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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191010271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19101027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19101027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-27
- Monat1910-10
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1910
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«rrd Anzeiger MeblM md AvMrtt. Awtsötatt Toueerst«-, 87. Oktober 1V10, «be»vs MH 63. Jahr- sssss Die GeschitstSstelle. 2911» R Riesa, 27. Oktober 1910. nur S5 PIg )kur 80 M fLr tz»» »Riesaer Tageblatt" erbitten wir un» bi» spätesten» b»r»tttag< - Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesh sowie dm Gemeinderat Gröba. Mit Rücksicht auf die am 1. November diese» Jahre» auf den Erwiesen bei vobersen von dem Garnison-Rettvereln in Riesa geplanten Rennen will die unterzeichnete Königliche AmtShauptmannschast nicht unterlassen darauf htnzuweisen, daß die Zuschauer die getroffenen AbsperrungLmaßregeln zu beachten und den Weisungen der Gendarmerie« beziehentlich Milttärposten Folg« zu leisten und daß sie für etwa von ihnen verursachten Flurschaden zu haften eventuell Bestrafung gemäß § 19 de» Forst- und Feldstrafgesetze» vom 26. Februar 1909 zu gewärtigen haben. Königliche Amtshauptmauufchaft Sratzenhatu, am 26. Oktober 1910. pro Monat kostet diese Zeitung det Abholung in der Geschäftsstelle; durch die Post frei ty» Hau» »9 Pfg.; bei Abholung an jedem Poftschalter Deutschland« und durch die Austräger frei in« Hausr Die nächste Borstellung findet Freitag statt, und -war wird da» Ensemble an diesem Abend die hübsche Operette »Die Förster - Christel" heräuStzringen. —* Am Sonntag nachmittag ließ ein hiesiger Ein- wohner während de» Jahrmarkt» einen Kinder-Ballon aufsteigen. An dem Ballon hatte er eine Postkarte be festigt, auf der der Finder de» Ballon» gebeten wurde, diese Karte in den nächsten Postkasten zu werfen. Die Karte ist nun heute wieder in den Besitz de» Adressaten gelangt. Der Finder hat auf ihr folgende» vermerkt: „Der Ballon ist gelandet in der Feldmark. Wo liegt Riesa? Rietze, 25.10. 10. Hochachtungsvoll Otto Krüger." Der Poststempel zeigt den Ort»uamen „Meinersen, Bahn hof". Da letzterer Ort in Hannover liegt, so hat der Ballon eine respektable Strecke -urückgelegt. —* Gin tiefbedauerlicherllnglückrfall hat sich gestern nachmittag hier zugetragen. Der Kutscher Friedr. Ernst Keßner au» Merzdorf hatte eine Fuhre Holz nach einem hiesigen Fabrikneubau zu fahren. Auf der Kirchbachstraße scheuten au» noch unbekannter Ursache die vor den Wagen gespannten Pferde und gingen durch. Keßner hat den Tieren wahrscheinlich in die Zügel fallen wollen, ist aber hierbei hingestürzt und eine Strecke wett geschleift worden. In der Nähe der Speicherstraße fuhr da» Geschirr heftig gegen «inen Baum, wobei Keßner zwischen den Wagen und den Baum geriet. GS wurden ihm mehrere Rippen gebrochen und andere schwere Ver letzungen zugefügt. Aerztliche Hilfe war schnellsten» zur Stelle, doch war für da» Leben de» Bedauernswerten keine Rettung mehr. Gr verstarb etwa eine Stunde nach dem Unfall. Der Familie de» verunglückten, er hinterläßt eine Witwe und sechs Kinder, wendet sich allgemeine Teilnahme zu. Keßner war als ein rechtschaffener und fleißiger Mann bekannt. Da» Riesaer Tageblatt erschriat jrb« Lag abend« mit Ausnahme der Emm- und Festtage. Bierteljährlich« »izv-SpriG bet Abholung in der Expedition in Riesa I Matt bv Psg„ durch uns«« Träger irrt in» Hau» 1 Matt 65 Pfg„ bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalt« l Matt vv Psg„ durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Matt 7 Pf» Auch Monatsabonnemmt» werden angenommen. Anztt-en-Annahnm für die Rrmrmrr de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Bettag von Langer ä Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle.' Gorthrsträstr VS. — Für dle Redaktion verantwottlich: Hermann Schmidt in Riesa. 651 Köpfe Zugang und 622 Köpfe Abgang, so daß sich insgesamt «ine wenn auch geringe Zunahme bemerk bar macht. —88 Der Strafsenat de» König!. SSchs. Oberland«»- gericht» -u Dresden beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit einer da» Gastwirttgewerbe betreffenden inter essanten Angelegenheit. Der Rat zu Leipzig bedroht in seinem Regulativ über den Verkehr in Gast- und Schank wirtschaften denjeuigen Wirt mit Strafe, der in seinem Lokale in der Zeit von 12 Uhr nacht» bi» 5 Uhr morgen» weibliche Bedienung beschäftigt. Unter „weiblicher Be dienung" wird nun in der Regel da» Kellnerinnenpersonal verstanden. Da» OberlandeSgericht hat aber soeben ent schieden, daß auch Dienstmädchen, also Hausbedienstete, ebeufall» unter di« Bestimmungen de» Regulativ» fallen, wenn fle nach BegiUn der Polizeistunde, für Leipzig also um 12 Uhr nacht», Gäste bedienen. Dieser interessanten prinzipiellen Entscheidung de» obersten sächsischen Gerichts höfe» liegt folgender Tatbestand zu Grunde: Der Gastwirt und Restaurateur Hornschuh in Leipzig besorgt die Be dienung seiner Gäste allein mit seiner Ehefrau. Kellne rinnen werden in dem Hornschuhschen Lokale nicht" ge halten. Am 1. Mär- befanden sich in dem Lokale abend» nach 12 Uhr noch verschiedene Gäste. Der Wirt war für eine kurze Zeit durch andere Obliegenheiten verhindert, sein« Gäste selbst -u bedienen. Er zog nun sein Dienst mädchen zur Hilfeleistung heran und von '/^l Uhr bi» V,2 Uhr nacht» bediente da» Mädchen ausnahmsweise die Gäste durch Einschenken und Zutragen geistiger Getränk«. Der Wirt, der durch diese Beschäftigung seine» Dienst mädchen» die für Lokale mit weiblicher Bedienung vorge schriebene Polizeistunde — 12 Uhr nacht» — überschritten haben sollte, erhielt eine Strafverfügung. Er beantragte gerichtliche Entscheidung, wurde aber vom Schöffengericht sowohl al» auch vom Landgericht Leipzig al» Berufungs instanz verurteilt. Bor dem OberlandeSgericht machte er zu seiner Rechtfertigung geltend, der Gesetzgeber habe nicht alle weibliche Bedienung nach 12 Uhr nacht» auSschallm wollen, sondern lediglich diejenigen Lokale treffen wollen, die ständig Kellnerinnenbedienung haben. Sein gesamte» Personal bestehe nur au» einer Köchin und einem Dienst mädchen, die in seltenen AuSnahmefällen zum Gäste- bedienen herangezogen würden. Der Gesetzgeber lasse der artige Ausnahmen zu. Da» OberlandeSgericht erkannte auf kostenpflichtige Verwerfung der Revision und führte au», daß sich bet den Feststellungen der Borinstanzen ein Recht-Irrtum nicht erkennen lasse. Der Wirt habe in seinem Lokale nach 12 Uhr nacht«, also nach Eintritt der für Lokale mit Kellnerinnenbedienung festgesetzten Polizei stunde, durch eine bet ihm angestellte weibliche Person Gäste bedienen lassen. Die hiergegen von dem Wirt er hobenen Einwände, insbesondere derjenige, daß diese weib liche Person keine Kellnerin, sondern ein Dienstmädchen gewesen, seien unbeachtlich. Der Gesetzgeber verstehe unter weiblicher Bedienung jede weibliche Person, einerlei, ob dieselbe ständig oder nur au»htlf»weise im Schanklokal« mit der Bedienung der Gäste beschäftigt werde. —88 Die neue Verordnung der Ministerien de» Kultu» und öffentlichen Unterricht» sowie de» Jnnem hin sichtlich der Ausdehnung der Festlichkeiten an den Vor ab e n d e n der Sonn- und Festtage tritt am 30. d. M. in Kraft und ist die Ausdehnung der Bergnügungen bereit» am Sonnabend, den 29. Oktober, bi» 2 Uhr nacht» gestattet. —88 Der Fabrikant Dtschreit in Plauen t. v. hatte «ährend einer kurzen Periode infolge großer und eiliger Arbeiten vom 1. bi» 8. Märzd. I. 80 Arbeiterinnen nur «in« etnstündig« Mittagspause gewährt und dieselben Sachsen war bet der König!. StaatSregierüug mit dem Bestreben heroorgetreten, in Rücksicht auf di« besonderen Verhältnisse der dem Gärtnereibetrieb« unterliegenden Grundstücke, diese von der WertzuwachLsteuer fretzulaffen oder bet deren Bewertung doch auf die bei ihnen vor handenen besonderen Berhältniffe entsprechende Rücksicht zu nehmen. E» handelte sich dabet um di« Erhebungen, die auch in Sachsen im Auftrag« der Reichsregierung über die WertzuwachSsteuer erfolgten. Die sächsische Staat»- regierung hat darauf dem Reichsschatzamte von den frag lichen Bestrebungen Mitteilung gemacht und von dort ist di« Erwiderung eingegangen, daß bet der Gestaltung de» Entwürfe» eine» Zuwach»steuergesetze» besonder» darauf Bedacht genommen werden müsse, jede Sonderbehandlung einzelner GrundstückSgruppen zu vermeiden. Mau habe e» sich daher versagen müssen, bei der Vorbereitung de» Gesetzentwürfe» den Anregungen de» Landrikulturrate» auf Freilassung oder vorzugsweise Berücksichtigung von Gärtnereigrundstücken Folge zu geben, zumal die Umstände, die für eine erhöhte Schutzbedürftigkett dieser Grundstücke angeführt worden seien, mehr oder minder bei allen Grundstücken gegeben zu sein schienen, die ohne Rücksicht auf ihren Wert als Bauland einem gewerblichen ve- triebe dienen. Die Angelegenheit wird voraursichtlich in der bevorstehenden Plenarsitzung de» Landr»kulturrate» zur Sprache kommen. Wetter hat der Landeskulturrat die sächsische Regierung ersucht, in der zu erwartenden Gesetze»oorlage über die Neuordnung de» Gemeinde steuerwesen» die Voraussetzungen für die Grundwertsteuer mit festzulegen. — Die unter der Verwaltung de» König!. Sächs. Ministerium» de» Innern stehenden Lande». Heil- und Pflegeanstalten hatten am Ende de» dritten Viertel jahre» 1910 insgesamt 5682 Insassen, darunter 4732 Geisteskranke. Bon diesen waren untergebracht 348 männ liche und 306 weibliche auf dem Sonnenstein, 279 männ liche und 332 weibliche in Untergöltzsch, 279 und 278 in Zschadraß, 242 und 284 in Großschweidnitz, 470 und 747 in HubertuSburg, 300 und 285 in Colbitz, 190 männliche in Waldheim und 64 männliche Geisteskranke in Bautzen. Dazu kommen noch auf HubertuSburg 87 männliche und 143 weibliche Idioten, sowie 46 männliche und 52 weib liche jugendliche Geisteskranke, in der Pflegeanstalt Hoch- Weitzschen 413 männliche und 333 weibliche Epileptische. Bon den LandeSerztrhungSanstalten waren besetzt Chemnitz mit 115 männlichen und 85 weiblichen Blinden, sowie mit 314 männlichen und 210 weiblichen schwachsinnigen Kindern und schließlich BräunSdorf mit 288 männlichen und 65 weiblichen sittlich gefährdeten Kindern. Di« LandeSheilanstalten hatten 940 Mann Zugang und 934 Mann Abgang» die LandeSerziehungSanstalten dagegen Freibank Glaubitz. Morgen Ureil«- sowie Svuuabend von nachmittag« 4 Uhr an kommt Schweine« fletsch, gekocht, Pfund 40 Pfg., zum verkauf. Der Gemeiudevorstaud. —* Zur 5. Reitjagd des Riesaer Garnison - Rett- vereinS versammelten sich 32 Herren am 25. d. M. 9 Uhr norm, am Rittergut Gröba. Die Schlepp« führte zunächst die Elbwiesen entlang bi» zum Pionter-llebungLplatz For- berge, bog dann nach Westen um und endete nördlich Unter - Reußen, wo nach einem Galopp von ea. 7 km an sämtliche Teilnehmer Brüche verteilt werden konnten. —* Der Familienabend de» Gustav Adolf-Frauen- und Jungfrauen - Verein» am Dienstage im neuen Saale der Elbterraffe erfreute sich eine» guten Besuche». Der erste Teil war einem treuen Anhänger Luther» und seine» Re- sormationSwerke» gewidmet: Albrecht Dürer. Herr Ober lehrer Heinrich gab in seinem Bortrage «in Bild seine» Leben» und Schaffen» und erklärte eine Anzahl seiner Bil der, die Herr Photograph Werner al» Lichtbilder vorsührte. Die Versammlung folgte mit Interesse diesem Bortrage, der in seiner Art eine Vorbereitung der Reformationsfestfeier war. Der zweite Teil de» Familienabends brachte wohl gelungene musikalische Darbietungen, die Herr Kirchenmusik direktor Fischer vorbereitet hatte und leitet«. Frau Ober ingenieur Friedrich sang mit trefflicher Stimm« einige Lieder, die dankbare Aufnahme fanden. Ebenso fanden ein von den Herren Kirchenmusikdirektor Fischer, Musikmeister Himmler und Sergeant - Hornist Ellbogen gespielte» Trio und ein Violinenvortrag de» letzteren dankbare Aufnahme. Im Namen de» Vereins sprach dessen erster Beirat Herr Pfarrer Friedrich allen denen, die sich für diesen Familien abend freundlich in den Dienst de» Verein» gestellt hatten, herzlichen Dank au». Eine Sammlung für die Zwecke de» Gustav Adolf-Berein» ergab einen Ertrag von rund 77 Mk. Wir wollen bet dieser Gelegenheit zugleich darauf Hinweisen, daß der Verein jeden ersten Donner»tag im Monat in der Konditorei Möbius Versammlungen mit allerlei interessan ten Borträgen abhält. —* Auch da» gestrige dritte Gastspiel de» Operetten- Ensemble» Albert Metzer hatte sich eine» zufriedenstellenden Besuche» zu erfreuen. Die wirkungsvolle Operette „Die geschiedene Frau", di« zum zweiten Male zur Auf führung gelaugte, wie die vortrefflichen Leistungen der Ge sellschaft, dürften in gleichem Maße anziehend gewirkt haben. Alle» in allem, kann man da» Urteil auch über die gestrige Vorstellung dahin zusammenfaflen, daß dm Be suchern ein gelungener, sehr vergnügter Abend geboten wurde. E» darf daher wohl erwartet werden, daß auch den weiteren Gastspielen die Gunst de» PLbltlum» zuteil wird.
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