Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191102068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-06
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«In Kunstmaler al» «anknokenfülscher. vor einiger Zeit wurden in Kopenhagen zwei falsche Hundertkronenscheine in Umlauf Fracht, die in Easts ge- wechselt worden waren. Während di« Polizei nach dem Fälscher suchte, ging au» Flensburg eine schriftlich« Selbstanklage des Kunstmalers Rastrup-Jensen ein, der erklärte, daß er die falschen Scheine hergestellt uüd st« sich habe wechseln lassen, weil er keinen anderen Aus weg gesehen habe, die zum Unterhalt für sich und seine Familie erforderlichen Mittel aufzubringen. Darauf wurde der Künstler in Kiel verhaftet. Es scheint, daß der Kunstmaler durch eine wirkliche Notlage zu dem verzweifelten Schritt getrieben worden ist. Gr war frühe« längere Zeit am Nationalmuseum zu Kopenhagen bv- schäftigt; insbesondere hatte er die Restaurierung alter Kirchengemälde mit feiner künstlerischer Hand ausge führt und henoß allgemein den Ruf eines begabten und fleißigen Künstlers. Er war ein Proteges des verstor benen Kopenhagener Kunst- und Künstlerfreundes Hirsch sprung gewesen. Während jener Zeit kaufte das Natio nalmuseum mehrere seiner Zeichnungen und Skizzen. Da er aber etwas unbeholfen und sehr zurückhaltend war, konnte er nicht genügend zum Unterhalt für sich, seine Frau und seine vier kleinen Kinder verdienen. Er ließ sich auf der Znscl Fünen, nahe der Stadt Odense, als gewöhnlicher Wandmaler nieder und war, um mit seiner Familie leben zu können, sogar bereit, seine Kunst ganz aufzugebeu. Mer auch dies wurde eine bittere Enttäuschung für ihn, da er die Konkurrenz mit den zünftigen Handwerkskollegen nicht aufnehmen konnte. In der letzten Zeit war er so gut wie ganz mittellos ge wesen und litt, da er nicht betteln wollte, mit seiner Familie Hunger. In seiner Verzweiflung faßte er den Plan, sein Talent als Zeichner zur Herstellung der fal schen Geldscheine zu benutzen. Es erwartet ihn jetzt eins empfindliche Straf'. Die so viel bespöttelte Wünschelrute beS Herrn von Uslar kommt wieder zu Ehren! Das städtische Wasseramt in Frankfurt a M bediente sich der Weiden rute bei der Feststellung von Rohrbrüchen. In den mei sten Fällen wurde an der Stelle, über der die Rute ein deutliches Schwanken zeigte, der Schaden entdeckt, was zur Folge hatte, daß große Kosten für zweckloses Auf reißen des Straßenpflasters gespart wurden. CK. Neues v-on der Kunstder Eskimos. Die Kultur und Knust der Eskimos« ist für die Wissenschaft deshalb von hohem Interesse, weilt sie die EntwiÄung eines Volkes in strengerer Isolierung und in beispiel loser Anpassung an die Unbilden der Natur zeigt. Be sonders wichtig sind in dieser Hinsicht die Eskimos des nordwestlichen Grönlands, die nördlich der Melville-Bai am Kab ?)ork und Smithsund wohnen. Die grönländischen Sammlungen des Berliner Völkerkunde-MusenmS sind in letzter Zeit durch einige wichtige Arbeiten aus diesem Gebiet bereichert worden, die Prof. Preuß in den Amt lichen Berichten aus den Königlichen^ Kunstsammlungen ausführlich behandelt. Einige interessante Holzfiguren illustrieren die plastisch-künstlerische Fähigkeit der grön ländischen Eskimos. Es sind zum> Teil für Kinder be stimmte Holzpuppen, auf denen die, Gesichtszüge über haupt nicht angedeutet werden, die Geschlechtsmerkmale dagegen sehr stark hervortreten. Besonders wichtig, »veil noch nirgends bisher veröffentlicht, ist die Folzfigur eines Secdämonen, des sogenannten Tüpilak, eines vier beinigen Tiers mit menschlichem Gesicht. Die Figur wird zum Verderben