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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191104066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-06
- Monat1911-04
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1911
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und Anzeiger (Llbeblatt und Au)tigeH. r»a«»w»Gd«ff« -m»1dvechftt», «i k» sür die König!. AmtSüauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Ricsh sowie den Gemeinderat Gröba. 80. Donaersta«, 6. April IttIL, abends. 84. Jabrg. Da« »trsaer Tageblatt rrscheiot jede« Ta, abend« mit Ausnahme der kann..und Festtag«. Vierteljährlicher Vezn^prei« bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl SV Psg., durch »nie« Träger frei in» Hau« I Mark VS Psg., tri Abholung am Schatt« d« kais«I. Postanstalten 1 Mark VS Psg, durch den Briefträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch Monat«adonnenientS werden angenommen. Aiqrigeu-Annahmr sür die Nummer de» Ausgabetage» bi« vormittag v Nhr ohne Leivilhr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlicki in Riesa. — VefchästSstest»: Soetbestraste SV. — Für die Redaktion verantwortliche Arthur Hähnel in Riesa. Die Königliche Brandversicherungskammer zu Dresden hat die Verwalt««- des Vnm-verficheru«-SamteS Groheuhai« anstelle des am 1. Sprtl laufenden Jahre« in den Ruhestand getretenen Herrn BrandoersicherungSinkpektor» Thieme vom gleichen Tage ab Herr« Vrandverficheruagstns-ettor Teubner übertrage«, der gleichzeitig auch al« Bausachverständiger für den Bezirk der unterzeichneten Königlichen Amt-Hauptmannschaft bestellt und i« Pflicht genommen worden ist. Großenhain, am 5. April ISN. 265 s 0. Die Aö«igliche Amtshauptmauuschafk. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und ErgänzungSsteuereln- schätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Lbs. 2 und 3 de« Einkommen steuergesetze« yom 24. Juli IVOS und § 28 Abs. 2 de« Ergänzungssteuergesetze« vom 2. Juli 1902 die Beitrag-pflichtigen, denen di« Eteuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, sich bei der Ortsbehörde zu melden. Heyda, 6. April 1911. Der Gemetndevorstaud. Oertllches imd Sächsisches. Riesa, 6. April 1S11. —* In der Knabenschule fand heute vormittag r/,S Uhr die feierliche Entlassung der Konfirmanden statt. Gesänge und SedichtSvorträge umrahmten die von Herrn Direktor Dietzel gehaltene EntlafsungLrede, die er an zwei Aussprüche Er. Maj de« HeldenkaiserS Wilhelm I. ankniipfte. Der Kaiser sagte nämlich zu seinem Enkel, unsere« jetzigen Kaiser« Majestät, al« er k. I. 1877 al« achtzehnjähriger Jüngling zur praktischen Dienstleistung in die 6. Kompanie de« 1. Sarderegiment« zu Fuß eintrat: »Nun gehe hin und tue dein« Schuldigkeit, wie sie dir gelehrt worden ist! Gott sei mit dir!" und auf dem Sterbebette noch trieb den großen Kaiser sein tiefe« Pflichtgefühl zu dem bedeut- samen Ausspruche: »Ich habe keine Zeit müde zu sein." Die von der Schule Scheidenden wurden auf ihre mannig fachen Pflichten, die ihren Rechten in den verschiedenen Lebensstellungen gegenüberstehen, hingewiesen, und eS wurde ihnen an« Herz gelegt: »Werdet in eurem Leben nie müde, eure Pflicht zu erfüllen! Treue Pflichterfüllung bringt dem Menschen den größten Segen und erhält ihn auch in bösen Tagen aufrecht." Mit dem Wunsche, Gott möge die Abgehenden auf ihrem Lebenswege behüten, wurden sie auf Grund de« Gesetze« au« dem Verbände der Volksschule