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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191008306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-30
- Monat1910-08
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1910
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Riesaer D Tageblatt ««» A«r»rg»r («dtdM EZWtztü. AwtsötaLt nLr- pr die Königl. AmtShauptmmmschast Großenhain, das Königl» Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 2i)O. Dienstag, 3«. August 1V10, abends. 63. Jahrg. La» Mesa« Tageblatt erscheint j»ea Ta, abend« mit ««»nähme der Sonn, und Festtage, «terteljahrltcher »ev,»prri» bet Abholung tn der Erpedillon in Riesa I Mart bv Psg„ durch uns,« Träger smt in» Hau» 1 Mart VS Pfg„ bei Abholung am Schalter der »alserl. Poflanstalten 1 Mark Sd Psg., durch den »rtesttSger spei tn» Hau» 2 Mar« 7 Psg. Auch Monat»abonn«nrnt» werden angenommen. «uzrlgen-Auuahmr sür die Nummer de» Au»gabetage» bi» vormittag V Uhr ohne DrivShr. Rotation»druck und »erlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — VesibästSstell«: Boethestratze V9. — Für die Rrdakttou verantwortlich! Hermann Schmidt in Riesa. Di» Mannschaften der Fenerwehr zu Riesa, und zwar da» freiwillig« Rettung»korp», die Feuerreserve, Spritze Nr. 1 (Hauptmann Götz«), die Wachmannschaft (Hauptmann Fiedler) haben sich Dienstag, den 6. September 1910, abends V-8 Uhr -u einer Uebung am Feuerwehrdepot pünktlich «lnzufinden. Begründete Entschuldigungen find vorher beim Branddirektor Müller, Hauptstraße 53, einzureichen. Die Uniform ist anzulegen. Sus 8 27 der Feuerlöschordnung wird auf« merksam gemacht. Riesa, den 30. August 1S10. Der «al der Stadt Riesa. vr. Scheider, Bürgermeister. Gßm. Douner-tag, de« 1. September ISIS, vor«. 1« Ahr soll im Auktionilokal hier 1 Sofa gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesln, 24. August 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Freibank Gröba. Mittwoch, den 31. August 1910, vormittag» 8 Uhr wird rohe- und gekochte- Rindfleisch verknust. Preis 45 und 30 Pf. für V, Der Semeiudevorstand. Freibank Poppitz. Morgen Mittwoch früh von S—8 und abends von V-7—V-8 Uhr Rindfleisch- Verkauf, roh, V, vs 45 Pf. Poppitz, am 30. August 1910. Der Gemeiudevorstand. OertNches und Sächsisches. Riesa, 30. August 1910. —* In der am Donnerstag, den 1. September, nach mittag» 4 Uhr in der Konditorei Möbiu» stattfindenden MonatSoersammlung der Frauen- und Jungfrauengruppe de» Gustao-Adolf-Verein» für Riesa und Umgegend wird Herr Pfarrer Koch-Prausitz einen Vortrag über: „Graf Ferdinand von Zeppelin — ein Großer unsere» deutschen Volk»" halten. —* Am Sonntag nachmittag veranstaltete der hiesige Schwimmklub „Otter"-Riesa von 1908 für seine Mitglieder zum ersten Male ein Wettschwimmen. Die Teilnehmer hatten 2 Bahnen tn Brust- und Rückenlage zu schwimmen, 3 Pflichtsprünge und 1 Kürsprung au»zu- sühren. Zu erreichen waren 70 Punkte und zum Steg erforderlich 46 Punkte. Die Verkündung der Sieger sand abend« im Hotel „Stadt Dresden" statt. Kranz und Urkunde erhielten al» 1. Sieger Willy Göpfert, Paul Jungandrea» und Hermann Muckert mit je 57*/, Punkten, 2. Sieger Alfred Kuhnert mit 53*/„ 3. Sieger Herbert WilSdorf mit 51, 4. Sieger Kurt Espig mit 50, 5. Sieger Willy Galow mit 47*/„ 6. Sieger Kurt Muckert mit 47, 7. Sieger Franz Schier mit 46 Punkten; eine Belobigung: Paul Dege mit 40 Punkten. —* Der Sächsische Spielverband, der da» Spielen und da» volkstümliche Turnen in freier Luft bei den sächsischen Turnvereinen «inbürgern will, veranstaltet am 11. September auf dem großen Exerzierplatz bei Co pitz a. E. unter dem Namen eine» Spielfeste» Wettspiele und einfache Wettübungen. Die Wettspiele beschränken sich au» äußeren Gründen nur auf ein Spiel, den Faustball, da» in zwei FertigkeitSstufen allen Mannschaften der Der- bandSoereine offensteht. Ebenso dürfen am Eilbotenlaufen und an dem bi» jetzt noch nicht gezeigten MannschaftSstoßen läng» eine» Bande» nur Turner der BerbandSvereine teil nehmen. Dagegen steht die Teilnahme am Dreikampf im Laufen, Ballschleudern und Hochspringen ohne Brett allen sächsischen Turnern frei. Da» Schlagballspiel, La» im näch sten Jahre den Mittelpunkt der Wettkämpfe bilden soll, wird in Copitz nur von 2 guten Schülermannschaften zur Anregung und Belehrung vorgeführt. Die Anmeldungen der Mannschaften und Wetturner müssen bi» zum 1. Sep tember erfolgen. — Letzten Donnerstag, den 25. d. M., 9 Uhr vor mittags, stieg in Nünchritz der Ballon „Heyden I" zu seiner sünfundzwanzigsten Fahrt in die Lüste, und zwar mit den Herren Bertram (Führer), Nestler und Wtltsch. Die Landung ging sehr glatt gegen 6 Uhr bet Drebkau tn Brandenburg vonstatten. —* Bei der Ober - Postdirektton tn Dresden lagert folgende unanbringltche Sendung: Einschreibbrief au» Riesa an Familie Lehm in Rosenberg (Ob. Ungarn) vom 16. 6. 10. Der Absender oder Empfänger der bezeichneten Sendung hat seine Ansprüche bei der Aufgabe- oder Be- stimmungS-Postanstalt baldigst anzumelden. — Der Halleysche Komet, der im Mai zu einer Weltenkatastrophe führen sollte, hat sich nun soweit von der Erde entsernt, daß selbst die schärfsten Instrumente ihn nicht mehr sichtbar machen. Bet un» war er eigentlich überhaupt unsichtbar. Er hat furchtbar enttäuscht. Doch weiter im Süden muß er eine wunderbare Erscheinung geweseri fein. Ein Seemann, der sich im Mat auf einer Reise nach Ostasten befand, gibt darüber seinem in Pirna lebenden Bruder au» dem fernen Osten eine anschauliche Schilderung. Er schreibt: „Den Halleyschen Kometen haben wir ungefähr einen Monat lang gesehen in seiner ganzen Größe und in den verschiedenen Gegenden. Schon vor Gibraltar sahen wir ihn, durch» ganze Mittelländische Meer, den Suezkanal, im Roten Meer bi» wett hinein in den Indischen Ozean. Der Schweif hatte eine Aus dehnung vom Horizont bi» über den Zenit hinau». An fang» sahen wir ihn morgen» von 3 bi» 4*/, Ahr, später abend». Der eigentliche Kern war morgen- verschwommen, in der letzten Zeit abends sehr schön klar." — Auch der „Ostastatische Lloyd", der in Shanghai erscheint, schreibt über den Kometen in der Julinummer: In den Tagen de» Halleyschen Kometen hatten wir in Canton ziemlich häufig unbewölkten Nachthimmel. Ich beobachtete den Weltenbummler namentlich in der Zeit vom 8. bi» 18. Mai. Er erschien in frühen Morgenstunden, etwa um 4 Uhr. Zuerst nur klein und nebelhaft, nahm er sehr schnell mit jeder Nacht größere Dimensionen an. Am 18. Mat sah ich ihn um 4*/. Uhr morgen». Der Kopf de» Kometen, der in der Nacht vorher etwa achtmal so groß wie der Abendstern und etwa» verschwommen gewesen war, stand ein wenig unterhalb de» Horizonte». Sein Schweif reichte bi» über den Zenit hinaus und hatte in mittlerer Länge eine Breite, die etwa fünfmal so groß wie der Monddurchmesser war. Die Lichtstärke de» Schweifes war im ersten Drittel seiner Länge der de» Boll- mondeS beinahe gleich und nahm im zweiten Drittel all mählich ab, war aber im Anfang des letzten Drittels noch so intensiv, daß man die dahinterstehenden Sterne mit bloßem Auge nicht wahrnehmen konnte. Go stand das Phänomen, in vertikaler Richtung, Stunden lang da als Bote unbekannter Welten, dar Gemüt der Zuschauer» überwältigend und stille» Ginnen und Fragen in ihm auslösend. In den nächsten Tagen zeigte er sich abend» von Uhr ab; er war plötzlich wieder klein und un scheinbar und allmählich unserm Gesichtskreis enteilend. Der Weltuntergang ist somit einstweilen auf fünfundstebzig Jahre später angesetzt. — Nach amtlicher Feststellung find bei der am 24. August stattgehabten Ersatzwahl im 20. sächsischen ReichStagSwahlkretse Zschopau-Marienberg tnige- samt 24179 gültige Stimmen abgegeben worden. Davon sind entfallen auf den Schriftsteller Paul Göhre-Zehlendorf (Goz.) 14831, auf den Landgericht«!«» Alfred Brodaus- Chemnitz (Fortschr. BolkSpartei) 4706 und auf den Kauf mann und ObstgutSbesitzer Kurt Fritzsche au» Waldau in Oberschlesten (Reformp.) 4641 Stimmen. Ein Stimmzettel lautete auf einen anderen Namen. — Allgemeine Ueberstcht über den Saatenstand im Königreich Sachsen Mitte August 1910. Die unbeständige Witterung, über die schon im vorigen Berichte geklagt wurde, hat sich leider erst um die Mitte der vertchirzeit geändert. Wenn auch die Witterung der ersten Hälfte de» August noch nicht ganz günstig sür die Ernte war, so wurde doch die Einbringung de» Getreide» gefördert. Infolge de» unbeständige» Wetter» hat die Heuernte im Gebirge sehr spät beendet werden können. Auch di« Ge treideernte hat sehr unter der Ungunst der Witterung im Juli zu leiden gehabt, vielfach wird berichtet, daß da» Wintergetreide nicht ganz trocken eingeerntet wurde und stellenweise ausgewachsen ist. Di« Ernte de» Winter getreide» ist bi» auf die höhergelegenen Gegenden, in denen erst mit der Roggenernte begonnen werden konnte, beendet. E» wird allgemein darüber geklagt, daß der Körnerertrag de» Roggen» nicht befriedigt. Der Hafer ist vielfach zweiwüchstg; dadurch wird da» Einernten sehr erschwert. Die Kartoffeln leiden fast überall an der Kar- toffelkrankhett und an der Blattkrankheit. Infolgedessen ist da» Kartoffelkraut bereit» abgestorben und viele Knollen sind erkrankt und fangen an zu faulen. Die Kartoffelernte verspricht daher nicht gut zu werden. All gemein wird über den schlechten Stand der Kraute» ge- klagt. Die Futterpflanzen haben sich infolge der reich-, lichen Niederschläge gut entwickelt. Gegenüber dem Vor monate hat sich der Stand de» Winterroggens und de» Weizen», sowie der Gerste verschlechtert. Da» gleiche gilt von den Kartoffeln. Nur der Stand der Futterpflanzen hat sich gebessert. Außer den Pflanzenkrankheiten wird Über da» starke Auftreten von Mäusen und Hamstern vielfach geklagt. —88 Der Ständige AuSsckuß de» Landeskultur» rateS trat dieser Tage zu einer Sitzung zusammen und beschäftigte sich u. a. mit folgenden Angelegenheiten: Zu- folge eines Schreibens de» landwirtschaftlichen Verein- zu Sadisdorf, der darüber Beschwerde führt, daß Landwirte in der Zeit der Ernte zu militärischen Uebungen einbe rufen worden sind, wird beschlossen, da» Kgl. Ministerium zu ersuchen, dahin zu wirke», daß im Hinblick auf den noch immer herrschenden Leutemangel, von dem die bäuerlichen Betriebe besonder» schwer getroffen werden, während der Erntezeiten die Gknziehmrg von Landwirten und landwirt schaftlichen Arbeitern nach Möglichkeit vermieden wird, bez. daß diesbezügliche Befreiungsgesuche tunlichst Berücksichtigung finden. — In Erledigung einer Verordnung de» Königl. Ministerium» de» Innern spricht der Ständige Ausschuß sich dahin au», daß die Einführung verantwortlicher Aus- stellungSleiter dringend notwendig sei. — Hinsichtlich der Errichtung eine» UnterrichtSkursu» für Güterbeamte und praktische Landwirte an der Landwirtschaftlichen Kreis- schule zu Wurzen beschließt man, diese Angelegenheit ihrer grundsätzlichen und weittragenden Bedeutung wegen der Plenaroersanstnlung zu unterbreiten. — Al« Termin für die 50. Gesamtfltzung wird di« Zett um Ende November in Aussicht genommen. — Zur Ausbildung von Beamten für Rindvieh-Kontrolloereine soll tn der Zeit vom 26. Sep tember bis 29. Oktober d. I. ein 3. Lehrgang an der Landwirtschaftlichen Schule zu Annaberg abgehalten werden. Die Dauer der theoretischen Unterricht» wird auf fünf Wochen erweitert und dementsprechend der Lehrplan abge ändert, wodurch vor allem der FütterungSlehre eine größere Stundenzahl zufällt. Die Zuweisung der Kurflsten an be reit» bestehende Kontrollvereine zweck» weiterer praktischer Ausbildung hat durch den Leiter der Kurs« zu erfolgen. Die Kontrolle während dieser Zett liegt jedoch den Kreitz- vereinen ob. Der Antrag de» landwirtschaftlichen Kreitz» verein» Dritten, betreffend di- weitere «u»gestaltung der vorgenannten Lehrgänge, wird dem erweiterten «utzschufle zur Beratung überwiesen. —88 Der Landetzkulturrat für da» Königreich Sachsen widerspricht tn einer Veröffentlichung tn seinem Organe der Behauptung einer vorhandenen Fleischnot und führt folgende» autz: „So groß die Verdienst« der Land wirtschaft um den Staat find, so gehässig find auch di« Angriffe, denen sie in neuerer Zett fortgesetzt «»»gesetzt ist. auß vinvm Runs1spivlp8ano! ?
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