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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190912147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-14
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1909
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«Gra»»«d«Iftr Femspttchfi«-' akt". Riesa. Mr."- für -?e König!. AmtShau-tmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesas sowie den Gemeinderat Grvba. 29«. DimSta,, 14. Dezeaber 19«s, «»eo»ö. «2. Jahrg. Da» »ttrsa« LagedUUl ascheütt s»w La, at«»d» mit «Eatzme d« «mm. und tzeftw^ »trrtttiLtzrticher V^»»«U btt «bh»U»g t» lxr «rpedUlon tu Rteta 1 Mark b« Pig-, durch unten Trage: I«t tu» Hau» 1 Marl « Pfg^ bet Abholung am Schalter der latlerl. »ostanslalteu 1 Mark SV PH, durch den yrtelttbgrr tni tn» Hau» L Mark 7 Psg. Auch Monat»ab°nn«nent» «erden angenommen. «ngchgen-Ameah», für dl« Nummer de» Aubgabetage» bl» vormittag v Uhr ohne Srwiihr. , «okattorchd«» und Verlag von Langer 4 »tuterltch t» «irka. — «eschiltt»stelle; Soethekrah« v». — stür die «edaktton verantwortlich! Hermann Schmidt m Riela. — !- In da» hiesig« Handelsregister ist heut« auf Blatt 75, Xe MWMW LMMMI»M AtkEad, eingetragen worden: Di« Generalversammlung vom 9. Dezember LSVS hat di« Erhöhung de« Grundkapital« um 1875000 Mark, in 1875 «Hirn zu 1000 Mark zerfallend auf 7500000 Mark beschlossen. Di« brschlossene Erhöhung ist erfolgt. Da« Grund kapital beträgt nunmehr sieben Millionen süufhunderttausend Mark und zerfällt in 12500 Stück «ins den Inhaber lautende Aktien zu je 450 Mark und in 1875 Stück auf den Inhaber lautende Aktien zu je 1000 Mark. Der GesellschafKvertrag vom 1. Dezember 18SS tst durch den gleichen Be schlich laut Notariairprotokoll vom -.Dezember 1S0S auch in anderen Punkten abgeändert. ab, tn der sämtliche Mitglieder der Verwaltung wieder gewählt wurden. Der von Herrn Kassierer Wittig vor getragene Jahresbericht wie« eine Sparsumme von 23836 Mark auf. Hiervon wurden im Lauf« de« Jahre« 5187 M. zurückgezahlt. Der übrige Teil kam am Sonntag zur Au«, zahlung. Da« Kapital war in der hiesigen Sparkasse an- gelegt und konnte, trotz de« verhältnismäßig niedrig«, Zinsenertrage«, nach Abzug de« LerwaltungSaufwande» ein kleiner Prozentsatz Zinsen au di« Sparer mit verteilt werden. Der Verein, der über 500 Mitglieder zählt, er öffnet schon am nächsten Sonntag sein neue« Geschäftsjahr und die Paten yvtta.müed» regelmäßig jeden Soantag die Spargelder ab. Die Beiträge werden in jeder be- liebtgen Höhe enkgegengenommeu und am Jahresschluss«, eoent. auch zu jeder anderen Zeit, zvrückgezahlt. Zur Ent- gegennahme weiterer Meldungen von Sparern sind die Herren Ed. Mittig, Wettinerstr. 8. Paul Suhr, Schützen- stratze 16, sowie die Voten Heeren Schmoz und Jlguer, Schützenstr. 14, und Grundmann, Schloßstr. IS, stet» gem bereit. ' — Für den GesandtschaftSattachee Hauptmann Petzel, der in Teheran einer tückischen Krankheit unterlag, wurde Sonntag nachmittag V-4 Uhr tn der Kapelle de« JohanniSfriedhofe» in Tolkewitz eine Tranerfeier abgehallen. Im Vestibül hatten die Unteroffiziere und Mannschaften der 3. Batterie de« hiesigen 32. Jeldartillerie-RegimentS, bei welcher Truppe der Entschlafene 17 Jahre stand, Auf- stellung genommen. Da« Offizterkorp« de» Regiment» war mit dem Kommandeur Oberstleutnant Deorient an der Spitze vollzählig erschienen. Ferner nahmen General der Artillerie z. D. Heflelbarth, Oberstleutnant a. D. Hübner und Offizler»deputationen de» 68. Feldarttllerie-Regtment« in Riesa, der beiden Dresdner und der beiden Pirnaer Feldartillerie-Regimenter teil. Bon den Angehörigen de» Dahingeschiedenen wohnten der Tranerfeftr die betagte Mutter und zwei Brüder bei. Die Gedächtnisrede hielt DtoisionSpfarrer NIedner aus Riesa. Er erinnerte unter anderem daran, daß der Verstorbene kurz vor seinem Tode die Auszeichnung seiner Kaisers für seine Tatkraft bei der Verteidigung der deutschen Gesandtschaft gegen die persischen Meuterer empfangen habe. Dann formiert« sich der Zug zum Gang an daS Erbbegräbnis der Familie Petzel, wo zwischen den Gräbern de» Vater« und de» gleichfalls al« Offizier einer Krankheit erlegenen Bruder» eine Marmor- täfel Kunde gibt, daß Hauptmann Otto Petzel al» deutscher GesandtschaftSattachee am 25. November tn Teheran den schwarzen Blattern zum Opfern fiel und am gleichen Tage mit militärischen Ehren bestattet wurde. — Am 15. Dezember feiert Dr. Zamenhos, der Erfinder der internationalen HilfSsprach« Esperanto, seinen 50. Geburtstag. Dr. Zamenhof stammt aus der russischen Stadt vjelostok und verbracht« dort sein« Jugendzeit in einer Gemeinde, deren Einwohner, di« au« Deutschen, Polen, Russen und Juden beständen, sich hauptsächlich infolge der Verschiedenheit ihrer Sprache gegenseitig bekämpften. Dir» ließ ihm schon frühzeitig die Bedeutung «ine» gemeinsamen verständigung-mittel» erkennen und er beschäftig«, sich un ablässig mit dem Plan, eine Weltsprache zu schaffen. Schon im Jahre 1878 zeigte der Abiturient Zamenhof, seine Ar- bett seinen Mitschülern. Doch in der Folgezeit verbesserte Zamenhof, dessen Vater übrigen« Sprachlehrer war, die Sprache, deren erste« Lehrbuch er im Jahr« 1887 unter dem Pseudonym »Dr. Esperanto" veröffentlicht«. Im Jahre 18S8 bildet« sich in Frankreich eine Gesellschaft zur Attzeigeit aller Art vsrtHM beste LeckeitW Lerttiches ««d Sächsisches. Riesa, 14. Dezember 1S0S. —* Am vorigen Sonnabend htelt im Allgemeinen Beamtenvereiu Herr Dr. Pohlmeyer au« verlin einen Vortrag über »Soziale Pflichten der Gesellschast»- klasseu gegeneinander". Leider bestätigt« der mäßig« Besuch aus« neue di« alle Erfahrung, daß viele Leute sich ihre Pflichten — und nun gar sozial« — nicht gern vor halten lassen; und doch drängte sich jedem Zuhörer de» getst- und gemütvolle«, in; tiefsten Herzen packenden vor trag» der herzliche Wunsch auf, e» hätten Hunderte und Tausende sich an den von reinem, edlem Idealismus ge- trageuen, von hoher Begeisterung durchglühten Ausführungen erbauen und erwärmen mögen. Der ganze Vortrag, der auch tn stilistischer und rhetorischer Hinsicht al» meisterlich bezeichnet werden darf, war ein hohe» Lied der »alle» heiligenden, alle» verklärenden und all« Gegensätze ver söhnenden Menschenliebe" und erzeugte in der andächtig lauschenden Versammlung oftmal» die Stimmung weihe- voller Ergriffenheit. — Die soziale Frag« ist keine Einzel- frage: kein« Arbeiter-, Lohn-, Wohnung«-, Kultur-, Bildung»-, Familien-, yrauenfrage allein; aber sie setzt sich au» allen diesen Fragen zusammen. Hervorgerufen wird die vielseitige Zwiespältigkeit innerhalb de» Volk»- körper», durch zahlreiche Uebelstände wirtschaftlicher und unsittlicher Natur, und e» tst unmöglich, sie zu beseitigen, wenn nicht der Einzelne an und in sich selbst den Ursachen entgegenwirkt. Damm tst weder der Kommunismus Rousseau» und Karl Marx', noch der Sozialismus Lassalle- imstande, einen Ausgleich zu bewirken. Nur ein vernünf- tigere» und sittlichere» Verhallen der einzelnen Gesell schaftsklassen, gestützt auf eine einheitliche Erziehung tn öffentlichen BtldungSanstalten und durch staatliche wirt- schaftltche Einrichtungen kann eine Ueberbrückung herbei- führen. Die beste Grundlage für ein gesunde« Staatsleben ist «in gesunder Familienleben; diese» soll jedem eine Queye höchsten persönlichen Glücke» sein. Der Begriff de» Glück» tst freilich ganz subjektiv, wa» für den einen ein Glück bedeutet, ist e« für tausend andere nicht. Aber da trifft für alle Stände und Klaffen zu: «in außerordentlich wichtiger Teil zur Lösung der sozialen Frage ist eine be- glückende Häuslichkeit. Au» der rechten, Innigen Gatten-, Eltern- und Kindesliebe wachsen neue, edle Triebe hervor, die Nächsten-, Heimat- und Vaterlandsliebe, die zum ver söhnlichen Au«gletch der sozialen Unterschiede drängen. Eta schwere» soziale« Nebel, da« bei un» im deutschen Norden leider viel stärker heroortritt al» tn Süddeutsch, land, tst der Kastengeist, der zu weitestgehenden Dif ferenzierungen selbst zwischen solche«, die ihren Leben«»»- hältntffen nach eng zueinander gehören, führt. Wir treffe« thu in allen Schichten an, von den höchsten Kreisen an ÄS hinab in die Srbeiterschlchten; nur reden wir — da« ist «ine beschämende Schwäche — in der Regel bloß dann oou Kastengeist, wenn wir selbst ihn von oben her spüren, mitten aber kaum, daß wir selber uu« ebenso geflissentlich von anderen Schichten absondnn. Anch an der politischen Zerrissenheit unsere« Volke« ist der unselig« Kastengeist in hohem Maße fchnld. Ihn gilt e« darum vor allem zu bekäwpftn. Laßt euch hinreißen von der alle« umfassenden mttianalen Begeisterung d«S edelsten Deutschen, Friedrich Schiller: »Seid einig, einig, einig!" —" Der Sparverein »Wirtschaft" hielt gestern Bmd t« Gasthof zum Löwen seine Generalversammlung Wetter wird noch bekannt gemacht, daß alle von der Gesellschaft au«gehenden Bekanntmachungen durch den Deut chen R«tch»anzeiger, da« Dresdner Journal, den Dresdner Anzeiger und die Berliner «örsenzeitung zu erfolgen haben, . . und daß der Bettag, zu welchem bi« neuen Aktien au-gegeben werden 165°/, beträgt. Riesa, den 13. Dezember 1S0S. »Sntgliche« «mt-gericht. — Freibank Poppitz. Mittwoch, dm 15. d. M. von vormittag« S bi» 12 Uhr wird da» Fletsch eines MndeS, V, kg 40 Pf. verkauft. Der Gemetntzevorstand. Verbreitung de« Esperanto, und im Jahre 1905 veranstal- tetm die Esperantisten d» verschiedensten Nationen in Bou- logne-sur-m» ihrm ersten Kongreß. In den letzten Jahren hat di« «urbreitung de« Esperanto in allen Ländern — tn Deutschland insbesondere nach dem Internationalen Kongreß in Dresden — außerordentlich groß« Fortschritte gemacht. — Am Sonntag langte vor dem Zollamt Htrschmühle noch «in böhmischer FloßholztranSport an, der zollamtlich abgefertlgt wurde. Eingefahren sind im ganzen 1520 Flöß«, die 885000 Festmeter Nutzholz enthielten. - — Am Sonntag tagten in Zwickau unter dem Vor sitz des Herrn S-eidel-Laubegast die im Landesverband Sachsen des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands vereinigt«: Handelsgärtner Sachsens. Aus dem Bericht des Vorsitzenden ging hervor, daß die Mitgliederzahl des Verbandes um 750 auf 6500 gestiegen sei. Leider hätten die Handelsgärtne^ Sachsens bei der Einrichtung der Güterwogengemeinschast schlecht abgeschnitten, in dem z. B. Pflanzen nicht mehr in gedeckten Spezial wagen befördert zu werden brauchen. Eine Aenderung sei kaum zu erhoffen. Den Kassenbericht erstattete Kas sierer Münch. Der verbleibende Kassenbestand von über 700 Mark solle den Grundstock bilden zu einem Fonds, mit dessen Hilfe bei Erneuerung der Handelsverträge die Interessen der Handelsgärtner nachdrücklich wahrge nommen werden sollen. Es. folgten zum Schluß einige gartcntechnische Borträge. — Ein kostenloses Feuerlöschmittel, das mindestens ebenso wirksam ist, als so manches ange priesene „Wundermittel", kann sich jedermann ohne Mühe zum sofortigen Gebrauch bcreithalten. Das öfter« Neberlaufen von brennendem Spiritus, das auSfließcnde und in Brand geratene Del von zersprungenen Petro leumlampen und ebensolchen Kochöfen ist mit nicht» besser zu bekämpfen als durch Aufschütten von Sand oder klarer Asche. Beide Substanzen saugen die brennende Flüssigkeit auf, und nach wenigen Augenblicken ist die Gefahr vorüber. Wenn in jedem Haushalt und an ge wissen Arbeitsstätten jederzeit ein Gefäß mit Sand oder Asche bereitsteht, so wird es auch der ungeübten Person möglich sein, die verschiedenartigsten Brände ohne Mühe zu ersticken. In Haushaltungen ist übrigens stets mög lich, im Aschekasten der Herd- oder Ofenfeuerung zwei Kohlenlöffel voll klare Asche vorrätig zu haben, die im Falle der Gefahr die beste und billigste Hilfe bieten. — Ter größte Teil unserer Hausfeuerungen wird zu selten gereinigt. Oft wird die Ofenreinigung erst dann vorgenommen, wenn der Ofen nicht mehr „ziehen" will. Ein solches Verfahren verursacht eine nicht unbedeu tende Verschwendung von Brennstoff. Tenn die in den Ofenzügen angesetzte starke Rußschicht vermindert den Wärmedurchgang durch die Ofenkacheln bedeutend; anstatt das Zimmer zu beheize::, beheizt man den Schorn stein. Ferner wird durch die verschlechterte Zugwirkung des Ofens eine unvollkommenere Verbrennung der Kohlen verursacht, wodurch wiederum der Brennstoff, verbrauch vermehrt wird. Bei Gelegenheit der Ofenreinig- ungen werden nicht selten ymgefallene Vcrsatzsteine der inneren Reinigungsöffnungen gefunden. Ein solcher um gefallener Dersatzstein schaltet einen oder mehrere Ofen züge aus und läßt die heißen Gase zum Mil unbenutzt nach dem Schornstein entweichen, wodurch natürlich wie der ein beträchtlicher Mehrverbrauch an Kohlen herbei geführt wird. Eine häufigere, der Stärk« der Benutzung
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