Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191101267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-26
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt «ud A«k»ts»r iLldeblM m» AvMzerf. Amtsblatt für die König!. ÄmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. . 21. Donnerstag, LS. Jevver 1811, abends. 84. Jabrg. Da» Riester Tageblatt «scheiM j»en Lag abend» ",<» «»»nähme der tzonn» und Festtage, vierteljährlicher vezeßSpret» bet «Polung in der Expedtttou in Siiesa 1 Mart bv Pst, durch uns«« Träg« sret tu» Hau» 1 Mark SS Pfg, bei «bholung an, iler der kaisrrl. PoslanslaNrn 1 Mark Sd Psg, durch den Briesträger frei tu« Hau« 2 Mark 7 Psg. «uch MonatSabonnement« «erde» angenommen. AngeigemAmtahme für die Nummer de» «u«gabetage» bi» vormittag S Uhr ohne »ewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer U Vtntrrltck» in glieia. — Nelckältrsieve: Woethesirabe vv. — Fiir die Redaktion verantwortlich! Arthur Hähne! in Riesa. Dem Kaiser Keil! Dem Kaiser Heil! Der Gruß erklingt Heut durch die deutschen Lande, Soweit man devtsche Lieder singt, Lom Fel« -um Meeresstrande. Dem Kaiser Heil! Der Wunsch steigt warm , Empor au» Herzensgrunde. Ob alt, ob jung, ob reich, ob arm, Wir schließen un» zum Bunde. Dem Kaiser Heil! Der Wunsch, der Gruß, Er wird zum heißen Flehen. Gott leite unser« Kaiser« Fuß, Auf rechtem Pfad zu gehen. Gott stärke unser« Kaiser« Hand, Da« Zepter recht zu führen, Daß er da« teure Vaterland Im Segen mSg' regieren. Dem Kaiser Heil! E» lodern neu Der Liebe heil'ge Flammen! In echter, fester, deutscher Treu' Stehn Fürst und Volk zusammen! L. V. Ueberall, wo Deutsche wohnen, die festhalten an Art und Sitte der Heimat, wird festlich der Tag begangen, an dem der dritte Träger der Krone de« neuen Deutschen Reiche« in sein zweiundfünfzigster Lebensjahr tritt. Da« Geschlecht, da« auf hundert Schlachtfeldern mit seinem Blut« die lang ersehnte Einheit erkaufte, ist dahingegangen, und die Männer, die al« Knaben und Jünglinge jene großen Tage heldenmütiger, begeisterungSooller Hingabe au da« Vaterland durchlebten, sind jetzt an erster Stelle berufen, da« Werk der Vorfahren zu erhalten und au»zu- bauen, an ihrer Spitze der Kaiser. Seit mehr al« zwei Jahrzehnten leitet er die Geschicke Deutschland«, und wenn vielfach die Welt ihm voll Miß» trauen gegenüberstand, al» er den Thron bestieg, wenn sie ihm abenteuerliche, kriegerische Gelüste zuschrieb, so hat der Kriegsherr de« gewaltigsten Heere« unter den Groß mächten durch die Tat bewiesen, daß ihm al« Leitstern nicht der Lorbeer de« siegreichen Feldherrn vorschwebt, sondern die Palme de« Frieden«, den er seinem Volk be- wahren will, solange e» unsere nationale Ehre und Würde gestattet. Allezeit hat der Kaiser kraftvoll daran mit gearbeitet, die lange getrübten Beziehungen zu England so zu gestalten, wie e« die wahlberechtigten Interessen Deutschland« und Großbritannien« verlangen und wie es die weitesten Kreise beider Länder wünschen und erhoffen. Dafür dankt ihm gerade heute unser Volk, da«, wie sein Kaiser von tiefer Friedensliebe erfüllt, nur bestrebt ist, auf allen Gebieten de» geistigen und sozialen Leben», politischer und wirtschaftlicher Arbeit fortzuschrelten und die ihm gewordenen Gaben zu entwickeln. Und wenn Kaiser Wilhelm in der äußeren Politik zu erreichen suchte, daß Deutschland mit der Welt in Frieden lebt, so hat er auch im Innern nach Kräften zu fördern gesucht, wa» sein Volk einigt. Mehr al» einmal hat er dazu gemahnt, daß alle Stände und Bekenntnisse sich zusammenfinden sollten zu gemeinsamer Arbeit für da» Vaterland, daß der Hader der Parteien und Konfessionen zurücktreten müsse vor den großen Aufgaben, die allen gestellt sind. Der Eeburt»tag de» Kaiser» ist un» Deutschen wie ein Symbol: wir feiern an diesem Tag in ihrem sichtbaren Oberhaupt die schwer errungene deutsche Einheit. Wir feiern aber zugleich auch die Monarchie. Aber nicht nur Symbol der Einheit und de» monarchischen Empfinden« ist un« der Geburtstag de» Kaiser». E« schwingt auch noch ein starker persönlicher Ton mit. Im Juni werden e» dreiund-wan-tg Jahre, daß Wilhelm II. al» deutscher Kaiser die Geschicke de» Reiche» leitet. Au» de» »jungen Kaiser- ist der Großvater geworden, dem sich graue Haare um die Schläfen legen; au» dem ost impulsiven der nachdenkliche, gereifte Mann, dem oft melancholische Gedanken da» Haupt beschleichen. Da» deutsch« Volk bringt sich am Geburtstag be» Kaiser» mit frohem Dank zum Bewußtsein, daß da» Familienleben de» Kaiser», rein und unantastbar, auch im vergangenen Lebeurjahre de« Kaiser« gesegnet durch manche« frohem Ereigni», dem ganzen Volk ein Vorbild ist in allen Stücken^ De»halb vereinigt sich da« deutsche P»lk in dem Rust: Heil dem Kaiser und seinem ganzeF'Haust! Heil Dir im Siegrrkranz, Herrscher de» Vaterland«, Heil, Kaiser, Dir» —fkz— vertliches Md Sächsisches. Ries a, 26. Januar 1911. —- Am 27. Januar, dem Geburtstage Sr. Majestät de» Kaiser«, werden die Posts chalter wie an Sonntagen 8—S und 11—12 Uhr vormittag« geöffnet sein; e» findet nur eine Briefbestellung, jedoch keine Geld- und Paket bestellung statt. Die Briefkasten werden wie an Wochen- tagen geleert. Die Bestellung nach den Landorten erfolgt wie an Sonntagen. —* Der Geburtstag Sr. Mas. de« Kaiser» wird morgen in unserer Stadt in der üblichen Weist ge feiert. Früh findet von 7»o Uhr ab militärische« Wecken auf dem Wege Moltkestraße—Bahnhofstraße—Wettiner- straße—Hauptstraße—Schützenstrab«-—Vt»marckstraße und Oschatzer Straße statt. In den Schulen Werdenvormittag» Festakte abgehallen, in denen in Ansprachen, Deklamationen usw. auf die Bedeutung de« Tage» hingewiesen wird. Di« Eltern der Schüler, sowie die Freunde und Gönner der Schule sind zu den Feiern eingeladen. Don Uhr ab findet auf dem Slbertplatze Paroleau«gabe statt, worauf die 32er Kapelle bi« 12 Uhr konzertieren wird. Auf dem Göhltser Exerzierplatz werden von einer Batterie de« Feld- art.-Regt«. 68 von */,12 Uhr ab 101 Salutschuß abge geben werden. Nachmittag« 6 Uhr wird in der »Elb- terraffe* ein Festmahl abgehalten. Da« hiesige Technikum veranstaltet, wie schon mitgetetlt, heute abend in der »Slb- terrasse" einen Kaiser-Kammer«, zu dem alle patriotisch gesinnten Vereine und Einwohner eingeladen find. —- Man schreibt un«: Da« Berliner Novitäten- Ensemble bringt Sonnabend abend im Hotel Höpfner «inen Schlager allerersten Range«, und zwar da« Sensations schauspiel »Die Ehebrecherin- mit folgenden hervorragenden Gästen in den Hauptrollen zur Aufführung: Fräulein Elsa Jansen vom Schauspielhaus in Düsseldorf in der Titel rolle und Herrn Hofschauspteler Malcher oom Hoftheater in Wiesbaden. Er sei hier im Vorau» erwähnt, daß die Torunee-Gesellschast nicht länger al« einen Tag bleiben kann, da die Direktion für jeden Tag in einer anderen Stadt auf Wochen hinaus verpflichtet ist. —* Nach einer Mitteilung der K. K. StromaufsichiS- behörde Leitmeritz ist da» Slb et« seit gestern nachmittag 2 Uhr 15 Min. in vollem Gange. —- Für Montag, den 23. ds«. Mt«, abend» 8 Uhr hatten di« hiesigen Innungen zu einer gemeinsamen Hand werker-Versammlung im Hotel Wettiner Hof eingeladen. In der Versammlung sollte Bericht erstattet werden über da» von der MittelstandSoereinigung im Königreich Sachsen neu gegründete Submission». Amt, sowie über dessen Bedeutung für den Handwerkerstand. Die Teilnahme war eine überau» große, etwa 160 Handwerksmeister aller Ge- werbe hatten sich eingefunden, ein Zeichen, daß man dem Wirken des SubmisstonS-AmteS große» Interesse entgegen bringt. Herr Baumeister Louis Schneider, Riesa, hatte den Vorsitz übernommen und begrüßte zunächst den Vor sitzenden de» Submissions-Amte», Herrn Mäser-Leip-ig, der hierauf über die bisherige Tätigkeit de« Submission»-Am1e» berichtete. Dasselbe habe in erster Linie den Zweck, aus Beseitig- ung der Mängel im heutigen Submission-Wesen htnzmvtrken. Gelänge daS, so sei damit eine Besserung der Verhältnisse in Handwerk und Gewerbe erreicht. Da« heutige SubmisfionS- wesen habe mit seinem Prinzip, die Arbeit den Mindest fordernden zu geben, Handwerk und Gewerbe demoralisiert. L» würden di« zu niedrig offerierten Arbeiten in dem Glauben übernommen, Gelegenheit zu finden, den Schaden entweder durch minderwertige Arbeit oder durch Nachsicht der die Arbeit abnehmenden Beamten auszugleichen. Selbst redend bleibe diese läge Moral nicht ohne Einfluß auf die übrige geschäftliche Tätigkeit de» Unternehmer«, e» hätten sich da Verhältnisse herauSgebtldrt, die im Interesse de« Staate» ebenso bedauerlich seien wie im Interesse de» Handwerke«. E« müsse von Staat und Gemeinde, di« da« schädliche Submissionsprinzip grobgezogen, der Anlaß zur Beseitigung auSgehenl Redner teilt au» der PraxR de» Submission»-Amte» mehrere drastige Fälle mit, welch« da« Staunen der Versammlung erregten. Er kommt dann weiler auf die Verdienste zu sprechen, welche sich unser« Regierung durch Unterstützung der Bestrebungen der Mittelstand»oereinigung erworben habe. Au« ganz Deutsch land und ebenso vom vuslande seien Anfragen wegen de» Submissions-Amte« da. Man bezeichne allseitig da« vor gehen der Sächsischen Regierung al« bahnbrechend auf dem Gebiete de« SubmisstonSwesen». Hoffentlich stärk« dieser Beifall die un» wohlwollenden Kreis«. Bis jetzt sei namentlich bez. der Wirkungen der vom Kgl. Finanz ministerium erlassenen Generaloerordnung noch nickt» zu verspüren. Da» SubmisfionSamt hoffe namentlich, daß die Beamten in der weitgehendsten Weise sich der Sach verständige« de» SubmisfionSamte« bedienen werden. Die Herren werden dabet die Erfahrungen machen, daß e« den Sachverständigen fern liegt, irgendwie auf die Entschließung der Beamten einen Druck aulzuüben oder irgendwie für die Preisbestimmungen