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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191008019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-01
- Monat1910-08
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1910
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Montag, 1. August 1S10, abeud» 175 68. Jahrg "i- - M Al! Max Meh»«, LL M >!. 7^L^. W«IdschIStzche«-Bier » LLLL Heute abend findet großer Preisringkampf und die Auf. führung einer großen Pantomime statt. —* Im Lebtet de» ElektrizitätSverbande» Lröba beabsichtigt man bekanntlich Fernleitungispannungen bi« zu 60000 Volt anzuwenden. S» dürfte interessieren, sestzustrllen, welche Hochspannungen anderseitig schon im Gebrauch sind. Au» der großen Zahl der Anlagen können wir natürlich nur einige h«rau»greifen. Bon den verschie denen amerikanischen Anlagen mit 100 000 Bolt Betriebs spannung wollen wir hier absehen. In Europa dürfte die höchste bisher verwendete Spannung, die in einer Anlage bet Mailand von der A.-G. Brown, Voveri L Co. einge führte von 75000 Bolt sein; diese Anlage hat eine Leistungs fähigkeit von 31500 P. S., die in drei Maschinen von je 10500 P. E. erzeugt werden. Ein« andere, auch bei Mai land befindliche Anlage derselben Gesellschaft mit 24000 P. G. Leistungsfähigkeit arbeitet mit 60000 Bolt. Andere Anlagen mit 60000 Bolt find von den Siemens»Schuckert- Werken bet etwa 8000 P. S.-Leistung in Spanien auSge- führt worden. Auf der List« dieser Gesellschaft finden ^stch übrigen« bet Einschluß außereuropäischer Anlagen nicht weniger als S Werke mit 60000 Bolt Spannung oder mehr. 50 000 Bolt werden z. B. bei der Uebertragung von Moos burg nach München benützt, ebenso bei einer Anlage bei Pari». Die Zahl der Anlagen mit 30 000 Bolt ist so groß, daß der hier verfügbare Raum ihre Aufzählung nicht mehr gestattet. —* Bei dem Kaiserlichen Postamt 1 lagert eine vom 2. Februar eingezahlte Postanweisung über 2 M. 50 Pf., die bi» jetzt unauSgezahlt geblieben ist. Der empfangsbe rechtigte Empfänger oder Absender kann feine Ansprüche bet dem genannten Postamt« geltend machen. — Zum AmtShauptmann in Auerbach hat der König den Sroßherzoglich sächsischen RegterungSrat von Nostitz- Wallwitz in Weimar ernannt. — Die feierliche Grundsteinlegung de» christ lichen Soldatenheims in Dresden findet am 2. August, mittag» 11 Uhr statt. Al» Bertreter des Königs wird der Oberstleutnant und Flügeladjutant Meister an der Feier teilnehmen. Ob Prinz Johann Georg persönlich zugegen fein wird, ist noch nicht bestimmt. Sämtliche Truppen der Garnison werden durch Abordnungen vertreten sein. Nach einem Choral Hilt Hofprediger Dr. Friedrich dir Wetherede, worauf die Hammerschläge erfolgen. — Eine schwere Havarie ereignete sich am Don nerstag an der Alandmündung. Wie man un» schreibt, ist vor der Brücke in Großwanzer der Kahn de» Schiffseigner» W. au» Tchnakenburg durchgebrocheu und uniergegangen. Di« Ladung bestand aus Feldbahnschienen. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. — DerEvangelischeVund ist in der Zeit vom 1. April 190S bi» 1. April 1S10 in Sachsen von 32430 auf 33195 Mitglieder gestiegen. Der sächsische HilsSauS- schuß de» Evangelischen Bunde» hat vom Monat Januar bi» 7. April d. I. 24568 M. 90 Pf. Gaben für die evange- ltsche Bewegung in Oesterreich eingenommen. — Zu der Meldung, England habe e» abgelehnt, sich an der Internationalen Hygien«-A»S- stellung Dresden 1911 offiziell zu beteiligen, erfährt da» Wolff'sche Lelegraphenbureau von zuständiger Seite, daß England in der Tat der einzige europäische Grobstaat ist, der die Beteiligung an der Ausstellung abgelehnt hat. Ob, wie vermutet werden kann und in Deutschland von mancher Seite angenommen wird, für diese Absage politisch« Gründe maßgebend gewesen sind, mag dahinge stellt bleiben. ES ist aber wenig wahrscheinlich. Di« Ur sache ist nur in den besonderen englischen Verhältnissen zu suchen. Die englischen wissenschaftlichen Institute sind nicht in dem Sinne staatliche wie unsere deutschen. Sie tragen vielfach einen privaten Charakter und die Regierung hat nur wenig Einfluß auf sie. Daher hat auch England sich bisher noch nie an hygienischen Fachausstellungen beteiligt, Mesner O Cngctilntt Oertlichcs «nd SSchfisches. Riesa, 1. August 1910. —* Mit einem prächtigen Sommertag hat sich gestern der Juli verabschiedet. Ein schöner blauer Himmel wölbte sich vom frühen Morgen an über der Erd« und d«r Sonne Strahlen waren von solcher Intensität, wie sie in den HundStagen überhaupt nur sein können. Dieser herrlichen Witterung entsprechend war auch der Verkehr am gestrigen Sonntage. In der Stadt und be sonders in der Umgebung herrscht« rege» Leben, r» gab besetzte Gärten und Säle. Der durch die Hitze erzeugte Durst wird an manchen Orten in die Viervorräte der Gastwirtschaften eine tüchtige Bresche gelegt haben. Bon den in verschiedenen Gegenden nachmittag» und abend» niebergegangenen Gewittern wurde unsere Gegend glück- ltcherweise verschont. Regenfall trat hier erst abeud» und in der Nacht ein. In der jetzigen Zett der Sommerfeste und sonstigen Veranstaltungen wird so schöne» Welter, wie «» de» gestrigen Sonntag au»z«ichn«te, natürlich not wendig gebraucht. Hier war e» gestern besonder» der Schützenturnverein, dem mit dem sonnigen, warmen Wetter eine große Freude bereitet wurde. Er hatte aus Anlaß seine» 47. Stiftungsfestes zu einem öffentlichen Schauturnen eingeladen, da» auf dem Turnplatz an der Goethestraße stattfaud und mit Konzert der 68 er Kapelle verbunden war. Nachdem die BeretnSmitglieder sich im Hotel Kronprinz versammelt hatten und von dort au» unter Musikbegleitung nach dem Turnplatz marschiert waren, begann kurz nach 8 Uhr da» Turnen. Diese» wurde mit allgemeinen Freiübungen, an denen gegen 100 Turner unter Leitung de» Herrn Turnwart Schulz« teil- nahmen, eingelettet. Die erfreulicherweise in recht statt- licher Zahl herbeigekommenen Zuschauer folgten den besten» gelungenen Uebungen mit sichtlichem Interesse. Den Frei übungen folgte Turnen der Vorturner am Barren, woraus 21 Zöglinge Langstabübungen vorführte». Diese Dar bietung gefiel so gut, daß die Zöglinge sich durch lauten Beifall belohnt sahen. Gin anziehende», lebendige» Bild bot da» darauf vorgeführt« Barren-Gemeinturnen der Mitglieder, ebenso das Rtegenturnen. Den Schluß de» Schauturnens bildeten Kürturnen und fröhliche Spiele. Daß man in dem Verein getreu den Grundsätzen Bat« Jahn», eingedenk der oolkSerztehertschen, gesundheitlichen Wirkung der deutschen Turneret, Körper und Geist kraft voll zu erhalten arbeitet, dafür lieferte da» Schauturnen einen vollgültigen Beweis. Der abend» von Uhr ab im Saale de» Hotel Höpfner abgehaltene Festball hatte sich feiten» der Mitglieder und geladenen Gäste eine» sehr regen Besuche» zu erstellen. Zu dem freundlichen und vornehmen Aussehen, da» der Saal jetzt zeigt, hatte fich noch eine hübsche Schmückung der Bühne mit Blattpflanzen hinzugesellt. Der Vorsitzende de» Verein», Herr Wangler, begrüßte die Erschienenen, wünschte ihnen fröhliche Stunden und teilte mit, daß von Frau Roßberg eine Fahnenschleife und eiue Fahnenträgerschärpe gestiftet worden sei. Sein Dank klang au» in einem dreifachen »Gut Heil", in da» die Erschienenen freudig etustlmmten. Ferner gab er bekannt, daß Herr Emil Keßler dem Verein nunmehr 25 Jahre angehöre und überreichte dem Genannten au» diesem An laß «tue silberne Nadel. Von der Kapelle wurde wacker zum Tanze aufgefpielt und so oft Ihre schönen Weisen er klangen, strömte die große Zahl der Tanzlustigen herbei und drehte sich lustig im Kreise. Erst in vorgerückter Morgenstunde erreichte da» wshlgelungene Fest sein Ende. —* In der Nacht -um Sonntag wurde auf der Pausitz« Straße hier ein Radfahrer von einem Schutz- mann angeh alte», weil er kein Licht an seinem Rade führte. Der Radfahrer wurde hierüb« so «regt, daß er,anfing laut zu lärmen. D« Schutzmann sah sich infolgedessen genötigt, den Radaumacher mit zur wache zu nehmen. Dort setzt« der Mann fein widerspenstige» und ausfällige» Freibank Glaubitz. Morgen Dienstag von nachmittags 6 Uhr an kommt Schweinefleisch, gekocht, Pfund 45 Pf., zum Betkauf. Der Semeindevorftaud. Treiben fort und hat nun Anzeige wegen Widerständ und Beleidigung zu gewärtigen. —* Durch di« Unvorsichtigkeit eine» Radfahrer» wurde heute nachmittag an der Eck« d«r Haupt- upd Paufltzer- straße eine ältere Frau zu Fall gebracht, wodurch dieselbe leichtere Verletzungen erlitten hat. —* Hier wurde gestern ein au» dem RettüngShau» Moritzburg entlaufener 12 jähriger Jung« aufgegrtfstn. Er wurde heut« der Anstalt wieder zugeführt. — Sonnabend vormittag gegen >/. 11 Uhr ent gleist e n auf Bahnhof Priestewitz vom durchfahrenden Letpzig-DreSdn« Schnellzug Nr. 5 die Lokomotive und der nachfolgende Gepäckwagen an einer KreuzupgSweich« ohne erkennbare Ursache, wodurch die beiden Hauptgleise gesperrt wurden. Die Maschine war auf da» falsch« Gleis übergesprungen» der Packwagen halb gefolgt, während dessen Hintere Achse auf dem richtigen Glet» blieb. Da durch wurde der Wagen ein« Strecke weit geschleift und riß da» Erdreich tief auf. bi» di« Kuppelung brach und d« Zug zum Halten kam. Der Zug wurde UAwMlRert' NNd durch eine Htlstmaschine nach Dresden weiterbefördert. Die beiden Hauptgleise im Bahnhof Priestewitz blieben etwa 2 Stunden gesperrt; Menschen find bet dem Unfall nicht zu Schaden gekommen. — Ein Fahrttetlnehmer schildert den Vorgang wie folgt: Al» der Zug in Priestewitz gegen 10 Uhr 30 Minuten durchfahren wollt«, stiegen plötzlich zu beiden Seiten dichte Staubwolken auf und der in vollster Fahrt befindliche Zug kam ruckweise zum Stehen. Die zahl- reichen Passagiere verließen eilig den Zug. Zu beiden Veiten sah man Bohlen und vom Packwagen loSgrrtssene Teile liegen, unter anderem auch die Lokomottvenküppelung, welche gleichfalls abgerissen worden war. Al» Ursache d«S Unfälle» vermutete man zunächst ein« unrichtige Stellung der Weiche. Die sofortige Untersuchung ergab jedoch, daß die Weiche richtig stand. Da» Vahnpersoual zeigte Besonnen heit und vollste Ruhe. Die Lokomotive war vermutlich durch die Weiche nach dem ersten Glei» geleitet worden, hatte sich loSgerissen und war, dem starken Bremsen ge- horchend, stehen geblieben. Der ihr zunächst folgende Pack- wagen war lo-gerissen und durch den Druck quer über zwei Schtenengleise geschleudert worden, wo er den Verkehr sperrte. Der übrige Teil de» Zuge» war stehen geblieben. Die Passagiere wurden 11 Uhr 40 Minuten mittel» HilfS- zuge» nach Dresden befördert. »—* Der ZirkuS Mailte hat sich bis jetzt hier eine« recht befriedigenden Besuches erfreuen können. Be sonders am gestrigen Sonntag soll der Zuspruch ein sehr guter gewesen sein; bei der Eröffnungsvorstellung am Sonnabend zeigte sich ein großer Mil der Sperrsitze unbesetzt- dagegen waren die übrigen Plätze nahezu aus verkauft. Die Leistungen des Zirkus finden allenthalben ungeteilte Anerkennung. Besonders' stark vertreten in dem Programm sind die Barieteekünste. Mas in dieser Hinsicht geboten wird, ist alles sehenswert und verdient Anerkennung> Mir gaben ja schon in einer Borbesprech- ung den meisten dieser Darbietungen Erwähnung, brau chen deshalb heute nicht nochmals eingehend darauf zu- rückzukommen. Gesagt sei, daß alle Einzeldarstellungen und Zusammenspiele von Fleiß und Können zeugten. Wenn infolge der Hervorhebung der Barieteekünste der ZirkuS MLinc seine Stärke auch nicht vornehmlich auf dem Gebiete der Pferdedressur besitzt, jo muß ihm doch zugestanden werden, daß er auch auf diesem Gebiete gutes leistet. Der Herrn Direktor Maine für die von ihm vorgesühcten Dressuren gespendete reiche Beifall war wohlverdient. Sehr schöne Leistungen konnte man auch bei dem Joüeireiter Mstr. Felix und den FreiheitSdres- suren von Frl. Margueritta bewundern, Eine kösttiche Zu gabe sind die Vorführungen der Clowns, die e» an ort- ginellen Späßen und Ulkszenen nicht fehlen lassen. Ein Be such des Zirkus ist also nicht zu bereuen und deshalb fei Such der Besuch der übrigen Vorstellungen empfohlen. .... —-— DouuerStag, dm 4. A«s«st 1V1O, vor«. 10 Uhr solle» 1« Auktion»lokal hier 1 Waffenrock, 2 Hosen, 1 Mütze, 1 Faustriemen und 1 Paar Stiefeletten gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 1. August 1910. - " Der Gerichtsvollzieher de- Köntgl. Amtsgerichts. Da» Riesaer Tageblatt erschein« jede» Tag abend» »tt Ausnahme der Sonn- und Festtage. »lertelsllhrllcher Bezu^prri» Lei Abholung tu der «rpchttion in Riesa 1 Mart V0 Psg, durch «nsen Trüge» srtt in» Hau» 1 Mark « Pfg, bei Abholung am Schalter der laisnl. Postanstalten 1 «art »d Pfg, durch de» Vrieftvllger srtt in» Hau» L Mart 7 Psg. Auch Monachabonnrment» werden angenommen, Auzri-r».Ammh«r sltr di« Nummer de» Aulgabetagr» bl» vormittag V Uhr ohne Prwilhr. Rotationsdruck und »erlag vm» Langer L Wtnterlich in Riesa. — S«I»Sst»strIl,: voethrflrastr 5». — FL« di« Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. TS I ,. ««» stkldtUM M Liychttt -WM. ArntsölaM *rs* für bke KSntgl. AmLSharrptrnannschast Großenhain, das Königs. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesk sowie den Gemeknderat Gröba.
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