entlassen. — Die feierliche Entlassung der abgehenden Schülerinnen fand gestern vormittag */,10 Uhr in der Turnhalle der Mädchenschule statt. Die ernst- mahnenden Worte der EntlassungSrede wiesen den Konfir mandinnen zum letzten Male innerhalb der Schule Weg und Ziel ihre« künftigen Wirkens. Die Red« war gleich falls von Gesängen und Gedicht-oorträgen umrahnt. —* An den hiesigen Volksschulen sand heute vormit- tag 16 Uhr die Aufnahme der schulpflichtig ge wordenen Kinder statt. Unsere Kleinen werden nicht ganz ohne Zagen und Bangen dem Tag entgegengesehen haben, an dem fie zum ersten Male zur Schule wandern sollten. Al« e« heute aber wieder nach Hause ging, die Zuckertüte im Arm und da« Ränzel auf dem Rücken, da trug di« Schar der Abc-Schützen ein stolze« Bewußtsein und ein große« Selbstgefühl zur Schau. Der Herr Lehrer hatte ja aber auch garnicht streng aukgesehen, und wie schön er zu erzählen gewußt hatte. — Acht Jahre sind eine lange Zett! Und doch wie kurz find sie gewesen, wenn sie vor- überrauschten. Jetzt tu» die Kleinen den ersten Schritt in« Leben, die Grundlage zu legen sür künftige Zeilen. Möge alle« denen, die am heutigen Tage in froher Erwartung zum ersten Male ihre Schritte nach dem Schulhause lenkten, der Weg -um Segen gereichen. Mögen sie nach Jahren der Schule entwachsen, al« lebensfrohe, kraftvolle Menschen dem Kampfe um« Dasein mit heilerem Mute gegenüberstehen. »Glück auf!" zum ersten Schulgang. —* Der Bau de« neuen Mädchenschulgebäu- de« ist der Firma G. Moritz Förster in Riesa übertragen worden. Die Turnhalle wird von Herrn Baumeister Schneider in Riesa auSgeführt. Mit den Arbeiten ist be reit« begonnen worden. —* Sin Kunstgenuß wird, wie au« dem hierauf be- züglichen Inserat in heutiger Nummer heroorgeht, am Palmsonntag in Höpfner« Hotel geboten. Don ersten Bühnenkünstlern wird da« Drama Dreyer« »Die Sieb zehnjährigen" aufgeführt werden. Wir wollen schon heute auf diese Vorstellung Hinweisen. —* Der Kahn de« Schiffseigner« Otto vönecke au« Aken stieß in Hamburg infolge Zerreißen« der Ankerkette gegen einen anderen Kahn und wurde hierbei so schwer leck, daß er sank. Da« Fahrzeug war von Schönebeck nach Hamburg bestimmt und hatte 13000 Ztr. Salz geladen. Die Ladung ist vollständig verloren. Die HebungSarbeiten sind der Taucherfirma Flint in Hamburg übertragen worden. — Der König von Sachsen ist in Begleitung de« Gesandten Grafen Rex und de« Flitgeladjutanlen Major« v. Schmaltz im Automobil von Triest kommend, in Abbazia eingetroffen und zu mehrtägigem Aufenthalte im Hotel Stephanie unter dem Namen eine« Grafen von Helfenberg abgestiegen. Die Prinzessinnen Margarete, Maria Alix und Anna sind gestern früh in Begleitung de« General leutnant« v. Criegern und der Hofdame Baronin von d. Decken au« Wien angekommen. Der König wurde bei seiner Ankunft vom VezirkShauptmann Baron Schmidt- Zabierow, Bürgermeister Dr. Stanger und dem Kurdirektor empfangen. Der Kronprinz Georg, sowie die Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich wurden heute in Begleitung de» Flügeladjutanten Baron O'Byrn in Abbazia erwartet. —* Wie rationell« Arbeit und praktischer Sinn mit werktätiger Liebe geHggrt kein kuyn, beweist ein hochherziger Beschluß de» Landwirtschaftlichen Spar- und DarlehnLkaffenverein« zu Frauen ha in (e. G. m. u. H), den dieser in seiner letzten Generalversamm lung gefaßt hat, nämlich der Ort»gruppe Zabeltitz-Frauen- Hain de« Verein» für Wohlfahrtspflege im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain eine Unter- stützung von 100 (Einhundert Mark) zu gewähren. Diese Gabe ist ein Zeichen sowohl für da« Blühen deS Raiffeisen- verein« selbst, wie de« edlen Sinne« seine- Vorsitzenden und der Mitglieder, der sich ja auch schon bei anderen Gelegenheiten bewiesen hat und volle Anerkennung ver dient. klebrigen- find der Ortsgruppe auch sonst in letzter Zeit dankenswerte Zuwendungen gemacht worden, so 21,69 M. von der Jugend zu Zabeltitz, 5 M. Dankopfer bei Wiedererlangung der Gesundheit nach einem Unfälle und 8,31 M. Anteil von einer Sammlung an Familien- abenden in Zabeltitz und Görzig. — Ellern, die für ihre die Schule besuchenden Kinder eine Schülerkarte zur Etsenbahnfahrt mit Gültigkeit vom neuen Schuljahre bestellen wollen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellung spätesten« eine Woche vor dem Gültigkeitsbeginn der Kart« bei der Fahr kartenausgabe einer ihrer Endstationen einzurelchrn und der Bestellung stet« eine Bescheinigung de« Schulvorstande» über den Schulbesuch beizufügen ist. —* Patentschau vom Patentbureau O. Krueger L Co., DreSden-A., Schloßstr. 2. Abschriften billigst, AuS- fünfte frei. Max Kauffenslein, Riesa: Spiralen al« Wagen- federn mit beweglicher Zugstange zwischen Achse u. Oberbau, (Gm). Martin Philipp, Ponickau b. Ortrand: Kuchengestell, (Ert. Pa«). Richard Boden, Riesa: Beutelfilter usw. (Ber- läng). Alfred Knecht«!, Großenhain: TicherhettS-LoS- utid Festkettung von Tieren, (Gm). Alfred Weidling, Langen- berg: Auftragbürste mit am Vürstengriff dre- und feststell, barem Bürstenkörper, (Gin). —* Die Reihe der größeren aeronautischen Wettkämpfe beginnt mit dem Ballon-Wettfliegen de« Königlich Sächsischen Verein» für Luftschiffahrt, welche« am 1. Oster- feiertag von der Radrennbahn Dresden-Reick au« abgehallen wird. 18 Ballon» au« allen Gegenden Deutschland« sind für den Wettkampf angenommen worden. E» finden zwei Wettbewerbe statt, und zwar eine Ztelfahrt und ein« Weit- fahrt. Da« im Jahre 1910 zu Ostern abgehaltene Wett- fliegen zu Dresden, bet dem bekanntlich 2 Ballon« in Rumänien, 3 in Serbien und die übrigen in Ungarn lande- ten, hatte derartigen Anklang gefunden, daß der Verein sich entschlossen hatte, da» Oster-Wetifliegen zum alljährlich wiederkrhrenden sportlichen Ereignis zu machen. --88 Zur Frage de» »Stretkpostenstehen«' fällte da« Königl. Sächs. Oberlandesgericht eine interessante Entscheidung. In der Kahleschen Metallwarenfabrik in Leipzig streikten im Oktober vorigen Jahre» di- Markthelfer und Packer. Der Metallarbriterverband hatte über die von dem verbände der Metallindustrien«« errichtet« Arbeit«- nachweiSstelle die Sperre verhängt, einem bet Kahle aber beschäftigten alten Arbeiter namen« Roll« gestatte», weiter zu arbeiten. Am 10. Oktober meldete sich eia Arbeit»- williger in der Kahleschen Fabrik und wurde angenommen. Der Packer vufe, der Streikposten stand und bemüht war, Arbeitswillige über die Sperre aufzuklären, erfuhr da«. Er traf den genannten alten Arbeiter Rolle und sagt« zu diesem: »Sag' Du'S nur dem Langen — dem Arbeits willigen — der kann sich gratulieren!" Wegen dieser Aeußerung wurde gegen den Streikpostensteher Anklage wegen Bedrohung nach Z 240 de« Reichsstrafgesetzbuchs und Z 153 der Gewerbeordnung erhoben. Schöffengericht und Landgericht erkannten auf Bestrafung. In der beim Oberlandesgericht eingelegten Revision rügte der Ange klagte unrichtige Anwendung deS § 153 der Gewerbe ordnung und führte aus, daß die von ihm gemachte Aeußerung «ine allgemeine Redensart sei und keine Drohung im Sinne der oben angezogenen GesetzcSstellen enthalte. DaS OberlandeSgericht erkannte auf kostenpflich tige Verwerfung deS Rechtsmittel« und begründete die Verurteilung deS Angeklagten in derselben Weise wie die Vorinstanzen. Die Aeußerung de« Streikpostensteher« sei dahin aufzufassen, daß dem Arbeitswilligen Tätlichkeiten in Aussicht gestellt werden sollten, wenn er sich dem Streik nicht anschlteße und die ArbeitStätigkeit wieder einstelle. In dieser Handlungsweise de« Streikpostensteher» sei eine Drohung im Sinne der 88 240 und 153 deS Strafgesetz buches und der Gewerbeordnung zu erblicken. —* Die RechtSkonsulenten-Jnnung für daS Königreich Sachsen hielt am letzten Sonntag in Leipzig eine BorstandSsttzung ab. Die diesjährige Hauptversamm lung soll Sonntag, den 27. August im Hotel Ratskeller zu Schwarzenberg stattfinden. —* DaS Schuljahr hat in diesen Tagen sein Ende erreicht. Für viel« Schüler und Schülerinnen ist damit der Eintritt lnS praktische Leben gekommen. Wie haben sie den Tag herbeigesehnt, da sie deS Schulzwanges ledig sein sollten! Wie zählten sie die Tage, die Stunden bis zu diesem wich tigen Termine! Und nun? Merkwürdig, fie können nicht recht froh werden der entledigten Zwanges. Der Abschied von der Schule, der sie so viele, viele ungetrübte Freuden verdanken, er wird ihnen bitter schwer. Sie müssen scheiden von den Lehrern, die stets ihr Bester wollten, auch wenn st« manchmal zu Strafen greifen mußten, sie müssen scheiden von lieben Kameraden. Der Ernst deS Lebens tritt zum ersten Male an sie heran. Sie wissen, jetzt wird au« dem Spiel Ernst, jetzt heißt e« sorgen und arbeiten umS tägliche Brot. Auch von den Zurückbletbeuden blickt mancher trübe darein. Die Zensur, die er erhallen hat, macht ihm da« Herz schwer. Wie hat der Baler gescholten, weil so manche schlechte Note darin steht! Ander« freilich haben jubelnd da« Zensurheft geschwenkt, da ihre Erwartungen noch über troffen sind. Sie erfreuten sich des LobeS de« VaterS und de» stolzen Lächeln? der Mutter. So sind Leid und Freude, wie so oft, ungleich verteilt auch in diesen Tagen. —k— — Am 81. März fand im Sitzungszimmer de« Eoangel.-luth. Lande»konsistoriumS in Dresden eine gemein same Sitzung de« ständigen Synodalaurschusse« und der Mitglieder de« LandeSkonflstoriumS unter Vorsitz de« Konststorialprästdenten Dr. Böhme statt, von den Mitgliedern de« Synodalaurschusse« waren erschienen di« Herren Wir«. Geh. Rat D. Graf Vitzthum von Eckstädt, Vorsitzender des GynodalauSfchusse«, Geh. Kirchenrat Superintendent D. Meyer au« Zwickau, Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Schroeder von Dresden und Rittergutsbesitzer Geh. Hofrat Opitz auf Treuen oberen Teil«, sowie ln Ver hinderung der Herren Geh. Kirchenrat Prof. D. Rtetschel- Leipzig und Geh. Kirchenrat Superintendent D. Pank- Leipzig die Herren Oberpfarrer Dr. Klemm au« Strehla und Pfarrer Siebenhaar au« vreitenborn. Zunächst wurde die Rechnung über die Lande«pfarrkasse auf 1910 richtig gesprochen und der Hau»hal«plan dieser Kasse auf 1911 genehmigt. Danach ist eine gering« Erhöhung der Zahl der Erziehung«beihtlsen an Geistliche vorgesehen. Sodann wurde beschlossen, den von der deutschen evangelische»
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