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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191010291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19101029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19101029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-29
- Monat1910-10
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1910
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«Ad Auxrtgrv (LlbrblM «ü Zdyekgch. S*mstm»flew T«, »,«» « ,» R^W sür die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. . AK<z. Soavabevd, SS. Oktober ISIS, «be«»S. SS. Jehrg. La» Mesaer Lagrblatt erschtiM j»«a La, abend» »U A«»nahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Vq»D»prri» bet Abholung in der Expedition in Niesa 1 Mart vv Pjg, durch unser« TW-« snt in» Hau« 1 Mark SS Pfg„ bet Abholung am Schalter der kaiserl. Posianslalten 1 Mark SS Psg„ durch de» vriestrSger srrl in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abonnrmrnt» tvrrde» angenommen. Auzelgru-Anuahme sür die Auunner de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne vewtlhr. Motation»dru<k und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — S!eItSst«sIeIle.' Voethestrake LL. — Fktr die Redaktion vmantmortlichr Hermann Schmidt in Riesa. ES werden Scharfschietzen abgebalten ») auf dem Schießplatz HeidehSnser: am 1., 2., 3., 4. und 5. November d. I. in der Zeit von 8 Uhr vorm. bi» 5 Uhr nachm.; b) auf dem Schießplatz Gohrisch (Artillerieschießplatz): uur nördlich "des Wülknitzer Wege»: am I., 2., 3., 4. und 5. November d. I. in der Zeit von 8 Uhr vorm. bi» 5 Uhr nachm. Die Sperrung dieser Schießplätze und ihrer Gefahrenbereiche wird an jedem Schieß- tage so bewirkt, daß sie */, Stunde vor Beginn de» Schießen« durchgeführt ist. Bei Schießen auf dem Schießplatz Gohrisch ist die Mühlberger Straße gesperrt, der Wülknitzer Weg dagegen ist frei. Die Wege de» Platze« sind bet geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 6. Mat d». IS, Nr. 334 k v, abgedruckt in Nr. 103 de» Riesaer Amtsblatt«», wird die» mit dem Be merken bekannt gemacht, daß Uebertretnngen nach § 366,10 bez. 368,9 de» ReichSstraf- gesetzbuch» bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem «arge- schrirbenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 28. Oktober 1910. 544 v. Köuizlicht AmtShauptmannschast. Im AukttonSlokal hier sollen Mittwoch, de« S. November 1-1», vormittags 1» Uhr Zigarren, Zückerwaren, Seifen, Honig, Kakao, Wein, 170 Blechdosen Schuhschmiere, ca. 30 Pfd. Margarine, 3 Eimer Marmelade u. ft. m. gegen sofortige Bezahlung ver steigert werden. ' Riesa, 28. Oktober 1910. Der Gerichtsvollzieher des Köutgl. Amtsgerichts. Mittwoch, de» 2. November 1-10, vormittags 10 Uhr werden im Gutthofe zu Skassa 5 überzählige Arbeitspferde gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert. Köutgl. Nemonte-Admtniftratiou. Im Gasthof zur «öntgsliude in Wülknitz sollen Mittwoch, de« 2. Srovember, vorm. V-10 Uhr 16 rm lief. Schelle, 1 rm Lbh.-Knüppel, 149 rm kies. Knüppel, 498 rm kief. Aeste, 296 rw kief. Stöcke, 813 rw kief. Astreisig, aufberettet in den Abt. 2, 8, 4, 5, 6 (Lichtenseeer Ankauf zwischen Lager—Lichtensteer Weg und Wülknitzer Straße), sowie am DiebSweg in der Herrenhetde (Abt. 51) und in Abt. 29, 31, 33, 37 (Forstort Hirsch lecken) meistbietend öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Sgl. Aorftverwaltung, Kgl. Garuisouverwattuug Tr. P. Zeithain. Am 1. November 1910 ist der 4. Termin der Gemetudeanlagru fällig. Die Beträge sind bi» spätesten» zum 21. November 1910 an die hiesige Gemetndrkasst, Ge meindeamt Zimmer Nr. 5, abzuführen. Gröba, am 29. Oktober 1910. Der GemeiuLevorstuud, Orrtliches und Sächsisches. Riesa, 29. Oktober 1910. —* Re form ations fest. Der 31. Oktober, an dem im Jahre 1517 die deutsche Reformation einge leitet wurde, ist ein Markstein in der deutschen Ge schichte. Wohl trug Luthers Dhesenanschlag an der Wit tenberger Schloßkirche zunächst nur einen akademischen Charakter, auch steht fest, daß sich der junge Witten berger Professor damals noch längst nicht im tiefklaf- senden Gegensätze zu Rom wußte. Dennoch pulsierte schon in diesen Streitslätzen wider den Ablaß etwas Neues und Unerhörtes. Die persönliche Not eines Menschen gewissens sprach daraus, das sich schließlich allein an den gnädigen Gott klammert, das sich nicht mit Kirchen satzung und guten Werken begnügt, sondern das „des Christen ganzes Leben" als eine „fortwährende Buße" faßt. Die Zeitgenossen horchten denn auch mächtig auf. In deutscher Uebersetzung flogen die Thesen bis in die letzten Zipfel des deutschen Vaterlandes. Man fühlte es ohne weiteres: es war etwas Reformatorisches geschehen. Luthers Verdienst wird nicht dadurch geschmälert, daß da mals die kirchlichen und die humanistischen Reformge danken allenthalben in der Luft lagen; denn schließlich war es doch eben erst Luther, der diese Strömungen in eine bestimmte, sieghafte Ritzung zwang. Es bleibt da bei/ wir danken ihm eine neue Auffassung des religiösen Lebens, eine großartige Vereinfachung im Sinne des Evangeliums. Gottes Wort und lebendiger Glaube, evan gelische Freiheit und Gebundenheit in Christo, und dieser Christus das eigentliche wahre Haupt der Kirche/ das sind Luthers reformatorische Hauptgedanken. Der Leip ziger Historiker Lamprecht hat vom Mrken des deutschen Reformators mit Recht gesagt: „Zwar leistete er damit nur- was zeitenreis war; aber darin besteht das Wesen der persönlichen Großtat, daß sie den sür andere noch im Dunkel liegenden Fortschritt als notwendig erklärt und im harten Kampf mit dem Bestehenden durchsetzt." Ja, Luther war ein Kind seiner Zeit und doch seiner Zeit weit voran! Eine solche Persönlichkeit mußte ihre innern und äußern Kämpfe haben. Man weiß, daß sich ost schwermütige Schatten in die Seele des Reformators senkten, und daß er nicht nur mit -en päpstlichen Wider sachern, sondern auch mit radikalen Schwarmgeistern und übereifrigen Freunden zu streiten hatte. Es ist mit das Größte an Luther, daß er z. B. in Sachen der großen Bauernrevolution sogar seine ganze Volkstümlichkeit aufs Spiel setzte, um nur keine Konzessionen zu machen, die sein reformatorisches Gewissen hätte belasten können. Auch in allgemein kultureller Beziehung bleibt Luther der große führende Geist. Ter bekannte altkatholische Theo loge Döllinger hat wvhl richtig geurteilt, wenn er sagte: ,Luthers Name ist für Deutschland nicht mehr bloß der eines ausgezeichneten Mannes, er ist der Kern Siner Periode des nationalen Lebens, das Zentrum eines neuen Jdeenkreises, der kürzeste Ausbruch jener religiösen und ethischen Anschauungsweise, iff welcher der deutsche Geist sich bewegte, deren mächtigem Einflüsse auch die- welche sie bekämpften, sich nicht ganz zu entziehen vermochten." Seit der deutschen Reformation datiert eine neue Zeit. Luther eröffnet die Linie Goethe — Bismarck. Dabei dürfen wir eben freilich nicht vergessen, daß der deutsche Reformator zuerst und zuoberst ein religiöser Anreger sein wolle/ ein Prediger schriftgemäßer Heilswahrheit, ein vom Evangelium tiefinnerlich durchdrungener Mensch, der in schwersten seelischen Kämpfesstunden immer wieder von dem heißen Verlangen durchschüitert worden war: Wie kriege ich einen gnädigen Gott? Luthers Gebets leben darf jedenfalls nun und nimmer ausgeschaltet wer den/ wenn man sein Reformationswerk recht ver stehen/ und wenn man selber einen rechten Segen da von haben will, —k—, —* Tagesordnung zur Sitzung des Stadtver- ordneten-KollegiumS Dienstag, den 1. November 1910, nachmittag« 6 Uhr. 1. Ergebnis der am 17. diese» Monat» durch den BerbandSreoisor bei der Stadthauptkafle oorgenommenen Revision. 2. Entwurf eine» Nachtrag» zur Gebührenordnung für den Schlachthof. 3. RatSbeschluß, betreffend die Begründung einer neuen ständigen Lehrerflelle an der Knabenschule von Ostern 1911 ab. 4. RatSbeschluß, betreffend die Begründung einer HtlfSlehrerstelle an der - Mädchenschule von Ostern 1911 ab. 5. RatSbeschluß, be treffend die Anpflanzung von Platanen an der Moltk«-. straße. 6. RatSbeschluß, betreffend die Erweiterung der BlitzableitungSanlage de» Rathauses. 7. RatSbeschluß, br- treffend die Herstellung einer Kläranlage sür die Abwässer der Garnisonwaschanstalt und Derwilligung der Kosten an 350 Mark. 8. RatSbeschluß, betreffend die Bilanzen des Elektrizitätswerke» zu Riesa. 9. RatSbeschluß, betreffend den Beitritt zu dem Sächsischen Landesverband gegen den Miß- brauch geistiger Getränke mit einem Jahre»beitrag von 10 Mark. — Nichtöffentliche Sitzung. ----- Platzmusik spielt bet günstigem Wetter morgen Sonntag von 1130 bi» 1230 mittag» aus dem Kaiser Wtlhelmplatze da» Trompeterkorps de» 6. Feldarttllerie- Regiment» Nr. 68 nach folgendem Programm: 1. Soldaten blut. Marsch von vettche. 2. Ouvertüre z. Op. „Nebuc- cadnezar" von Verdi. 3. Walzer „Herbstweisen" von Waldteufel. 4. Fantasie au» vizet» Oper »Carmen-. 5. Potpourri au» »Hallo! Die große Revue" von P. Linke. —* Die 6. Rettjagd de» Riesaer Garnison - Reit verein» fand am 28. Oktober wieder auf den Fluren der Gemeinden Rrppen, Bloßwitz, Hahnefeld, Rattzen und Stauchitz statt. 11,80 Uhr vormittag» versammelten sich 32 Herren an der Straßengabel südlich Mautitz, auch einige Herren der Umgegend waren zum Stelldichein erschienen, von denen Herr Steiger-Raitzin wieder die Jagd selbst mit ritt. Pünktlich wurde di« Meute angelegt, schnell nahmen di« Hunde die Fährt» auf und führten da» Feld die zirka 7 km lange Strecke bi» -um Hälftlt am Westrand von Stauchitz, wo der Master, Herr Oberstleutnant Devrlent, die Brüche verteilte. In nächster Nähe war unterdessen da» Frühstück vorbereitet worden, dessen reichgideckte Tafeln leb haften Zuspruch fanden. — Die nächst« Reitjagd wird al» Hubertusjagd am 1. November bei untere Elbhäuser geritten, wo auch an demselben Tage 1 Uhr mittag» drei Rennen stattfinden, zu denen die Stadt Riesa wieder einen Ehrenpreis gestiftet hat. —* Der Rezitator August Schacht wird in unserer Stadt einen feiner überall mit großem Beifall aufgenomme nen Wilhelm Busch-Abende veranstalten und zwar am Freitag, den 4. November, im „Wettiner Hof". In schneller Folge werden di« Hauptwerke de» Meister» den Besuchern in Wort und Bild vorgeführt werden. Besonde re» Interesse dürften die weniger bekannten Werke bean spruchen, von welchen „da» Bad am SamStag abend", „die kühne Müllerstochter", „der Maulwurf", „eine kalte Ge schichte", „HanS Huckebein" genannt seien, die neben den bekannteren Werken ein abschließende» Bild über da» Schaffen de» verstorbenen Künstler» ergeben werden. —* Am Refvrmationsfeste findet in den Orts und Landbestellbezirken der Postämter Riesa und Gröba eine einmalige Geld- und Paketbestellung während der Vormittagsstunden statt. —* Die am Donnerstag abend in den Raumen der Elbterrasse abgehaltene Jahreshauptversamm lung des Konservativen Vereins für Riesa und Umgegend war außerordentlich stark besucht. Im Jahres bericht wurde aus das erfreuliche Wachstum der kon servativen Sache im ganzen Lande, welche zahlreiche Vereinsneugründungen, zur Folge hatte/ hingewiesen/ ebenso darauf, daß auch -er hiesige Verein im letzten Jahre an Mitgliederzahl ganz bedeutend erstarkt ist. Die Kassenverhältnisse sind trotz großer Opfer für die ver gangenen Landtagswahlen sehr günstig. Die Borstand schaft wurde den jetzt die Vorstandsämter bekleidenden Herren wieder übertragen. Nur wurde für ein weg ziehendes Mitglied des Vertrauensausschusses eine Neu- wähl nötig, die auf Herrn Maschinenfabrtkant Stadt verordneten Winter, Riesa, fiel, der auch annahm. Bei der Besprechung der kommenden Reichstagswahlen wurde allseitig betont, daß ein Zusammengehen mit den Na- tionalliberalen sowie der Reformpartei und der Mittel- standsbewegung, ebenso dem Bund der Landwirte das wünschenswerteste und natürlichste sei und angestrebt werden müsse. Es wurde aber auch darauf hingewieseN/ daß dabei auch von den genannten Parteien die Voran- stellung der großen vaterländischen Gesichtspunkte und die Zurückstellung der vergangenen, trennenden Mo mente gefordert werden müsse. Sollte sich die Hoffnung auf eine gemeinsame Kandidatur nicht verwirklichen- in».- As« gute rvsdeek-Arsr
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