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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191009195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-09
- Tag1910-09-19
- Monat1910-09
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1910
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Riesaer O Tageblatt «ud Au-rig»» (ElbtblM Md Atychrr). Tütgramm-Adresse: ß» Atz I Femsprechstell« .Tageblatt", Riesa. . Nr. 20. für di- Königl. Amtsüauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, ' sowie den Gemeinderat Grüba. 217. Montag, IS. September 181V, abends. SS Jahrg. Da» Ntesaer Tageblatt «scheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn, nnd Festtage. Lteneljährlijher Bezugspreis bet Abholung tu d« Expedition in Riesa 1 Mark V0 Psg-, durch unsere Träg« s«t in» Han» 1 Mark LS Psg, bet Abholung am Schalt« d« kalserl. Postanstaltrn 1 Mark Sü Psg, durch de» Briefträger fiel ins Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatilabonnementS werde« angenommen. Anzrigrn-Auuahme sür die Numni« de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste VS. — Für die Redaktion »«antwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Herr Otto Hermann Getzuer in Rödera« Ist als 1. Gemeiudeältester für seinen Wohnort auf die Zett bis Ende de« Jahre» 1916 anderweit in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 16. September 1910. 2201 ä L. Königliche Amtshauptmanuschaft. GDgstDBA ast Bist kür da» ^Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN» bi» spätesten» bormittag» v Uhr de» jeweilig« Au»gabetage». Die GeschLftSfteUe. Lertliches «nd SSchfisches. Riesa, 19. September 1910. —* Wie wir von maßgebender Stelle erfahren konnten, ist die Umwandlung des Betriebe» der hiesigen Straßen- bahn vom Pferdebetrieb in eine elektrische Straßen- bahn in die Wege geleitet. Um die behördliche Genehmi- gung zur Umwandlung ist bereit« nachgesucht worden. Wird die Genehmigung erteilt, ^so dürfte voraussichtlich die Umwandlung zu Anfang oder im Laufe des nächsten Jahre» erfolgen. Vorläufig befindet sich die Angelegenheit noch in der Schwebe, irgendwelche definitive Entscheidungen sind noch nicht getroffen worden. —* Eine dem hiesigen Rittergut gehörige Stroh feime, enthaltend etwa 10 bis 12 Fuder Maschinendrusch stroh, ist gestern abend niedergebrannt. E» wird angenommen, daß die Entstehungsursache de» Feuers auf Brandstiftung zurückzuführen ist. Die hoch aufschlagenden Flammen verbreiteten einen weithin sichtbaren Feuerschein, der zu dem Gerücht von einem größeren Feuer Beranlassung gab. An der Brandstelle war die Rödetauer Feuerwehr erschienen, die jedoch nicht einzuschreiten brauchte. —* Nach dem kühlen und trüben Wetter am Sonn abend hatte man sich großen Hoffnungen auf schöne» Wetter am gestrigen Sonntag nicht hingegeben, um somehr, al» auch die Wettervoraussage der Landesweiter- warte durchaus nicht ermutigend lautete. Die vielen Zweifler, die im Geiste dem gestrigen Sonntag schon das- selbe greuliche Wetter beschert sahen, wie dem Sonntag vor acht Tagen, erlebten daher eine überaus angenehme Enttäuschung, al» am Morgen aus dem Nebel und Wolken grau ein prächtiger, sonniger Tag sich zu entwickeln begann. Dem Sommer all seine WttterungSunbill zu verzeihen, geht unmöglich, aber daß er un» am letzten Sonntag seines Regimes noch mit so schönem Wetter aufwartete, wollen wir ihm immerhin hoch anrechnen. Dem Welter ent sprechend, war der Verkehr gestern allenthalben ein sehr reger. Ueberall sah man fröhliche, wanderlustige Menschen, die sich am Sonnenschein und an der nun allmählich zur Rüste gehenden Natur erfreuten. —* Der Elbwasserspiegel hatte am hiesigen vrückenpegel gestern einen Stand von -j- 126 Zentimeter, heute von -s- 98 Zentimeter erreicht. — Der in den letzten Tagen hier beobachtete regere Umschlagsverkehr hält weiter an. Der lebhaftere Verkehr ist mit darauf zurückzuführen, daß die durch da» Hochwasser und die Nebel auf der Unter- und Mittelelbe zurückgehaltenen Schleppzüge jetzt hier eintreffen. Im Hasen befanden sich auch am Sonn abend noch eine größere Anzahl (bet Feierabend immer noch 9) Kühne mit Umschlagsgütern in Reserve. Einen fast ständigen Umschlagsartikel bilden schon seit längerer Zeit Heringe. Ferner gelangen jetzt auch Roheisen, Pitschpine, Häute, Harz und Marmor neben diversen anderen Stück- gittern zum Umschlag. — Am Elbtal waren Sonnabend früh 17 Kähne vorhanden. Bier Kähne nahmen Ladung ein und zwar Bier, Asphalt, Holz und Stückgut. AuSge- laden wurden Getreide, Kohlen, Steine und Terpentin in Fässern. Bei Feierabend lagen noch 13 Kähne am Elbkai, davon 10 mit Getreide. —* Bet dem gestern in Dresden abgehaltenen zweiten Spiel feste de» Sächsischen SpielverbandrS beteiligte sich der Turnverein Riesa mit 2 Faustballmannschaften. Im Dretkampf wurde mit 44 Punkten 8. Sieger der Bor- turner Kurt Eichler. Seine Leistungen waren folgende: Hochsprung ohne Brett 1.50 m, Schlmderballwurf (2 Lx) 36,10 w, 100 m-Lauf 12»/, Sekunden. —* Wie bekannt fein dürfte, veranstaltet die hiesige Freiwillige SanitätS-Kolonne Ende Oktober d. I. wieder eine größere Warenverlosung. Der Verkauf der Lose ist bereit« im Gange und in letzterer Zeit hat auch die EinkaufSkommisston mit dem Ankauf der Gewinne begonnen, welche bet verschiedenen Firmen im Echausenster aurgestellt sind. Ein Teil der größeren Gewinne ist in dem bereit willigst zur Verfügung gestellten Laden Albertplatz Nr. 6 ausgestellt. In Anbetracht der gemeinnützigen Sache wäre nur zu wünschen, daß sich der Lokoerkauf recht rege ge stalten möchte, damit kein unverkaufte» Lo» übrig bleibt, zumal die Kolonne die Lose versteuern muß. —* In letzter Zeit haben sich eine ganze Anzahl schwere Havarien auf der Elbe ereignet und e» ver- geht fast kein Tag, an dem nicht über neue EchiffSunfälle auf der Elbe zu berichten ist. Am Sonnabend ereignete sich an der Elbbrücke in Wittenberge wieder eine schwere Havarie, bei der ein großer Frachtkahn vollständig ver nichtet wurde. Der Kahn de» Schiffseigner» Parck Richter in CoSwtg i. A., der in Parey KteS geladen hatte und sich auf der Fahrt nach Hamburg befand, wollte vormittag» gegen 10 Uhr die Brücke stevenrecht passieren » Gourde aber durch den Bugsterdampfer „Brückenlotse" au» der Fahrt richtung gedrückt und gegen da« sogenannte Drehscheiben- joch der Brücke getrieben, an dem er völlig zerbrach. Schiff und Ladung gelten als vollkommen verloren^ « > — Sonnabend früh gegen 7 Uhr sollte der große Elbkahn des Schiffseigner» Richard Hartmann au» Wehlen, der mehr al» 500 Tonnen Ladung trug, oberhalb der Marienbrücke in Dresden gewendet werden. Der Kahn wurde am Altstädter Elbkai entladen und sollte nach dem Neustädter Kai, um neue Ladung an Bord zu nehmen, befördert werden. Hierbei geriet jedoch der Riese infolge des Winde» au» dem Fahrwasser und kam unter lautem Krachen vor den vierten bi» zum sechsten Strom pfeiler auf Neustäbter Seite der Marienbrücke zu liegen. Mittels langer Drahtseile und Ankerwinden gelang e» schließlich um 11 Uhr vormittags, den Kahn unter den allergrößten Anstrengungen vom Brückenpfeiler wegzubringen. Eine Sperrung der Schiffahrt war durch die Havarie nicht eingetreten. Auch waren an dem Kahn trotz de» hohen Wafferstandes keine allzu erheblichen Beschädigungen ent standen. — Sonnabend morgen war der Dampfer „Kronprinz Georg von Sachsen" auf der Bergfahrt begriffen,- als bei Roßlau a. E. im kurzen Wurf vom ersten Schlepp kahn Nr. 61 derselben Gesellschaft der Bootsmann August Schäfer beim Wasserschöpsen über Bord fiel und ertrank. Alle Rettungsversuche waren vergeblich. Der Verunglückte war 37 Jahre alt und ledig. — Die Korpsmanöver des 12. Armeekorps be ginnen am Donnerstag dieser Woche. Tas Generalkom mando nimmt während ihrer Dauer (22.^ 23. und 24. September) Quartier im Kloster Marienstern und Kukau. Tie blaue 23. Division kämpft gegen die rote 32. Divi sion. Diese militärische Hebung spielt sich zwischen Bautzen und Kamenz ab. In der Nacht zum 23. Und zum 24. Sep tember findet Biwak für sämtliche Truppen des Armee korps statt- — Ueber die Manöver der 40. und 24. Division am Freitag und Sonnabend wird berichtet: Die Manöver am Freitag zogen sich bis in den Nachmittag hinein, und Sonnabend frühzeitig wurde da» Manöver fortgesetzt. ES endete nicht so spät wie am Freitag, und bereit» gegen Mittag konnten die Truppen ihre Quartiere beziehen, die letzten mit Verpflegung im diesmaligen Manöver. Am heutigen Montag manövrierte die 40. Division gegen markierten Feind, ebenso die 24. Division, die am Freitag gleichfalls Biwak hielt und deren Vorhut nach dem Manöver am Sonnabend von Zwickau nach Lößnitz zu vorrückte. Beide Divisionen beziehen heute, Montag, abend enge Quar- tiere, biwakieren am Dienstag und kehren am Mittwoch nach beendigtem Manöver in ihre Garnisonen zurück. — Bet dem Manöver der 40. Division am Freitag nahm Se. Majestät der König Gelegenheit, bekannt zu geben, daß er der 3. Batterie deS 6. FeldarttllerieregimentS Nr. 68 (Hauptmann Mueller) für hervorragende Schießleistungrn das Königsabzeichen verliehen habe, und die Batterie zu diesem schönen Erfolge zu beglückwünschen. — Während die älteren Lehrabtetlungen der Lande»- Universität Leipzig sich in reichem Maße de» Besitze» von Kapitalien zur Verleihung von Stipendien erfreuen, entbehrt die landwirtschaftliche Hochschule noch vollständig solcher Mittel. Dieser Mangel wird vom Lehr körper unangehm empfunden. Infolgedessen hat Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Kirchner in der Oekonomtschen Gesellschaft für da» Königreich Sachsen eine dementsprechende Anregung gegeben, wa« die Bewilligung eine» Stipendium» von 200 M. sür jede» der nächsten drei Jahre zur Folge hatte. In erster Linie sollen bet - Bedürftigkeit un^ Würdigkeit solche Studenten unterstützt werden, die die Laufbahn land wirtschaftlicher Beamten einschlagen wollen. — Wochen - Spielplan der Dresdener König!. Hoftheater: Opernhaus. Dten»tag: Wal küre. Mittwoch: Zar und Zimmermann. Donnerstag: Siegfried. Freitag: Zigeunerbaron. Sonnabend: Götter- oämmerung. Sonntag: Eugen Onegin. Montag: Salome. Schauspielhaus. Dienstag: Urtel Acosta. Mittwoch: Der verlorene Vater. Donnerstag zum ersten Male: Der alte Pavillon. Freitag: Zriny. Sonnabend: Der alte Pavillon. Sonntag: Kyritz-Pyrttz. Montag: Der verlorene Vater. * Gröba. Wie au» dem Inseratenteil ersichtlich, findet Dienstag» den 20. September in Wünsch-Bonneschky» Marionetten-Theater, derzeit im hiesigen Gasthof, eine große Extra-Vorstellung, verbunden mit Konzert der Oschatzer Stadtkapelle (Dir. Bayer), statt. Auf diesen schönen Genuß versprechenden Abend sei hiermit aufmerksam gemacht. Dresden. Die von Herrn Generalmusikdirektor Dr. Richard Strauß gegen die Gültigkeit der Münchner Abmachungen — selbstverständlich im guten Glauben —- erhobenen Bedenken haben, wie die „Dr. Nachr." melden, durch einen Briefwechsel zwischen dem Komponisten und der Generaldirektion der Königlichen Hoftheater in Dresden ihre Aufklärung gefunden. Die Verhandlungen über die Erwerbung der musikalischen Komödie „Der Rosenkavalier" sind damit endgültig zum Abschluß gelangt; das Werk wird in Dresden, und zwar voraussichtlich Anfang Januar 1911, seine Uraufführung erleben. — Am Freitag gegen Abend bereitete die Ehefrau de« Dekorationsmaler» ReiS- mann in der Rabenerstraße ihrem 6 Monate alten Kinde in der Wanne ein Bad. Während da» Kleine im Wasser lag, wurde die Mutier unerwartet von einer Ohnmacht befallen. Al» später Familienangehörige den Laderaum betraten, lag die Frau bewußtlos am Boden, während das Kind im Wasser ertrunken war. — Eine Lohnerhöhung haben die Kohlenarbetter, Schiffer, Kutscher usw. an der Elbe gefordert. Die Unternehmer wollen vom 1. April an eine Erhöhung von 2 Pfg. die Stunde gewähren. Die Arbeiter sind aber damit nicht einverstanden. Vermutlich dürfte e» heute zur Arbeitseinstellung gekommen sein. — Die Errichtung eine» Denkmal» für die gebliebenen Ehina- und Afrlkakrieger ist von dem hiesigen Militäroerein „Ehe malige Ueberseetruppe" angeregt worden. Da» Protektorat über die Sammlungen für diese» Denkmal hat der König übernommen. — Eine eigentümliche Fahrt machte vorgestern der Ballon „Graf Zeppelin". ^/,10 Uhr stieg er in Reick auf und verschwand nach drewiertel Stunden in der Richtung nach dem hohen Schneeberg. Mittag» 12 Uhr stand auf einmal ein Ballon über Dresden; er flog über Reick nach der Heide, wp er tief herunterging. Wie ein Blick durch» Fernrohr ergab, war e» der „Graf Zeppelin", den über der Sächs. Schweiz eine gerade entgegengesetzt« Strömung erfaßt hatte. Von der Heide au» schwenkte der Ballon link» ab und fuhr da» Elbtal hinab gm Meißen. Fünf Herren saßen darin, darunter Ingenieur Lehnert al» Führer und Herr v. Heyden al» Aspirant. Pirna. Tie Cholera ist erloschen.' Ter Arbeiter Wagner in Copitz ist für gesund erklärt worden, Wjrnn Viü In unü Lnnü 2»SißnnA.
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