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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191006237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-23
- Monat1910-06
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1910
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Donnerstag, SS. Jnni ISIS, abends. «3. Jahr«. ns. -r- — erhobenen Angriffe sich nur auf die erste Direktion beziehen können, nicht aber aus die zweite, die nur eingesetzt sei, um die Liquidation vorzuberetten. —88 Die Vorbereitungen für das vom 16. bi» 2V. Juli in OelSnitz stattfindende Sächsische Bundes» VezirkSkegeln sind jetzt beendet. Die große Festhalle geht auch im Innern ihrer Vollendung entgegen, auch die 12 Bahnen sind bereit» fertiggestellt. Die Höhe der ge stifteten Preise beträgt 7000 M. Während de» Feste« sind verschiedene Ausflüge in Aussicht genommen. Ein« Tour: OelSnitz—Meisteret—Raun—Schloß Hartenstein—Prinzen» höhle—GchießhauS—Lößnitz—OelSnitz wird ganz besonderen Anklang finden. Die Seneraldtrektton der Staatsbahnen wird zum sächsischen Bundeskegeln zwei Extrazüge ein legen. Der eine Extrazug ist geplant Sonntag, 17. Juli, vormittag» ab Chemnitz über Wüsteubrand bis Neu-Oel»nitz, der andere ab Zwickau über St. Egtdien bis Bahnhof OelSnitz. Gedacht ist, daß beide Extrazüge 10 Uhr vor mittags in OelSnitz ankommen, damit Punkt 11 Uhr der Festzug beginnen und daran anschließend sofort da» Kegeln eröffnet werden kann. —* Der Handelssachoerständige beim Kaiserlichen Kon sulat in Mexiko, Herr Bruchhausen, wird am Sonn abend, den 25. Juni in der Handelskammer Dresden, Ostra- Allee 9, von vormittag» 10 bi» nachmittag» 2 Uhr anwesend sein, um Beteiligten mündliche Auskünfte über den Ge schäftsverkehr mit Mexiko zu geben. — Der König von Gachs.en ist gestern in Bitsch eingetroffen und vom kommandierenden General des 15. Armeekorps empfangen worden. Nach Empfangnahme der Meldungen begab sich der König im Automobil nach dem Truppenübungsplatz, wo er stürmisch begrüßt wurde. Seine Majestät ließ sich die Offiziere de» 105. Regiment» vor- stellen und besichtigte dann einige Mannschaftsräume des Lagers. Darauf begab sich der König nach dem Offiziers kasino, wo Tafel stattfand, zu der der kommandierende General, sowie die Offiziere de» Regiment» geladen waren. — Al» konservativer und bündlerischer Kandidat für den 44. ländlichen Landtagswahlkreis (Plauen-Auerbach) ist sür die notwendig gewordene Ersatz- wähl an Stelle de» Herrn v. Querfurth, der abgelehnte Semeindevorstand Hartenstein-Meßbach bei Plauen in Aus- sicht genommen. Dem Bunde der Landwirte, der ihn darum anging, hat Hartenstein die Uebernahme der Kandidatur zugesagt. — Wie gemeldet wird, ist der Ballon Plauen nicht, wie anfang» berichtet wurde, erst Dienstag morgen bet Czavoly gelandet, sondern schon am Montag vormittag kurz nach dem verunglückten LandungSoersuche. Der Führer des Ballons Fabrikant Müller (Greiz) hatte den Mitfahrer Werner (Chemnitz) über die Handhabung während der Fahrt belehrt, sodaß dieser e» ohne Mühe verstand, sich der Reiß leine zum Zwecke der Landung zu bedienen. Gr selbst erlitt eine leicht« Quetschung des Oberschenkels. Der Ballon ist verpackt und nach Plauen zurückgeschickt worden. Der Luft schiffer Dr. Albrecht erlitt, wie neuerdings festgestellt wurde, keine Gehirnerschütterung, sondern einen Echlüffelbeinbruch, eine Brustquetschung und eine kleine Kopfwunde. * Grübo. Am Abend des JohanniSfesteS, den 24. Juni, um 8 Uhr soll wieder eine Feier auf dem neuen Friedhöfe, bestehend in Gesängen und Ansprache, abgehalten werden, nach dem die vorjährige Feier großen Anklang bei der Gemeinde gefunden hat. Die Gesänge werden vom Kirchenchor au-geführt werden. Großenhain. Sin Einwohner von vauda übergab am Dienstag auf hiesiger verlinerstraße nach Beendigung des Ferkelmarktes seinem 14 jährigen Lehrling v. «inen Handwagen mit zwei Ferkeln mit dem Auftrage, den wagen mit den Ferkeln nach Hause, also nach Banda, zu fahren. VtS Mittwoch früh war aber der Lehrling mit wagen und Ferkeln noch nicht eingetroffen. Richt unangenehm berührt war am gestrigen Morgen «in Eisenbahnbeamter, der fich Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. Juni 1910. ---* DieTa u fe der Ballon» „Riesa" und „Heyden II", die nächsten Sonntag in Nünchritz erfolgen sollte, muß wegen Behinderung de» Herrn Bürgermeister Dr. Scheider abermal» verschoben werden. —* Trotzdem auf Grund de» Dresdner Schiedssprüche» die Aussperrung feiten» der Arbeitgeber aufge hoben wurde, weigern sich in verschiedenen Orten, so auch in Riesa, die Arbeitnehmer, die Arbeit wieder aufzunehmen. Da da» Verhalten der Arbeitnehmer einem Vertragsbruch gleichkommt, hat der Deutsche Arbeitgeberbund den Zentral verbänden ein Ultimatum gestellt, nach dem er sich weitere Maßnahmen vorbehält, fall» am Montag nicht in sämtlichen Orten die Arbeit aufgenommen wird. Da sowohl die Berliner Verhandlungen und damit auch im voraus die Schiedssprüche seitens der Organisationen anerkannt wurden, ist das Verhalten der Arbeitnehmer unverständlich. WaS würde sich wohl sür ein Sturm erheben, wenn die Arbeit geber sich eine« solchen Wortbruches schuldig machten! —* Der Temperatursturz in den ersten beiden Nächten dieser Woche, der uns jetzt bei Sommersanfang Reif und Kälte brachte, hat weitere Gegenden betroffen. Au» den verschiedensten Landesteilen wird berichtet, daß Bohnen, Gurken, Kürbisse zum großen Teil vernichtet sind. Teilweise ist auch dar Kartoffelkraut erfroren. —* Zu einer Art HeimatSfest scheint sich die fünfzigjährige Gründungsfeier de» Turn verein» Riesa, welche am 2. bi» 4. Juli d». I». ab gehalten werden soll, gestatten zu wollen. Der Festaus schuß hat an die Beretn»mitglieder au» früheren Zeiten, deren Adressen ihm zugängig waren, Einladungen ergehen lassen und viele Zusagen erhalten. Da hierbei mancher ehemalige Turngenofle vergessen worden sein mag, wird auch dessen Beteiligung selbstverständlich freudig willkommen geheißen. E» wird sonach mancher erscheinen, der vor 30 oder 40 Jahren seine frische, fröhliche Jugendzeit in Riesa'» Mauern verbracht, ohne daß ihm Gelegenheit geboten war, sich später von der Fortentwickelung unserer Stadt durch einen Besuch zu überzeugen. Da bietet denn für ihn ein solche» Fest einen besonderen Anlaß, alte Erinnerungen, alte Bekanntschaften wieder auszufrifchen und neue Ein drücke au» dem alten Heim in» neue Heim mttzunehmen. E» bedarf wohl nur diese» Hinweise», um an unsere Ein wohnerschaft die Bitte richten zu dürfen, der Stadt durch Flaggen- und Blumenschmuck an den betreffenden Tagen ein freundlich.festliche» Gewand zu verleihen, zumal auch ein Umzug durch mehrere Straßen geplant ist. — Die Kundgebungen au» dem Lande für den König nehmen noch immer ihren Fortgang. Eine der bemerkenswertesten fand am Montag abend in der großen Wandelhalle der Universität Leipzig statt, von einem studentischen Ausschuß war eine Studentenvirsammlung einberufen worden, zu der sich etwa 2000 Studenten ein gefunden hatten. Professor Lamprecht, der bekannte Histo riker, hielt eine Ansprache, in der er, von BeifallSbezeug- ungen oft unterbrochen, sagte, daß die Enzyklika für den Historiker nicht» besondere» sei, denn die Päpste hätten immer über den Protestantismus geschimpft, der da schließlich gewohnt geworden sei. Diesmal sei jedoch eine starke Aufregung entstanden und habe „so etwas wie eine preußische protestartige Anfrage" gezeitigt. Di« Antwort au» Rom fei etwa» Unerwartete» und sei denn doch zum Teil der Persönlichkeit de» Reich»kanzler» zuzuschreiben, den der Papst als ernsten Mann kennen gelernt habe. Die große Bewegung im evangelischen Volke sei entstanden au» der großen religiösen Sehnsucht, die sich in unserer Zeit immer stärker bemerkbar mache und die e» kränkend empfinde, wenn in einer ernsten Sache mit Schimpiworten operiert werde. Man fei in Deutschland auf Toleranz und konfessionellen Frieden angewiesen und dem habe auch s- « der König von Sachsen Ausdruck gegeben. Wie seine Vor fahren, so habe auch er sich al» ein Freund wahrer Toleranz gezeigt. Zum Schluß wurde ein Huldtgung»telegramm an den König abgesandt, das folgenden Wortlaut batte: „G. M. dem Könige, dem Rootor wagmkovotiesimrw, bitten die in der Universität zahlreich versammelten Studenten, für da» tatkräftige Eintreten zugunsten de» Frieden» unter den Bekenntnissen in Deutschland ihren untertänigsten Dank aussprechen zu dürfen." Mit dem Gesang der ersten Strophe de» Lutherliede» „Gin feste Burg" erreichte die Kundgebung ihr Ende. —* Der 24. Juni ist der Vedenktag für Iohan - ne» den Läufer. Die alte Kirche wollte den Vorläufer Christi ganz besonder» ehren. Er sollte neben Christus der einzige sein, dessen Geburtstag man festlich beging. Bei den übrigen Märtyrer- und Heiligengestatten «vür eS der betreffende Todestag, dessen man feiernd gedachte. Ein tragisches Menschenleben zieht vor unserer Seele auf, wenn wir uns de» tiefernsten, wettabgewendeten Bußprediger» erinnern, der einem Größeren den Weg bereiten sollte, der auch einmal seine starke ZweifelSstunde hatte und doch schließlich in demütiger Gelbstbescheidung willig bekannte: „Christus muß wachsen, ich aber muß abnehmen." Die sommerliche Natur bildet dazu einen einzigartigen symboli schen Kommentar. Das jugendstarke, lebensprühende Jahr ist auf der Höhe seine» Wege» angelangt. Die Rosen blühen und düsten, die Felder stehen im schlichten Schmucke der Aehren, die Tage sind lang und immer länger geworden, und doch, eS ist Sommersonnenwende. Leise, ganz leise und allmählich nimmt die TageSlänge ab, e» geht auf die zweite Jahreshälfte zu, der Herbstwind wird dann uns doch heulen, und darauf wird der Winter sein. Kurzes menschliche» Erbenwallen. Am Johannistage kann eS an die eigene Vergänglichkeit denken. Unsere Altvordern taten e» in ihrer Weise. Manch alter Heidenbrauch spielte mit herein. Die JohanniSfeuer laberten, Gut-Herrschaft, Knechte, Mägde, alle» sprang über die glühenden Scheite. Selbst baS Vieh mußte hindurch, das sollte gegen Dämonen, Behexung, Krankheit ein Schutzmittel sein. Johanniitrunk, Johannis brot, JohanniSeffen und was sonst, es mischte sich mit den uralten Opfervorstellungen. Da» Leben liebte da» Leben und wollte da» Leben erkaufen, ein fortwährendes Stchwehren gegen düstere Schatten und Lode»gedanken. Und die Poesie flocht ihre goldglitzernden Ltchtfäden, sie umspannen sogar da» wunderliche Spiel der zarten, im Sommernachtsdunkel geheimnisvoll aufleuchtenden JohanniSkäserche«: Auf und herunter Tanzen Laternchen, Zauber und Wunder, Hüpfende Sternchen. — Eine Warnung vor einem Schwindler erläßt der „ReichSanzeiger" in folgender Form: Ein be kannter Schwindler, der feit Jahren unter den verschieden sten Namen und Firmen (Schellenberger, Funk, Theobald, v. Einsiedel, R«cht»schutzverein usw.) da» deutsche Publikum von London au» zu schädigen sucht, und vor dem wieder holt an dieser Stelle gewarnt worden ist, macht seit einiger Zelt besonder» dadurch von sich reden, daß er deutsche Leitungen und Zeitschriften, sowie deren Leitet durch Ver breitung von mannigfachen Flugblättern gehässigsten In halt» beschimpft und mit den schwersten Shrenkränkungen überhäuft. Da r» nicht ausgeschlossen ist, daß diese An griffe trotz ihrer offenbaren Hattlosiukeit von Uneingeweihten hier und da für bare Münze genommen werden, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß r» sich im vorliegenden Falle um «ine schon seit Jahren in Deutschland wegen Geisteskrankheit entmündigte Persönlichkeit handelt, die e» nur dem letzteren Umstande verdankt, daß sie bisher noch nicht zur Verantwortung gezogen worden ist. — Die Mitglieder der zweiten Direktion der deutschen Luftschiffahrirgesillschaft in Dretden lasten mit- teilen, daß die in dem Artikel „Eine nette Gründung" Gtzm. Da» Mesa« Tageblatt erscheint jede« Ta» abend» mit AuSnahmr der Sonn, und Festtage. «iettelskihrlicher »qngSprri» bet Abholung tn der Expedition in Riesa 1 Mark vv Pfg„ durch unsere Träger s«t tu» Hau» 1 Mart öS Pfg., bei Abholung am Schalter der katserl. Pofianstalten I Mark öS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch Monat»abon»«nent» werde« angenommen. Anzeigen.»«««-«, sür di« Nummer de» Ausgabetage» bi« vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Beriag von Langer ä- Winterlich in Riesa. — wrschäsMieUe: Goethestraße v». — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! tn Riesa. Freitag, den 24. Jnni 1910, von vor«. 10 Uhr an sollen km Restaurant zum „Deutschen Herold" hier, an der Gasanstalt 9, Rot- und Weiß weine, Kognak, Kornbrannttoein, Champagner, Rum, Liköre, Zigarren, 2 Plüschsofa», 1 Grammophon mit Platten, 1 lange Tafel, 1 großer zweitüriger Schrank, 1 Spiegel u. a. m. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, den 20. Juni 1910. Der Gerichtsvollzieher de- Sönigl. Amtsgericht-. Sin auf dem städtischen Bauhof« lagernder größerer Posten alte- Eisen nnd Zink soll verkauft werden. Besichtigung kann erfolgen. Reflektakten wollen Angebote beim unterzeichneten Rate bi« 2. Juli c. einrekchen. Der Rot der Stadt Riesa, am 21. Juni 1910. . vr. Scheider. Bürgermeister. Freibank Glaubltz Morgen Freitag von nachmittag» 4 Uhr an kommt junges fette» Rindfleisch, roh Pfund 50 Pf., gekocht Pfund 40 Pf., zum Verkauf. Der Semeindevorstand. Riesaer «md Arntsötatt »rassblatt^Rtssa. stk die König!. ArntsharHLmarmschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Femstnechstell» Nr. 20.
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