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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191005203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-20
- Monat1910-05
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1910
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A SS. Jahrg IIS ^«»äinskl al« ei' daß die Reformbestribungen au« einer guten Absicht her- oorgegangen seien, und er wolle versuchen, die im Bolle Platz gegriffene Beunruhigung zu beseitigen. Di« Frag« sei nicht mehr bloS eine Schulsrag«, sie set dadurch, daß die Lehrer Fragen angeschnitten hätten, die weit über da» in Betracht kommende Bebtet hinauSgtngen, zu einer hoch politischen, zu einer Machtfrage geworden. Und solche Fragen würden von den politischen Parteien entschieden. — Die Erhaltung de» Bolle» im christlichen Glauben, da» sei eine» der Ideale der konservativen Partei, «eben der Hoch haltung der Monarchie. Unsere gesamte deutsch« Kultur fuße auf christlichem Fundamente, die christlich« Welt anschauung habe unser Bott groß und stark gemacht und auch groß erhalten. Weil die konservative Partei da» Christentum Hochhalte, de»halb bekämpfe sie den zerstörenden und zersetzenden Einfluß der Sozialdemokratie, einer ge- wiffen Presse und de» Judentum». ES sei bedauerlich, daß gerade in der jetzt politisch so hochwichtigen Zeit die Lehrerschaft in einem ReitgtonSkampfe stehe. Daran liege e» auch, daß man der Lehrerschaft den Borwurf der Re- ligion»feindlichkeit mache. Da» letztere sei aber nicht der Fall, die politische Bewegung habe nur einen Teil der Lehrerschaft mit sortgeriffen. Di« Lehrerschaft solle aber, wenn ihr Dorwürfe gemacht würden, nicht immer denken, e» gescheh« die» au» Engherzigkeit. — Die dem Christen tum feindliche Strömung mache sich schon lange und auf allen Gebieten, in der Kunst und Wissenschaft und auch auf dem Gebiet der Schule bemerkbar. Redner zitiert Stellen au» einem Bortrage de» Prof. Gurlttt über: Kirche, Religion und Schule. Gurlttt hat sich danach in der feindlichsten Weise gegen da» Christentum und die Kirche au»gesprochen, gleichwohl habe er in demselben Bortrage den Zwickauer Thesen der sächsischen Lehrerschaft Aner kennung gezollt. Zu der Forderung, von diesem Manne abzurücken, hab« die Lehrerschaft leider geschwiegen. Auf sogenannten Kulturtagen werd« von den r«ligton»f«indltchen Elementen «ine große Redseligkeit entfaltet. Ernst zu nehmen sei die Sache de»halb, weil diesen Elementen eine große Presse zur Verfügung stehe. Daß di« reltgionS» feindlichen Bestrebungen sich auch auf dem Gebiet« der Schule bemerkbar machten, sucht Redner an einer Arbeit de» Herrn Dr. Paul Förster nachzuwetftn. Auf 2V Seiten reiß« dieser den deutschen Glauben herunter, für den Aus bau folgten nur einig« wenig« Sätze. Innerlich hätten sich nach Förster alle wahrhaft aufgeklärten Menschen vom Kirch,nglauben gelöst, nur die Trägen seien e» die noch am Glauben festhielten. Daß da» Christentum noch heute nach Jahrtausenden Groß,» in dem Menschenherzen wirk», - 'i.2 Da» Nichnr jwm To« abmd« mU AuiUuchme der Sonn- und Festtags vierteljährlich« »epi,«pr^» b«t Abholung in der Expedition in Rieja I Mart vv Psg, durch nn>rrr LrOgtr stet In» Han» 1 Mart SS Psg, bei Abholung am Schalter der laiserl. PopanslaU« 1 Mark Sb Psg„ durch de» Briefträger ftrl in» Hau» L Mark 7 Big. Auch Monachabonnenient» werd«» angenommen. Anxeitev-Annah», sür dlr Rümmer de» Ausgabetage» Li» vormittag S Uhr ohne SnoLhr. «otation»dmck nnd Verlag Nou Langer » Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Soethestrak« VV. — Für di« Redaktion veraMworUlch: Hermann Schmidt tu Riesa. Zur Feier de- Geburtstages Gr. Majestät de» König» soll Mittwoch, de« SS. Mai 1910, «achmittags S Uhr irr Leu Räumen der „Glbterraffe" hier ein da» glaube dieser Manu nicht. Redner erinnert demgegen über an die Werke und da» Schafft» de» kürzlich ver storbenen Pastor» v. vodelschwtngh. Wa» Herr Förster über den Aufbau sage (lebt gemäß der Natur einfach, schlicht und mäßig, liebt einander, helft einander, so werdet ihr glücklich sein), seien sehr schöne Worte. Aber sie seien schon in jeder Stttenlehre, auch in der Bibel zu finde«. Wenn der Religionsunterricht darnach umgestaltet werden solle, dann werde «» nur eine Sittenlehre geben. Positive christliche Religion könne darau» aber nicht resultieren. Förster habe einen großen Einfluß auf die Lehrerschaft au»geübt. Betrachte man seine Weltanschauung näher, so finde man, daß sie im MoniSmu» wurzele. — Der Kampf um den Religionsunterricht reiche soweit zurück, als die Volksschule überhaupt den Religionsunterricht in sich aus genommen habe. ES seien auch schon immer Bestrebungen wirksam gewesen, die an dem Bau deS Christentums ge rüttelt hätten. Deshalb fordere da» konservative Pro gramm, daß die Grundlage unsere» Schulwesen» die kon fessionelle Schule bUden müsse. E» sei eine Hauptaufgabe der Bolk»schule, sittliche Möglichkeiten zu bilden und daß man diese Möglichkeiten erwachsen lasse auf pofitiv christ lichem Boden. Deshalb müsse vor allem die Feindschaft gegen da» Positiv-Religiöse au» der Welt geschafft werden. Da» Antichristentum sei in allen Kreisen zu finden und e» müsse auch in den besseren Kreisen dahin gewirkt wer den, daß wieder mehr positiver christlicher Glauben die Herzen erfülle. Redner schildert hierfür Leibnitz al» ein ausgezeichnete» Vorbild. — Biele Kreise bestritten, daß die Reform de» Religionsunterricht» notwendig sei. ES set deshalb die Frage zu beachten: Erkennt die konservative Partei die Notwendigkeit der Reform de» Religionsunter richt» an? Der Redner beantwortet die Frage mit Ja und weist darauf hin, daß die konservative Partei und der Evangelische Schulverein sich nicht decken. Aus di« Forderungen der sächsischen Lehrerschaft zu sprechen kommend, bemerkt Redner, daß hierin zwei Gruppen zu unterscheiden seien: elnerseit» die Zwickauer Thesen, andersett» di« Be schlüsse, die auf der Vertreterversammlung im Januar 1910 gefaßt worden seien. Nach seiner Ansicht deckten sich die beiden Gruppen nicht, da man in den Beschlüssen der Ber- treteroersammlung in Dresden weiter gegangen sei. Mit den Zwickauer Thesen werde nur «ine Reform deS Reli» gtonSunterrichlS herbeigeführt, wie man sie für eine Gefahr sür die Religion halten könne, begreife er nicht. Rach dem Ergebni« der Stoffaulwahl zu schließen, habe die schwache Strömung in Zwickau auf der Bertretervrrfamm- lung in Dresden die Oberhand gewonnen. Denn dort Mine avgehatten werde«. Alle vaterländisch gesinnten Herren der Stadt und de» AmtSgerichtSLezirk Riesa werden zur Teilnahme an dieser Feier mit dem Ersuchen ergebenst eingeladen, ihre Beteiligung bis 23. Mai mittags in die in der Ratshauptkanzlei und der „Elbterraffe" ausliegenden Listen einzutragen. Der Preis eines Gedeckes (einschließlich Musik) ist auf 3 M. 50 Pfg. festgesetzt. Riesa, am 14. Mai 1910. Hellmer, Oberjustizrat. Di« während der Schießübungen in den städtischen Kasernement» auSzuführenden Malerarbeiten SuSweißen aller Räume im Kaseruement I/6S, Anstrich von Fenstern ebendaselbst und Streichen von Fußböden in Kasern« 82, sollen in einzelnen Losen vergeben werden und gelangen deshalb zur öffentlichen Nurschreibung. AngebotSformulare können im Stadtbauamt gegen Erstattung der Selbstkosten ent- kommen werden und find auSgefüllt bis Freitag, den 27. Mai 191«, vormittags 1« Uhr daselbst wieder «tnzuretchen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte, volljährig« Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. 8 vertttches ««» Sächsisches. Rtesa, 20. Mat 1910. —* Di« für gestern abend vom hiestgen Konser vativen Verein nach dem Restaurant zur Elbterrasse etnberuftn« öffentliche Versammlung, in welcher Herr Lehrer Schleich-DreSden über: „Die Reform de» Religionsunterricht»- sprach, war sehr gut be sucht. Der Vorsitzende de» Verein», Herr Amtsrichter Jauck, eröffnete die Versammlung kmz nach 8 Uhr, begrüßte die Erschienenen und legte sodann in kurzen Umrissen dar, wie die einzelnen Parteien sich zu der jetzt im Vorder gründe de» öffentlichen Interesses stehenden Frage der Reform de» Religionsunterricht» stellten. Er begann mit der Sozialdemokratie und rechtfertigte La zunächst die Maßnahme, daß man die Angehörigen dieser Partei von der Versammlung ausgeschlossen habe. Diesen Leuten würde e» weniger auf ein Verständnis augekommen sein, al» darauf, die Versammlung nach ihrem Willen zu ge stalten. vodaun zeigte Redner, daß die Devise der Sozial demokratie „Religion ist Privatsache" nicht nur ein Un ding, sondern aüch unwahr ist, wies daraus hin, daß da» Christentum eine durchaus auSgletchende Kraft besitzt und zeigte an einem Beispiele, wie von der Sozialdemokratie mit den Schönheiten dr» Christentum» Reklame gemacht wird für die Lehren deS ZukunsSstaate». Nicht viel besser sei e» mit dem radikalen LtnkSltberaliSmu» und der diesem pir Seit« stehenden Presse, dagegen weit besser mit den Reformern. Die nattovalliberale Partei müßte ihre ganze Erschtchte vergessen, weun sie mit der konservativen Partei in dieser Frage nicht Schütter an Schulter kämpfen wolle. Die Konservativen stünden auf dem Standpunkt, daß die christliche Weltanschauung di« Stütze de» Deutschtum» überhaupt sei und daß diese Weltanschauung deshalb nicht ausgegebrn werden dürft, wollten wir nicht an den Grund- psetlern de» deutschen volle» rütteln. Der Lehrerschaft, die in den letzten Jahrzehnten so Große» geleistet habe, fei volle» vertrauen entgegrnzubrtngen, aber e» müsse doch auch verlangt werden, daß neben ber Volksschule auch da» christlich« Hau» tu einer so wichtigen Frage gehört werde. — Hierauf stellte der Herr Vorsitzende der Versammlung den RAm« de» Abend», Herrn Lehrer Schleich- vor und erteilte diesem da» Wort zu seinem Lortrage. Redner wandt» sich »«nächst gegen den ihm aus Kollegeukreisen gemachten Barwurf, daß er in Kreisen, die der sächsischen Lehrerschaft AMch gegenäberstündeu, gegen die Lehrerschaft kämpft. Wem, er in konservativen Kreisen sprech», so komm« er i »« chwr Bttta «ach. Er sei 1mm,r d« Ansicht grw»s»n, vr. Scheider» Bürgermeister. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Teilung der Arbeiten und die Ablehnung aller Angebote bleibt Vorbehalten. Riesa, den 20. Mai 1-10. Der «et der Stadt Nies«. vr. Scheider. Oeffentliche Sitzm,, des Geweiuderate» p» GrSS» «onuadku», deu SI. Mai 191«, uaHmittaz» 8 Nhr in» Semetadramte. Tage»ord«nng: 1. Mitteilungen. 2. Gesuch vom Gärtner Duckstein um Nachbewilltguvg für ersetzte Pflanzen am Georgplatz. 3. Beratung de» Anlagenregulativ». 4. AuSfchußbeschlüffe wegen Einführung einer Wertzuwach»st,uer. S. Offerten über Erdbe hälter und Enteisenungsanlage. Nichtöffentliche Sitzung. «röba, am 19. Mai 1910. Der Gemeitrdedurftand. WesaerW TagevlM MeFllDl iLUOlLOV (EHedlaü rmd für die KSrrkgl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Skat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat GröLa. Freite», SO. Mei tftlft, «dends
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