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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191010143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19101014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19101014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-14
- Monat1910-10
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1910
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Riesaer H Tageblatt ««d A«xrtgrr MeblM mid AnMgch. «sgmoowAdress« i y«mspkechstell» r-g.di- t « ,» vr^-L für die König!. Arntshau-tmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie dm Gemeinderat Gröba. 238. Freitag, 14. Oktober 1818, abends. 63 Jahr«. «sch- 2» 10/10. der von pro hygienische und wirtschaftliche Einrichtungen. Von den 18 Hektar beanspruchen die Baderäume allein 6 Hektar. 3380 Fenster spenden das Tageslicht. Die Unterhaltungs kosten für die Anstalt sind natürlich enorme, allein für Verpflegung müssen jährlich 600000 M. aufgebracht wer den. Die Anstalt verfügt über eigene große Krankenhäuser, sowie über 38 eigene Schulen, in denen 480 Lehrerinnen und 12—15 Lehrer unterrichten. ES werden sehr tüchtige Männer großgezogen, manche nehmen in der Gesellschaft hervorragende Stellungen ein. DaS Hauptaugenmerk richtet man jedoch darauf, tüchtige Handwerker heran- zubilden. Die Aufnahme der neugeborenen Kinder in die Anstalt, ebenso das Verfahren bet ausgesetzten Kindern, ist peinlichst geregelt. Im Juni d. I. gehörten der An stalt 28600 Neugeborene und Kinder und junge Burschen und Mädchen (die von der Anstalt oder den von dieser beauftragten Familien aufgezogen worden waren) bis zum 21. Lebensjahre an. Im zweiten Teile seines BortrageS machte der Vortragende seine Hörer zunächst mit den Ein richtungen der Eemstwo-Verwaltungen bekannt» sodann ließ er sie einen Blick in das russische Eisenbahnwesen tun, auch führte er Stationen, Orte und Menschen aus der Um gebung von Moskau vor. Sein eigentliche» Thema im zweiten Teil bildeten jedoch die Einrichtungen und das Leben in den Waisenhäusern und LlterSversorgungSheimen in Mytischtschi, sowie die vom Staate und vor allem von der Gemahlin des verstorbenen Großfürsten Sergius in die Wege geleitete Fürsorge für die Kinder Inhaftierter und Verbannter in Rußland. Auch in diesen Ausführungen schilderte Redner in überzeugender Weise, wie tatkräftig in Rußland edle Menschen bestrebt sind, durch segensreiche Einrichtungen Elend und Not möglichst zu lindern. Die oorgeführten Lichtbilder bildeten sämtlich eine recht gelungene Illustration zu dem gesprochenen Wort. Groß war der von den Erschienenen zum Schlüsse gespendete Bei fall. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Seilermetster Berg mann, dankte dem Vortragenden noch besonder» für seine Ausführungen. Zugleich gab er bekannt, daß der Verein beabsichtige, vor Weihnachten noch eine« zweiten Vortrag»- abend zu veranstalten. — Eine überaus wundervolle Fahrt hat der Ballon »Hilde- hinter sich, der am Sonntag 4 Uhr 36 Mtn. in Nünchritz aufgestiegen war. Der Ballon wurde geführt von Herrn Fabrikbesitzer Korn-DreSden und Herrn Ritter gutsbesitzer Freiherr von Rochow auf Strauch. Zwanzig Minuten nach erfolgtem Aufstiege überflog »Hilde- das Großenhainer Wasserwerk, weiter ging die Fahrt über Ponickau, Grüngräbchen, Hoyerswerda, Wetßkolm und den großen Moskauer Forst mit seinem großen Reichtum von Wild aller Art. Nicht minder interessant war auch die Nachtfahrt de» Ballon» über dem Krampfer Bruch, zwischen Sprottau und Glogau, mit seinen vielen Irrlichtern. Etwa einen Kilometer oberhalb Glogau wurde die Oder über flogen. Hinter der Oder trafen die Insassen einen zweiten Ballon, wahrscheinlich den „Heyden II", der die „Hilde", ohne daß e» deren Insassen wußten, während der Nacht überholt, hinter Glogau eine Zwischenlandung üorgenommen und einen Passagier abgesetzt hatte. Lange Zeit sind diese beiden Ballon» nebeneinander hergeflogen. Weiter ging die Fahrt nach Rußland zu. In 1400 Meter Höhe wurde bet Großwartenberg die russische Grenze überflogen. Unter der „Hilde- befand sich eine Wolkenschicht, die nur schwer einen Durchblick auf die Erde gestattete, über dem Ballon bildeten sich kleine weiße Frderwölkchen, die auf Sturm deuteten. Da» war am Montag gegen 12 Uhr. Wieder bemerkten die Insassen einen zweiten Ballon hinter bezw. unter sich. Die sich bildenden Regenwolken haben die anderen Ballon» gezwungen, in Rußland zu landen. Die Insassen der „Hilde" hatten aber die Absicht, nach Galizien zu gelangen, um allen Zollschwierigkelten aus dem Wege zu gehen. Ueber Kjelzy, da» Gebirge Lysa Gora hatte Ballon „Hilde" dann die Weichsel an der russisch-öster reichischen Grenze überflogen. Elf Kilometer von Tarnow in Galizien erfolgte am Dienstag früh 3 Uhr 80 Minuten die Landung, die sehr glatt vonstatten ging. Die Leute dort erwiesen sich al» sehr geschickt und höflich, nicht wie in Rußland, wo eine Landung deutscher Luftschiff» feiten» der dortigen Bewohner in jeder Beziehung erschwert wird. Der Ballon „Hilde" dürfte, wie das „Großenh. Tagebl." berichtet, mit dieser Fahrt zirka 700 Kilometer zurückge- gelegt haben; er besaß zeitweise eine Stundengeschwtndigkeit von 70 Kilometer. Mit großer Freude und Genugtuung begrüßen e» die Luftschiff», daß in Deutschland die au» den Ballon» geworfenen Nachrichten und Mitteilungen, welche von zuvorkommenden Personen aufgefunden worden sind, alle sofort befördert und an ihre Angehörigen ge langt sind. So warfen die Insassen der „Hilde" solche Mitteilungen au» bei LampertSwalde, bei Glogau und bei Großwartenberg, alle diese Mitteilungen sind glücklich an gekommen. Ueber 35 Stunden ist der Ballon „Hilde" in der Luft gewesen, trotzdem er nur 680 Kubikmeter faßt. Er dürste höchstwahrscheinlich mit diesem Rekord die An wartschaft auf einen für die Wettfahrt «»»gesetzten Prei» erlangt haben. —* Ein Prachtexemplar von einem Kraulhaupt hat Herr Gutbesitzer Louis Große in Heyda erbaut. Das selbe hat eine Schwer« von 22 Pfund und einen Durch messer von über 30 Zentimeter. D» Besitzer beabsichtigt, da» Krauthaupt in den nächsten Tagen im „Kronprinz" in Riesa au»zustellen. —Z8 Die Maul- und Klauenseuche ist ver gangenen Montag auf dem Vieh- und Schlachthofe in Zwickau und am Mittwoch in Simbach bet Chemnitz sestgestellt worden. Im erstere« Falle handelt e» sich um eine vom Breslauer Viehhose eingeführte Kuh, während in Ltmbach ein über den Chemnitzer Viehhof au» Pommern bezogene» »Schwein seuchenkrank befunden wurde. Der AuSbruch der Maul- und Klauenseuche auf dem Zwickauer Vieh- und Freibank Glaubitz. Morgen Sonnabend von nachmittags 4 tthr an kommt Rindfleisch, roh. Pfund 40 Pf., zum Verkauf. DK Gemeindevorstand. Freibank Mesa. Morgen Sonnabend, de« 15. Oktober d». I»., von vorm. V-9 Uhr ab gelangt auf Freibank im städtischen Schlachthof roheS und gekochte- Schweinefleisch zum Preise 55 Pfg., sowie rohes und gekochtes Rindfleisch zum Preise von 50 bez. 35 Pfg. V, kg zum Verkauf. Riesa, den 14. Oktober 1910. Die Direktion de» ftSdt. Schlachthofe». Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, 14. Oktober 1910. — Bon Herrn Trichinenschau» Pollmer wurden gestern in dem Fleische eine» Schweine» Muskeltrichinen gefunden. Der Befund wurde durch Herrn Schlachthof- direktor Meißner bestätigt. Da» Schwein wurde infolge dessen beanstandet und gelangt, da dar Fleisch nur schwach durchsetzt war, in völlig gekochtem Zustande auf hiesiger Freibank demnächst zum Verkauf. Das Tier, da» die interessanten und so selten vorkommenden Parasiten beher bergte, stammte von Riesa. In hiesiger Stadt sind Tri chinen während der letzten zehn Jahre nicht gefunden worden, umso mehr beweist der vorliegende Fall, wie be rechtigt die obligatorisch eingeführte Trichinenschau ist, da auch da» Fleisch diese» Tiere» roh genossen beim Menschen die Trichinose heroorgerufen haben würde, eine Krankheit, die oft epidemisch aufgetreten ist und schon vielfach zum Lode geführt hat. —* Die beiden Ansassen des Ballons Elbe", die Herren Bertram-Chemnitz und Nestler-Roßwein, sind, wie berichtet wird, von den russischen Behörden freige- lassen worden. —* Der Gewerbeoerein konnte seinen gestrigen im „GesellschaftShauS" abgehaltenen ersten dteSwtnterltchen Vortragsabend sehr gut besucht sehen. Der Vor tragende, Herr Bahnasststent Lüttich-DreSden, führte seine Zuhörer, wie schon so oft, so auch diesmal wieder im Geiste nach Rußland. Wa» er schilderte, waren auch „russische Zustände", freilich ganz andere al» die, welche wir für gewöhnlich mit diesem geflügelten Wort bezeichnen wollen. Herr Lüttich führte seinen andächtig lauschenden Zuhörern eine Lichtseite de» großen russischen Reiche» vor Augen, ein grandioses, vorbildliche» Werk russischer Nächstenliebe. Die russische Mißwirtschaft mag, gewiß mit Recht, sprich, wörtlich sein, die russischen Wohlfahrtsbestrebungen aber sind e», darin wird jeder Besucher de» gestrigen Vortrags abend» übereinstimmen, nicht minder bezw. verdienen eS nicht minder zu sein. ES hieße den Eindruck de» Vor- trageS abschwächen, wollten wir versuchen, auf die Aut- führungea des Vortragenden üb» die großzügigen Ein richtungen und da» segensreiche Wirken des Kaiserlichen Findelhause» in Mo»kau näher elnzugehen. Um «in Bild von der Größe der Anstalt zu geben, sei erwähnt, daß da» Institut eine Fläche von 18 Hektar einnimmt. DaS Findelhau« wurde unter der Regierung der Kaiserin Katharina II. 1763 gegründet und 1764 eröffnet. Gleich zur Eröffnung fanden 523 Kinder in der Anstalt Auf nahme. Zehn Jahre später betrug die Zahl der in der Anstalt unlergebrachten Kinder 17000 und noch' in neuerer Zeit, 1898, wurden 10320 neugeborene Kinder eingebracht. Insgesamt haben von 1764 bi» 1900 in der Anstalt 914204 neugeborene Kinder Aufnahme gefunden. Wie schon erwähnt, verfügt die Anstalt über großzügige W»für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi« spätestens vormittag- s Uhr de» jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Dir» Schulgeld auf da» 4. Vierteljahr 1910 ist bi» längsten» de« 17. Oktober diese- Jahres an unsere Stadtkafle abzuführen. Der Rat der Stadt Riesa, am 7. Oktober 1910. I. B.: Riedel, Stadlrat. Da» im Grundbuch« für Strehla Blatt 759 auf den Namen Juli«- Otto Böhme eingetragene Grundstück soll am 1. Dezember 1910, vormittag» S Uhr au der Gerlchisstelle im Wege der Zwaug-vovstreSnug versteigert werde«. Da» Grundstück ist nach dem Flurbuche 6 Ar groß, hat dort die Nr. 685 d und ist al» Baustelle (Feld) bezeichnet. E» ist angeblich mit Wohn- und Nebengebäuden, die mit dem Grundstück rund auf 8000 M. geschätzt sind, bebaut. Die Einsicht der Mitteilungen de« Grundbuchamt» sowie der übrigen da» Grund stück betreffenden Nachweisungen, in»besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung au» dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zett der Ein tragung de» am 12. August 1910 verlautbarten Versteigerungsvermerkes au» dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätesten» im BersteigerungStermine vor her Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bet der Feststellung deS geringsten Gebot» nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» BersteigerungSerlöse» dem Anspruch« de» Gläubiger» und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung de» Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de» Verfahrens herbei- führen, widrigenfalls für La» Recht der Versteigerung»»!«!« an die Stelle de» verstei gerten Gegenstandes tritt. Riesa, den 12. Oktober 1910. Sö«i-liche- Amtsgericht. La» Riesaer Tageblatt «scheint jchen La, abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, »ierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart vv Pfg„ durch unsere Lpilger srei tu» Hau» 1 Mark VS Pfg„ bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poflanstalten 1 Mark Sb Psg„ durch den Briefträger frei in» Hau» L Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenient» werden angenommen- Auzeigen-Anuahmr sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Anzeige« aller Art vorteilhafteste teste Kerbreituug.
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