Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190911187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-18
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer W Tageblatt «nd Anxrigrv lLlbeblatt rmd Aiyeiger). Telegramm-Adresse: MW Ich I ^-G-ß- Femsprechstell» .Tageblatt-, Riesa. Nr. 20. für die König!. Arntshauptrnarmschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 268. Donnerstag, 18. November 1WS, abends. 62. Jahrg. Da» Riesaer Lageblatt erscheint jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung tn der Expedition in Riesa 1 Mark bO Psg., durch unser« Träger srek in» Hau» 1 Mark SV Psg, bei Abholung am Schalter der kalserl. Postanstalten 1 Mark SV Psg, durch den Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abonn«ment» werden angenommen. Auzeigeu-Annahme für dir Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Gortheftraste VS. — Fllr die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt tn Nlefa. Da erfahrungsgemäß bet einer Kälte von mehr al« 2 Grad Reaumur aus eine Verbindung von Mörtel und Mauersteinen mit Bestimmtheit nicht zu rechnen ist. so wird hiermit angeordnet, daß alles Mauer« da«« riazuftellen ist, we«« a« dem Bauplatz die Lufttemperatur auf mehr als 2 Grad Reimmur «uter de« Nullpunkt herabfiutt, während da« Abputze« aller Wand- und Mauerflächen mit Kalkmörtel im Freien be reits bei einer Temperatur von 0 Grad Reaumur zu unterlasset» ist. Uebertretungen diese« Verbote« werden an dem Bauherrn und dem BauauSführen- den bezw. Bauleiter mit Geldstrafe« bis zu 100 Mark geahndet werden, überdies bleibt die Forderung der Wiederabtragung de« etwa verbotswidrig ausgeführten Mauer- werke« vorbehalten. Die Ortspolizeibehörden wollen die Durchführung de« Vorstehenden überwachen, etwaige Zuwiderhandlungen aber unverzüglich anher anzeigen. Großenhain, am 18. November 1909. 1972 a o. Königliche AmtShauptmanuschaft. Auf Blatt 6 de« Genossenschaftsregisters de« unterzeichneten Amtsgerichts, den Consumverei« für Riesa und Umgegend zu Riesa, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht betreffend, ist heute eingetragen worden, daß der Maschinist Otto Max Münch au« dem Vorstande auSgeschieden und der Schneider Carl Friedrich Herman« Jllgett in Riesa Mitglied de« Vorstandes ist. Riesa, den 16. November 1909. LL8s§. 558/09. Königliches« Mtsgericht. Bekanntmachung, den Verkehr mit Laftkraftfahrzeuge« vetr. Zur Sbminderung der erfahrungsgemäß durch den Verkehr mit Lastkraftfahrzeugen entstehenden Uebelstände wird hiermit folgendes angeordnet: 1. Laftkraftfahrzeuge dürfen auf den öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen hiesiger Stadt nur im Schritt fahren. 2. Der Verkehr mit Lastkraftfahrzeugen, deren Räder keine Gummibereifung besitzen, ist auf den Straßen und Plätzen der Stadt Riesa gänzlich verboten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden nach 8 366, Ziffer 10 de« Reich«, strafgesetzbuche« mit Geldstrafe bi« zu 60 Mark oder mit Haft bi« zu 14 Tagen bestraft. Der Rat der Stadt Riesa, am 18. November 1909. vr. Scheider, Bürgermeister. Glh. Mit Schluß diese« Jahre« scheiden die Herren Eeilermeister Bergmann, Gchloffermeister Laugeufeldt, Fabrikbesitzer Schnauder und Mühlenbesitzer Schöuherr als Ansässige und die Herren SlektrizitätSwerkS-Direktor Ketzer und Ziegeleigeschäftsführer Müller al« Unansässtge au« dem Stadtverordneten-Kollegium au«. Außerdem sind Herr Kaufmann Braune, dessen Wahlperiode Ende de« Jahre« 1911 ablief, und die Herren Konditoreibesitzer Wolf und Baumeister Zäncker, deren Wahlperiode Ende de« Jahre» 1910 ablief, al« Ansässige freiwillig au« dem Stadtverordneten-Kolle- gium auSgeschieden. ES sind demnach 7 Ansässige, davon 1 auf 2 Jahre und 2 auf 1 Jahr, und 2 Unansässtge neu in da« Stadtverordneten-Kollegium zu wählen. Die Wahl findet Freitag» de« 26. November tSOS, in der Zeit von vormittags 16 vis nachmittags 2 Uhr im Rathause, Sitzungs saal, statt. * Der Rat der Stadt Riesa, am 18. November 1903. Schr. vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 18. November 1909. —Nichtamtlicher Bericht über die am DkenStag abend von 6 Uhr an im RathauSsaale abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlten die Herren Braune, Zäncker, Vern- Hard Müller und Wolf. Al« Vertreter de« Rats wohnten die Herren Bürgermeister Dr. Scheider und Stadtrat Riedel der Sitzung bet. 1. Der Vorsitzende, Herr Schönherr, berichtet, daß an der hiesigen Knabenschule Ostern 1910 die Errichtung der gemischten Klaffe 2 a mit wöchentlich 32 Stunden er- forderlich ist. Dazu wird eine neue Lehrkraft gebraucht, durch die aber nur 28 Stunden gedeckt werden. Ferner sei Ersatz für Herrn Lehrer Weiße zu beschaffen, der zur Zeit 16 Stunden an der Knabenschule erteilt, von Ostern 1910 an aber ganz an der Mädchenschule beschäftigt werden muß. SS sei untunlich, 20 Stunden als Ueberstunden er- teilen zu lasten, und es würden daher zwei neue ständige Lehrer st eilen an der Knabenschule gefordert. Die 10 noch fehlenden Stunden würden da durch beschafft, daß man sie zur Erteilung de» neueinzu. führenden HandfertigkeitSunterrichtS benutze oder daß viel leicht die 6 Nachhilfestunden, die zur Zeit an neun schwachbefähigte Knaben erteilt werden, nicht mehr al» Ueberstunden, sondern al« Pflichtstunden gegeben werden. An 'der Mädchenschule sei für die einfache Bürgerschule die gemischte Klaffe 6 zu errichten, wodurch 16 Unter- richtsstunden erforderlich würden, die von Herrn Lehrer Weiße erteilt werden sollten, der zu diesem Zwecke für die Mädchenschule voll übernommen werde. Außerdem habe Herr Schuldirektor Dr. Schöne darauf aufmerksam gemacht, daß von Ostern 1910 an es sich notwendig mache, den Unterricht in Buchführung und Stenographie an der Selekta der Mädchenschule von 2 auf 4 Stunden wöchentlich zu ver mehren. SS habe sich im Laufe der Jahre herausgestellt, daß bei der jetzigen Stundenzahl die wünschenswerte Sicherheit und Festigkeit nicht zu erzielen sei. E« empfehle sich, den Unterricht auch fernerhin in den bewährten Händen der Herren Lehrer Krause u. Oberlehrer Tiänkner zu belasten. Der durch diese Erweiterung der Stundenzahl erforderliche Aufwand beträgt 127.50 M. — Der EchulauSschuß hat die Notwendigkeit der Begründung von zwei neuen stän digen Lehrerstellen anerkannt und beschlossen, dem Kölle- giuni die Begründung zu empfehlen; außerdem hat der Schul- au«schuß sich damit einverstanden erklärt, daß in der Selekta der Mädchenschule der Unterricht in Buchführung und Steno graphie auf 4 Stunden (2 Std. Buchführung und 2 Std. Stenographie) erhöht wird. Der Aufwand hierfür soll im Haulhaltplan eingestellt werden. Der Rat ist den Be schlüssen de» SchulauSschussr« beigetreten und da« Kölle- gium beschließt einstimmig und ohne Debatte in gleichem Sinne. — Der Vorsitzende bemerkt noch, daß Ostern 1911 an der gemischten Knabenklaffe die letzte Klasse errichtet und ein neuer Lehrer angestellt werden würde, womit dann die Knabenschule vorläufig vollständig ausgebaut sei. 2. Der Vorsitzende teilt mit, daß von der Abteilung Riesa der Deutschen Kolonialgesellschaft an den Rat ein Gesuch gerichtet worden sei, worin um die Ueberlaffung de» Gchulsaale« im Realprogymnastum an die Abteilung zur Veranstaltung von Vorträgen gebeten wird. In dem Gesuch« wird angeführt, daß der hiesige Kolonialvereln, der 1894 gegründet worden ist, zurzeit 75 Mitglieder zähle. Er veranstalte alljährlich im Winterhalbjahr fünf bi« sechs Vorträge, welche sich zahlreichen Besuche« seitens der gesamten Bürgerschaft zu erfreuen hätten. Der Vor stand deS KolonialvereinS habe jedoch Schwierigkeiten ge habt, ein paffende« Lokal zu finden, da die Räumlichkeiten in den hiesigen Restaurants und Hotels sich nicht gut eigneten und da« Verabreichen von Getränken und der Zigarrenrauch bei den Vorträgen störend wirkten. Der Kolonialverein bitte deshalb, ihm den Schulsaal des Real- progymnasium» für das Winterhalbjahr zu überlasten; zu einer Vergütung würde er gern bereit sein. — Der Rat hat zu diesem Gesuch beschlossen, dem Kolonialverein den Gchulsaal des RealprogymnasiumS unter der Bedingung, daß da« Trinken von vier und das Rauchen unterbleiben, auf Widerruf zu überlasten. — Herr Bürgermeister Dr. Scheider bemerkt zu dieser Angelegenheit, daß der Rat dem Kolonialverein den Schulsaal bereits zu einem Dortrage überlasten habe. Der Verein habe mit den Vor trägen gern beginnen wollen und der Rat habe da ge glaubt, einmül eine Ausnahme machen zu können. Die generell« Genehmigung auszusprechen, wie sie jetzt vom Kolonialverein erbeten werde, das glaube der Rat aber doch nicht al« lediglich zu feiner Kompetenz gehörig an sehen zu können. SS sei vom Rate geprüft worden, ob der Genehmigung des Gesuche» aus dem Gesetze sich er gebende Bedenken entgegenstünden. SS sei dies aber nicht der Fall. Weiter habe der Rat untersucht, ob den Saal- besitzern durch die Genehmigung des Gesuche» großer Schaden zugefügt werden könnte. Der Rat sei aber zu der Ueberzeugung gekommen, daß da« wohl nicht zu be- fürchten sei. E« werde an diesen Vortragsabenden so wenig getrunken, daß der Verdienst der Gaalbrsitzer gar nicht in Betracht komme. Ueberdie» sei e« ja bei solchen wissenschaftlichen Vorträgen der Wunsch de« Vortragenden, daß nicht geraucht werde. Irgendwelche Nachteile sür die Schul- und Stadtgemeinde habe der Rat au» der Ge- nehmigung des Gesuches also nicht folgern können. Zu > bemerken sei ferner noch, daß ähnliche Fälle auch ander, wärt« vorkämen. Dir Gesellschaft sür Erdkunde in Dresden I halte ihre Vorträge im Polytechnikum ab. Auch in Mitt weida seien wissenschaftliche Borträge im Realgymnasium abgehalten worden. Er gebe ohne weiteres zu, daß man in der Angelegenheit verschiedener Meinung sein könne, trotzdem glaube er doch, man werde einen Versuch machen können. — Herr Stadto. Johne hält eS nicht im Interesse der Schule, wenn eine regelmäßige Benutzung der Aula gestattet werde. Er beruft sich auf das Urteil eines be rühmten Arztes, da« u. a. ausführe, daß eS nicht zweck mäßig sei, die Schulgebäude für andere Personen wie Schüler herzugeben. Die Benutzung der Schulgebäude durch Erwachsene trage zur Störung der Reinlichkeit und zur Einschleppung von Krankheilsstoffen bei. Bet den technischen Anstalten in Dresden, die vom Herrn Bürger meister al» Beispiel angeführt seien, kämen erwachsene Schüler in Frage, hier aber seien es Kinder, die durch dar Einschleppen von Krankheitsstoffen gefährdet würden. — Herr Stadto. Romberg kann sich für die Angelegenheit ebenfalls nicht erwärmen. Er befürchtet, daß die Ge nehmigung de» Gesuche» Konsequenzen nach sich ziehen werde. Dem Gewerbeverein, der seinen Mitgliedern eben falls wissenschaftliche Borträge biete, müsse der Schulsaal dann auch überlassen werden. Er erkenne die Borträge de« Kolonialverein» voll und ganz an, aber der Verein sei von politischer Tendenz nicht ganz frei und auch deshalb halte er eS für richtiger, wenn dem Gesuch die Genehmigung versagt werde. — Herr Stadto. Geißler hält die tn dem Gesuch angeführten Gründe nicht für stichhaltig. Das Rauchen laste sich doch verbieten. Wenn der Verein seine Vorträge weiteren Kreisen zugängig machen wolle, dann erreiche er das sicher eher, wenn er sie in einem Saale abhalte. — Der Herr Vorsitzende und Herr Stadto. Fischer sprachen sich ebenfalls gegen die Genehmigung deS Gesuche» auS. Letzterer meint nur, daß bei größeren Borträgen ja eine Ausnahme gemacht werden könne. Da« Gesuch wird hierauf einstimmig abgelehnt. 3. Der Herr Vorsitzende teilt mit, daß er mit seinen Bemühungen, Herrn Stadto. Braune zu bewegen, nicht vorzeitig aus dem Kollegium auSzuscheiben, keinen Erfolg gehabt habe. Herr Braune habe erklärt, daß er au« Ge sundheitsrücksichten au» dem Stadtverordnetenkollegium auSschetden wolle. Da» Gesuch de» Herrn Braune wird gegen zwei Stimmen genehmigt. Der Vorsitzende ver liest darauf ein Schreiben de» Herrn Stadto. Zäncker, worin dieser da» Kollegium bittet, ihn wegen Krankheit, deren Folgen nur durch Schonung aufgehalten werden könnten, von seinem Amt« al» Stadtverordneter zu ent- binden. DaS Gesuch wird einstimmig genehmigt. Hierauf gelangte durch den Vorsitzenden ein dritte» Entlassungs gesuch zur Verlesung. Herr Stadto. Wolf bat, ihn wegen überkommener Schwerhörigkeit ebenfalls von seinem Ltadt- verordnetenamt zu entbinden. Auch diese» Gesuch wurde einstimmig genehmigt. Wie der Vorsitzende noch mit-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite