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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190912165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-16
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1909
- Autor
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handeln, in einem Jahre einmal 1 oder 2 Prozent der Anteilssumme aufzubringen, eine Last, die selbst die kleinste Gemeinde ohne merkbare Belastung ihrer Mitglieder be schaffen kann, um zum Vorteile nicht bloß der gegen wärtige,«, sondern cnzch künftiger Generationen von der jedenfalls nicht wiederkonrmenden Gelegenheit Gebrauch zu machen. MaS die bet der jetzigen Bekanntgabe der. Anteile mitgeteilten Zahlen betrifft, so ist daraus auf merksam zu machen, daß es sich um die bloß vorläufige Verteilung (8 2 Absatz 2 des Ortsgesetzes) handelt, zu deren Unterlage nur schätzungsweise gefundene Lummen dienen, die nach Fertigstellung des Unternehmens durch die tatsächlich si ch ergebenden Ziffern ersetzt werden. Wenn z. B., wie dies in den Satzungen vorgesehen, von der Er bauung einer eigenen Zentrale abgesehen und die Elek trizität dafür im Großen von dritter Seite bezogen !wird> werden sich die Anteil« nach der Steuerleistung wesent lich ermäßigen. — Die ,Lei-Higer Zeitung" kann am! 1. Januar Ü910 däS 2öO jährige Bestehen feiern. Ihr Ursprimg geht auf das Jahr 1699 zurück, in dem der Buchhändler «irnd Buch drucker Timotheus Rietzsch die Konzession zur Herausgabe einer Zeitung erhielt, die am 1. Januar 1660 Unter dem Titel erschien „Neueinlaufende Nachricht von Kriegs und Welthändeln". 1672 nahm das Blatt den Titel vn „Leipziger Post- und Ordinari-Zeitungen", den sie mit kurzen Unterbrechungen bis 1711 führte. Won da «b Nannte sie sich Leipziger Postzeitungen", von 1734 ab , Leipziger Zeitungen" unk vom 1. Januar 1810, ab „Leipziger Leitung". Oschatz. Anfang Nhvember legten, wie seinerzeit gemeldet, vier unbesoldete Ratsmitglieder plötzlich ihr Amt nieder. Die Ursache diese- aufsehenerregenden Rücktritt» wird nunmehr durch ein Schreiben der Herren an die Stadtverordneten geklärt. Die Gründe zu ihrer Amt»- ntederlegung legen die vier Stadträte in ihrer Austritt«- erklärung folgendermaßen dar: «Unter Bezugnahme auf die feiten» de- Herrn Bürgermeister- Härtwlg in der Rats sitzung vom 4. d. M. u. a. gemacht« Bemerkung: „Durch die Ablehnung einer Gehaltszulage für meine Person haben Sie nicht nur die Achtung und den guten Ruf in der Bürgerschaft, sondern auch meinerseits verloren. Ich werde mich hiernach zu richten wissen und es Ihnen hier ent gelten lassen" — legen die unterzeichneten Mitglieder de» RatSkollegiumS mit heutigem Tage ihr Amt nieder. Die erfolgte, durchau» nicht zu rechtfertigende Aeußerung mußt« für die Unterzeichneten um so beleidigender sein, da sie in Gegenwart eine» städtischen Beamten erfolgte." (Folgen die Unterschriften der vier Stadträte.) Die vier au-geschtedenen Herren hatten damal» gegen eine Erhöhung de» 7200 M. betragenden Gehalte» de» Bürgermeister» gestimmt. Bürger meister Härtwlg hatte e» bisher abgelehnt, Aufklärung über den Fall zu geben. — In der vorgestern abend abgehal- lenen Stadtoerorduettnsttzung, in der die Angelegenheit zur Sprache gebracht wurde, erklärte der Bürgermeister, daß er die Ablehnung der Gehaltserhöhung wie einen Faustschlag in» Gesicht empfunden habe Und daß er in ihr eine beab sichtigt« Kränkung erblicke. In diesem Sinne habe er sich auch den Stadträten gegenüber ausgesprochen und hinzu gefügt, e» dürfe sie nicht befremden, wenn er nunmehr ihnen gegenüber sein kollegiale» Verhalten „entsprechend korrigiere". Dagegen bestritt er, gesagt zu haben, er werde den Stadt räten ihr Verhalten „entgelten lassen". Auf «ine ZeitungS- notiz hin habe ihn da» Ministerium zur persönlichen Be richterstattung an die Aufsichtsbehörde veranlaßt, und die Regierung habe erkannt, daß die Form der Amtsnieder legung den gesetzlichen Bestimmungen nicht enspreche (die Stadträte hatten ihren Rücktritt dem Rat»kolleg«um ange- zeigt), ein Entlassungsgesuch wäre vielmehr an da» Stadt- verordnetenkolleglum zu richten gewesen (8 47 der revidier te» Städteordnuug). Die Stadtverordneten faßten den ein stimmigen Beschluß, di« KreiShapptmannschaft um Auskunft darüber zu bitten, ob sie da» Verhalten dr» Bürgermeister» de« vier Rat»mi1qliedern gegenüber für korrekt halte und Da» Riesa« «schriat jede» Lag abend» mU «ulnahmr der Som», und Festtag«. VlerttliLhrilchrr VepiMrei« bet «bhoümg in d« Expedition in Riefa 1 Mart V0 Psg., durch unsere Trüg« ftet in» Han» 1 Mark SS Pfg, bei Abholung am Schalter der talseri. PostanstaNen 1 Mark SS Psg., durch den »rieltrSger frei tu» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenient» werden angenommen. Auzeigru-Anuahme für die Nummer de» Ausgabetage» di» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Gelaast»stelle: Goethestrab- VS. — Für di» Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt i»i Riesa. > Freibank Gröba. Freitag, den 17. Dezember 1SOS, vormittag» S Uhr wird rvhtS und gekochte» Rindfleisch »erkanft. Preis 40 Pfg. für V, dg. Gröba, am 15. Dezember 1S0S. Der Semeiudevorstaud. lung ab. Au» dem der Versammlung erstatteten verwal- tungSbericht ist zu ersehen, daß di« Genoffenschaft, deren Aufgabe e» ist deutschen MilitSrinvaliden Arbeitsgelegenheit und Hilfe in der Not zu verschaffen, sich andauernd in er freulicher Weise weiter entwickelt hat. An Unterstützungen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahre 9471 Mark 75 Pf. verteilt werden. Der „Jnoalidendank" nimmt di« Mittel für seine humanitäre Wirksamkeit in der Hauptsache au» den Erträgnissen seiner Geschäftsstellen. — Betreffs der Ueberlandzentrale in Gröba geht dem „M Tbl." folgende Mitteilung zu: Den Ge meinden und Gutsbezirken, welche dem Verbände für die elektrische Ueberlandzentrale in Gröba beigetreten sind, sind nunmehr die nötigen Unterlagen für ihre endgültige Entschließung, insbesondere das Gutachten des Sachver ständigen Ingenieur Köhn, das Ortsgesetz für den Ge- meindeverband und die Anteilsberechnungen, zugegangen. Namentlich die letztere wird von den Beteiligten mit Spannung geprüft worden sein, wobei vielleicht manchem die für ihn sich ergebenden Ziffern nächt ganz Verständlich geworden sind. Es soll deshalb im! Nachstehenden erklärt werden, wie sich die Anteilfunrme an dem DerbandS- unternehmen berechnet (8 2 des Ortsgesetzes). Zunächst haftet jeder Teilnehmer (Gemeinde bez. Rittergut) nach dem Maßstabe der im Jahre 1908 aus der Gemeinde bez. dem Gutsbezirke gezahlten Staatseinkommensteuer und Staatsgrundsteuer. Nach diesem Maßstabe sollen diejeni gen Kosten des Unternehmens verteilt werden, welche allen Teilnehmern gleichmäßig zugute kommen, por aNem also die elektrische Zentrale sowie das den teuersten Punkt darstellende HochspannungsleitungSnetz. Um diese Kosten tatsächlich aufzubringen, würde es erforderlich sein, von jeder Gemeinde das ZMache jener Staatssteuern von 1908 zu erheben. Diese Summe, welche indes keineswegs von den Mitgliedern tatsächlich aufgebracht, sondern nur garantiert werden soll, bilden im großen und ganzen!drei Fünftel der Gssanrtkosten deS Werkes, während zwei Fünftel aus die jedem Teilnehmer nach dem wirklich ent stehenden Beträge zuzurechnenden Ortsnetz- und Trans- formationskosten kommen. Im Einzelfalle betragt natür lich der Kostenbetrag dieses Leitungsnetzes manchmal we niger, oft aber auch erheblich mehr als zwei Fünftel des nach der Steuer berechneten Betrages. Insbesondere ergibt sich, daß bei größeren und eng geschlossenen Ge meinden das Ortsleitungsnetz in seinen Kosten unter das durchschnittliche Verhältnis sinkt, während es bei kleinen und zerstreut gelegenen Gemeinden erheblich über das selbe Verhältnis steigt. Dies darf bei den kleineren Ge meinden keine Verwunderung erregens denn selbstver ständlich sind die Kosten der Versorgung einer solchen Gemeinde mit Elektrizität verhältnismäßig hoch und die Gemeinde kömmt bei der im Derbandsgesetz vorgesehenen Verteilung der Garantieübernahme noch viel günstiger weg, als wenn, wie in anderen Verbänden geschehen, die Kosten nur nach dienen des Ortsleitungsnehes verteilt würden. Die Hauptsache ist, daß zur Deckung der Gesamt kosten des Unternehmens der Erlös für die im ganzen abgesetzte elektrische Energie dient und nach den Berech nungen der Sachverständigen auch vollkommen äusreicht. Es ist also nicht, wie dies anderwärts gefordert wird, nötig, daß der aus jede Gemeinde entfallende Teil der Untcrnehmungskosten gerade durch die in dieser Gemeinde abgesetzte elektrische Energie gedeckt wird, vielmehr wird bei diesem gemeinnützigen Unternehmen gerade im In teresse der landwirtschaftlich schwächeren Kleingemeinden dafür gesorgt, daß auch für diese die Beschaffung Elektri scher Energie nicht in den Bereich des wirtschaftlich Un möglichen fällt. Tie Anteilsbeträge jeder Gemeinde haben, soweit es sich um die Haftung für Verbindlichkeiten han delt, nur den Sinn, daß die Mitglieder für den nach sachverständigem Ermessen ausgeschlossenen Fall, daß der Erlös für elektrisch« Energie einmal nicht ganz zur Tei lung der TarlehnSzinsen ausreichen sollte, den fehlenden Betrag nach Maßgabe dieser Anteile aufbringen müßten. ES würde sich also in diesem schlimmsten Falle darum Rogge«, H-ser, He« und Stroh — auch Weizen- und Haferstroh-- kauft Proviantamt Ries«. Dte GemeiudekassturRechnuugeu auf die Jahre 1907 und 1908 liegen vom 17. Dezember 1909 ab 4 Wochen lang zur Einsicht der Gemeindemitgltedrr im Gemeinde, amte, Zimmer Nr. 5, au». Gröba, am 16. Dezember 1909. Der «emeiudedorftoud. Oerttiches «uS Sächsisches. Riesa, 16. Dezember 1909. —* Herr Realschuloberlehrer Walther, der, wie wir berichteten, gestern nachmittag auf der BtSmarckstraße von einem Anfall« hochgradiger Herzschwäche betroffen wurde, ist vergangene Nacht dem Leiden erlegen. Der verstürben«, der im besten ManneSalter stand und seit etwa einem halben Jahrzehnt an der hiesigen Realschule tätig war, hat sich besonders um den hiesigen Eo.-nat. Arbeiterverein sehr verdient gemacht. —* Ein wenig glücklicher Stern hat über der Lotterie des Stammtisches zum Kreuz gewaltet. Dte Ziehung vom Sonntag Mußte wegen eine» unglücklichen Umstande» für ungültig erklärt werde», und al» man gestern abend mit der neuanberauMten Ziehung beginnen wollte, schien e», al» sollte auch diese durch ein böse» Miß- geschick vereitelt werden. Wieder lag e» an den Losen. Am Sonntag ein Zuviel» gestern ein Zuwenig, nein, die Lose fehlten gestern sogar — ganz. Die Schuld lag bet der Firma, die mit der Lieferung der Lose betraut worben war und die diese wahrscheinlich zu spät zur Post gegeben batte. Der Vorsitzende de» Stammtisches zum Kreuz sah sich infolgedessen genötigt, um Nachsicht zu bitten und die zahlreich Erschienenen waren erfreulicherweise verständig ge nug,, sich Mit gutem Humor in daS Unabänderliche zu fügen. Nachdem dte Lose dann */,10 Uhr eingetroffen waren, ging die Ziehung glatt vonstatten» und trotzdem sie sich bis gegen I Uhr hinzog, hatte sich der Saal nur wenig geleert. Hoffen wir, daß recht viele schließlich mit den Worten den Heimweg antreten konnten: „Was lange währt, wird gut!" , —* Sin Erpressungsversuch nach berühmten Mustern, aber doch etwa« plumper angelegt wie viels von diesen, ist gestern abend an Herrn Kaufmann Peschel hier verübt worden. Auf einem Zettel, den ihm ein Junge überbrachte, wurde Herr Peschel und seine Familie mit dem Lode bedrohte, wenn er nicht sofort dem Boten 300 M. in bar auShändige. Da« Haus, so drohte der Erpresser noch, sei scharf beobachtet und Herr Peschel und seine Ja- mtlie keinen Augenblick sicher. Werde der Bote verfolgt, so habe dessen letzte Stunde geschlagen. Da» Geld werde Herr Peschel wieder zurückerhalten. Der Junge sagte auf Befragen an», der Zettel sei ihm von einem mit einem Havelock bekleideten Herrn auSgehändigt worden. Da» Geld sollte der Knabe nach der LrinitatiSkirche bringen, wo der Erpresser auf ihn warten wollte. Dank dem raschen und umsichtigen Handeln unserer Polizei, die von Herrn Peschel sofort telefonisch verständigt worden war, gelang e» noch gestern abend in der neunten Stunde, den Erpresser in der Person de» Feuerwerttsergeanten Gre. von hier festzunehmen. Ein Schutzmann hatte sich in Zivil nach der LrinitatiSkirche begeben und dadurch, daß er sich zunächst al» Herr Peschel auSgab, den Erpresser zu stellen gemußt. Der verhaftete, der im Dienst al» sehr tüchtig und begabt geschildert wird, gibt an, durch große Schulden, in di« er durch ein flotte» Leben geraten ist, zu dem Schritte getrieben worden zu sein. Bon feinem Vater hat er schon wieder- holt Unterstützung erhalten. Gre. wurde der hiesigen Militärbehörde übergeben. —88 DieSächstfcheBolk»schullehrerschaft ver folgt mit unermüdlicher Ausdauer do» gesetzte Ziel, die Hebung der Volksschule. Für die am 3. und 4. Januar 1910 in Dresden stattfindende Vertreteroersammlung des sächsische» LehreroeretnS hat der BeztrkSlehrerverein Zwickau- Stadt folgenden bemerkenswerten ««trag angemeldet: „E» ist «in Haopt-Preßaulschuß zu gründen, der Hand in Hand mtt zuerrtchtenden PreßauSschüssen in den BezirkSveretnen die öffentliche Meinung durch Flugblätter und durch die Lagetpreffe großzügig und einheitlich zu gunsten der Volk», schäle beeinflußt. —" Der „Jnoalidendank sür Sachsen" hielt ge- stem unter dem Vorsitz« de» BerwaltungSratSvorfitzenden H«m Kgl. Polizeipräsident Koettig seine Genrralversamm- MesaerW Tageblatt ««d A«r»tSdp <tkitedM «id Aychey. Lelegrmmn-Adress« Hß Fernsprechstello „Lag.blatt", Mesa. Nr.20. für die König!. ArntShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, , sowie den Gemeinderat Gröba. , -.i'M*-? SVS. DvvverSteg, 1». Dezember 1W9, «bevbs. «2. Aohrg.
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