Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191107048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-04
- Monat1911-07
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
AM^ ^W^EN nvch mehnnoö» «Bebe« an den Estvand znrücö» rüst«. — . - Zahl, mit Rsövkvern «rfchsießen, während die störige» spät« wieder W« Hanne« trug. An s«Mvn vurly IÜVE sUraffkiMdM MV» rltmraStrteb betLubt wvrdeu « keMt- MMsMe, Wellt tmkae Neve, W» ksm» lellreW grik- Pkk MD ZV MtH MUD» WM sWttre fUM MM NSe slyeNULL(W Men« Aß. Die Echtzchnn-e« d«S Ochs fielen wehrlos« Mesentttr« -er «nd Mette« ihnen «« leben digen Leib -enuo. Kircheunochrichte« für Nies«. Geteufte. Kurt Willv, G. de» Marmorhauer» Jänlgen; Anna Irma, L.de» Stalion»assifl«nten an der Königl. Sächs. Ttaats- etsrnbahn Scharf. Olga Erna, T. de» WirtschaftSbrsitzer» Kretzsch- mar. Edwin Kurt, S. de» Gut»b«sttz«r» Schreiber in Poppitz. Lin unehelich geborene» Kind. Getreut». Karl Ernst JSntgen, Marmorhauer, mit Mari« Minna Steglich. I Veertziete. Anna Ida Martha Laaser,iEisenwrrk«arbeiter«. tochter hier, 4 Mon. V La. alt. Lulda Li»b«th Pietz, LlbarbriterS- tvchter in Mergendorf. 3 Mon. 23 Lg. alt. Johann Rudolf Franz Kretzschmar, vlocklader in Eohli», S1 Ihr. 4 Mon. 2S Tg. alt, nach Lohli» zur Beerdigung überführt. Av-jetch«»-. Dem Fräulein Maria Haase, Lachter de« vahnmeist«» 1. Kl. Haase hier, ist von der Deutschen Gchneiderakademt, in Leipzig für hervorragende Leistungen t« Zuschnitte«, «ah Modell,niwerfen »an Dameng«öer»ö« ck« Diplom «mitt morden. stürmt Schar tu» Innere, VVM K-Lttr bi» MM »oben wttb leb« Winkel ^durchforscht. Die »raut muß sich vvrher in einem dunklen Mnttl unter «ine« Bett ver steckt haben, und btt Sitte WM, da» der nächste ist«, wandte de» Bräutigam» sie am «nbe der Jagd findet. Der sucht auch eifrig und tut so- al» sähe er nicht», eitt durch alle Limwer und gttht banst vevitngstiate Schaf" gu» seinem Versteck. führt er die »raut dann! in die Küche und tanzt mit Ihr, vmvaus et« fröhliche» Geschmause diesen ersten Doll der Zeremonie beschließt. Dann führt der glückliche Fin de» die »raut Mr Kirche und sichet sie auch bi» an dm Mar, wv er während der Eheschließung an ihr« rech te« Seit« bleibt, während Ür Bräutigam dm Matz zur Linken etnnimmt. CK. Wildwest in Pari». Der. diesjährige 14. Null- der große Nationalfeiertag der Franzosen, wird dm Parisern eine wunderliche Ueberraschung dringen: über die Boulevard» werden mit wilden Schreien Hun derte von amerikanischen Cowboy» und Rough Rider» sprengen, Lasso» sollen durch die Lüste schßvtrren - und auf dem Boulevard Michel wird sogar ein regelrechter lleberfall ans eine alte amerikanische Postkutsche stptt- ftndm. Freilich wird wohl kaum Blut fließen, denn die wilden Söhne der westlichen Prärien, btt Pari» erobern wolle«, sind in ihrem Privatleben fleißige amerikanische Studenten, die zu Ehren de» Nationalfeste» ihrer Wirte und Kommilitonen dm Parisern ein Schauspiel wild- westlichen Leben» und «ine Parade von Rough Rider» geben wollen. 300 der in Pari» studierenden amerika nischen Musensöhne haben sich bereit» Msammmgefun- dm, um hoch -u Roß, den Revolver tm Gürtel mö> dm Lasso in der Hand, durch die Straßen der Seinestadt gu galoppieren. CK. Da» „internationale Dheat«« dar Marine". Wir Haban in Berkin ein« schwimmend« Kirche, di« man nicht selten auf der Spree sehen kann; e» gibt in dm verschiedensten Ländern schtzviunnmd« Schulen- aber ein schwimmend«» Theater cü» ständige Einrichtung besitzt wohl nur Frankreich Diese» --Inter- nationale Theater der Marine", wie e» sich nennt, macht «echt gute Geschäfte, seiert tot Sommer seine Hauptsaison und befählt mit seinen drei stattlichen Pt- nassen alle Flüsse und Kanäle de» gallischen LttndeL La» erste Schiff enthält dm Theaterstück- der 40 Meter lang und 8 Meter breit ist für 500 Zuschauer Raum hat und eine Bühne von 6 Meter Liefe besitzt. Am zweite« Schiff find die Dekorationen- die Garderobe und ä« elek trische Leitung untevgebracht. Da« gange Personal de« Theater», 18 Künstler, 6 Pferde und ein Esel, wohnen in dem dritten Schiff, da« 12 Kabinen umfaßt, einen Eh- /saal, die Küche, da» Dheaterbureau und dm Stall für die Vierfüßler. Drotz ihre« imposanten Titels ist dies« schwimmende Bühne in ihren Preisen recht bescheiden; während der schlechteste Platz 60 Centime» tostet, kann man sich einen dar Ehrensitze schon für 1H0 FrL. er stehen. Et» fröhliche« Leben entfaltet sich an Bord di«, se» Theater», da» au» dem Staub der Städte sich auf do« Wasser geflüchtet hat, um hier die Flagg« einer frischen vollBkunst M hissen. Die Schauspieler, die ja bisweilen auch die traurigen Seiten de» Leben» der „Fahrenden" kennen lernen, genießen doch viel grö ßer» Vorteile« al» sie sonst herumtztthendm Komä- dtantmtruppen beschert sind. Ahr Theater- da« überall anlegen kann- wo sich eine Wasserstraße bietet, berührt viel« Ortschaften, in die die -/Landvatten" der Bühne nicht kommen und Witt» mit Jubel! empfangen. Hat man ein Paar einträglichst Vorstellungen abgehalten, dann heißt e»: --Volldampf Vorau«" und Man segelt weiter, um anderen Städten Kunstgenüsse auf dem Wasser. M bieten. Ein« französische Wochenschrift, die von diesem schwimmenden Theater plaudert, macht, darauf aufmerk sam, daß sich die Bühne im Besitz einer der älteste« Schauspielerfamilien Frankreich« l «findet. Di« Perney», deren Geschichte ein nicht unwichtige» Kapitel in der Ent wicklung des französischen Theater» bieten würde- ziehen seit dem 17. Jahrhundert mit fahrenden Truppen in Frankreich herum. Dais ganze IS. Jahrhundert hin durch haben sie den schwören Kampf der -.Schmieren" gegen die stehenden Theater wacker mitgesochten, ohne da» Glück an sich fesseln zu können. Schließlich kam einer dieser -Mteranen des DespiSkarven" auf den guten Gedanken, seine Kunst von dem harten festen Boden, der ihm keinen Segen «rstehen bassen wollte, aus das bewegliche leichte Element des Wasser» M verlegen- und es hat sich gezeigt, daß die Geschäftsführung sich da durch sehr verbilligt und einen neuen Aufschwung ge nommen hat. Nun gibt «N keinen Streit mehr um die Wahl deS Platzes, auf dem Man die Bühne aufschlagen kann, kein mühseliges Herumziehen mit Wagen, gibt vor allem keine Konkurrenz, denn das schwimmende Theater ist da» einzige seiner Art bisher geblieben. »er Trick eine» falschen Flieger«. Die Pe- geisterung für die Aviatik macht« sich in Cakai» «in Schwindler zunutze, dessen Streich an den de» „Haupt- MMNk vvN Kanten «schien ein Imrgee Mann tn der Tracht eine- Flieger» und stellt« sich al» der bekannt« Aviatiker Le- gagneux Vor, der an dem Wettflug teilntmmt. Er sägte, daß er feine Maschine in Tvnreoing zurückgelasfen habe, aber am Abend von Carai» au« den Flug für die «tappe Calais—Dover unternehmen wolle, «k bat um