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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191105248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-24
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1911
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—* Ltne entsetzliche Mordtat ist gestern früh, wie und heute von verschiedenen Seiten mttgeteilt wurde, in voragk bet Altenau verübt worden. Der Arbeiter Karl Aug. Müller, au« Strehla gebürtig, erschlug mit einem veile di« Witwe Müller und deren Lachter. Der Mörder hatte mit dem jungen Mädchen «in Lieb»«o«hält»iß unter« halten, da« von der Mutt« nicht gebilligt wurde. Au« Aerger und Nach« darüber, daß dir Mutter s«tn«r Verhei ratung mit dem Mädchen widerstand entgegensetzte, hat Müller die surchtbar« Lat verübt. Da« Mädchen war so fort tot, die Mutter ist im Laufe de« gestrigen Lage« ge storben. Der Mörder ist flüchtig. Da er sich in der Kret- nitzer und Zeithainer Gegend aufhalten soll, wurden gestern und heute die dortigen Waldungen nach dem Mörder ab gesucht. —* Mit der Bitte um Aufnahme schreibt man un«: In der Pfingstwoche, vom 6. bi« 8. Juni, tagt in DpeS- den (Gvangel. Deretn»hau») der 17. deutsche evan gelisch« Schulkongreß, zu dem auch di« Kirchen vorstände Sachsen« etngeladen worden sind und jeder, Mann oder Frau, teilnehmen kann, der dem Vekenntni«: Jesu« Christ«», wahrhaftiger Gott, für un« gekreuzigt und auferstanden, zusttmmt. Hervorragende Redner Deutsch- land«, welche klare und entschiedene Stellung einnehmen inmitten der Kämpfe wider die konfessionelle volk»schule und da« alte Evangelium fetten« der Anhänger einer liberalen Lheologte und der Zwickauer Thesen, find hier für gewonnen worden, die in den drei großen Hauptver sammlungen bez. öffentlichen yamiltenabenden über hoch interessant«, brennend« Fragen sprechen werden, so u. a. di« Herren Geh. Ktrchenrat Prof. Lemm« au« Heidelberg, Rektor ««muffen au« ylen«burg, Pastor Ztlleffrn au« verltn, Prof. Eickhoff au« Hamm, vor allem Eltern, denen die Erhaltung eine« wahrhaft christlichen Religion»- unterrichteS für ihr« Kinder am Herzen liegt, find hierzu etngeladen. Sofern man Freiquartier wünscht, muß man sich bi« 28. Mat melden in der Geschäftsstelle de« Soang. Schnlverein«, Kellstr. 5 I. Aber man kann auch ohne An meldung an den öffentlichen Versammlungen teilnehmen. Der Vorstand de« Kongresse« setzt sich zusammen au« den Herren: Oberbürgermeister Dr. Beutler in Dresden, Ober- hofpredtger v. Dibeltu«, Präsident Freiherr o. Vernewitz, Exzellenz Graf Vitzthum v. Eckstädt, Oberschulrat Dr. Prtetzel, Exzellenz Dr. Mehnert, KreiShauptmann Dr. v. Oppen, Geh. Kommerzienrat Dr. Conze n. a. Zum Ausschuß de«, selben gehören Juristen, Offiziere, Pastoren, Direktoren, Lehrer von höheren Schulen und Volksschulen u. a. m. —Die 3. Strafkammer de« Dresdner Kgl. Land gericht« verhandelte gegen den 49 Jahre alten Garten arbeiter Oswald Emst Mänuel wegen Diebstahl« im wie derholten Rückfalle. Der Angeklagte, ein unverbesserlicher Dieb, ist bereit« 15 mal mit Gefängnis und Zuchthaus vorbestraft worden. Männel stahl während der Monate Februar und März dieses Jahre« in Riesa, Vlasewitz, Laubegast und Elsterwerda sieben Fahrräder. Er hat diese je für 3 Mark teil« an seine Wirt«leute, teil« in Schank stätten verpfändet und den Erlös im eigenen Nutzen ver braucht. Da» Urteil lautete unter Ausschluß mildernder Umstände auf 3 Jahre Zuchthaus, 5 jährigen EhrenrechtS- Verlust und Stellung unter Polizeiaufsicht; 1 Monat gilt al« verbüßt. —* Bor der 4. Strafkammer de« König!. Landgericht« Dresden fand gestern gegen die LokomottoheizerSehefrau F. in Gröba Verhandlung wegen Hehlerei und Beamten beleidigung statt. Die Angeklagte war wegen dieser vergehen vom Schöffengericht Riesa zu 8 Wochen Gefängnis verurteilt worden, gegen welche» Urteil sie Berufung ein gelegt hatte, vom Landgericht wurd« di« Angeklagt« wegen Hehlerei in zwei Fällen für schuldig erkannt und zu 7 Wochen Gefängnis verurteilt, während sie von der Anklage der Beamtenbeleidigung fretgesprochen wurde. — 88 Die Konkurrenz der Militär-Kantinen, die dies« den Fleischern, Gastwirten, Kolonialwarenhändlern und anderen Gewerbetreibenden in manchen Garnisonorlen bereiteten, hatte den Verein Dresdener Gewerbetreibender und eine Anzahl anderer Vereine und Innungen zu Be schwerden beim Generalkommando veranlaßt. Da» letztere sollte 1. Anweisung dahin erteilen, daß in den Militär kantinen nur die für die Soldaten nötigsten Waren ge- führt werben; 2. darauf Hinweisen, daß Waren jeder Art nicht durch Soldaten oder zum Mtlttärstand gehörige Personen an Zivilpersonen wetteroerkauft werden; 3. die unterstellten Truppenteile erneut darauf Hinweisen, daß der Bedarf für Mililärkanttnen möglichst am GarntsonSort« bezw. in der nächsten Umgebung gedeckt wird; 4. darauf hinwirken, daß in Zukunft die Vergebung der Militär- kantinen zu angemessenen Pachtsummen erfolgt. — Da« Generalkommando hat darauf folgende« bestimmt: 1. Rach den für die gesamte Heeresverwaltung geltenden Bestim mungen dürfen die Militärkantinen diejenigen zu den ge wöhnlichen Lebensbedürfnissen und GebrauchSgegenständrn z» rechnenden Artikel führen, welche die Mannschaften zum täglichen Bedarf gebrauchen und für di« ein plötzlicher, noch am selben Tage zu befriedigende» Bedürfnis etntreten kann. Die Befolgung dieser Bestimmung wird dauernd überwacht. 2. Daß Mannschaften oder andere zum Milt- tärstande gehörige Personen, soweit ihnen besttmmung«. gemäß die Entnahme von Waren au« den Milttärkantinen gleichfalls gestattet ist, solche Waren an Zivilpersonen weiterverkauft hätten, ist dem Generalkommando bisher nicht bekannt geworden. ES liegt daher auch kein Anlaß zu einem entsprechenden verbot vor. 3. Nach den hierüber ergangenen Bestimmungen de» König!. KriegSministerium« und de» Generalkommando« soll der Bedarf für die Milttärkantinen möglichst am Garnisonorte oder in dessen näherer Um- gebimg gedeckt werden, vorausgesetzt, daß er dort gleich out und billig zu haben ist. Auch in dieser Beziehung erfolgt regelmäßig Kontrolle. Nicht »erboten kann aber den Militärkantinen werden, die Vorteile de« direkten Tin- tarrscS beim Produzenten und Fabrikanten auSzunützen, weil sich nur dadurch erreichen läßt, den Verkaufspreis für dj« Mannschaften so billig wie möglich zu stellen, ohne dabei den (glilchfall« dem gewerblichen Mittelstand« ange- hörend«») Kantineupächtern «in«« »»«reichenden Verdienst zu entziehe«. Hierzu möchte nicht unerwähnt bleiben, daß -heim Generalkommand» auch auswärtig« — sächfifche Firmen ö«sch»erd«fvhrend vorstellig geworden sind. Sie erblicken in einer rinfeitigen Bevorzugung der Dres den« Lieferanten eliir schwer« Geschäftlschädigung und führ«« «. a. — wohl nicht mit Unrecht — an, daß da« Hmr nicht an« Mitteln der Gemeinde, sondern de« Reich« unterhalten wird und daß in allen Garntsonstädten an sich schon eine größere Anzahl von G«schäft«inhabern mehr oder minder erhebliche Vorteile durch Käufe der Militär personen erfährt. 4. Di« Anstellung von Mtlitärkantinen- Pächtern mit Gehalt ist unau»führbar, weil di« Militär verwaltung nicht in der Lage ist, einem Kantinrnpächter eine bestimmt« Ejnnahmisumme zu garantieren. Die» wäre nur dann zu «wichen, wenn di« Truppenkomman deur« da« Recht hätten, auf di« Mannschaften einen Kauf zwang zugunsten der KantinSnpächter auSzuüben, ein« Maßnahme, welche gerade den Interessen der übrigen Handel, und Gewerbetreibenden de« Varnisonorte« zuwider laufen würde. —* Auf dem Truppenübung«platze Zeithain wurde am 16. Mat der 4wöchige AuSbtldungSkursuS der Offizier« de« Veurlaubtenstande« beendet. Am 18. Mai trafen dort wieder da« Karabinier-Regiment au» Borna und da« Kaiser-Ulanen-Regiment au» Chemnitz zu Regi ment«- und vrigadeübungen, sowie zum gefechtsmäßigen Schießen ein. vorgestern wurde auch die Pirnaer Artillerie- Brigade, bestehend au» den Feldartillerir-Regtmentern 28 und 64, in 4 Sonderzügen mit allen Offizieren, Mann schaften und Pferden, sowie sämtlichen Fahrzeugen bis in« Barackenlager befördert. St« hält Schieß- und Exerzier- Übungen ab. Da« Pionier-Bataillon 22 hat vorgestern nach beendeter VataillonS-Vefichtigung da« Lager Zeithain wieder verlassen und seine Riesaer Kaserne aufgesucht, aber nur für einige Tag«. E« wird vom 26. bi« 31. Mai er- neut in Zelthain untergebracht, um am Brigade-Exerzieren der 88. Infanterie-Brigade teilzunehmen. — Gegenwärtig haben 3 Brigaden im Barackenlager Unterkunft bezogen und zwar di« 88. Infanterie-Brigade (Jnsanterie-Regimenter 104 und 181), di« 40. Kavallerie- und die 32. Feldarttllerie- Brigade. ES find die» zusammen etwa 250 Offiziere, 6000 Mann und 2300 Pferde. An Zelten sind in diesem Jahr« nur zwei aufgestellt. —Di« diesjährig« IS. ordentliche Hauptversammlung der Landwirtschaftliche» Zentralgenossen, schäft, e. G. m. b. H., in Dresden wurde am Montag, den 22. Mat, von nachmittag» 3 Uhr an abgehalten. Dem Geschäftsberichte entnehmen wir folgende Einzelheiten: Da» Jahr 1910 stand unter dem Zeichen stark schwanken- der und meist recht schwieriger Konjunkturen; das End- ergrbniS — ein Reingewinn von 25107.73 Mk. — ist jedenfalls unter dm besagten Umständen al« ein recht be friedigende» anzusprechen. Der Umsatz belief sich in der Warenabteilung auf 1876142 Ztr. im Werte von Mk. 6531840.44, in der MaschinenverkaufSabteilung auf 7 872.50 Mk. Auch der Umsatz in der Getreideabteilung zeigt steigende Ziffern; e« wurden verkauft 1910: 56 380 Ztr. Weizen 1909: 48 897 Ztr. 119 309 . Roggen 124 036 K 32 577 . Hafer 25 440 K 11196 „ Gerste 10 340 K 1051 „ diverse Waren 1264 1859 „ Rap» 289 La. 2^1872 Ztr. 210 266 Ztr. Die Zahl der angeschlossenen Genossenschaften stieg von 290 auf 312, die Haftsumme von 1516 000 auf 1604 000 Mark. Die Generalversammlung beschloß den Reingewinn gemäß den Vorschlägen des AufstchtSrateS wie folgt zu verteilen: Mk. 5040.— Zuweisung an die Reserven und Mk. 3032.— 4°/, Dividend« auf GeschäftSguthaben, außer- dem Mk. 2.— Rückvergütung auf 1000 Mk. Warenbezug. Punkt 6 der Tagesordnung brachte die endgtltige Aenderung von ß 14 Ziffer 8 de» Statut« und von Punkt 6 der GeschäftSordnnng. Al« letzter Punkt stand auf der Tage», ordnung di« Bestätigung der Beteiligung der Landwirt- schaftlichen Zentralgeuossenschaft mit 5000 Mark an der neugegründeten Kalibezug«g»srllschaft m. b. H. de« Reich«, verbände« der landwirtschaftlichen Genossenschaften, die einstimmig erteilt wurde. —* Am Montag, den 22. Mai, fand die diesjährige 14. ordentliche Generalversammlung der Lande«genos- senschaftSkasse im Tivoli-Restaurant in Dresden statt. Da« Jahr 1910 hat, wie au« dem Geschäftsberichte zu ersehen war, der LandeSgenossenschaftSkasse eine ruhige, gesunde Wetterentwickelung gebracht. Der Reingewinn betrug M. 37030.29 — M. 690 48 mehr al» 1909 — ein recht befriedigende« Ergebnis, wenn man bedenkt, daß da« Geld 1910 nicht unwesentlsch teuerer war al« im Vorjahr«. Der Durchschnitt de« Reichsbankdiskont» betrug 4,35«/, gegen 3.92°/, für 1909. Di« Bilanz zeigt ein« gute Flüssigkeit: An kurzfälligen Verbindlichkeiten waren M. 6438 805.10 Forderungen au« laufender Rechnung vorhanden, außerdem findet sich wie alljährlich unter den Passiven da« sogenannte Staat«geld mit 2 Millionen Mk. Al« Deckung nennt die Aktivseite M. 3 348102.60 erst- klasfige Wertpapiere, M. 2 761813.88 Schuldner in laufen- der Rechnung, M. 2580409.88 auf Grund dr« Staat«, geld« gegeben, und M. 902937.80 sonstige Darlehen, M. 757103 «affe und Wechsel und M. 224 250 für da» Hau«grundstück. Die eigenen Mittel der LandrSgenoffen- schaftskafle (GeschäftSguthaben, Reserve- und Betriebsfonds) sind mit M. 450 690 auSgewiesen. Die Zahl der ange- schloflenen Genossenschaften stieg von 406 auf 426, die Haftsumme von 6214 000 M. auf 6516000 M. vezüg- lich der Verteilung de« Reingewinn« beschloß die General- Versammlung den Vorschlägen de» Aufsicht«rat» entsprechend unter anderem M. 17110 den Reserven zu überweisen und M. 12368 al« 4*/, Dividende auf Geschäft»gu«haben zu verteile«. Den Betrag, welche« Anleihen der Genoss««- fchaft nicht überschreiten dürfen, fetzt« die Generaloersam«. lung auf 15 Millionen Mark fest. — Auf der Fahrt von Dre»de« nach vttt««öerge bekamen di« Boote .Eoerdame", „Adsum", „Donnerwetter*, „Atze", , Seestern", ,Len»' und „Generalorrtreter- Havarie durch Auffahren auf Buhnen und mußt«« tetluwis« Hilfe zum Etnschleppen nach Wttt«nberg« anneß««». — Der Sächsisch, Mühl«n»«rband wählte an Stell« d«S von dem Amt« de« 1. Vorsitzende« zurück- tretenden Mühlenbefltzer« Otto A. Ende, Greußnig, Herrn Mühlenbesitzer Friedrich Festner, Knautkleeberg, zum vor- sitzenden. Außerdem wurde noch Herr Mühlenbefltzer Dunkelmann, Niedersedlitz, in den Vorstand berufen. Die Versammlung nahm ferner noch einen Antrag an, der da- hin ging, den Deutschen Müllerbund zu ersuchen, zur Förderung der Sebsthilfebestrebungen im Mühleugewerb« eine größer« Geldsumme bereit zu stellen. Versichert die Ernte gegen Hagel. Die günstigen Ernteaussichten sind schon häufig in wenigen Augenblicken durch Hagelschilag vernichtet und damit die Hoffnungen der betreffenden Landwirte zerstört worden. Dia Zeit der Gefahr ist. Wie man lesen konnte, angebrochen. Bedroht sind alle Gegenden ohne Ausnahme. Wer sich deshalb vor Verlust bewahren will, der versichere seine Ernte noch zur rechten Zeit! — In Bad Elster fand am 2V. Mai eine ver- sanrmlung der Bürgermeister in mittleren und kleinen Städten und der berufsmäßigen Genreindevorstände SachsenS statt. —* Der Himmelfahrtstag ist der Vorläufer deS lieblichen Pfingstfestes, und man nennt ihn mit Recht das „kleine Pfingsten". Blumen- und Blütendust wie der melodische Gesang der Vögel in Wald und Hain verklären beide Teste und in die Herzen der Menschen zieht eitbl Lust und Freude ein, vor ihren Augen stehen die Wunder und großen Taten des allgütigen Schöpfers und über ihren Häuptern wölbt sich der grüne Waldesdom und blaue Himmel, neuen Glauben, neue Liebe und Hoffnung allüberall in Haus und Herzen weckend. Hinaus drum am Himmelfahrtstage in unseres Herrgotts Wunderwell, wo wir im frohen Ergehen und Genießen alle Sorgen abstreifen, allen Gram vergessen und uns im Sonnen glanz und Waldesrauschen erfüllen lassen sollen von dem ernsten Streben, unseren Geist aus dem Staube zum blauen Aether zu schwingen, allem Edlen, Wahren und Reinen unser Sinnen und Trachten zu weihen und den Himmelfahrtstag nicht nur als Tag leiblicher Erholung, sondern auch als Tag geistiger, innerer Erhebung zu be gehen. — Hoffentlich dehnen die Eisheiligen, die nacyträg- lich doch noch recht streng und darum um so empfindlicher das Szepter führten, ihre Herrschaft nicht auch noch aus den Himmelfahrtstag aus. Die heutige Temperatur ließ ja die Hoffnung berechtigt erscheinen, daß wir nach den kalten Tagen uns wieder am Sonnenschein erfreuen können. Wenn morgen dxr Strom der Wanderer und Ausflügler wieder hinauseilt in Wald und Flur, da wird das Ziel vieler gewiß wieder unsere „sächsische Riviera", die idyllisch gelegenen Orte Diesbar, Seußlitz usw. sein. Die Vergnügungsstätten dieser Orte haben auch wacker ge rüstet, um dem Bedürfnis der Ausflügler nach Unter haltung und leiblicher Stärkung Rechnung zu (ragen. Es finden Konzerte, Tanzmusiken und Volksbelustigungen statt. * Neuweid a. Am Montag wurde einem Vize wachtmeister au» Riesa hier daS Fahrrad (Marke »Aegir- Nr. 33 994) gestohlen. Der Diebstahl geschah vor der U.'schen Restauration. Der Dieb wurde in Reichenberg bei Moritzburg festgenommen. ES ist der ArbeitSbursche Hermann Wilhelm Blirmel au» Frankfurt a. d. Oder. Da» gestohlene Rad wurde ihm abgenommen und dem Eigen tümer wieder zugestellt. * Weida. Bericht über die GemeinderatSsitzung am 23. Mai. 1. Zu dem Baugesuche von Sch. und O. hält der Gemeinderat die auf Blatt 3 unter 8 und 9 gestellten Bedingungen aufrecht. 2. Bon dem Baugesuche M. nimmt der Gemeinderat Kenntnis. Die näheren Bedingungen soll der Bauausschuß festsetzen. 3. Zu dem Vaugesuche K. lehnt der Gemeinderat Einleitung von Verhandlungen mit der Flurgenossenschaft ab, da selbige aussichtslos find. 4. Die Eingabe de» HauSbefltzerveretn» um HerauSzahlung der Schleusenkautton wird abgelehnt. 5. Die Bekannt machung zu den Feuerwehrübungen soll in Zukunft 5 Tage vorher veröffentlicht werden. 6. In der W.'schen Angelegen heit lehnt der Gemetnderat ein« Rückerstattung der Kosten an den Armenverband in N. ab. 7. von verschiedenen Mitteilungen de» Herrn GemeindevorstandeS nimmt der Gemeinderat Kenntnis. 8. Sine Steuerreklamation kommt zur Erledigung. 9. Die Kirschen am Kucklitzwege sollen nächsten Sonnabend nachm. */,7 Uhr öffentlich gegen so fortige Barzahlung an Ort und Stelle verpachtet werden. Dresden. Der am 28. März d. I. verstorbene Generaldirektor der Aktiengesellschaft Seibel L Naumann, Kommerzienrat Johanne« Foerster, hat Herrn Oberbürger meister Geh. Rat vvr. Beutler zum Miterben seine« Nach lasse» eingesetzt, mit der Bestimmung, die Erbschaftsmasse dem Rate zur Begründung einer Klara- und JohanneS- Foerster-Sttftung zu überweisen. Außerdem hat er dem Oberbürgermeister in derselben Weise «in« kostbar« japa nische Zimmereinrichtung mit wertvollen Kunstgegenständen vermacht mit der Auflage, sie in einem der städtischen Museen zur Aufstellung zu bringen. Der Rat hat i« seiner letzten Sitzung beschlossen, die für die Stadtgemrtnde bestimmten Zuwendungen unter dem Ausdrucke de» Danke» anzunehmen. — Der Akttenverein „Zoologischer Garten' zu Dresden hat au« Anlaß seine« 50 jährigen Jubiläum» dem Rat für die Armen der Stadt 5000 Stück Eintritts karten zur freien Verfügung überlassen. Der Rat beschloß, diese Schenkung mit Dank anzunehmen und di« Karten durch da« Armenamt und ander« städtisch« Geschäftsstellen an Arme verteilen zu lassen. — Ein größere» Schaden- feuer entstand vorgestern abend, wahrscheinlich infolge von Selbstentzündung von Putzwolle tm Trockenremm« der
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