des Feindes ins Wasser geworfen und soll nun den Gegner schädigen,, z. B. seinen Kajak Um stürzen. Die Spiele der Ostgrönländer veranschaulicht eine Art Brummkreisel, ein Holzstab/ der in eine runde Steinplatte gesteckt ist. Er läufst durch das Loch eines längeren Knochens, mit dem man^as ganze in der linken .Hand hält; die rechte setzst den Stab durch Ziehen an einem aufgewickelten Ledcrriemen in schnell« Drehung. Ein kleiner Holzschlitten soll denj Eskimos oazu dienen, die Seehunde zu beschleichen. Der Jäger Verbirgt sick hinter einem weißlichen, an dem Schlitten angebrach ten Segel, das angeblich einen'Eisblock Vortäuschen soll, und schiebt den Schlitten so vorsichtig an das Mer heran. Die Sammlung von Kleidungsstücken der Eskimos ist durch die neuesten Ergänzungen ganz vollständig gewor den. In den drei ethnographischen Bezirken Grönlands weist die Kleidung gewisse Verschiedenheiten auf, wie es denn überhaupt deutliche Unterschiede in den Kultur gütern dieser drei Gruppen gibt.. Die Tracht des männ lichen Eskimos besteht in einem Wams mit Kapuze, Hosen bis etwas über da? Knie und Stiefeln. Der Stoff wechselt nach der Jahreszeit; die Winterkleidung be steht aus einem Renntierfcllwams oder einer Blaufuchs jacke, Hosen von Eisbärfell und Stiefeln von MvfchsuS- ochsen- oder enthaartem Seehundsfell. In Ostgrönland sind die Männerstiefel von einer besonderen Form. Die Frauen tragen in ganz Grönland! stets sehr kurze Hosen und bis hoch zum Oberschenkel reichende Stiefel. Bei den Polarcskimos sind die weiblichen Beinkleider am längsten, in Ostgrönland am kürzesten^ Außerordentlich fein sind die Blaufuchspelzc deri Frauen der Polareski mos; sie haben stets vorn; den blendend weißen Einlatz aus Schnauzenteilen des Weißfuchses und einen sack artigen Ansatz für den Säugling. Die Haare werden bei den Wcstgrönländerinnen zylinderarttg emporgenom- und bilden bei den Ostgrönländerinnen einen breiten KamM. Die Frauen der Polareskimos! schlingen sie nur selten in eine Art Knoten.. Der Alkoholgehalt der wichtigsten alko holischen Getränke. Den meisten Alkohol cnthal- ten im allgemeinen die Branntweine und die Liköre, und zwar die englischen und amerikanischen in noch höherem Grade als die deutschen. Bei diesen beträgt der Alkoholgehalt nur selten über 50 Prozent häufig nicht mehr al» S5 Prozent. Rum und Arrak haben zumeist einen Alkoholgehalt von 50—60 Prozent, während die kranzösischen KvgnakS und der Absinth einen solchen bi» zu 70 Prozent und» sog« noch mehr auftvrisen. — Die weine sind verhältnismäßig nur wenig alkohol haltig; nach Professor Kidonka findet sich in den ge wöhnlichen, kräftigen weinen etwa 10 Prozent Alkohol, in den stärkeren, namentlich den« ungarischen und spa nischen Weinen, etwa" 15—20 Prozent und im Cham pagner etwa 1»—15 Prozent Alkohol. — Am geringsten alkoholhaltig sind die Biere, ihr Gehalt an Alkohol beträgt etwa 2 Prozent bis höchstens 8 Prozent. Der russische Monopoltrinkbranntwetn „Wodka", der in zwei Sorten, als Dtschgetränk und als Monopolwein, verkauft wird, ist ein reiner, auf! iO Volumprozent verdünnter Spiritus. CK. Napoleons Amme. Als im Oktober des Jahres st 799 Napoleon nach dem ägyptischen Feldzüge auf der Heimreise nach Frankreich mit seinem' Schiffe di« Insel berührte, die seine Heimat war und im Hafen von Ajaccio einlief, umschwärmten bald Dutzende von kleinen Booüen das Schiff des! späteren Kaisers, und die Landsleute des großen Korsen brachten dem heimkehren den berühmten General stürmische Ovationen. Unter der aufgeregten Menge sah man eine, alte Frau, die eifrig eine Flasche Milch über ihrem, Haupte schwang