden. Meine Regierung erwartet, daß diese gesetzgeberischen Maßnahmen dem wichtigen Pro- duktionszweige und allen an ihm Beteiligten förderlich sein werden. Liegt es Mir am Herzen, den materiellen Wohlstand in allen Kreisen der Bevölkerung zu pflegen und zu heben, so ist es nicht weniger Mein landesväterlicher M-ille, die idealen Güter des Volks zu schützen und zu wahren. Insbesondere wird Meine Regierung es nach wie vor a»s ihre ernsteste Aufgabe ansehen, dem Volke dis Religion zu erhalten. Möge der Geist des Glaubens und der Zucht nicht nm in den Familien, sondern auch in den Schulen Meines Landes lebendig bleiben und, wo es not tut, zu neuem segenbringenden Leben erwachen! Auf dem wichtigen Gebiete der Unterrichtsverwal« tnng, dem sich gegenwärtig das allgemeine Interesse in besonderem Maße zuwendet, werden Ihnen drei Gc- setzentwürse vorgelegt werden, die bedeutsame Angelegen heiten des höheren und des Lolksschulwesens neu zu regeln bestimmt sind. Durch den in Erfüllung der Zusicherung Meiner Re gierung Ihnen zugehenden Entwurf eines Gesetzes über W Die Thronrede, die heute mittag 1 Uhr zur feierlichen Eröffnung des Landtags durch Se. Majestät den König zur Verlesung gelangte, lautet folgendermaßen: Meine Herren Stände! Wenn J'L heute am Beginn der neuen Landtägstag- ung von dieser Stelle aus beide Kammern der Stände versammlung mit vertrauensvoller Herzlichkeit Meinen Willkommcngruß entbiete, gedenke Ich der Tatsache, daß sich die Zweite Kammer auf Grund eines neuen Wahlge setzes versammelt hat, das nach Meinen Wünschen dem Frieden des Landes uw- der Wohlfahrt aller Schichten Meines geliebten Volkes dienen soll. Wie Mich bei allen Meinen Entschließungen nichts anderes als allein die Sorge um das Wohl des Landes leitet und wie es Mein ernster Königlicher Wunsch und Vorsatz ist, auf dem sicheren Boden der bewährten Tradi tionen im besonnenen organischen Ausbau des geschicht lich Gewordenen mit den Ständen des Landes weiter einträchtig zusammenzuarbeiten, so vertraue Ich hier bei, die treue und zuverlässige Unterstützung des Land tags zu finden. Es ist Mir vergönnt gewesen, in diesem Iahte mit einer größeren Anzahl deutscher Fürsten Besuche auszu tauschen nnd dankbar erinnere Ich Mich der gastfreien und herzlichen Aufnahme, die Ich allerwärts gefunden habe. Zu besonderer Genugtuung hat es Mir gereicht, an den schönen Jubiläumsfeiern verschiedener Truppen teile diejenigen fürstliche . Personen tcilnehmen zu sehe», die zu ihnen in Beziehung stehen und die mit Mir sich daran erfreuen konnten, daß in den Scharen Meiner ausgedienten Soldaten die alte Treue lebendig geblie ben ist. Durfte Ich bei den Begegnungen mit Meinen hohen Verbündeten erneut mit ihnen die Ueberzsug- ung austauschen, daß die Treue zu Kaiser und Reich die Richtschnur Unserer inneren deutschen Politik bilden muß, so w .r es Mir eine umso größere Freude, bei den diesjährigen Herbstmanövern Seine Majestät den Kaiser als Meinen lieben hochwillkommenen Gast begrüßen und aus Allerhöchstseinem Munde die Anerkennung für die Haltung Meiner Truppen vernehmen zu dürfen. Die Universität hat unter Meiner und Meines Hauses wärmster Anteilnahme sowie in Anwesenheit zahlreicher Mir hochwillkommener fürstlicher Gäste, geschätzter Ver treter dec Wissenschaft aus fast allen Kulturstaaten der Erde und von Tausenden ihrer früheren Lehrer und Stu denten das einzigartige Fest ihres 500 jährigen ruhm reichen Bestehens feiern können. Jene unvergeßlichen Fest tage, in denen die altbewährte Treue zu Mir und Mei nem Hause sowie die hohe Verehrung für diese ehrwürdige Zierde deutscher Wissenschaft einen Mich wahrhaft be glückenden Ausdruck gefunden haben, werden in der Kul turgeschichte Meines Landes für alle Zeiten einen her vorragenden Ehrenplatz einnehmen. Ter Staatshaushalt auf die nächste Finanzperiode ist wesentlich von den weittragenden Bewilligungen der letzten Jahre beeinflußt. Namentlich auf dem Gebiete dec Persönlichen Ausgaben aller Art zu gunsten der Beamten, der übrigen Staatsbediensteten, der Geistlichen, Lehrer und ihrer Hinterbliebenen, sowie zu laufenden Staatsbeihilfen waren ansehnlich« Mehrausgaben einzustellen, für die nur i«m kleineren Teil neue ordentliche Teckungsmittel be- ttst standen. Da auch vermehrte und neue StaatSbedürf «nd Anzeiger Meblatt mü> AWigers. Telegramm-Adresst: 6Fernsprechstell«' .Tageblatt», Riesa. Nr. 20. für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. die künftige Gestaltung der höheren Mädchenschulbildung soll nicht nur die zurzeit noch fehlende gesetzliche Grund lage für d'e höheren Mädchenschulen geschaffen, sondern überhaupt durch Eröffnung neuer Wege zur zweckent sprechenderen Ausbildung des weiblichen Geschlechts für seine späteren Berufsmöglichkeiten diese für das gesamte Volksleben überaus wichtige Frage unter Berücksichtigung der berechtigten Bedürfnisse der Gegenwart einer, wie Ich hoffe, befriedigenden Lösung entgegengeführt werden. Des wetteren wird Ihnen eine Neugestaltung der Ausstellungsverhältnisse der Nadelarbeits- und sonstigen Fachlehrerinnen an den Volksschulen nach den ständischen Anträgen unterbreitet sowie ein Gesetzentwurf zur Ab- änderung des Gesetzes über die direkten Steuern vom 3. Juli 1902 vorgelegt werden, der eine angemessenere Verkeilung deS den Schulgemeinden überwiesenen Grund- steneranteiles anbahnen und gleichzeitig eine erhebliche Erhöhung dieser Staatsbeihilfe für die weniger leistungs fähigen Schulgemeinden herbeiführen soll. Ich darf hoffen, daß die Entwürfe eines Gesetzes über die Landesbrandversicherungsanstalt und eines Ge setzes über die Feuerversicherung bei privaten Versiehe« rungsunternehmungen umsomehr Ihren Beifall finden werden, als sie den Wünschen Rechnung zu tragen suchen, die von den Ständen bei Irüherer Gelegenheit geäußert worden sind. Für die Angelegenheiten der Gemeinden im Sinne einer gesunden Selbstverwaltung die rechten Wege zu finden und insbesondere die schwierige Aufgabe der Gc- meindesteucri-cform in Verbindung mit der Reform der Kirchen- und Schulsteuern in befriedigender Weise zu lösen, biloet fortgesetzt den Gegenstand sorgsamer Er örterungen, deren Umfang sich jedoch als zu groß er wiesen hat, nm noch dem gegenwärtigen Landtage den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen. So mögen Sie, Meine Herren Stände, Ihr Werk unter dem gnädigen Beistände des Allmächtigen beginnen und zum Wohle des Landes vollenden! OertlichesHachfisches. Riesa, 11. November 1909. —* In dem Bericht in vor. Nr. unseres Blatte» über die am Dienstag abgehaltene Stadtoerordnelensttzung ist uns bei Punkt 7, Abschaffung des Wachmännerinstituts rc. betr., insofern ein Irrtum unterlaufen, als nach Jnkraft- treten der Aenderung auf der Polizeiwache nicht wie be richtet fortgesetzt zwei, sondern drei Schutzleute werden anwesend sein können. —* Am Sonnabend abend ist der mit Schwefelkies, Eisen und Harz beladene Kahn deS Schiffseigners Friedr. Cuhrtz in Tangermünde, der sich im Anhang des Dampfers Nr. 1 der Deutsch-Oesterr.-DampfschiffahrtSgesellschast be fand, bei Dommitzsch gesunken. Der Kahn, der mehrere Male zerbrochen ist, bildet für di« Schiffahrt ein großes Hindernis. Mit der Hebung des Fahrzeuge» und der Bergung der Waren ist heute begonnen worden. —* Aus Anlaß der 150. Wiederkehr de» Geburt», tage» Schillers veranstaltete gestern abend da» Dir. Zahnsche Ensemble eine Ausführung der „Räuber". Das Stück, dessen Entstehung in die Sturm« und Drangperiode de» Dichter« fällt, verbindet mit dem Motiv de» Bruderzwiste» di« Vorstellung de» erhabenen Verbrecher» und die Kritik der damaligen Verhältnisse. Die Erwartung, daß die Auf führung sich den ooraufgegangenen Klasstkervorstellungen 283. Donnerst«», 11. November IVOS, abends. 62. Jahr». Da» Sitesaer Tageblatt «scheint jeden Ta» abend» mt« ««»nähme der Sonn» und Festtage, vierteljährlich« »r,,,»d«i» bet Abholung tn d« Expedition in Siteja 1 Marl LO Pjg., durch unjer« Träger frei in» Hau» 1 Mar» öS Psg„ bet Abholung am Schalt« d« kallerl. Postanstalten 1 Mark «ü Ps»„ durch den BriettrS»« jret tn« Hau« S Mari 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werd«, angenommen. Anzeigen-Anuahme sür die Nummer de» AukgabelageS bl« vormittag v Ubr obne weivSbr. Rotailonldruck und Verla» von Langer L Winterlich bi Riesa. — GelchiM-Nelle: Goetbestraste SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Wegen «etaiguvg der Geschäftsräume werden Arettag »ud Sounabeud. de« IS. «ud SO. November ds. IS., bet der unterzeichneten Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt. Großenhain, am 11. November 1S0S 86 o Königliche Amtshauptmannschast. de» unterzeichneten Verein» werden die BereinSmitglieder und Freunde der Sache zu zahlreicher . Teilnahme ergebenst eingeladen. Großenhain, am 10. November 1909. Verein für Wohlfahrtspflege i« de« im amtShauptmauuschaftltche» Bezirk Grotzrnhaiu gelegene« Städte«, Landgemeinde« und selbständige« Güter«, vr. Uhlemann, Vorsitzender. Tagesordnung. 1. Erwerbung der Rechte einer juristischen Persönlichkeit für den Verein. 2. Maßregeln gegen die Säuglingssterblichkeit, eingeleitet durch einen Vortrag deS Herrn BezirkSarzteS vr. moä. Stahl. 3. Tätigkeit de» Verein». Zu der Dou»er»tag, de« SS. dieses Monats, vormittags ^12 Uhr im Saale de» hiesigen Hotel de Taxe mit der nachfolgenden Tagesordnung stattfindenden antzerordevtlichen Generalversammlung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite