Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190911153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-15
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Auxriger (ElbeblM mir AtlMger). Lekegramm-Adresse: FW I Fernsprechstcll, „Tageblatt". Riesa. Nr. 20. für Lke Königl. Arntshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. SSE. Montag, IS. November IMS, abends. «2. Jahrg. Da» Nteia«' Tageblatt erscheint jede« Lag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. BterirljShrlichrr ve»ng»prei« bet Abholung in der Expedition in Nteia 1 Mart bv Pjg., durch unjere Träger jret in» Hau» 1 Marl SV Psg., bei Abholung am Schalter der katlrrl. Postanstalten 1 Mark Sb Psg., dm» den Brieltrügrr srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abonnenient» werden angenommen. ' AnzeigemAnnahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. NotationSdruck und Verlag von Langer » Winterlich in Niesa. — GesckM»stellr: Goethestrastr di). — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Nteia. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 15. November 1909. — Tagesordnung zur Sitzung tze» Stadt- oerordnetenkollegiumS am Dienstag, den 16. No- oember 1909, abends 6 Uhr. 1. RatSbeschluß betreffend die Begründung von 2 neuen stündigen Lehrerstellen an der htestgen Knabenschule. 2. RatSbeschluß betreffend die Neber- laflung de« Schulsaales im Realprogymnasium der Sb- teilung Riesa der Deutschen Kolonialgesellschaft zur Ber» anstaltung von Vorträgen. 3. Anzeige der Herrn Braune über die Niederlegung seines Amtes als Stadtverordneter. Mitteilungen. Nichtöffentliche Sitzung. —* Zu der gestern vormittag >/,H Uhr abgehaltenen Wethe der erneuerten Klosterkirche hatte sich eine zahlreiche Festgemeinde eingefunden, die daS schöne Gotteshaus bis auf den letzten Platz füllte. Von der Kommission zur Erhaltung der Kirchendenkmüler im König- reiche Sachsen wohnte Herr Geh. RegierungSrat Dr. Genthe der Feier bei; außerdem waren noch der Leiter des Um baues, Herr Königl. Sächs. Baurat Schleinitz-DreSden und zahlreiche Mitlgteder der beiden städtischen Kollegien, des Kirchen» und Schulvorstandes usw. mit ihren Vorsitzenden an der Spitze anwesend. Nachdem die Glocken, die mit ehernem Mund die Gemeind« zur Feststütte gerufen halten, verstummt waren, hoben kraftvoll Posaunen an, die die Melodie unsere» martkgen LutherliedeS bliesen. Dann erklang von den Lippen de» Geistlichen der Jubelruf der himmlischen Heerscharen: Ehre sei Gott in der Höhe!, worauf die Ge meinde den Choral „Allein Gott in der Höh' sei Ehr" sang. Hierauf hielt Herr Superintendent Pache-Großenhain die Weiherede, die als Ausgangs» und Leitwort daS gewaltige Dreigestirn hatte, in das König Salomo sein Fetergebet auSkltngen ließ, nachdem er den Tempel des Herrn erbaut und zu seiner Weihe die Fürsten und Aeltesten aller Stämme Israels, die Priester und daS ganze Volk in seiner KönigSstadt versammelt hatte: „To mache Dich nun auf, Herr Sott, zu Deiner Ruhe, Du und die Lade Deiner Macht. Laß Deine Priester, Herr Gott, mit Heil angetan werden und Deine Heiligen sich freuen über dem Guten". (2. Buch der Chronika, 6. Kap., VerS 41.) Eine solche Feier sei auch die unsrige. Zwar handle e» sich nicht um den Neubau eine» Gotteshauses, aber um eine Erneuerung, von der wir der Zuversicht seien, daß von ihr Gottes Segen in die Gemeinde fließen werde, ja von der wir der Ueberzeugung seien, daß sie von großer Bedeutung nicht nur für die Stadt, sondern sür unsere ganze Umgebung, für unser ganze» engeres Vaterland sei. Nun, da da» Werk vollendet, wollten wir die Hände zum Gebet auf heben zum Herrn, der eS durch seine Gnade und Barm herzigkeit habe gedeihen lassen. Unter den Segnungen de» Friedens, welchen der Kaiser und seine Regierung unserem deutschen Baierlande durch Gotte» Beistand zu erhalten vermochte, unter dem landeSväterlichen Regime unser» König» Friedrich August, unter der Fürsorge und der Förderung der Kirchenbehörden und unter dem Schutze de» Rate« unserer Stadt sei eS dem Kirchsnvorstand mit seinem Vorsitzenden an der Spitze gelungen, dar Werk so zu voll enden, daß wir alle unsere Freude daran hätten, sei e» dem Kirchenvorstand auch gelungen, in dem Künstler, der den Bal» geleitet, einen Mann zu gewinnen, der mit tiefem Derständni» dar Alte mit dem Neuen zu einem harmonischen Ganzen vereinigt habe. Bei seinem Werke sei der Kirchenvorstand unterstützt worden von der Opfer freudigkeit der Gemeinde, die sich darin gezeigt, daß Hoch und Niedrig, Arm und Reich ihr Scherflein herbetgrbracht hätten. Wenn nun die Gemeinde zum Weihegebet sammle, so könne die» nicht anders auSklingen, wie da» de» König» Salomo. AIS König Salomo sein Wrihegebet gesprochen, da sahen die Kinder Israel die Herrlichkeit de» Herrn, di« daS ganze Hau» erfüllte. So solle denn der Herr auch diese» in neuem Schmuck erstandene Hau» zur Wohnung der Gemeinde machen und seine Herrlichkeit hineinleuchten lassen in ihre Herzen. Möchte er aber auch mit seinem veiste zu den Dienern seine» Worte» kommen und sie mit Gnade erfüllen, so oft sie an dieser Stell« ihr,» Dienste» walteten, möchte der Herr sich auch bekennen zu seiner Gemeinde, sie froh machen und sie erfüllen mit allem Guten. Nach der eindruckrvollen Weiherede sprach Herr Superintendent da« Weihegebet, worauf Herr Bürgermeister Dr. Scheider die Gemeinde namen» der PatronatSherrschast begrüßte und deren Glückwünsche zum Ausdruck brachte. Wenn die Gemeinde sich darüber freue, daß da» Gotter- Hau» nicht dem Verfall preisgegeben, sondern erneuert worden sei, so müsse vor allem die PatronatSherrschast Gefühle der Genugtuung und Befriedigung darüber em pfinden. Diese Gefühle lösten sich heute au» in Dank gegenüber dem allmächtigen Gott, der auch während de» Umbaue» sein« schützende Hand über da» Haus gehalten, in Dank gegenüber der Opferwilligkeit der Kirchgemeinde und insbesondere gegenüber dem Kir chenvorstand, der unbeirrt durch herb« Kritik das Werk zu End« geführt habe und heute sür seinen Fleiß und seine Treue belohnt werbe; in Dank weiter gegenüber allen den Behörden und vielen anderen, die sich um den Bau bemüht und ihm ihren Schutz zuteil werden ließen; in Dank auch gegenüber allen Gemeindegliedern, die durch Spenden das Werk förderten. So möchte denn nun, und da« sei der aufrichtige Wunsch, den in dieser Stunde aus zusprechen der PatronatSherrschast Bedürfnis sei, diese alte Kirche in neuer Gewandung auch künftig eine Stätte sein, in der da» Wort Gotte» lauter und rein gelehrt werde und dazu beitrage, daß in der Gemeinde da» sittliche Leben gewahrt, gehoben und gekräftigt werde, dem Herrn zum Lobe. Dazu gebe der Herr seinen Segen. Al« der Herr Bürgermeister geendet, erscholl vom Chor der Jubel gesang „Singet dem Herrn ein neue» Lied!" (Cantate für Chor, Orchester und Orgel von Joh. Seb. Vach), der rein und mit der ganzen Kraft und Tiefe der Empfindung, die dieser bedeutungsvollen Komposition Bachs innewohnt, durch den hohen Raum tönte und die lauschende Gemeinde mit köstlicher Freude erfüllte. „Ich weiß, an wen ich glaube" sang darauf die Gemeinde, worauf Herr Pfarrer Friedrich die Kanzel zur Predigt betrat. Dem erneuerten Gotteshaus, da« in seinem Gesamteindruck gewiß alle Glie der der Gemeinde erfreue, galten zunächst seine Worte. Hierauf zollte er allen, die um die Neuerstehung de» alten Gotteshauses sich verdient gemacht haben, herzlichsten Dank und verbreitet sich sodann in gehaltvoller Auslegung über da» Schlußwort Hebräerbrief 13,8: „Unser Herr JesüS Christ»«, heute und gestern und in aller Ewigkeit." Der Predigt folgten Gemeindegesang, Gebet und Segen, sowie der Schlußgesang „Die Gnade unser» Herrn Jesu Christi", womit die eindrucksvolle Feier ihr Ende erreicht hatte. — Eine Beschreibung über die Ausschmückung der Kirche und die vorgenommenen Arbeiten wird in den nächsten Nummern unsere» Blatte» gegeben werden. — l —* Herrn Bürgerschullehrer Karl Mende hier (Mädchenschule) ist al» Bearbeiter de» vom Vorstände de» Sächsischen Pestalozzi-Derein» al» Vertreter der Diesterweg- Stiftung in einem Ausschreiben vom 1. Dezember 1908 gestellten Thema«: „Die Gestaltung de« Religionsunter richt« im Sinne der „gwickauer Thesen" unter Berücksich tigung der Grundsätze Diesterweg»" der Preis von 100 M. zuerkannt worden. ES waren 10 Arbeiten eingegangen, wovon nach der Ansicht de« Preisgericht» in keiner die ge stellte Aufgabe völlig gelöst worden ist; immerhin ist die von Herrn Lehrer Mende unter dem Kennworte: „Die Religion ist de« Menschen eigenste» Eigentum" eingereichte Arbeit für so beachtlich befunden worden, daß dem Herrn Verfasser der Preis hat zuerkannt werden können. Satz- ungSgemäß kommt die Arbeit in der Sächsischen Schul zeitung zum Abdruck. —* Da» Referat über den in der letzten Versammlung de» HauSbesitzerverein» von Herrn Stadtrat vretschneider gegebenen wichtigen und interessanten bereit» kurz er wähnten Bericht über die Gemeindesteuerreform befindet sich in der Beilage. —* Di« vorgestern stattgehabte Hauptversammlung de» Bürgers «rein», der zurzeit lt. Jahresbericht 156 Mitglieder zählt, befaßte sich nach Erledigung einiger Vereins angelegenheiten zunächst mit der Stadtverordneten- Kandidatenwahl. Trotzdem tetlwei» andere Herren mit zur Wahl standen, ergab letzter« doch genau dieselbe Kandidatenliste wie die de» HauSbesitzerverein»; eS erhielten wie dort die Stimmenmasorität: Herren Schönherr, Berg mann, Langenfeld, Fleischermeister Müller, Stellmacher- meister Müller al» Ansässige, Ketzer und Jnsp. Müller als Unansässige. Die nächstmeisten Stimmen erhielten die Herren Gärtneretbesitzer Keßler und Kaufmann Hildisch. Für die KtrchenvorstandSwahl wurden als Kandi daten nach dem Ergebnis der mittels Stimmzettel vorge nommenen Wahl bestimmt bez. wiederbestimmt die Herren MÜHIenbes. Schönherr, Schuldir. Dr. Schöne, Fabrikbes. Richter und Kauimann Hermann Riedel. Die nächstmeisten Stimmen -rtn.tten die Herren Stadtbaumeister Zschau und Stadtrai tbleuVmann. Sine angeregte Aussprache über das gemäß einer «ynodalverordnung zu vollziehende Anmelde formular ergab, daß man mehrseitig gehegte Bedenken als nicht zutreffend, die betreffenden Erklärungen vielmehr gemäß etwa den bei der Bürgeroerpflichtung zu gebenden, erachtet. Bemerkenswert ist schließlich noch, daß beschlossen wurde, möglichst in Bereinignng mit dem HauSbesitzer- und Beamtenverein, an den Stadtrat eine Eingabe zu richten: dahin zu wirken, daß denjenigen Wählern, denen bei der Steuerveranlagung die Vorteile des sog. Kinder paragraphen zugute kommen, nicht deS Wahlrechts verlustig gehen. Besucht war die Versammlung von 33 Mitgliedern. —r. Die Mttgltedervertreter der Ortskranken kasse Riesa hielten gestern nachmittag im Gesellschaft«. Hause die 2. diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Hierzu waren 11 Arbeitgeber und 55 Arbeitnehmer erschienen. Nach Eröffnung der Versammlung gab der Vorsitzende, Herr Bergmann, kurz einige Bemerkungen zum jeweiligen Stande der Kassenverhältnisse und zu einer von den Kassenärzten unterbreiteten Zuschrift, in welcher der Ausschluß des Kassierers von den zwischen Aerzten und Kassenoorstand abgehaltenen Sitzungen verlangt wird. Zur bekannt gegebenen Tagesordnung übergehend, wurden in der Ersatzwahl zum Kassenvorstande die ausscheidenden Herren Schilbach, Kittler und Hähne! sür die nächsten 3 Jahre wiedergewählt. Al» Ersatzmänner, die im Falle einer eintretenden Vakanz im nächsten Jahre in Frage kommen, wählte man die Herren Schnauder, Schönborn und Schneeweiß. DaS Andenken deS vorstorbenen Vor standsmitgliedes Löbe ließ der Vorsitzende durch Erheben vom Platze ehren. Der statutgemäß vorgeschriebene Rechnungsprüfungsausschuß für die JahreSrechnung 1909 setzt sich zusammen aus den Herren Prokurist ESpig, Ziegelei-Inspektor Müller und Bureauoorsteher Kunz. Ueberdie» soll die Rechnung noch von einem im Rechnungs wesen erfahrenen Sachverständigen eingehend geprüft werden. Geschäftliches und Anträge bildeten den letzten Punkt der Tagesordnung, die bis dahin schnelle Erledigung gefunden hatte. Den Wunsch um Verlegung der Geschäfts zeit in der Kassenexpedition auf die Mittagsstunde 12 bis 1 Uhr nahm der Vorstand zur Erwägung. Ferner stimmt« der Vorstand der ausgesprochenen Bitte zu, die im Kranken hause befindlichen Kaflenkranken hin und wieder durch Vor standsmitglieder zu besuchen. ES wird erwartet, daß die Besuche wohltuend auf Kranke einwirken, die allein stehen und sich als Fremde hier befinden. Gin den Anwesenden eingehändigter gedruckter Nachweis über Einnahmen und Ausgaben der Kasse während der letzten 20 Jahre gab eine interessante vergleichende Uebersicht. Demnach soll der Reseroefond jetzt 96776 M. betragen; daS Gesamtoermögen ist aber infolge ungünstiger Abschlüsse der letzten Jahre auf 82566 M. zurückgegangen. Da die Aussichten auf etwa zu erzielende Ueberschüsse vorläufig sehr gering sind, wird in nächster Zeit mit einer Aenderung de» Statuts gerechnet werden müssen. Entweder sind die Beiträge der Mitglieder zu erhöhen oder die Leistungen der Kasse an Erkrankte einzuschränken. An der Hand de» erwähnten Nachweise» suchte nun Herr Kassierer Müller in längerer Ausführung nachzuweisen, auf welche Art und Weise Er sparnisse zu erzielen seien. Er kritisierte hauptsächlich die von den Aerzten angewandte Methode der Verordnung von Heilsubstanzen und deren Herstellung resp. Verpackung in den Apotheken. Einige Herren de» Vorstandes gaben hierauf ihre Ansicht in dieser Angelegenheit kund. Die Versammlung dauerte von 2 bis '/,6 Uhr. Les Bchags wtgtli fallt llitse Wacht hie Mmch-Anim S. U. ails.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite