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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191104135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-13
- Monat1911-04
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1911
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Mesaer O Tageblatt «nd Anzeiger (ElbtblM Ml-ÄWiger). o 6s«»vn«bfts, für die König!. Amtsüauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der' Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 86. Donoerstag, 13. April 1611, abends. 64. Jabrg. La» Riesaer Tageblatt erfchriat jede« Tag abend» mtt AuSnahriie der Sonn» und Festtage. Btettrljlhrttcher BezngspreiS del Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 80 Psg., durch ,»ustie Irügcr frei in» Hau» 1 Mart 68 Pfg„ bei Abholung am Schalter der lästert. Postanstalten I Mart Sb Psg., durch den Briefträger Irrt in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemeut» werde» augeiwmmeu. Anzrigen-Annahme sür die Nummer des Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne wewShr. NotastonSdruck und Verlag von Langer t Winterlich tu Ntesa. — Sl,schilst»stelle: Goe'p-straste bv. — Fstr die Redaktion veranttvoritich! Arthur Hähne! in Nieta Um der Antt»hauptmannschaft die in der Verordnung, die Sicherung der Theater, Tirku«gebäude, öffentlichen Versammlungsräume und Warenhäuser gegen FeuerSgefahr betreffend, vom 1. Juli 1909 unter IX 6 angeordnete Ueberwachung bet jeder Benutzung von öffentlichen Versammlungsräumen zu theatralischen Vorstellungen, Maskenbällen, Kostümfeste«, WohltStigkeitSbazaren und sonstigen Veranstaltungen, bet denen Bühnen einrichtungen, vorübergehende Etnbauten oder umfangreiche Ausschmückungen Verwendung zu finden pflegen, zu ermöglichen, wird unter Aufhebung der Bekanntmachung der unter zeichneten Amtshauptmannschaft vom 5. November 1899 verordnet, daß alle Vorhaben der »orgedachten Richtung unter eingehender Darlegung der Art und Weise der beab sichtigten Einrichtungen bez. Vorkehrungen möglichst zeitig, mindestens aber 8 Tage vorher der Königlichen AmtShauptmannschaft anzuzeigen sind. Bei unterlassener oder verspäteter Einreichung der Anzeige haben sich die Beteiligten etwa daraus hervorgehende Nachteile selbst zuzüschreiben. Großenhain, am 13. April 1911. Königliche AmtShauptmannschaft. Sonnabend, den 15. April 1S11, vorn». 1« Nhr sollen im Auktionslokal hier 1 Schreibtisch, 1 Schreibmaschine, 1 Centraluhr, 1 Pro jektionsapparat, 1 Apparateschauschrank, 1 Adwoodsche Fallmaschine gegen sofortige Be zahlung versteigert werden. . Riesa, 8. April 1911. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Unter Garantie der Gemeinde. Geschäftsstelle: I ^1! «I Gemeindeamt. j O jz jy Geschäftszeit: Montag« — Freitags 8—1 und 3—5 Uhr. Sonnabends nur 8—2 Uhr. — Strengste Geheimhaltung aller Einlagen. — Freibank Riesa. Nächsten Sonnabend, de« 15. April d«. IS., von vorm. V-9 Uhr ab gelangt aus der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eines Rindes und eines Schweines zum Preise von 50 Pfg. pro */, kg zum Verkauf. Riesa, den 13. April 1911. Die Direktion des stützt. Schlachthose». GSn Ar für tzas „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN» bi» spätesten» vormittag» s Uhr der^jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. «s—1 1' !II. '»'«.'.'M 1s.. . Karfreitag. Am Stillen Freitag will man ein ernstes Wort hören. Denn wir haben alle das Bewußtsein, daß dieser Tag mit seinem Ereignis auf Golgatha einen entscheidenden Ein fluß auf unsere Welt ausgeübt hat. Bor einem Jahr ging Schreiber dieses mit einem Rechtsanwalt aus Philadelphia die via dolorosa, den Schmerzensweg in Jerusalem. Wir dachten an Jesus, der einst mit dem Kreuz beladen diesen Weg gegangen. Da brach der Amerikaner das Schweigen und sagte: „Den Schmerzensweg müssen wir alle gehen, jeder in seinem Leben." — „Ja, aber wir haben es leichter, als er damals; denn die Welt hat durch seinen Kreuzes tod einen anderen Maßstab bekommen." Als Jesus damals den Weg ging, da, heißt es in der alten Geschichte, folgte ihm ein großer Vvlkshaufe und Weiber, die klagten und beweinten ihn. Und er sprach: Meinet nicht über mich sondern weint über euch selbst und über eure Kinder." — Merkwürdige Ablehnung der Teil nahme! Warum das? — Weil sie in einer Welt sind, in der so himmelschreiendes Unrecht möglich ist. Meint ihr, daß eS leicht ist, in einer solchen Welt zu leben? Wenn die Menschen imstande sind, diese Tat zu tun, so zittert vor dem Unheil, das noch über euch und eure Kinder kommen wird. Aber sie sind nicht bloß unter diesen Manschen, sondern sie gehören zu ihnen. Sie sind nicht bloß unglücklich, weil sie und ihre Kinder in der Gewalt der Welt sind, sondern sie sind auch mitschuldig. Zittert nicht so sehr vor dem Un recht, das über euch kommen kann, sondern zittert vielmehr vor dem Unrecht, das ihr und eure Kinder tun könnt. — Mit diesem Gerichtswort schließt die Predigttätigkeit Jesu. Er geht weiter und nimmt den letzten Lichtstrahl mit hin wieg; zurück bleibt eine Welt in Not und Schuld. Aber es kommt doch noch eine Fortsetzung. Der Gekreuzigte öffnet noch einmal den Mund, nicht um diese heillose Welt anzuklagen und zu verfluchen, sondern es kommt etwas völlig Unerwartetes; er sagt: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" — Das ist geradezu eine Umwandlung der Welt. Das verwandelt die heillose Welt in eine Welt Gottes, in die wir unsere Kinder getrost hineinschicken können, in der es eine Lust ist zu leben. Denn in dieser christlichen Welt sind die Kräfte des Glaubens und der Liebe und der Hoffnung doch stärker, als die Kräfte des Unheils und des Unrechts. Und das hat das Kreuz Christi bewirkt, das ist die Kraft des Stillen Freitags. —z— vertliches und Sächsisches. Riesa, 13. April 1911 —* Der Pensionär Herr Friedrich Schmiedchen und Leffeu Ehefrau, in Riesa, Rundtetl 3 wohnhaft, feiern morgen Freitag da« Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar ist 76 Jahre alt und noch rüstig, dagegen ist seine 73 Jahre alte Ehefrau durch Krankheit an» Bett gefesselt. —* Auf dem vallonfüllplatz in Nünchritz stieg gestern vormittag SS7 Uhr der Ballon »Heyden II" unter Führung des Herrn Müller-Greiz zu einer Fahrt auf. An dem Aufstieg nahmen noch teil Herr Gptegel-Chemnitz, Herr Bankier Bauer-BtschosSwerda und Herr Fischer-Chemnitz. Der Ballon flog nach Nordosten ab. —* Der gleichzeitig auf dem EröffnungSplan enthal- tene 2. erweiterte Fahrplan der Sächsisch-Böhmischen DampfschtffahrtS-Gesellschaft' beginnt Oster- sonntag, den 16. d. M. Dieser Fahrplan hat der Jahre«, zeit entsprechend bereits eine größere Ausdehnung erfahren, sodaß für den Ausflügler, sowie den ständigen Fahrgast zahlreiche willkommene Verbindungen nach allen Stationen der Gesellschaft bestehen. — König Friedrich August ist gestern nach Dresden zurückgekehrt. Seine weite Reise ist in befriedigend ster Weise ohne jeden Unfall verlaufen und sie hat dazu beigetragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Königs weiter zu kräftigen. Die Genugtuung hierüber und die Freude, den LandeSvater wieder in Sachsen zu wissen, die von allen BevölkernngSkreisen unseres Lande« geteilt wird, kam auch bei der Ankunft des König» in Dresden zum Ausdruck. Ueber da» Eintreffen Er. Maje stät daselbst wird dem „CH. T." das Nachstehende berichtet: Der König ist gestern abend 6 Uhr 53 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Wiener Schnellzuge in Dresden einge- troffen. In seiner Begleitung befanden sich seine Kinder, sowie der Mililärgouverneur Major 6 Byrn. Auf dem Hauptbahnhofe hatten sich die GtaatSminister Dr. v. Otto, Generaloberst Freiherr von Hausen, Dr. Beck, Graf Vitz thum von Eckstädt, von Seydewitz, sowie der Minister de» königlichen Hause» von Metzsch-Reichenbach etngefunden. Ferner bemerkte man den kommandierenden General d'Glsa, Stadtkommandanten Generalmajor von Schrieben, Kreis- Hauptmann von Oppen, den Präsidenten der Generaldirek tion der StaatSeisenbahnen Geheimen Rat Dr. Ulbricht und den Polizeipräsidenten Köttig. Kurz vor dem Ein treffen de» Zuges erschienen noch Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde. Hierauf verfügten sich die Herr schaften nach dem Bahnsteig, um die Ankunft des Zuges abzuwarten. Der König entstieg seinem Salonwagen und begrüßte seine Geschwister aufs herzlichste. Der Monarch sah außerordentlich frisch und von der Sonne gebräunt au». Sodann begrüßte Se. Majestät die StaatSminister und die übrigen anwesenden Herren. Zum Grafen Bitz- thum von Eckstädt sagte er, daß ja alles zur Zufriedenheit verlaufen sei, und sprach sich dann weiter im allgemeinen über den schönen Verlauf seiner Reise aus. Dann begab sich der König in Begleitung seiner Geschwister und der übrigen Herren vor die Empfangshalle, um den bereit stehenden Holwagen zu besteigen und nach dem Schlosse zu fahren. Trotz di» schlechten Wetter» hatte sich am Bahn- Hofe eine große Menschenmenge etngefunden, die dem König lebhafte Ovationen bereitete. —* Da« Frühjahr naht und damit Mr den reise- lustigen Sachsen die Zeit, da er für den Sommer seine Pläne macht. Den Mitgliedern der Kgl. Sächsischen Militärvereine und den SanitätSkolonnrn vom Roten Kreuz hat dtrse Arbeit der in Meißen feinen Sitz habende »Arbeitsausschuß für die dritte sächsische Kriegerfahrt zur Wasserkante" abgenommen, der in der Zeit vom 24 Juni bis 3. Juli d. I. die Kameraden nebst deren Ange- hörigen nach Bremen, Helgoland, Westerland, Sonderburg, Düppler Schanzen, Eckernförde, Kiel, Hamburg und Berlin mit Hilfe des Reisebureau» der Hamburg-Amerika-Linie führen will. Wer sich dieser Fahrt anvertraut, hat (außer dem überaus billigen Preise von 150 Mark) die Annehm lichkeit, daß er mit der Minute, wo er sich in den Sonder zug setzt, sich um nicht» mehr zu kümmern braucht als um eine richtiggehende Uhr; alles andere, Fahrt, Quartier, Verpflegung, Gepäck, Trinkgelder, wird von der Reiseleitung besorgt, dazu aber wird in einer peinlichst erwogenen Zeit einteilung mit Unterstützung der Marine- und anderen Behörden unter fach» und fachkundiger Führung alles ge- zeigt, wa» die einzelnen Städte an Sehenswürdigkeiten bieten und waS man von der deutschen Kriegs- und Handelsflotte überhaupt zu sehen bekommen kann. Die Hochseeflotte liegt in der angegebenen Zeit im Kieler Hafen. Bereits heute ist die dritte Fahrt durch reichliche Anmel dungen gesichert; die tagtäglich in Menge eingehenden Anfragen lassen eine starke Beteiligung erwarten. Prospekte sind durch den VerlagSanstaltSbesitzer Herrn Camillo Schau fuß in Meißen zu beziehen; Anmeldungen nimmt Apotheken besitzer Herr Max Rinck in Meißen entgegen. UebrigenS ist jeder MilitäroereinSoorsteher in der Lage, Auskunft zu erteilen. — Zwischen dem Kriegsministerium und dem Evan gelisch-lutherischen Landeskonsistorium ist eine Evangelisch lutherische militärkirchliche Dienstordnung für die Königl. Sächs. Armee vereinbart worden. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg hat in Vertretung Seiner Majestät deS Königs diese Dienstordnung, nach Erklärung der Zustimmung der in Eoangeltcis beauftragten Staats minister und de» Königl. Ministerium» de« Kultus und öffentlichen Unterricht«, genehmigt. —88 Da« Königl. Sächs. Oberlandesgericht hat aber mals in der Frage, ob öffentlicher Boykott al» er laubtes Kampfmittel anzuseheu ist, eine prinzipielle Ent scheidung gefällt. Die Polizeidirektion zu Dresden hat unterm 29. Mai 1894 eine Bekanntmachung erlassen, nach der öffentlicher Boykott al« eine strafbare Handlung anzu sehen und zu bestrafen ist. Da« Oberlandesgericht hat jetzt diese Bekanntmachung al« rechtSunwirksam erklärt. Der Entscheidung liegt folgender Tatbestand zu Grunde: Die sozialdemokratische Dresdner Volkszeitung hatte in mehreren Notizen die Arbeiterschaft darauf hingewiesen, daß infolge des Streik« der Arbeiter de« Plauenschen Lager keller« eS auch noch andere Brauereien gebe, die gute» vier Herstellen und die Brauerei habe c« sich selbst zuzu- schreiben, wenn ihr Konsum zurückgrhe. Auch von dem Besuche eine» Lokal«, dessen Wirt der organisierten Arbeiter schaft gegenüber wortbrüchig geworden sei, wurde abge- raten. Der verantwortliche Redakteur der „Volkszeitung" wurde wegen Vergehen« gegen die obengenannte Polizei- Verfügung vom Landgericht verurteilt. Da» Oberlander gericht hat jetzt da« Urteil aufgehoben und auf Frei sprechung unter folgender Begründung erkannt: Da« Ober- lande«gertcht pflichte dem Reichsgericht bei, da» die bloß«
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