und mit allem Aufwand ihrer Stimme immer wieder schrie: „Mein Sohn, mein Sohn, ich gab dir die Milch von meinem Herzen, heute kann ich dir nur die von meiner Ziege bieten." Die enthusiastische Matrone war Camilla Jlari, die ehemalige stkmmje Napoleons. Der Gefeierte eilte auf sie zu, umarmte! sie und versprach ihr dann eine Pension. Als abev die verheißene Rente ausblieb, machte sich die alte Camilla! nach Paris auf den Weg, um ihren Milchsohn an sein Versprechen zu erinnern. Napoleon nahm sie auch freudig auf, empfing sie sofort, drei Monate mußte sie in Paris bleiben, wurde dem Papste PiuS VII. vorgestellt und hatte auch eine lange Audienz bei der Kaiserin Josephines die der guten Ca milla Diamanten schenkte. Ms die alte Amme nach Ajaccio zurückkehrte, brachte iie 10 000 Franks mit heim, und zugleich daS> verbriefte Recht auf eine Pension von 4600 Franks im Jahre. Aber/ die Wohltaten Napoleons beschränkten sich nicht auf Camilla, Mch ihre Bertvandten und Freunde wurden mit Geschenken Md Auszeichnungen bedacht. Ein Beamter, Magloire Olivier, dec zufällig von Lyon nach Paris dieselbe Postkutsche benutzt hatte wie die Amme, erschien aml Hofe und erbat daraufhin sogar einen Orden. Nur ein e.nziger ans der Umgebung der alten Amme, so haben' neue Forschungen enthüllt, die nun im Corriere d'Jtalia! Veröffentlicht werden, hat nie Anspruch auf eine Gunst! Napoleons erhoben. DaS war der Milchbruder des Kaisers, Jgnazio Jlari, der sogar gegen Napoleon kämpfte. Gr> war in die Dienste der Engländer getreten, und indem Kampfe ums die Be siegung und den Sturz desj Franzosenkaisers tat ec sich so hervor, daß die Briten ihm schließlich sogar das Kommando eines Schiffes anvertrauten. Quer durch Afrika aus de mZweirad. Eine der bemerkenswertesten Touren, die je in Afrika ge macht worden sind, haben, wie bas „Berl. Lagbl." be richtet, zwei junge Engländer, Frank Melland und H. Chomeley zu glücklichem Ende geführt. Die beiden Herren, die im Dienst der britischen Südafrikagesell schaft stehen, haben vergangenen Juli ihre Station in Nordost-Rhvdesia verlassen, um per Zweirad quer durch Afrika! nach Kairo zu fahren. Sie sind hier am 19., Ja nuar eingetrofsen, nachdem sie in 170 Tckgen 5700 Mei len znrückgelegt hatten. Davon wurden rund 3400 Mei len auf dem Rade oder zu Fuß gemacht. In Gondv- koro verkauften die Radler ihre Maschinen und bestiegen den Nildampfer. Die Reise war in der Hauptsache als Vergnügungstour gedacht. Sie diente daneben aber auch dem Zweck, einen Einblick in die Berwaltungssystem« in Deutsch-Ostafrika, Britisch-Ostafrika und dem Sudan zu gewinnen. Ein Teil der Route der Radfahrer war vor her überhaupt noch niemals betreten worden. Chome- ley, der jetzt in London eingetrofsen ist, gab über die interessante Radpartie folgenden Bericht: „Melland und ich haben Kasuma im nordöstlichen Rhodesien am 24. Juli vorigen JahreS verlassen. Während 51 Tagen sind wir durch Deutsch-Ostafrika nach dem Viktoria-Nyanza geradelt. Die Wege waren für jene Gegend überraschend gut, die Eingeborenen sehr gastfreundlich und die deut schen Beamten Überaus zuvorkommend. Die Sportvcr- hältnisse sind in bestimmten Teilen Teutsch-Ostafrikas glänzend. Dreimal haben uns Löwen ihren Besuch abge stattet, sie waren indessen nicht tapfer genug, unser Lager anzugreifen. An zwei Wenden erbeuteten wir sechzehn Krokodile und brachten des weiteren noch einen Leo parden, drei große Ugandaelefanten, drei Steinböcke und Kleinzeug zur Strecke. Am ersten Weihnachtsfeiertag tra fen wir, nachdem wir Uganda zul Rad und zu Fuß durch quert hatten, in Gondokvco ein. Irgendwelche ernste Unzuträglichkeit haben wir nicht zu erleiden gehabt. Es war ein prächtiger Ferienausflug, und ich kann nur jedem, der für Sport und körperliche Uebung Interesse hat, die Reise angelegentlichst empfehlen." Eine Dienstpflicht der Mädchen tn der Hauswirtschaft als Gegenstück zur militärischen Dienst- Pflicht der Männer wünscht Pauline Wörner. Sie gibt diesem Wunsch in der Wochenschrift „Die deutsche Frau" Ausdruck: „Körperlich nicht nur, sondern auch geistig hat die militärische Dienstzeit den Sohn deS Volkes ge hoben. Sollte für die Erziehung der Tochter kein ähn liches Moment in Betracht kommen? Der gesunde Sinn unseres Volkes hat tastend bereits erkannt, daß den Töch tern eine Zeit der hanSwirtichaftlichen Ausbildung zu kommt. Aber eine hauswirtschaftliche Dienstzeit für die weibliche Jugend ist eine ins Volksleben dermaßen ein schneidende Aenderung, sie erfordert von feiten der Be teiligten so viel ungebräuchliches Entgegenkommen, daß sie nicht ohne staatliche Hilfe eingesührt werden kann. Lediglich den Gesetzesdruck hätte die Obrigkeit zu leisten, pekuniäre Opfer würden ihrem ohne''- überlasteten Budget nicht zugemutet. Den ersten Vorteil hätten die Männer, denn jedem wäre, wenn! er sich verheiraten will, die wirtschaftliche Bildung feiner Frau sicher. Vielleicht würde die Zahl der Eheschließungen sich dadurch heben, «l» in KriegSnot unser Volk aufstand zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, da gab! e» gewiß auch Kla uen über Beschränkung der persönlichen Freiheft bet den Söhnen. Die jetzige Generation erkennt den überwiegen den Segen der militärischen Dienstzeit. Sollte das bei den Mädchen anders gehen? Vielleicht würde der Zu drang zur akademischen Bildung etwas eingeschränkt — der der unteren Klassen zur Jndustrtearbeft nähme sicher ab. Was schadete daS! Fraüenbildung besteht nicht nur im Wissen, vielmehr im Erspüren und Erkennen der höchste» Gesichtspunkte für die eigenen Lebensaufgaben." — Einstweilen wird der hauSwirtschastlichen Dienstpflicht wohl nur von „Einjährig-Freiwilligen" Damen genügt werden. Die Aauberflöte und die Freimaurerei. In der „Kölnischen Zeitung" ist zu lesen: Mozarts Mei sterwerk, wie kaum etwvs andres geeignet, uns über die Alltagsstimmung und über die nüchterne Wirklichkeit zu erheben, hätte den Berlinern „beinah'/ eine politische Sensation beschert. Zu dieser ihr gewiß gänzlich neuen Rolle sollte die „Zauberflöte" dadurch kommen, daß die Generalintendanz eine Neueinstudierung und Neuinszenie rung vorgenommen hat, die sich am 27. Januar zum ersten Male in dem veränderten Gewände vorstellen sollte. Daran anknüpfend, verkündete nun die Nene Gesellschaft lich« Korrespondenz, daß diese Veränderung der Zauber- flöten-Szenerie aus den Kaiser zurückzuführen sei, der damit seine Abwendung von der Freimaurerei bekunden wolle. Denn die vorgenommenen Abänderungen bezögen sich ausschließlich auf die „freimaurerischen Attribute" der Zauberflöte, die ja allerdings, wie man zu wissen glaubt, von ihren beiden Schöpfern, Mozart und Schika neder, als Verherrlichung des Freimaurertums gedacht worden ist. Dieser kaiserlichen Absage an die Frei maurerei sollte nun bfer ägyptische Schauplatz der Oper, der Isis- und Osiris-Kult und andere an das Freimaurer- tum erinnernde szenische Traditionen zum Opfer gefallen sein. Die Bedeutung dieser angeblichen kaiserlichen Kund gebung suchte dann die erwähnte Korrespondenz da durch noch zu steigern, daß sie geheimnisvoll auf kleri kale Einflüsse hinwies, die den Kaiser in seiner früheren Vorliebe für die Freimaurer zu erschüttern verstanden hätten. Wir können uns gut vorstellen, in welch freu dige Gefühle beim Austauchen dieser Nachricht die Ber liner „Germania" geraten sein muß, die vor etwa Jah resfrist eine mindesten» sechs Monate hindurch dauernde Kampagne gegen die Freimaurer begann und tn einer stattlichen Artikelserie den Nachweis zu erbringen suchte^ daß man in der Freimaurerei den Quell alles und jeg lichen Nebels zu fluchen habe. Da wir nicht daran zwei feln, daß die „Germania" diesen Nachweis glänzend er bracht KU Haden glaubt, so zweifeln wir auch nicht, daß sie am 27. Januar die Desavouierung der „Brüder" Mo zart und Schikaneder als eigenen Erfolg verbucht hat. Leider sollte aber di« Genugtuung über diesen schönen Erfolg nicht von langer Dauer sein, denn die General intendanz der Königlichen Schauspiele ist grausam ge nug, die Neuinszenierung der Zauberflöte jeder symbo lischen Nebenabsicht zu entkleiden. Sie läßt in der -,B. Z. am Mittag" kurzerhand erklären, daß.hier nur «in seit Jahren bestehender Wunsch des Generalintendanten verwirklicht werde, und daß die zu diesem Zwecke unter nommenen Quellenstudien zu dem Ergebnis geführt hät ten, als Schauplatz der Handlung nicht mehr Aegypten, sondern Nordpersien anzusehen. Ja, man betont sogar ausdrücklich, daß -,nichts geändert oder weggenommeu sei, was etwa auf eine symbolische Verherrlichung der Freimaurerei bezug haben könne." Also es war wieder nichts, die Königlich« Oper dient weiter als Schauplatz freimaurerischer Umtriebe, und der -,Germania" wird weiter nichts anderes übrig bleiben, als sich zu einer strammen Attacke gegen die „Brüder" zu rüsten. DaS altbekannte Selterswasser ein Heilmittel? Das ist eS wirklich. Nicht im Sinne eines Arzneimittels, wohl aber eines diätetischen, d. h. Verdauung- und damit gesundheitfördernden Genußmit tels. Die Kohlensäure macht das Wasser leicht aufnahme fähig, so daß die Schleimhäute des Mundes und die Magennerven wenig Arbeit damit haben, sondern im Gegenteil wohltuend angeregt werden. Nach! Pawlow be- befördert Kohlensäure auch gleichzeitig die Bildung der Magensalzsäure. Daß das reine Kochsalz^ dem das Sel terswasser seinen Mineralsalzgeschmack verdankt, die selbe Wirkung hat, ist schon allgemein bekannt. End lich stumpft daS doppelkohlcnsaure Natron, ein weiterer Bestandteil deS Selterwassers, die überschüssige Säure ab und wirkt verfügend und erneuernd auf alle Schleim häute, mit denen das Getränv in Berührung kommt. Kircheunachrtchten für Riesa. Getaufte. Ernst Paul, G. des Eisenwerksarbeiters HUbel. Kurt Erich, S. des Fabrikarbeiter» Werner. Max Alfred, S. des Arbeiter» Schneider. Johanna Charlotte, T. de« Schneiders Zöllner. Emma Frida, T. des Handelsfleischers Wirthgen. Gertrud Marie, T. des Bäckermeisters Weser. Selma Marie, T. des Arbeiters Quietzsch. Zwei unehelich geborene Kinder, sämllich au» Riesa. Getraute. Dr. lng. Friedrich August Maximilian Voigt, Gewerbeinspektion«-Asststent in Meißen mit Martha Rosa Bruck tu Oschatz. Ernst Otto Knisse, Schlosser in Boberscn mit Marie Martha Hölzig Franz Paul Friedrich, landwirtschaftlicher Arbeiter in Canitz mit Anna Martha Beger in Poppitz Beerdigte. Sophie Wähelmine verw. Glauch geb. Griintzig, Privata 7u Ihr. N Mon. 8 Tg. Anna Marie Pinkert geb Klingner, Schnewermeistersehefrau, »8 Ihr. S Mon 26 Tg. Christiane verw. Hölzig geb. Matterstrig, Rentenempfängerin 76 Ihr 6 Mon. 2 Tg. Dora Emma Berndt, Hammrrarbrit«r,tocht«r i Ihr. 2 Mon. 27 Tg. Johanna Marie Zöllner geb. Greß, TchneidrrSehestan 34 Ihr. 1 Mon. 25 Tg. Maria Dora Rüdle, Bauarbeirersiochler 3 Mon. So Tg. Ein uneheiich geborene» Kind, sämtlich au» Riesa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder