Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190911121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-12
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Anzeiger (ElbtbM mü> Wtigtr). Telegramm-Adresse: «Tagedlatt", Riesa, AmtsUatt für ble König!» AmLshauptmannschaft Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 264. Freitag, 12. Novemver 1WS, abends. «2. JMrg. La» Riesa« Lageblatt «schetttt jeden La- abend» mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bfzugbprei» bet Abholung tn der Expedition in Nies» 1 Mark bk) Pjg., durch unsere Träger ket tn» Hau» 1 Mark ov Psg„ bet Abholung am Schalt« der kalserl. Postanstaltrn 1 Mark Sb Pfg„ durch den BrtettrSgn tret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenonimen. Anzeigen-Atmahme sür die Numm« de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationlkdruck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze SS. — Für die Redaktion verantwortftch: Hermann Schmidt in Riesa. In Gemäßheit von 8 5 der Ausführungsverordnung zum Gesetze vom 16. April 1884, die gewerbsmäßige Ausübung des Hufbeschlag» betr., wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß von den im laufenden Jahr« im hiesigen Bezirke zur Anmeldung gekommenen Hufschmieden dem in Wtldeuhaiu wohnhaften Emtl Kurt reichert von der Königlichen Kommission sür dar Veterinärwesen das Diplom als «geprüfter Hufbeschlagmeister" verliehen worden ist. Köut-liche AmtShauptmsuuschaft Grotzenhairr, 2199 k V. am 6. November 1909. Freibank Riesa. Morgen Sounabend, den IS. November ds. IS., von vorm. V-d Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof Rind-, Kalbs und Schweinefleisch zum Preise von 50 Psg. pro */, kg zum Verkauf. Riesa, den 12. November 1909. Die Direktion de, ftikdt. Schlachtyofer. Oertliches und Sächsisches Riesa, 12. November 1909. —* Im schön geschmückten Saale deS Hotel Höpfner feierte gestern abend der K. S. Militärveretn «Ar» tillerte, Pioniere und Train " sein 19. Stiftungs fest, das recht gut besucht war. An der Ehrentafel hatten «tn« Anzahl Offiziere der Garnison und Vereins-Ehren mitglieder Platz genommen. Weiter bemerkte man Käme» raden der UnteroffizierSvereine, des Artillerievereins aus Leipzig, der hiesigen Mtlttärverelne und Mitglieder der SanitätSkolonne. Die Festlichkeit begann mit Konzert der Pionierkapelle, die eine hübsche Auswahl ansprechender Musikstücke bot und sich mit ihrem gewohnten exakten Spiel den lebhaftesten Beifall der Zuhörer erwarb. Nach einigen Musikstücken begrüßte der BereinSvorsteher, Herr Schubert, di« Erschienenen mit herzlichen Worten und ge» dacht« tn üblicher Weise Ihrer Majestäten de» König» und deSKaiser». Herr DeneralmajorHilgendorff dankte namen» der Gäste für die erhaltenen Einladungen und sprach dem Verein die besten Wünsche für fernere» Gedeihen au». Mit beredten Worten legte sodann Herr Bürgermeister Dr. Scheider, Ehrenmitglied de» Vereins, unter Hinweis auf di« trefflichen Worte Schiller« «An» Vaterland, anS teure, schließ dich an pp." den Kameraden ans Herz, trotz der Anfeindungen von gegnerischer Seite an der gelobten Treue zum Könige und zum Vaterlande sestzuhalten. Weitere Ansprachen hielten noch ei» Kamerad au» Leipzig und Herr Gärtneretbesitzer Görler. Dem Konzert folgte «in fröhlicher Ball, der ebenso wie da» erstere in schönster kameradschaftlicher Harmonie verlief. —* Der Winter sendet seine Vorboten voraus. Nach dem schon seit Anfang November die Temperatur beträcht lich gesunken, stellte sich heute vormittag auch der «erste Schnee' ein. Seines Bleibens war allerdings nicht lange. Der Schnee war reichlich mtt Regen vermischt und ver- wandelte sich, kaum daß er die Erde berührte, in Schmutz. In den höher gelegenen Gegenden Sachsen» hat sich der «erste Schnee" bereit» vor einigen Tagen eingestellt. Im oberen Vogtlands soll der Schnee bereits mehrere Zentt- Meter hoch liegen, sodaß schon leichte Schlitten fahren können. Besonder» nach dem schrecklichen Wetter, da» heute herrschte, werden wir un» darauf gefaßt machen müssen, daß e» mit den schönen Herbsttagen nun entgültig vorbei ist. Nun, sie haben diese» Jahr lange genug gedauert. Der Regen ist nach der längeren Trockenperiode übrigen» willkommen. Lor allem wird von ihm erwartet, daß er dem Wasser stand der Elbe, der noch immer ein sehr uiedriger ist, die ersehnte Aufbesserung bringt. —Auf di« heute abend durch da» Dir. Zahn'sche En semble stattstndende Aufführung der Lustsptel-Noottät «Fräulein Mama" sei hiermit nochmals besonder» aufmerk sam gemacht. Die Vorstellung ist zugleich Shrenabend für Frl. Minchen Zeineke. —88 Tine reizende Episode, die sich zwar bereit» im Jahr« 1906 abspielte, aber bisher nicht bekannt ge- worden ist, wird jetzt in sächsischen Gastwirtskreisen erzählt. Im Mittelpunkt de» Erlebnisse» steht der König Friedrich tzugust und der Wirt de» Etablissement» «Waldschuster" io Georgengrün. E» war am 26. Juni 1906, al» König Friedrich August nach seinem Regierungsantritt zum ersten Male die dortige Gegend besuchte. Der Amt-Hauptmann von Auerbach hatte wohl geglaubt, den König namentlich vor «aufdringlichen Wirten" schützen zu müssen, und so hatte er da» Verbot erlassen, nicht etwa wie 15 Jahre stütz« bei König Albert dem König vier oder dergleichen zu reichen. So ging e» denn an dem Tage sehr «trocken" her, denn da» Verbot des AmtlhauptmannS wurde getreu- -kur 80 71s. ltch respektiert. Nur Gustav Schuster, der Besitzer des ge- nannten Etablissement» «Walsschuster" tn Georgengrün, kehrte sich nicht an die Weisung deS AmtShauptmann». In einem hübschen Pokale kredenzte er seinem König einen erfrischenden Trunk, nach dem sich der Herrscher nach all den Anstrengungen und Mühen des warmen Sommertages sicherlich gesehnt. Wir haben nicht in Erfahrung bringen können, wa» der König gesagt, auch nicht wie das nicht beachtete Verbot gerügt worden ist. In Schusters Gasthof steht aber der Königs-Pokal wohl noch manches Jahr und erfreut den Stnkehrenden durch seine sinnige Inschrift: «Zerschlagt 'Mir alle Gläser, — Zerstört mein ganze» Hau», — Nur schont mir diesen Becher, — Mein König trank daraus!" — In der sächsischen Textil-Jndustrie scheint sich mehr und mehr eine Strömung auszubreiten, welche zu energischen Maßnahmen gegenüber Nordamerika drängt. DaS ist wieder au» einem Be- richt zu ersehen, den die «Leipz. N. Nachr." aus Chemnitz erhalten haben und in welchem konstatiert wird, daß sich der neue amerikanische Zolltarif sehr fühlbar geltend mache und zwar sei insbesondere der Export von Textilwaren und namentlich von Strümpfen und Handschuhen erschwert. AndernteilS seien eS auch wieder die amerikanischen Vettern, die uns in unserem eigenen Lande Konkurrenz machten, namentlich in Werkzeugmaschinen. Damit wird übrigen» nur bestätigt, was erst kürzlich die Bereinigung der deutschen Werkzeugmaschinenfabrtken sehr entschieden ausgesprochen hat. Amerika (so heißt eS dort) führt immer noch Werkzeugmaschinen in beträchtlichen Mengen nach Deutschland ein, während die Ausfuhr deutscher Maschinen nach den Vereinigten Staaten von Amerika durch deren hohe Wertzölle gänzlich ausgeschlossen ist. Demgegenüber erscheint e», wie der Artikel weiter auSsührt, sehr wünschens wert, wenn man gegen die Vereinigten Staaten von Nord amerika etwa« energischer auftreten würde. Man brauche dabei nicht gleich an einen Zollkrieg mit Amerika zu denken, obwohl gerade die deutsche und namentlich die Chemnitzer Industrie solchen nicht so sehr zu fürchten brauchte, nach- dem e» ihr jetzt schon riesig erschwert, ja jast zur Un möglichkeit gemacht worden sei, nach Amerika zu exportieren. Die sächsische Textil-Jndustrie scheint angesichts dieser Tat. fache schon seit Jahren Repressalien stark zuzuneigen. Hat doch bereit» tm Jahre 1904 der damalige Limbacher Hand schuhfabrikant Alfred Petschow, ein besten» versierter Kenner der amerikanischen Verhältnisse, in einer an die deutsche Regierung gerichteten Denkschrift «DaS amerikanische Zoll- gesetz und der deutsche Handel" die Herbeiführung eines wirtschaftS-politischen Einvernehmens der mitteleuropäischen Staaten angeregt, um durch dieses einen wirksamen Damm gegen die Hochflut der amerikanischen Zollschikanen zu schaffen. Was Petschow damals schrieb, hat heute noch volle Gültigkeit, denn noch immer setzen die Appreiser» den Kampf gegen die deutsche Einfuhr fort, und sie dürfen da» auch ohne Gefahr für die eigene werte Haut, weil das Deutsche Reich sich die skandalöse Mißhandlung wider- spruchslo» gefallen läßt, weil die Meinung zu tief und zu fest wurzelt, daß wir mit lammfrommer Nachgiebigkeit, mtt diplomatischem Händedrücken weiter kommen, al» mit einem frischen, luftreinigenden BiSmarckschen Donner- weiter. «Will man," so heißt e» an einer Stelle der noch immer sehr beachtenswerten Denkschrift, „wie die Verhält- Nisse heute liegen, mit Amerika handelspolitisch zu einem erträglichen Verhältnis kommen, dann muß man mtt ihm «Fraktur sprechen". Dementsprechend lautet der Schluß de» Artikel», der unzwetfelhast die Ansichten eine» größeren Teil» der Chemnitzer Industriellen widerspiegelt, sehr ener gisch wie folgt: Man muß, unbekümmert um da» Geschrei pro Monat kostet diese Zeitung bet Abholung tn der Geschäftsstelle; durch die Post frei in« Hau« KS Pfg.: bei Abholung an *jedem Postschalt« Deutschland» und durch die Austräger frei in« HauS: deS Großkapitals, sowie unbekümmert um die großspurigen Drohungen der «gelben Presse", den Amerikanern Repres salien bezüglich ihrer Exportprodukte ankündtgen. Aber, wie e» noch jederzeit der Fall war, wenn e« galt, energische Gegenmaßregeln gegen Amerika in die Wege zu leiten, so versagten auch damals die maßgebenden Industrie- und Handelskreise, und jetzt scheint e» nicht viel ander» zu werden, denn schon begegnet man vielfach dem Einwurf: Warum die Amerikaner reizen? DaS kann uns doch nur schaden! AndernteilS aber kann auch mit Genugtuung konstatiert werden, daß e» gerade unter den Fabrikanten und Kaufleuten des Chemnitzer JndustriebezirkeS eine ganz beträchtliche Anzahl gibt, welche die Ansicht hegen und sie in die Tat umsetzen, daß gerade den Amerikanern gegen über Kleinmut und Selbstunterschätzung, Entgegenkommen und Nachgeben nicht am Platze sind. — Abermals haben deutsche Luftfahrer in Böhmen mit Tschechen üble Erfahrungen gemacht. Als der Sonn tag in Leipzig aufgestiegene Ballon „Bitterfeld" nach M s stündiger Fahrt einige Kilometer westlich von Lchlan i. B. 1/2^ Uhr niedergegangen war, benahmen sich die Leute, lauter Stocktschechen, von denen die Insassen der Gondel Hilfe erbitten mußten, wie der Führer des Bal- lons, Herr Carl Luft aus! Bitterfeld, in den „Leipz. Neuest. Nachr." berichtet, „in ruppigster, unflätigster Weise" und es wurden Handgreiflichkeiten nur durch Geld und Ueber- rednngskunst verhütet. An eine ordnungsgemäße Ver packung des Ballons war unter solchen Umständen natür lich nicht zu denken. Deshalb wird immer und immer wieder die Mahnung ausgesprochen, möglichst nicht in tschechischen Gebieten zu landen. Oschatz. Dienstag wurde von der hiesigen Polizei behörde der Tambour Grawert, welcher am 6. September vom Grenadier-Regiment Nr. 11 in Breslau desertierte, auf telegraphisches Ersuchen seines Vaters verhaftet. Ter Deserteur wurde dem hiesigen Regiment übergeben und Mittwoch früh seinem Regiment wieder zugeführt. Leuben. Gestern morgen hat der Förster des hie sigen Rittergutes, der sich auf dem Wege zur Fasanen- fütterung befand, in einem Graben zwischen Leuben und Schlanzschwitz die unbekannte Leiche eines Handwerks burschen gefunden. Man nimmt an, daß der .Aufgefundene einem Schlaganfall erlegen ist. Coswig. Zwei sehr ernstliche Unglücksfälle ercig- neten sich hier am Kirmesmontag. In der Strohstoffabrik verunglückte durch Sturz von 2,5 Meter Höhe ein Arbeiter derartig, daß er bewußtlos liegen blieb. Der herbeige rufene Arzt mußte eine Lchädelverletzung und Gehirn erschütterung konstatieren. Der zweite Unglücksfall er eignete sich in SchürmannZ Eisenwerk, wo ein Former durch Ausgleiten sich die glühende Eiscnmasse über den Kopf spritzen ließ. Kötzschcnbroda. Die in der hiesigen Gemeinde auftretenden Fälle von Diphtherie- und Scharlachcrkrank- ungen haben sich derart vermehrt, daß zu befürchten steht, die außerordentlich gefährlichen Krankheiten lioch weiter um sich greifen zu sehen. Aus diesem Grunde er ließ der Grincilidevorstano eine Bekanntmachung, in wel cher Eltern und Erzieher ersucht werden, darauf zu achten, daß gesunde Kinder nicht mit kranken in Berührung kom men, da trotz der weitgehendsten Vorsichtsmaßregeln, welche seitens der Behörden getroffen worden sind, ein Einhalt der Krankheit nicht geboten werden konnte. Tie Ansteckung wird auf den unvorsichtigen gemeinsamen Ver kehr von gestmden mit erkrankt gewesenen Kindern in Häusern, Grundstücken, ans öffentlichen Straßen und Plätzen »«rückgeführt. nur SS M.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite