Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191001133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-13
- Monat1910-01
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1910
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
* Nünchritz. D«r htsstg« »«band vo« wo-UiilG. kett»v«ttu «lchflfche Sichtsch«!« beschloß in sein« S«««»l. verfmumluu», am 4. Februar tm Mchrmanufchen Sast-af ein«» MasÄball abzuhalte». Dübeln, »et einer hiesige» Kassenpelle wurde vor gestern et» falsches Fünfmaristück mit dem Bildnis des König» von Württemberg, der Jahreszahl 1808 und dem Münz-eichen F angehalten. Tas Falschstück hat eine kehr gute Prägung und unterscheidet sich do» den echten Ttttk- ken hauptsächlich durch seine Leichtigkeit. < Meitze n. Folgendes Geschichtchen niacht gegenwärtig in dem benachbarten Torfe K. von sich rede», st» Be ginn de» Winters Hatte sich ein dort beheimateter Schiffer eine ausländische gelbe Katze mit nach Hause gebracht. TaS Dier war zutraulich und harmlos. Nun begab eö sich, daß in dem Orte kur- auseinander drei Personen weib lichen Geschlechts starken, und zwar eine hochbetagte Frau, eine Frau in mittleren Jahren und ei» dreijähriges Mäd chen. Durch den Ausspruch einer sogenannten weisen,(?) Frau entstand nun das Gerücht, daß an diesen drei pkvdeS- fällen niemand anders als die fremde gelbe Katze schuld sei, die über das Tvrf schweres Unglück bringe, und was alle» sonst noch für Faseleien verbreitet wurden. Ob- Wohl die einsichtsvolleren Einwohner über solches un sinniges Gerede. die Köpfe schüttelten, so gab doch das Ver halten einiger abergläubischer Leute dem Besitzer der ge fürchteten Katze Veranlassung, sie von einem Jagdberech tigten erschießen zu lassen, um endlich die aufgeregten Gemüter wieder zu beruhigen. Roßwein. Tie hier wohnenden ehemaligen Ulanen haben beschlossen, in diesem Jahre einen Manentag »ach Rotzwein einzuberufen, und hofft man auf rege Betei ligung der alten Reiter. Roßwein war früher lang jährig Standquartier der heute in Leipzig garnisonieren- den Ulanen und vordem auch Garnison eines Reiter regiments, aus welchem die Ulanen hervorgegangen sind. Dresden. In den Paradesälen des König!. Resi- denzschlosscS fand gestern abend der erste große Hofball statt. — Eine eigenartige Stiftung hat der hiesige In haber der „CafSs Zentral", Herr Peter Peböck, dem Rät zu Dresden überwiesen. Bekanntlich herrscht in der.Neu- jahrHnacht auf dem Altmarkt stets außergewöhnliches Leben und viele Täusende von Menschen erwarten hier in fröhlicher Stimmung den Beginn deS neuen Jahres. Infolgedessen sind auch die in der Nähe befindlichen Eafös und Restaurants naturgemäß total überfüllt. Ten größten Ansturm hatte in den letzten Jahren regelmäßig das „Cafe Zentral-' auszuhalten, denn hier stellten sich viele Hunderts ein, die keinen Platz finden konnten. Um nun diesen Andrang etwas zu "mildern, hat Herr Peböck in der letzten Neujahrsnacht von jedem seiner Besucher ein Eintrittsgeld von 25 Pfennigen erhoben. Den hier durch erzielten Ueberschuß in Höhe von LOS M. 75 jPfg. hat er dem Rate mit dem Ersuchen -im Zuweisung an eine wohltätige Stiftung überwiesen. Dieser Bettag ist nun je zur Hälfte dem Asyl für obdachlose Männer lund dem Asyl für obdachlos Frauen und Kinder überwiesen worden. * Dresden. Der »orstand der Ortsgruppe Dresden de» Hansabunde» hielt am 8. Januar unter dem Vorsitz de» Herrn Kommerzienrats Gmmbt-DreSden eine Sitzung ab. AuS dem von Herrn Dr. März erstatteten Geschäfts und Kaffenbericht «gab sich, daß durch die inzwischen er folgten Neuanmeldungen die Mitglieder-ahl der Ortsgruppe Dresden sich auf 883V beläuft, unter welcher Zahl nur die tzr Dresden und dessen näherer Umgebung dem Hansa- Sund angehörigen Mitglied« zusammengefatzt sind. Die Ortsgruppe Dresden de» Hansabunde» ist somit der stärkste Verein, der in Dresden überhaupt existiert. Die wetteren Verhandlungen betrafen den weiteren Ausbau der Orgaui- satian innnhalb der Kreishauptmannschaft Dresden durch Begründung von VezirkSgruppen, sowie das Verhältnis der Ortsgruppen zu der Berliner Zentralleitung. Gemäß der Anregung dr» Präsidium» beschäftigte sich die Orts gruppe ferner mit den gegenwärtig schwebenden Fragen der SchiffahrtSabgabrn, der PenstonSverflcherung der Privat angestellten und der Frag« der Kreditgewährung an die Kreise dr» Mittelstände». Der Vorstand der Ortsgruppe begrüßte die entschiedene Stellungnahme der sächsischen StaatSregtttung zur Frage der SchiffahrtSabgabrn und beschloß, ihr für die energische Wahrung deS sächsischen Standpunkte» in dieser für die sächsische Volkswirtschaft fö hochbedrutsamen Frag« den besonderen Dank der in der Dresdner Ortsgruppe zusammeng,faßten Kreise von Ge werbe, Handel und Industrie auSzusprechen. Weiter nahm die Ortsgruppe Stellung zur Frag« der Pensionsoerstcherung der Prioatbeamten und stellte sich einmütig auf den Stand- punlt, für die baldige Durchführung brr staatlichen Pension»^ Versicherung elnzutreten. Dem Direktorium de» Hansa- Kunde» wurde von dieser Stellungnahme der Ortsgruppe Kenntnis gegeben. V«ucha bet Brandl». Sestern vormittag ist auf he« hiesigen Bahnhof« ein« Arbetttwagengrupp«, di« durch den Sturm in Bewegung gesetzt und Über den verschloßenen Vorleg« gelaufen «ar, auf den von hier nach Seelingstädt aulfahrenden Personenzug Nr. 8408 aufgefahren, wodurch zwei Arb«tt»wagen zertrümmert und di« Lokomotive de» genannten Zuge» beschädigt wurde. Segen r/jlv Uhr vor- mittag» war die Störung beseitigt. Glauchau. Infolge ein« Lampen - Explosion ver brannten sich vier Personen der Famili« »host in St. Ggidlen sch««. Schwarzenberg. Herr Glasermeister Moritz Lelch- senring hier feierte am 6. dS. Mt». sein golden?» Mei- sterjubitäum, om nächsten Tage sein 50 jährige» Bürger^ jubiläüm und beging gestern seine goldene Hochzeit. Schneeberg. Unter der Firma „Crzgebirgisch- BogtliMdische. Bahn- und Elektrizitätsgesellschaft, G. m b. H. ist nunmehr mit dem Atze in Schneeberg «eine «Gr- sejlfchast gegründet Worden, welche den Zweck verfolgt, den Barr und Betrieb «in« elektrischen Eisenbahn von A»e über Lcheioeberg-Neustädtel nach dem Vogtlands auszuführen unv «»-«dem da» Erzgebirge sowie da» angrenzende Vogtland mit elektrischem Strom zu ver sorgen. Klein röhr» darf, «n gevtß höchst selten vor- kommende» Gewicht hatte ein hier don einem Gutsbe sitzer geschlachtetes Schwein. ES wog 7SO Pfund und w« erst, was dieses Gewicht besonder» selten erscheinen läßt, 1»/« Jahr alt. Laufs. Am Dienstag früh wurde hier al» vorrei- ttger Frühlingsbote der erst« Star bemerkt. Großwelka. B« Gelegenheit eines Begräbnisses am letzten Montag besuchte der Geistliche die 83 jährige Greisin, Fran Hanna Lehmann, die mit ihrer schon seit längerer Zitt etwa» kränklichen Pachter in einem Hause zusammenwohnt. Hierbei erfuhr er, daß die Tochter schon seit TienStag voriger Woche au» ihrem Stübchen nicht- mehr herauSgekommen sei. Als der Gemeindev r- stand und einer von Ihren Nachbarn die verriegelte Türe öffneten, sanden sie die im 56. Lebensjahr« stehende Tochter lot in ihrer. Bette auf. Allem Anschein nach zu urteilen, ist der Tost, schon vor Einigen Tagen sein getreten. ' Oelsnitz. Der Lehrer Augustin rettete einen zwölf- jährigen Knaben, der auf der dünnen Eisdecke etnge- brochen und schon bewußtlos war. Die sofort angestsll« ten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg begleitet. Klingenthal. Nur' der Straße zwischen Graslitz und Hvchgart wurde d.; Kutscher eines Graslitzer Slei- schermeister- überfallen. Derselbe hatte größere Geldbe träge einkassiert, auf welche die Räuber es offenbar ab gesehen halten. Sie wurden jedoch verscheucht und später verhaftet. ' Plauen i. B. Tie Lohnkommission der Sticker zeigt jetzt mehr Entgegenkommen. Sie will die höheren Lohn sätze nur bis Ende Aprit bestehen lassen, also nicht sür die ruhigere Sommerszeit. Tie Mafchinenbesitzer lehnten jedoch auch diesen Vorschlag ab. Es streiken jetzt höch sten- noch 300 Mann. — Die 12 jährige Tochter des IHof- arbeiters Pippig im nahen Gansgrün stieß versehentlich die Petroleumlampe um, als sie ihr kleines Brüderchen zu Bett brachte. Tie Lampe explodierte und setzte die Kleider deö Kindes in Brand. Die Kleine erlitt dabei so schwere Brandwunden, daß sie im hiesigen Krankenhaus hoffnungslos daniederlie"t * Wurzen. Unsere landwirtschaftliche KreiSschule erfreut sich «ine» guten Ruse» in weiten Kreisen und darf wohl mit Recht al» «ine Anstalt bezeichnet werden, welch« durch ihre trefflichen Einrichtungen ein« möglichst gründliche und umfassende Ausbildung junger Landwirte gewährt. Die wachsende Schülerzahl und die Veranstaltung manaig- facher Kurse für ältere Landwirte und Vrennmeister machte einen Anbau nötig, für welchen die nötigen Mittel vom K. Ministerium, von der Stadt Wurzen in gütigem Ent gegenkommen bargelleheu worden sind. Durch diesen An bau ist e» möglich geworden, eive größere Anzahl von Schülern in 4 Klaffen uaterzubrlnge». Leipzig. Die Leipziger DerkehrSordnung Mrd von den Geschirrführern nicht immer genügend befolgt. Aus diesen« Grunde wurde dieser Tage die Hälfte der Schutz mannschaft, größtenteils in'Zivil gekleidet, aufgeboten, um einmal eine ganz scharfe Kontrolle zu Üben. Las Ergebnis dieser Maßregel wird jetzt bekanntgegeben: 242 Geschirrführer wurden Ms btt Stelle mit 1 Mark gestraft; gegen 100 andere Geschirrführer wurde schrift lich .Anzeige erstattet. TlorgHU. Aus der Elbe gelandet wurde unterhalb der Cisenbaynbrücke die Leiche eines älteren Mannes, der nur mit Hemd, Hose, Weste und Unterhose bekleidet war und in seinem Portemonnaie etwas über S Mark hatte, während seine Uhr von der Kette losgertsscn war. Ter Tote hßißt nach einem bei ihm gefundenen Zettel W. Schubert und ist von Niederschöna an dec böhmischen Grenze; dem Aenßereu nach scheint es ein Schiffer gewesen zu sein. Ob der Mann verunglückt ist -der sich ertränkt hat/ steht noch nicht fest. Aus dem Gerichtssaal. Leipziger Aäveultste» vor dem VberlanbeSgericht. Ein interessanter Strafprozeß beschäftigt« soeben Len SIraskevat Le» Kgl. Sächs. Oberlandr»g«tcht». Di« auch in Leipzig, Dresden und anderen sächsischen Städten v«. breitete religiös« Sekte der Adventisten, di« an ein in nächster Zeit kommende» tausendjährige» Reich glaubt, da» mit Etzrtsit Wiederkunft ln sichtbarer Gestalt beginne» soll, feiert nicht den christlichen Sonntag al» Ruhe- und Feier- rag, sondern den jüdischen Sabbat, also den Sonnabend. Die Familie Hilgu in Leipzig gehört ebenfalls der gr- nannten Sekte an. Sie sind schon vor längerer Zeit au» der Landeitttrch« ausgetreten. Die Eheleute Hilg« feierten auch den Svaaabead al» Ruhetag und vtthinderteN, daß ihre Kinder die Schul« an diesem Lage besuchten. Die Behörde machte gegen die Eltern den S 5 de» Sächsischen BalNschulgesrtze» grltead und nahm sie Velde ln Strafe. Die Ehefrau Pilger macht« ab« vor dem Landgericht Leipzig geltend, Latz sie stet» versucht habe, di« Kinder zu veranlassen, auch am Sonnabend in di« Schul« zu gehen. LV« stet» hab« ihr Man» dl« Kind« vom Schulvesuch zurückDehatt«» mit den Watten: ,Dt« Kinder gehen nicht in hie Schule, mag kommen, wa» da will!" Da» Land- aericht sprach daraufhin dl« Shefrau H. kostenlos frei. Hiergegen legi, die Kgl. Staatsanwaltschaft Revision ein mit »et Begründung, die Mutt« hätte, um de» Willen ihre» Manne» zu durchqueren, die Kinder felvst in dl« Schul« führen müssen ob« di« Hilfe der Behörden an rufe» sollen; ihre Physische Einwirkung sei nicht allein au», reichend, sie hätte drastischere Mittel anwrade» müssen. Der Vertreter her Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Strhardt, Mrd» »ach persönlich au», daß « nicht genüg», m«u» di« Mittt« vom Bett, au» ihren Kind«» befehle, in di« Schul« zu gehen, wenn dä» Hau» »och »«schloffen set i«ch de» Kinde« der Schlüssel nicht zugiMGich mär«, «der weun die Wege mrschmtt seien. Di, Stiem» tzättm di, nötig« VwAßrungm zu treff«, um dm» Rinden» du, Besuch der Schm« zu ermöglich«. MGs« Ansicht d« SiaatNNttvnttschaft trat da» OvmiHndWgertcht nm« M«. nmfung d« Neoifton d« vverstmtSauwattschaft in folgen- dun eoigeguir Da» volkSschnlgM leg« zwar -Gtze, Slter» di» rechtlich» Verpflichtung zum GgulVchnch der Rinder auf, nver dies« Verpflichtung sei nur statuiert du» Rind«, gegenüber. Sin verschulden der Mutt« könne nicht al» festgrftellt angesehen »«den. Sie habe alle» getan, um den Kindern den Schulbesuch zu «möglichen, sie habe sie angikletdet und geheißen, in di« Schule zu gehen. Die Rinder sträubten sich auch keineswegs, aber dem Wille» der Matter stand d« stärkere Will« de» Vater» gegenüber. Der Mutt« könne nicht angesonnen werden, den Villen ihre» Manne» zu brechen und die Hilfe der Behörden an- zurufeu. Der Wille de» Later» hab« dem willen der Mutter vvrzugehen. ' 88 vermischtes. Tier Hauptmann von Köpenick als Mann der Ordnung. AuS Metz wird Blättern berichtet: Ein eigenartiges Reiseabenteuer hatte ein Tiedenhofencr Ein- wohner, der vor wenigen Monaten fast täglich von dort nach Metz fahren mußte. Bor einigen Tragen saß er wieder im D-Zug nach! Metz, und zwar in seinem Nicht raucherabteil 2. Klasse, in welchem noch verschiedene Herren aus Dtedenhofen sowie ein Leutnant deS dor tigen Husaren-Regiments und schließlich noch ein frem der Herr Platz genommen hatten. Letzterer kam mit bren nender Zigarre ins Kupee, als er von einem älteren Herrn, dec scheinbar schon vorher anwesend war, in freundlicher Weise darauf aufmerksam gemacht wurde, daß er sich in einem „Nichtraucher" befände. Ter be treffende Reisende warf mit einer Entschuldigung sofort seine Zigarre aus dem Fenster, woraus der andere in bedauernd liebenswürdigen» Tone meinte, es täte ihm leid, aber „Ordnung müsse doch nun einmal sein". .Hier auf trat eine Pause ein, während welcher die Anwesen den den so sehr Interessierten kritisch musterten, der einen entschieden feinen'Eindruck machte. Er trug einen tadellos sitzenden grauen Anzug, elegantes Schuhwerk, goldene Ringe, - goldene Brille, goldene Nadel, hatte wohlgepslegte Hände usw. In Metz angekommen, holte der so sehr für Ordnung besorgte Reisende seinen Mantel aus dem Gepäcknetz herunter, und zwar, was den Mit reisenden Militärs ganz besonders aufsiel, einen grauen Militärmantel, den er überzog, obwohl er Zivilklci- dung trug. Auf dem Bahnhof wurde er von eitlem «Im presario empfangen, der ihn mit „Herr Bogt" begrüßte. Tie Mitreisenden ivaren nun nicht länger im Zweifel darüber, daß der so sehr um Ordnung Besorgte der „Hauptmann von Köpenick" war. Ter Manu muß, sich wirklich gebefiert haben, da er heute sogar schon bemüht ist, in der Eisenbahn die Ordnung aufrechtzuerhalten. CK. Die Chinesen als Gourmands. Tie in Europa so weit verbreitete Legende von der Mäßigkeit der Chinesen und von ihrer Abneigung gegen die Freu den der Tafel zerstört der italienische Marineleutnant Betteloni im Bulletin der italienischen geographischen Gesellschaft. Tie ärmsten Klassen sind wohl mäßig und begnügen sich mit einem in Wasser gekochten Reis oder Marsgericht, aber hier ist nur der Zwang der-Vater der Tugend: sobald auch nur der ärmste Chinese im Stande ist, sich leckere Tafelsreuden zu bereite», so zögert er nicht, sondern speist außerordentlich stark und mit großem Raffinement. Und in dieser Neigung wird er unterstützt durch die für europäische.Begriffe fabel hafte Billigkeit der Lebensmittel: Fleisch, Gemüse und Zutaten sind so billig, daß ein Chinese mit 20—30 Pfg. pro Lag nicht nur gut, svndcrn sogar ausgezeichnet leben kann. Mit einem Haushaltungögeld von 20 Mark tm Monat kann der Chinese sich täglich eine Lasel be reiten, die der europäische Arbeiter selbst an Feier tagen sich kävm gönnen kann: Gemüse, Eier, Fisch, Schweinefleisch, Hammelfleisch, Reis und Tee. Die Berichte von den bisweilen widerlichen Delikatessen der Chinesen sinh fast immer übertrieben; in Südchina wird zwar Hundefleisch gegessen, aber es ist kein Nationalgericht, und die Legend«, daß jeder gute.Chinese täglich Hunde fleisch essen müsse, entstammt dem Reich der Fabel. CK. TeSlaS Wunderlicht. Ter amerikanische Erfinder Nikolaus Tesla, der seit 20 Jahren an einem „drahtlosen elektrischen Licht" arbeitet, Hut nunmehr, so weiß die viewyorker World zu berichten, das Problem gelöst und seine Erfindung vollendet. „Mit meinem gro ßen drahtlosen Lichtgeber", so äußerte stch>Desla, „könnte ich die ganzen Vereinigten Staaten erleuchten. Der Strom würde sich in die Luft ergießen und nach alle» Richtungen sich verbreiten mit der Wirkung seines star te» Nordlichts. ES wäre ein sanftes Licht, jedoch stark genug, un« die Gegenstände zu unterscheiden." Tesla plant, zunächst der« Hase» von Newyork in einem Um kreis von rund IVO englischen MeilcniMerleuchten. „Eine einzige große Zentralstation wäre da- Billigste und das sicherste, um bestes Licht zu erhalten. Meine Lampen bedürfen keiner Erneuerung, denn nichts in ihnen brennt ab. Sie sind einfache Kugeln aus Glas, die hermetisch verschlösse,: und versiegelt sind und verdünnte-.GaS ent halten." , Es» ergötzliches Geständnis hat ein der Berliner Kriminalpolizei als Stellenschwindler bekann ter Theatergarderobier LtaniSlauS Meyreuther im Justiz- gcsängütS zu Stettin abgelegt. Der Verhaftete hat fol gendes Selbstbekenntnis niedergeschrieben: „Ich hab« in« Januar 1-06 in So rau in der Niederlausitz mit einem unpatentierten Pappkartou und einem schnwtzen Lappe» ein« Unmenge Süd unredlich verdient. Die Sorauer Polizei wird sich mit Hilfe der Polizeiakten.erinnern, baß in den ersten Jannartag«« 1406 in -em Eckhosil
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder