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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191004128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-12
- Monat1910-04
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1910
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MH 1. Jahresbericht. 2. Kaffenbericht. 3. Wahl von 4 satzungSgemäß ausscheidenden Vorstandsmitgliedern. ind er- cen id 'st er ur ad en > n- Ur n. Sl. m. »K «n» he aen. Bl. 4. Voranschlag. 5. Vortrag de« Hirn Oberlehrer Ander«, Großenhain, über „Die Vogelwelt unserer Umgebung*. 90°/<>. von diesem Hügelland« au« nimmt der ««halt de« Ackerboden« sowohl nach dem Gebirge al« auch nach der «bene zu ab. Nach dem Gebirge zu oermiadert sich der Erdgehalt zwischen 300 bi« 1200 m MerreSHSHe bi« aus 33°/,, t« der Niederung aber ganz sprungweise, näm lich aus einer Fläche von noch nicht 100 m Gefälle bi« aus 21 °/». Der Heidesandboden der niedrigsten Flächen an der nördlichen Grenze de« Lande« ist also noch weniger wert, al« der Granttbodea auf dem Gebtrg«rückeu läng« der böhmischen und bayrischen Grenze. Im Gebiete de« schüttlgen Glimmerschieferboden« kommen di« höchste» Stellen vor, auf denen in Sachfen Feldbau getrieben wird, nämlich bet Oberwiesenthal und bei Johanngeorgenstadt; aber an diesen hochgelegenen Stellen finkt der, Lrdgchalt de« vodrn« nicht so tief herab wie in der Gegend von Carlrfeld (27 °/„). Im Gebiete de« Quadersandsteinbodea« (Sächs. Schweiz) gibt e« infolge der wilden Zerrissenheit jener gebirgigen Gegend 553 du Lande«, die al« tot« Fett stoffen aller Kultnr uvsähig find und aw völlig unbe baute« Land zutage liegen. Unter allen Bodenarten Sachsen« gebührt die Krone dem Löß, einem gelbgrauen lockeren Lonboden, der mit Onarzsand und etwa« Kalk gemischt ist und viele organisch« Neste, besonder« die Ge häuse von Schnecken «inschlteßt (Schneckeahäoselbodeu). Er enthält 99°/, reiner Fruchterde und bedeckt di« ganze Lommatzscher Pflege. Diese ist ein Streifen Lande«, der den äußersten Saum de« Hügelland»« zwischen der Elbe und der Freiberg« Mulde bildet und im Süden durch eine Linie von Gaudlttz (südlich von Mügeln) bi« Korbitz (südwestlich von Meißen), im Nordea durch ein« solche voa Mügeln btt Zehren begrenzt wird. Eia Meißner vischof hat die Gegend „de« Lande« Meißen -roße Koruteune* genannt. Melanchthon ab« bezeichnete sie att „Sachsen« Schmalzgrube* und ihre vewohuer belegte « mit dem Namen „Lommatzsch« Samtbauern*. Ja dem Delle Sachsen« recht« von d« Elbe kommt eine ähnlich« Ackererde nur in zerstreuteu Vartien od« strichweise vor, nämlich i» ein« nach Osten und dann nach Südosten gerichteten Linie auf dem flachen Hügelrücken von Seußlitz btt »ach Eb«g- dach (bet Radeburg) und in d« Gegend voa Kamenz, vautzrn, Löbau, vernstadt und vstritz, sera« bet Schttgtt- walde in «in« kleine», an d« Spree von vautzea h« auswärtt dringende« Bucht und endlich aus d« Hochfläche von Schandau btt Sebnitz und von Lohmen btt Höhnst,tu. — Reich« veisall, den d« Herr Rrserent am Schluffe seine« Vorträge« «niete, zeugte von dem allgemeinen Jo- tereffe, mit welchem man dem Redner bi« zum Ende ge folgt war. Ein weiter« Punkt der rage«ordnuag »ar, wie alljährlich, eine verlosnng uni« den Mitgliedern von verschiedenen Bäumen, Rosen- und veereaobstskäucheru, sowie Honig. Jede« Mitglied nahm freudig feinen ihm zugefall,neu Gewinn in Best-. K—l. ; —* Man schreibt un«: Die Steuerzettel ge- langen in den nächsten Lagen -ur Au«gabe, und «mpschtrn wir allen denen, di« in die Lag« kommen, gegen tzü hHe Einschätzung reklamieren zn müssen, da« bet E. Heinrich, Dtttden-R., «schienen« Schriftchen „Deklaration und NeAa- metion in Einkommensteuer- und Ergänzunglsteuersochen* angelegrutltchst. Da« kleine Werkchen biet«t alle«, nm« der Steuerzahler zu wissen nötig hat, in leicht«, jednwann z vnständlich« Form und enthält ^»gleich «in« Fäll« wert- Z voller Ratschläge und Sink für wirksam, Reklauuttimwn Z n«bst den notwmdi-en Beispielen. Pntt 55 Pfs etnschl. Z Porto. Freitag, de» 15. Aprtt 1910, vorm. 1« Uhr soll«« i« Auktioa«lokal hi« 1 Parabolischer Neustlber-Hohlsptegel »nd 1 PräztfionS Apothekerwage gegen sofortig« Bezahlung »«steigert werden. Riesa, 9. April 1910. Der SertchtädollrieHer de« Kiinigl. «mlggerickt«. Zu d« Mittnwch, de« 27. dtese« Monat« nachmittag« 4 Uhr im Saale de« hiesigen Hotel de Sox« mit der nachfolgenden Lageitordnung stattfindenden Seneralversammlm>g de« unterzeichneten v«ein« werden die vnetnSmttglted« «nd Freunde d« Sache -n zahl reicher Letlnahme ergebenst eing«laden. Großenhain, den 11. April 1910. Verein für WvtzlfAhrt-tzfle-e in de» im amlShaudtmanuschaftlicheu Bezirk »rvtzeutzatn gelegene» Slädlen, Landgemeinden und selbständige» Güter». Dr. Uhl-manu, Vorsitzender. Taße»«r-n»«s. Da» Al«»« rageblau «fchetw. jedw Ta« adack» mit Ausnahme L« S«u»» und Festtag«. »««uiilthrlich« V«z»D»prtt« bet «bhotun- M der ^pedMa» tu «tesa 1 Atari »0 Vtg, durch mi«« Lrag« stet in» Hao« 1 Mack SS Pfg„ bei ALHalnng am Schalter der kalseck. Poftanftaltv, 1 Mack «d Psg., durch den vrieitcklgrr irrt in» Hau» 2 Mack 7 Psg. Auch MonaMabomumrnt» «rrd« angrnomm«. «n^emAnnahin« sür di« Amman dr» AaSgabNag«« bi« vormittag V Uhr »hur Eenckhr. Aotatton»druck und Verlag von Langer d Vtntrrttch in Ates» — «eschttitSstelle. Voethrstratze 00. — Für die RedaNton verantworNIch! Hermann Schmidt tu Alesa. Oertliches «nd Sächsisches. Rj-sa, 12. April 1910. — Herr Obermufikmeist« Arnold vom hiesigen Srtillerieregtment Nr. S8 ist zum Obernmsikmetster de« 64. Lrttllerteregtmentt in Pirna ernannt worden. —* Der Steuermann August Engel au« Merschwitz i. S. stürzte unweit Clöden vom Kahne in die Elbe und ist, da nicht sofort Hilf« gebracht werdey konnte, «trunken. — Bei Mühlberg auf Lauschwitz« Flur wurde di« Leiche einer Frauensperson angeschwemmt. Da« Hemd der B«. storbenen war mit den Buchstaben L 8 gezeichnet. In dem Portemonnaie befand sich ein mit Bleistift ge- schrieben« Zettel, beginnend mit den Worten: Liebe Eltern. Die weitere Schrift war unleserlich. Di« Leiche hat etwa 8 Lage im Wasser gelegen. BorauSstchlltch handelt «S sich um eine Person von nicht über 30 Jahren. —)>( Am Donnerstag, den 14. April, finden in den Morgenstunden internationale wissenschaftliche vallon- aufstiege statt. E« steigen Drachen, bemannte oder unbemannte Ballon« in den meisten Hauptstädten Europa« auf. Der Finder eine« jeden unbemannten Ballon» erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorg fältig birgt und an die angegebene Adresse sofort tele- graphische Nachricht sendet. —" Bon der Aussperrung im Baugewerbe, die Freitag abend beginnt, werden in Riesa ca. 600 Bau- arbeit« betroffen. —* Der Baum- und Vieneuzvchtveretn hielt am Sonntag, den 10. April, sein« zweite diesjährig« Versammlung im Gasthof zum Anker ab. Rach Begrüßung d« zahlreich Erschienenen durch den Borfitzenden erteilte derselbe Herrn Schuldirektor Dietzel da« Wort zu einem längeren tntereflanten Vortrag über: „Die verschiedenen Bodenarten und da« Werden derselben im Königreich Sachsen*. Der Vortragende erläuterte eingangs die Ent stehung de« Ackerboden« durch Verwitterung, die durch den Wechsel von Wärm« und Kälte, den Einfluß de« Wasser«, de« Lichte«, de« Sauerstoff«» und der Kohlensäure, welch« beiden Gase in der Lust enthalten find, und die Ein wirkung unscheinbarer Pflanzen au« d« Klaffe der Flechten bewirkt wird, die sich, indem ihre Keime von d« Luft weitergelragen werden, nach den Polen hin und in den höchsten Gebirgen bi« zur Grenze de« ewigen Schnee«, an den nacktesten Felsen, auf dem wüstesten Geröll und auf ganz ödem Flugsand« anfledeln. Ste wählen tmm« einen freien, dem Wett« und den Stürmen au«gesetzten Stand- ort, kommen an den dürrsten Stellen fort, nehmen v«- möge ihre« Blattgrüngehalt«« ihre Nahrung fast au«- schlteßlich au« d« Lust, «starren bet Trockenheit, leben ab« bei jedem Regen mied« auf, wirken auf ihren Stand- ort hauptsächlich durch die in ihnen sich bildenden Säuren, bezwingen im Lauf« der Zett di« «wähnten unfruchtbaren : Gebilde und schlagen fi« derart in Fesseln, daß nach und j nach an den betreffenden Standorten auch andere Punzen ! die Bedingungen »orfiuden, die zu ihrem Leben nötig find, i Die Widerstandsfähigkeit d« verschiedenen Gestein« gegen t di« Verwitterung ist sehr »«schieden, von den drei Ve- 1 staubtet!«» de« zu den gemengten Gesteine» gehörenden r Eranttt z. V. löst sich zvnächst der Feldspat, «eit lang- Lkotzwr d« Glimm« nah »och viel schwer« d« Quarz auf; Kober ans die Dau« h»pn auch da« härtete Gestein d« MVerwttttkNNg nicht widerstehen. In Sachsen befinden sich auf dem Rücken und den oberen Terrassen de« Erzgebirge« und de« BogtlandeS wie auch an d« Südgrenze d« Lausitz, allenthalben in ein« Meereshöhe von 825 m auf wärt« Ackererden, die auf dem Gestein lagern geblieben find, woran« sie sich durch Verwitterung gebildet haben. Sie werden att angestammte (sedentäre) Ackererden od« al« Ackererde de« Grundschutte« bezeichnet. Lagert d« Grundschutt att dünne Kruste auf dem ursprünglich nackten Felsen, so wird « Urgrundschutt genannt; haben ihn ab« die Gewässer -war nicht in di« Ferne geschwemmt, ab« doch mehr od« wenig« gleichmäßig auch üb« di« tieferen Stellen au«gebreitet, so wird « al« Flötzgrundschutt be zeichnet. Alle Ackererde unlerhalb der Höhenlinie von 825 m wird Dammschuttnde genannt und die erwähnte Höhenlinie bildet die sogenannte Dammschuttltaie. In der MeereShöhe zwischen 225 m und 325 m lagert in Sachsen der Dammschutt ebenfall« auf dem Gestein, woran« « entstanden ist; aber er ist mit fremdartigen Teilen ver mischt, die eingrschlemmt find. Derartiger Boden wird gebtrgggründtge Dammschutterde od« zusammenge- schwemmt« (kollurialer) Boden genannt. In der Elb- niederung und an den nordwestlichen Gebirg«abhängea unlerhalb der Höhenlinie von 225 w lagert d« Damm schutt auf einer Geröllschicht, die durch da« Wasser au« wett« Ferne herbrigeführt worden ist und wird daher al« gervllgründtg« Dammschutt, angefchwemmte (sedimentäre) Ackererde bezeichnet. Von Sachsen« Gesamtfläche kommen 1111 qkw aus die zusammengeschwemmteu, 6608 ginn auf die angeschwemmten und 7158 gdw aus die ange stammten Ackernden. Jeder Ackerboden wird erst dadurch fruchtbar, daß durch Beimischung pflanzlich« und tierisch« Bestandteile (Humu») «ine Ackerkrume gebildet wird. Hier von abgesehen, richtet sich d« Wert ein« Bodenart nach dem Berhältni« der reinen Fruchtnde, die darin enthalten ist, zu den noch unverwttterten Gesteiittteileu, di« mit den vollständig verwttterten Teilen vermischt sich vorfiaden. Dies,« Berhältni« wird bei der Untersuchung L« Boden arten durch den Schlemmprozetz festgestellt. Weit« wird die Fruchtbarkeit eine« Boden« durch feine größere od« geringere Tiefgründigkeit und durch seine Höhenlage be dingt. Nach diesen allgemeinen Erörterungen kenuzetchntte nun der Vortragende ihrem Erdgehalt, ihr« Farbe und Mächtigkeit nach und betteff« ihre« Au«dehnung«gebitttt in den verschiedenen Gegenden Sachsen« folgend« Boden arten: Heidesand und Kie«boden, schüttigea Granitboden (Erzgebirge, Vogtland, Laufitz), schütttgen und bündigen Rotsandstetnboden (in den beiden sächsischen Kohlenbecken), schüttigen Tonschtes«-, Evett- und Eltmmerschieferboden, Mergelsandboden, der seinen Namen nicht vom Vorhanden sein von Mergel (Gemisch von kohlensaurem Kalk und Ton), sondern wegen seine« mergelartigrn Gefüge« hat, Grauwackenboden, flötzatttg abgelagerten Tonschiefer-, Gnett- vnd Glimm«schies«bodea, Quadersavdsteinbvdeu, kollurialen Glimmerschiefer-, Tonschiefer-, Granit- und Eranulitboden, Lvßboden. Der beste Ackerboden Sachsen» findet sich in dem hügeligen Gebiete, da» sich In einer MeereShöhe von 160 bi« 825 m am nordwestlichen Ab hange de« Erzgebirge« zwischen d« Elbe und der Zwickauer Mulhe voa Hainichen btt in die Gegend von Mutzschen und Mügeln htnabzieht und sich buchttnartlg südöstlich btt in di« Nähe von Pirna, südwestlich, bi« in di« Näh« von Meerane und Crimmitschau «strickt. Innerhalb dieser wellenförmigen Landschaft nimmt d« Erd-,halt de« Boden« taladwärtt allmählich z« und steigt von 84°/, btt auf Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisse d« diesjährigen Einkommen- und Er-SnzungSsteuer- elnschätzung bekannt gemacht worden find, werden nach § 46 Abs. 2 «nd 8 de« Ein kommensteuergesetze« vom 24. Juli 1900 uud 8 28 Abs. 2 de» Ergänzung«st-uergesrtze« vom 2. Juli 1902 die Beittag«pfltchtlgen, denen die Steuerzttttl nicht behändigt ««den konnten, aufgefordett, sich bei der Orttbehörde zu melden. Gröba, am 11. April 1910. Der «8. Sehr«. - -- ... WW «ttd («drdlett «» IWtzch. Dck^mnmEdnffSt Fcknstnochstatt .La-.bK.tt.Mekm MAI flr die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht «nd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Vemeindüat Gröba. > DieoSteg, IS. April 1V1O, «be»>S.
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