maßgebend zu werden. Die Sach- verständigen sollen au»schlteßlich den Beamten ihre Sach kunde darbieten und sie so in die Lage versetzen, di« völlige Verantwortung jedermann gegenüber zu tragen, daß der Zuschlag «inerseit» da» staatliche Interesse in jeder Weise wahrt, andererseits der vergebenden Stelle da« Odium ab nimmt, al» beteiligten sich auch staatliche Stellen an der allgemeinen PreiSdrückerei. Nachdem noch Herr Barth darauf aufmerksam gemacht, daß die Bemühungen de» SubmisfionS-Amte» nur dann von Erfolg begleitet sein würden, wenn die rege Unterstützung de» Handwerk» nicht fehle, und verschiedene Anfragen von Herrn Mäser beant wortet worden waren, schloß der Vorsitzende mit Worten de» Danke» die Versammlung. — Eine Aenderung der Prüfung»ordnung für den Einjährig-Freiwilligen Militärdienst ist vom 1. und 5. Ausschuß der Dre»dener Handelskammer beim König!. Ministerium de« Innern auf Ersuchen de« Verein« für Handel und Industrie in Meißen beantragt worden. Nach der Aenderung sollen als Ersatzfächer für die in erster Reih» vorgesehenen wissenschaftlichen Prüfungsfächer auch kaufmännische Fächer zugelaflen werden. — Die teuerste Schule Sachsen» ist die 18. Vezirttschule für Knaben und Mädchen in Chemnitz, welche 780000 M. kostete. Ihr folgten hinsichtlich der Höhe der Baukosten die 19. BezirkSschule in Leipzig mit 540000 M. und eine BezirkSschule in Crimmitschau für 470000 M , dann zwei weitere Schulbauten in Chemnitz für 450000 bezw. 440000 M., endlich die Hilfsschule in Leipzig für 260000 ,M. Aber auch kleine Städte bringen für Schul- bauten ganz beträchtliche Opfer. So erbaute Tharandt eine neue mittlere Volk»schule für 275000 M, Vor«dorf für 150000 M., Rötha für 115000 M. — Die «osten für die neue Mädchenschule der Stadt Riesa werden auf gegen 500000 M. geschätzt. — Ein neuer Kur« in Sachsen? Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht« die »D. TageSztg.- dieser Tage eine« Artikel, in dem sie bekanntlich ausführte, daß die sächsische Staat»regi«rung der Sozialdemokratie eine allzu liebevolle Behandlung angedeihen lasse und dem LinkSllberaltSmu» zu große Konzessionen mache. Wie eine Dresdner Korre spondenz mitzuteilen weiß, dürfte die sächsische Regierung kaum selbst Gelegenheit nehmen, den Behauptungen in dem erwähnten Artikel in irgendeiner Weise rntgegenzutreten. E» müsse aber darauf hingewiesen werden, daß Staat»- Minister Graf Vitzthum von Eckstädt erst gelegentlich der letzten LandtagSsession den Standpunkt der sächsischen StaatSregierung gegenüber der Sozialdemokratie in durch aus klarer Weise festgelegt habe, und daß auch Ministerial direktor Geh. Rat Dr. Rumpelt an derselben Stelle ge- legentlich der Besprechung der Straßentumult« in Dresden ganz einwand»ft,i betont habe, daß die sächsisch« Regierung allen ähnlichen Hebelgriffen auch in Zukunft tn ganz energischer Weise «ntgegentreten werde. Dann fährt die erwähnte Korrespondenz fort: Die Aufhebung de« Schächt- verbot» in Sachsen ist von der StaatSregierung deshalb erfolgt, well durch wissenschaftliche Untersuchungen au der LandeSunioerfität festgestellt worden ist, daß in dem Schächten der Tier« nach jüdischem RttuS eine Tierquälerei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite