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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191006035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-03
- Monat1910-06
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1910
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««d A«r»rg»r (GdMM M AMch. Awtsökrtt *«° für die Kvrrkgl. Smtthauptmmmschast Großenhain, das Kvnkgl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesas sowie den Gemeknderat Grvba. ISS. Freitag, s. Juni 1V1G, aheuds. 63. Jahrg. Dtt» Niti«« Tageblatt «schriat jede» Ta, abend» mit Lusnahm« der Smm» und Festtage. Vierteljährlicher Lej«g»prri» bet Abholung tu der Sxpedttion in Slieja 1 Mart bv Pfg, durch unjer« Trüg« fett tn» Han» 1 Mark vü Pfg^ btt Abholung am Schalt« d« latseri. Postanstalten I Mart SV Psg, durch den Ltttttttlg« srtt tn» Hau» 2 Matt 7 Pfg. Auch Monattabonnement» werden angenommen. AnzeigrwAnnahm« jür dl« Nummer de» Au»gab«tage» bi» vormittag S Uhr ohne Vrwühr. NotatloMtdruck und «erlag von Lang«, ä «tntrrltch in Ntesa. — SeMstSstelle: Voethestrasje VS. — Für dle Redaltion »rrantwottllch: Hermann Schmidt l» Nlela. -8 N« s ' SS Oeffeotliche Atzung des «emeinderates zu «rät» Gomuchr«», de» 4. J««t 1910, vachmUtezS 8 Uhr 1« «emetudeamte. Tagesordnung: 1. Mtttetluugen. 2. Beschlüsse des Gesundheit»-Au»schusse», Glbbad bete. 3. Wahl eines Mitgliedes in den GesundhettS-AuSschuß. 4. vausachen von Zänker-Riesa. 5. Antrag wegen Erhebung der Semeindegrundsteuer nach dem ge meinen Wert«. 6. Beratung der Eemeindesteuerordnung. Nichtöffentliche Sitzung. Gröba, am 2. Juni 1910. Der Gemeindevorstand. Freibank Mesa. Morgen Gounsbeud, den 4. Juni d». IS., von vorm. V,9 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof Rindfleisch -um Preis« von 50 und 35 Pfg^ sowie Schweinefleisch zum Preise von 50 Pfg. pro V, tcg -um Verkauf. Riesa, den 3. Juni 1910. Die Direktion de» stiidt. SchlachihofeS. Oertliches «ud SSchfisches. Riesa, 3. Juni 1910. —* DaS Gewitter, das gestern nachmittag in der fünften Stunde am südlichen Himmel aufstieg, hat unsere Stadt und die nähere Umgebung nicht berührt. Die nach dem heißen Tage erwünschte Abkühlung blieb aus und auch die Fluren, die unter dem heißen Kusse der Sonne nach Regen lechzen, fanden nicht die nottuende Erquickung. In der Nossener, Döbelner und Wilsdruffer Gegend, wo da» Gewitter -um Auftreffen kam, waren die heftigen elektrischen Entladungen von starken Regengüssen begleitet. Auch in Heyda soll e» sehr stark geregnet haben. Für da» gestrige erste Abonnementskonzert im Stadtpark bedeutete e» aller dings ein Glück, daß unsere Stadt von dem Gewitter ver schont wurde, da» dir Veranstaltung sicherlich beeinträchtigt hätte. Wohl an die 400 Personen hatten sich eingefuuden, um unter dem frischgrünen Laubdach den schönen Abend zu genießen und den Klängen der Musik zu lauschen. Die Pionierkapelle wartete mit einem gutgewählten Programm auf und hielt sich wie immer recht wacker. Unter den heißen Strahlen der Sonne beginnen die lichten Farben deS Frühling» nun allmählich zu schwinden, daS dunklere, ernste Grün tritt an ihre Stelle. Zwar entfaltet setzt die Akazie ihre Blüten, daß eS silbern und schneeweiß von den Bäumen schimmert, aber mit der üppigen Blütenpracht an Baum und Strauch ist e» nun doch bald vorbei. Doch auch der Sommer ist nicht ohne Blumen. Insbesondere hat nunmehr die Zeit begonnen, da auf grünem Zweig dle schönste Blume, die Rose, im Winde sich wiegt und ihren balsamischen Dust aussendet. Die Reife der Kirschen wird durch die jetzige Witterung sehr gefördert. In Röderau konnte im Grundstück Nr. 9 bereit» am Montag mit der Ernte dieser schmackhaften und gesunden Frucht begonnen werden. Leider wird man dieses Jahr bei den Kirschen mit einer Mißernte rechnen müssen. —* Gestern nachmittag V-5 Uhr fand auf dem evan gelischen JohannlSfriedhofe tn Dresden-Tolkewitz die Be erdigung der RetchStagSabgeordneten Oswald Zimmer- m a n n statt. DaS hohe Ansehen, das der Verstorbene tn allen Kreisen genoß, kam auch in der lebhaften Beteiligung an der Bestattungsfeier zum Ausdruck. Man bemerkte u. a. di« Reichstagsabgeordneten Werner und Gräfe, dar Mit glied der Ersten Ständekammer Exzellenz Dr. Mehnert, die Landtagsabgeordneten Biener-Chemnitz und Schmidt- Freiberg, viele Stadträte und Stadtverordnete von Dresden und au» anderen Städten, Vertreter deS Alldeutschen Ver bände», de» Verein» Dresdner Presse, de» Deutsch-nat. HandlungSgehilfen-Berbande» und Deputationen vieler Resormvereine. Nachdem unter den Klängen de» Füffelschen Mufikkorp» der Sarg in die Friedhofskirche, welche di« große Anzahl der Trauernden nicht zu fassen vermochte, von ve- amten der Beerdigungsgesellschaft zum Frieden getragen worden war, hielt Herr Pfatter Wendler au» Cossebaude eine ergreifende Rede, in der er den verewigten al» guten Christen und Gatten und al» besten Patriot, sowie al» echten Deutschen, der nur für da» Wohl seiner Mitmenschen sorgte, prie». Unter Vorantritt der Musik wurde hierauf der Sarg an da» Grab getragen. E» war ein feierlicher, ernster Moment,, al» unter Blitz und Donner der Sarg mit dem verewigten in» Grab sank. Am Grabe hielten »och Herr Reichstagsabgeordneter Werner im Namen der Reformpartei, sowie Herr Stadtverordneter Schubert für den LandeSoerein und mehrere Vertreter der verschiedenen Verein« kurz« Ansprachen. Groß war dle Zahl der kost- baren Lorbeerkränze mit Schleifen und Widmungen, welche hierbei niedergelegt wurden, u. a. auch ein solcher au» Riesa mit schwarz-rot-goldner Schleife und der Inschrift : Letzt« Gruß ihrem treuen Führer vom Deutschen Reform- Mr SV verein Riesa. — Abend» 8 Uhr fand im Saal« de» Hotel Palmbaum eine Trauerfeier zu Ehren de» verstorbenen statt, bestehend au» Harmoniumspiel, Gesängen de» Männer gesangverein» Fürst Bismarck, Gedächtnisrede, gehalten vom Stadtverordneten Dr. Häckel-DreLden und verlesen eine» Gedichte» von Max Bewer, dem verstorbenen ge widmet. Bemerkt sei noch, daß Herr StaatSminister v. Vitzthum ein aufrichtige» Trauertelegramm gesandt hatte. — Eine vertrauenSmänneroersammluttg de» LandeSverelnS folgte später, tn welcher Herr Stadtverordneter F Schubert- Chemnitz al» erster und Herr Rechtsanwalt Schlechte in Dresden als zweiter Vorsitzender gewählt wurden. Al» Kandidat für den erledigten 20. sächs. ReichStagLwahl- krei» wurde Herr Curt Fritzsche tn Waldau (Oberlausitz) gewählt. Derselbe hat die Kandidatur angenommen. —88 Der Gssamtvorstand de» Nationalltberalen deutschen RetchSverein» zu Dresden nahm in seiuer ^ftrigen Sitzung «inen Antrag an, demzufolge der Vorstand de» Nationalltberalen LandeSoerein» für da» Königreich Sachsen ersucht wird, angesichts der jüngsten Vorkommnisse den Ausschluß der beiden Abgeordneten Langhammer und Merkel au» dem Landesverein herbetzuführen. —* Vom 22. bis 31. Mat bereisten Abgeordnete deS sächsischen LandeSvereinS vom evang. Bunde eine An zahl von Los von Rom-Gemeinden in Böhmen. Sie sanden alle Bücher in bester Ordnung und die Gemeinden tn emsiger Arbeit für die Ausgestaltung des kirchlichen Leben». —* Dem gemeinsamen Besuch der Weltausstel lung Brüssel durch die Verbände Sächsischer und Thüringischer Industrieller, der in der Zeit vom 16, bl» 19. Juni d. I. stattfinden wird, hat sich auch der Ver band Württembergtschrr Industrieller angeschloflen. Ferner ist auf Einladung de» Verbandes der Vortragende Rat im Ministerium de» Innern, Geh. RegierungSrat Dr. Morgen stern mit der Teilnahme an der Fahrt beauftragt worden. Die Zahl der an derLahrt Beteiligten beläuft sich auf 250. —* In der kürzlich unter der Leitung de» stellver tretenden Vorsitzenden Herrn Dr. Zöphek, Leipzig, statt gehabten Sitzung de» Ausschusses der Gesellschaft de» Verbände» Sächsischer Industrieller zur Ent schädigung bet Arbeitseinstellungen teilte Herr Kurt Grützner, Deuben, in seinem Jahresberichte mit, daß sich die Zahl der Mitglieder seit dem 1. Januar 1909 wiederum um nahezu 600 industrielle Betriebe vergrößert hat. Im ver gangenen Jahre sind nach dem Berichte an dle Mitglieder für 38 Streiks die satzungSmäßigen Entschädigungen ge- zahlt worden, während 20 drohende Streik» durch da» rechtzeitige Eingreifen der Gesellschaft verhütet werden konnten. Der Gesellschaft, die ihr« dem Baugewerbe ange- hörenden Mitglieder in dnen gegenwärtigem Kampfe unter stützt, sind namentlich in letzter Zelt eine größere Zahl von Anmeldungen zugegangen, sodaß ihr Einfluß auch in dem laufenden Geschäftsjahre wiederum beträchtlich zu nehmen wird. —88 In Gastwirt»- und anderen gewerblichen Kreisen besteht noch manch« irrige Auffassung darüber, ob der Aus schank von vier und anderen Genußmttteln in sogenannten Arbeiterkantinen auf Bauten usw. der obrigkeit lichen Konzessionierung unterliegt. Da» Oberlande»gericht zu Dresden hat jetzt nach dieser Richtung eine bemerkens werte Entscheidung von prinzipieller Bedeutung gefällt. Die Händlerin gesch. Hunold in Leipzig hatte in Leipzig- Gohlt» eine Arbeiterkantine errichtet, au» der die Arbeiter Speisen und Getränke bezogen. Di« Kantine bestand au» drei Räumen, deren mittlerer der Inhaberin der Kantine al» Wohnung diente. Ein Schiebefenster verband den Wohnraum mit dem AufenthaltSraume der Arbeiter, und au» dem Fenster heraus wurden die Getränke und Speisen verabreicht und auch an Ort und Stell« ver-ehrt. Die pro Monat kostet diese Zeitung det Abholung in der SejchäfSstell«: durch die Post frei in» Hau» »2 Pfg.; btt Abholung an jedem Postschalter Deutschland» und durch die Austräger frei tn» Hau»: Kaütineninhaberin hatte wohl die Erlaubnis zum Bier handel, aber nicht zum Bierschank. Al» sie nun wegen GchankoergehenS eine Strafverfügung erhielt, machte sie geltend, daß sie nur Bierhandel betrieben, aber keinen Bier schon k auSgeübt habe. Der AufenthaltSraum der Arbeiter sei keine Gchankstätte, infolgedessen könne auch kein Schankbetrieb stattgefunden haben. Da» Schöffen gericht Leipzig erkannte auch auf Freisprechung, da» Land gericht al» Berufung»instanz hingegen verurteilte die An geklagte wegen Uebertretung de« 8 147 der Gewerbeordnung zu 50 M. Geldstrafe. Da» Landgericht führte au», die an die Arbeiter verabreichten Speisen und Getränke seien an Ort und Stelle verzehrt worden, hierdurch seien die Tat- bestandSmerkmale deS unbefugten Schankbetrlebe» gegeben. Die Verurteilte legte Revision ein und machte geltend, daß von einem Schankbetriebe keine Rede sein könne. Sie habe da» verabreichte Bier auf Bestellung geliefert, also einen vier handel und keinen vier schank betrieben. Da» OberlandeSgericht konnte in der vom Landgericht Leipzig geübten Anwendung de» Strafgesetzes einen Rechts- Irrtum nicht erblicken und erkannte auf kostenpflichtige Verwerfung der Revision, wobei der oberste sächsische Ge richtshof begründend auSsührte, daß hier unbefugter Schankbetrieb in Frage komme. Die Kantinentnhaberin habe gewerbsmäßig Getränke zu sofortigem Genuß ver abreicht. Hierdurch habe die Arbeiterkantine den Charakter einer Schankstätte erhalten. —88 Der Generaldirektor der EtaatSeisenbahnen v. Kirchbach ist nach Erfüllung einer 40 jährigen Dienst zeit zum 1. Oktober d. I. um seine Pensionierung einge- kommen. Zu seinem Nachfolger ist der vortragende tech nische Rat im Finanzministerium Geh. Baurat Prof. Dr. Ulbricht bestimmt worden. — Die vor kurzem als Sonderbeilage de» Dresdner Journals erschienenen Bestimmungen über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen im In- und Au»lande sind nun mehr im Berlage von B. G. Teubner, Dresden, in Form einer Broschüre erschienen. Diese enthält zusammenhängend die BundeSratSoerordnungen vom 3. Februar und vom 21. April 1910, da» Internationale Abkommen vom 11. Oktober 1909, di« Sächsischen Ausführungsbestimmungen und dle Dienstanweisungen für die Zoll- und Steuer behörden sowie für die Behörden der inneren Verwaltung. Die mit übersichtlichem Jnhalt»oerzeichniS ausgestattete Broschüre ist al» Taschenbuch fest in grüne Leinwand ge bunden, mit Geltenlasche zum Einfügen loser Schriftstücke oder Karten versehen und tm wesentlichen für den Hand gebrauch eingerichtet. Sie kann durch die v. G. Teubnersche Buchdruckerei in Dresden oder durch die Expedition de» Dresdner Journals nach Einsendung von 1 M. 50 Pfg. portofrei »der gegen Nachnahme dieses Betrage» zuzüglich 25 Pfg. Nachnahmegebühren bezogen werden. — Aus eine Anfrage eines Döbelner Blattes bei der Direktion der Zeppelin-Luftschifsbau-Gesellschaft in Fried richshafen, betr. die Rückfahrt des -,,L. Z. 6", ist fol gende Antwort eingegangen: Mr können unmöglich eine genau bestimmte Route für das „L. Z. 6" im vor aus festlegen, wie wir das auch niemals getan haben- da die Entschließungen hierüber jeweils von Mnd und Wetter abhängen und nur kurz vorher oder sogar erst während der Fahrt getroffen »Verden müssen. Wahr scheinlich aber wird das Luftschiff, um unnötige Höhen möglichst zu vermeiden, Freiberg nicht berühren sonder»» mehr das Niederland, etwa Meißen oder WilS- diusf-Nossen berühren, um nach Chemnitz und wahr scheinlich über das Vogtland zu fahren. Ob man dabei über Hainichen oder Roßwein oder Döbeln kommen wird, läßt sich leider auch noch nicht im voraus angeben. Da die Fährt ab Dresden wahrscheinlich während der MAt- nur SS M.
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