militärisch« Ueberwachung de» Flugfelder, damit bet Landung feine» Monoplan», de« er au» Loureoing holen wolle, kein Unglück geschehe. Der Stadtkommandant beeilte sich, bte v nötigen BefMe zu geben, und einige hervorragende Sportsleut« luden den berühmten Flieger zum Festmahl ein. Bet der Tafel entdeckte er, daß er sein Portefeuille bei der Landung verloren habe. Natürlich boten ihm seine Gastfreund« foßort die nötigen Fond» an, und er be dient« sich dcckvn reichlich. Dann gab er seinen Verehrern ein Rendezvous für den Abend auf dem Mrgfeld und fuhr nach Lonrcving, um, wie er sagte, aufzufitzen und seinen Eindecker durch die Luft heranzuführen. Die Sol daten bewachten da» Feld, um da» sich die begeisterte Menge dvängte- die stundenlang in die Lust starrte. Aber der falsche Legagneux kam nicht. Nicht er auf seinem Eindecker, sondern btt Menge auf dem Flugfeld« war aufgesessen. Da» Erdbeben in San Francisco. Da» Erd beben, da» in den letzten Tagen in San Francisco herrschte, ist da» schlimmste seit dem Jahre 1S06 ge wesen. Rach dem ersten Stoß folgte einige Sekunden Ruhe. Hierauf kam ein zweiter Erdstoß, der eine gewal tige Panik aurtchtete- sodaß alles aus die Straße floh. Alle Kaufhäuser waren im Augenblick geleert, ebenso die Restaurant». Dio Theater mußt«» die Nachmittagsvor stellung aufgeben, da die Erdstöße kamen, al» sich ge rade an den Kassen die Menschen drängten. Die Verwir rung wurde noch gesteigert. Weil die Telephondamen die Apparate verlasse» hatten, und so der Delephvn- rerkehr für längere Zeit unmöglich war. Viele Mauern zeigten Risse, vielfach stürzten Mauerwerke eick; auch einige Eisenkvnstruktionen von Wolkenkratzern fielen zu sammen. ToS Erdbeben folgte nicht der bisherigen Linie, sondern erstreckte sich von der Küste bi» «terra, sodaß auch Nevada berührt wurde, wo in der Larfonztth di« Kandelaber in den Gerichtssälen schwankten und die Rich ter und alle Anwesenden auf die Straße rannten. CK. Dio Werbezigarre. Don einer amüsanten Form der Brautwerbung, die in einer Reihe Von länd lichen Gegenden Holland» noch heute in Hebung ist, be richtet ein italienischer Korrespondent. Dem Verliebten holländischen Jüngling bleiben die Schwierigkeiten einer Liebeserklärung in Worten, die schon manchem Braut werber Stunden bitterer Qual verursachte, völlig er spart, ohne auch nur den Mund aufzutun, erfährt ec unzweideutig, wie seine Aussichten stehen und ob sein stiller Herzenswunsch erMlt wird. Steht da» Herz de» jungen Mannes in Flammen, so klopft er einfach an dtt Haustür deS gclttbten Mädchen» und- vielleicht ohne sie persönlich zu kennen, läßt er sich Feuer geben, um seine Zigarre anzuzünden. Dieser erst« „Grad" verläuft ohne Schwierigkeit, die Bitte wird höflich erfüllt, wo rauf der Jüngling schmauchend davongeht und sich seinen Träumen Überläßt. Doch« dieser «rsten Annähe rung muß eine zweite folgen, die genau der ersten gleicht: wieder klopft der Bewerber an die Haustür, läßt sich Feuer geben und geht rauchend weiter. Die Entschei dung fällt erst beim dritten Mal. Mrd die stumme Werbung nicht angenommen- so verweigert man dann dem jungen Maryre da» Feuer und ohne viel Zeremoniell wird ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Ist die Jungfrau aber zur Ehe bereit und sind die Eltern ein verstanden, so fordert man beim dritten AnNopfen den rauchenden Jüngling auf- in» Haus zu treten, wo der künftige Bräutigam dann schweigend seine Zigarre zu Ende raucht. Dann reicht ihm die werbende Braut eine andere Zigarre, die sie selbst anzündet: da» endlich ist die definitive Zusage, zwei Herzen haben sich gefunden. EK. Da» „verirrte Schaf", von einem wun derlichen altitalienischen Heiratsbrauch, der noch heute in vacri, Orsogna und in den benachbarten Gegenden auSgeübt wird, erzählt der Mssaggero interessante Ein zelheiten. An dem Tage, da die Braut mit ihrem künf tigen Gemäht ror den Altar treten soll, erscheinen plötz lich alle Verwandten de» Bräutigams vor dem Hause der Braut. Hier beginnen sie die Nachbarn zu fragen, ob niemand „ein vertrrteS Schäflein" gesehen habe; alle» schüttelt den Kopf, aber die Nachforschungen »per- den damit nur um so lebhafter, und schließlich beginnt die Verwandtschaft de» Bräutigam» die ganze Umgebung nach dem „Schafe" abzusuchen. Sie kommen dann ans Hau» der »raut, hier. ist inzwischen sorgsam die Tür verriegelt, sie beginnen zu klopfen, drohen die Tür etnzuschlagen, und behaupten, glaubwürdige Zeugen Hüt ten versichert, da» „Schaf" sei in dieses HanS gelaufen. Aus den Fenstern kommen erregte Antworten, Droh- ungen und Verwünschungen werden laut, da» Volk läuft guscmmeep« RS schließlich der nächst« Verwandte de» vermischtes, F«»»r«nköoot. «m neu« Erfind«», von wett- tragendster Bedeuwng »st «», dtt Mit Hilft d«r Präsidial- stttst-üftöstell« de» Deutsch«« Flotten-Verein» ft, der nächst«« Woche aas dem wanus« weiteren Krttftn zugänglich ,«. Macht werden wird, nämlich da« früher bereit» erwähnt«, von dem Nürnberger Lehrer Chr. Wirch erfunden« Fern lenkboot. Nachdem am S. Ault Mittag» von 11 bi» L Uhr dtt «rftt Vorführung vor geladenen Eäft«n stattg,fanden -ab«« wird, beginn«« a« S. Juli, di» regelmäßigm Fahrten, dtt von diesem Tag« oö -i» znm Ist. Juli «iuschl. täglich S bi» S Uhr ««»geführt »erde«. Hetzer da» Wesen und die Berwendung«au»flcht,n dieser Erfindung ist da» Näher« schon bekannt geworden; übrigen» »erde« auch »och illustriert» Programme mit au»führlicher Ve- schreibung ««»gegeben ««den. E» sei hier nur erwähnt, daß «in vollständig besatzungslose» Fahrzeug, da» Elektro- motorenboot .Frieda" der «eeumniattnensabttk Aktien-««- ftllschaft, Fabrik Hage« in Westfale«, — Berlin. Luisen, straße 86—, sich vom Elektrizitätswerk Warmse« au» in Bewegung setzen wird, um am Schwedischen Pavillon, Schwanenwerder, Freibad, Nestamant Schloß Wannsee. Aaiserpavtllon zum Schultheiß an feinen Ausgangspunkt ßnrückzukchren. Da» an zwei Masten mit Luftbrähten (Antennen) kenntlich, Boot wird badet 1« Fahrt gesetzt und gesteuert durch Hertzsche Wellen, die von «tue« t« Kaiser- Pavillon zum Wannse« ausgestellten elektrischen Wellen- feudeapparat ausgehen, während der Fahrt werden dt« verschiedenartigsten seemännischen Manöver ausgeführt. Signale mit der SchiffSglock« und mit elektrischen Lampen werden gegeben, Schüsse adgefeuert. F»u«rwerk»körp«r abge brannt, alle« auf funkentelegraphtschem weg«, nur auf «inen Fingerdruck am Taster de» Sendeapparat» hin. Dt« Ufer de» Wannsee» geben ja reichlich Gelegenheit, dt« in. lereffanten Vorführungen zn beobachten, zumal da Vor. kehrung getroffen ist, daß auch der unmittelbar vor dem Kaiserpaotllon am Veeufer gelegene eingezäunt« Platz gegen «in geringe» Eintrittsgeld betrete« werden kann. DFB. OLeringenieur Hirth, der Bewerber um den Aathreinerpreis (50 000 Mark) ist, nachdem er Donners- tag abend SV, Uhr in Puchheim (bei München) aufgestic- gen war, wie bereit» gemeldet, Sonnabend vorm. um S Uhr 8 Minuten aus dem Flugplatz Johannisthal glatt gelandet. Hirth hat zu der ganzen Strecke nur 14 Stun den 38 Minuten gebraucht. Er hat damit alle deutschen Ueberlandflugrekorde gebrochen und eine dem von dem französischen Leutnant Bellanger vollführten Flug Pari» —Pau ebenbürtige Leistung vollbracht. Nach seiner An kunft in Johannisthal machte Hirth einige interessante Mitteilungen über seine Luftreise. „Auf der Strecke München—Nürnberg war das Wetter geradezu herrlich. Kein Lüftchen Legte sich und mein Eindecker schoß so gleichmäßig dahin, daß ich mir eine Zigarette nach der anderen anzündete und die Münchener Abendzeitung zu lesen anftng. Mit Hilfe der Generalstabskarte und einer Spezialkarte, aus der ich mir den Flugweg mit Rotstift markiert hatte, flog ich in 500—600 Metern da hin. Endlich tauchte Nürnberg aus, da» ich an der hoch ragenden, die Stadt beherrschenden Hohenzollernburg er- kannte. Unschwer fand ich den Exerzierplatz und begann im Gleitstug niederzugehen. Zu meinem Schrecken sah ich jedoch, daß es auf dem weiten Platze von Menschen wimmelte. Ich überlegte schon, ob ich die Maschine nicht hvchtreißeu und weiterfliegen sollte, da ich bei einer plötzlichen Landung unzweifelhaft in die Menschenmafse hlnetngefahren wäre. Ich machte deshalb noch einige Pvoberunden, um dem Militär Gelegenheit zu geben, dyr Platz zu leeren. Da» war jedoch fast unmöglich^ und erst als der Kommandant Major Häusler Alarm blasen ließ und alle verfügbaren Mannschaften herangezogen hatte, war es möglich, Platz zu schaffen. Nach meiner Landung durchbrachen die Menschenmassen jedoch den dreifache« Truppenkordon und stürmten auf den Apparat zu. Nur der Energie des Platzkommandanten verdanke ich e», daß meine Maschine nicht zertrümmert worden ist. Gestern morgen um 4 Uhr 27 Minuten zogen wir in nordöstlicher Richtung davon. In Leipzig mußt« ich Meinen Motor wieder richten, da die Mechaniker, die ich bestellt hatte, nicht an Ort und Stelle waren. Ter letzte Teil unserer Fahrt von Leipzig nach Berlin aber war eine der gefährlichsten und aufregendsten, die ich jemals» durchzumachen hatte. Ich ging vom Start bi» auf 500 Meter Höhe, merkte aber ball», daß in dieser Höhe gesährliche Windlöcher waren, und ging deshalb auf 300 Meter herunter. Dort war e» aber noch schlim mer. Böe folgte aus Böe und der Wind war so Heftig baß er mir körperlich Schmerzen verursachte. Ich wurde auf meinem Sitz hin- und hergeschüttett und Sonnte kaum einen Augenblick der Karte meine Aufmerksamkeit schen ken. Schließlich ging ich bi» auf ISO Meter Höhe und beobachtete in dieser Höhenlage «ine eigenartige Er scheinung. Es folgten stets drei scharfe Böen aufein ander, dann trat eine kurze Pause ein und nun be gann da» Spiel von neuem. Ich war herzlich froh, al» ich das wohlbekannte JohanntSthaler Flugfeld vor mir sah und endlich landen konnte. Besondere» Lob aber ver dient mein Motor, der während der ganzen Fahrt auch nicht ein einzige» Mal ausgesetzt oder nachgelassen hat." nachmittag» von Wwfft Hitz« herrscht tm größte« Teil de» Lande«, gu RMtzo ik sindlO, io Chicago fünf TodeSM« infolge der Hitz« eingetreten. Hunderte sind auf der Straß« zufane« Am» Newdorttul kampieren 1« de» Mu« «w am
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder