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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191106083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-08
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1911
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NIMM beite LerbreitW. Anzeige« aller teilweise sehr die Oberhand gewonnen und steht mitunter in voller Blüte, sodaß die Felder hin und wieder ganz gelb aussehen, auch di« Insekten und Pflanzenschädlinge haben sich hie und da sehr vermehrt und schon giößeren Schaden verursacht. In sechs Bezirken sind am 28. Mai die Feldfrüchte durch Hagelschlag und durch Verschlämmen der Felder mehr oder weniger beschädigt worden. Der Winterweizen ist stellenweise von Rost befallen, auch sängt er an infolge der Trockenheit mitunter gelbe Spitzen zu bekommen, aber sonst ist sein Stand neben der Winter gerste als der beste von allen Früchten zu bezeichnen. Der Winterroggen hat zum Teil zu sehr unter Mäusesraß und Frost gelitten, um sich bet den ungünstigen Witterung?- Verhältnissen noch auSwachsen zu können; eS gibt infolge dessen viel dünn bestanden« Felder. Ueberhaupt ist der Roggen, da «S ihm bet der Entwicklung an der nötigen Feuchtigkeit fehlte, vielerorts im Halm zurückgeblieben. Die Aehren haben teilweise durch Frost gelitten, besonders in den Lagerstellen machen sich di« Frostschäden recht be merkbar. Die Blüte hat in einigen Bezirken begonnen. Im allgemeinen hat sich aber die Note deS Roggen» etwa» gebessert. Der Aufgang der Sommersaaten ist auf leichten Vöden ein recht mangelhafter gewesen, eS mußten auS diesem Grunde vielfach Doppelbeflellungen vorgenommen werden, und auch jetzt sind noch viele dünn bestandenen Felder anzutreffen. Die Drahtwürmer haben in den Bersten- und Haferfeldern viel Schaden verursacht und zu dem dünnen Stande mit beigetragen. DaS Unkraut, wie Hederich und wilde Rübsen, machen sich in vielen Saaten recht unangenehm bemerkbar. Der erste Schnitt Klee gibt wenig befriedigende Erträge, er ist zum Teil erfroren; auch für den zweiten Schnitt find bei dieser Trockenheit die Aussichten wenig günstig. ES werden noch viele Felder, da ihr Stand ein mangelhafter bleibt, nach dem ersten Schnitte umgeriflen und mit anderen Futterpflanzen besät. Die Wiesen haben sich bei den kühlen Nächten nicht recht bestocken können, eS fehlt überall an GrundgraS, auch bei ihnen hat der Frost am 21. Mat viel geschadet. Mit dem Heuschnitte ist begonnen worden, mitunter früher wie sonst, da man vom ersten Schnitte infolge der Frostschäden kein großes Wachstum mehr erwartet. Die Frühkartoffeln sind zum großen Teile erfroren und die anderen gehen bet der Trockenheit nur langsam auf, «» ließ sich daher der Stand in vielen Bezirken noch nicht beurteilen. Ebenso ist der Aufgang der Runkel- und Zuckerrüben auf vielen Feldern ein recht lückenhafter. Sin durchdringender Regen ist sehr nötig, eS würden noch viele Schäden ausgeglichen und die ganze Vegetation dadurch belebt werden. Die Begutachtungiziffrrn waren in der Mitte der Monats für da» ganze Land bei Winterwelzen 2,2, Sommerweizen 2,4, Wintrrroggen 2,8, Sommerroggen 2,3, Wintergerste 2,2, Sommergerste 2,3, Hafer 2,6, Klee 2,8, Luzerne 2,6, Be- wäfferungSwiesen 2,0, andere Wiesen 2,6. —ZA Da» Königl. Sächsische OberlandeSgericht hat soeben ein Urteil gefällt, auf das die gesamte deutsch« OerMches und Sächsisches. Riesa, 8. Juni 1911. —* Bet dem gestern fortgesetzten KönigSschießen der hiesigen Schützengesellschaft errang sich Herr Uhrmacher meister Dienst die Würde de» Schützenkönigs. Dem Ministerium gehören an die Herren Malermeister Krieger, Sattlermeister Paul Marke und Bieroerleger Klinger. Der Einzug deS neuen Schützenkönig» erfolgt heute abend noch 9 Uhr und wird sich durch folgende Straßen bewegen: Schützenstraße, Goethestraße, Schloßstraße, BiSmarckstraße, Schulstraße, Goethestraße bis Katser-Wtlhelmplatz, Wet- tinerstraße, Hauptstraße bi» Altmarkt. —* Anläßlich seine» Sommerfeste» am Sonntag, den 11. Juni veranstaltet der Verein ehem. Kolon, China- und Afrika-Krieger Riesa und Umgegend im Hotel Schützen- hau» (Schützensalon) eine Ausstellung kolonialer Gegenstände und Erzeugnisse. Die Ausstellung wird sich au» 4 Abteilungen zusammensetzen: Abteilung China, Südwestafrika, Kamerun, Deutsch-Neu-Gutnea. Dem kolontalfreundlichen Publikum ist diese Ausstellung an ge nanntem Tage von 1 Uhr nachmittag» bi» 7 Uhr abend» zur unentgeltlichen Besichtigung besten» empfohlen. — Der Pionier Pätz de» hiesigen Pionier-Bataillon» ist während seine» Urlaub» in Oelsitz i. B. auf einer Rad tour schwer verunglückt und mußte in» Lazarett gebracht werden. — Der Sächsische Turnlehrerverein hielt vor einigen Tagen in Dresden unter der Teilnahme zahl- reicher Ehrengäste und Mitglieder seine diesjährige Haupt- Versammlung ab. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Beratung de» Lehrplanes für da« Turnen an den sächsischen Volksschulen. Der von Herrn Oberlehrer Züllchner-DreSden begründete Entwurf wurde mit geringen Aenderungen in der vorliegenden Fassung angenommen. —* Die Verhandlungen de» Kongresse» derevangel. Arbeitervereine Deutschlands nahmen gestern morgen in Leipzig ihren Beainn. Nach den üblichen Be- grüßungSansprachen ergriff Professor Dr. von Wenckstern da« Wort zu seinem mit großer Begeisterung aufgenommenen Vortrag „Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie*. Der Bortrag de» bekannten Breslauer Untversttätkprofessor» war von dem Glauben an die Zukunft der nationalen Arbeiterbewegung und ihrem endlichen Steg über die Sozialdemokratie tief durchdrungen, und in seiner Be- gründung so klar und überzeugend, daß er eine weit über die Grenzen der evangelischen Arbetteroereine hinauSgehende Beachtung finden wird. Nach einer Pause berichtete der Vorsitzende von der Slellung der evangelischen Arbeiter- vereine und ihrer Arbeit im vergangenen Jahr. Die Ver eine treten ein für Steigerung der Bieherzeugung, zur Bekämpfung der Fletschnot, stehen auf dem Boden einer gemäßigten Schutzzollpolitik, begrüßen die Bewährung de» Kaligesetze» und bedauern den mangelnden Ausschwung in der Texttlidustrie, deren Hebung sie von der Schaffung einer Zentrale zur Hebung und Förderung der heimischen Textilindustrie erhoffen. Mit Freude begrüßt man da» Zustandekommen der ReichSoersicherungSordnung, die bei manchem Mangel doch einen Fortschritt bedeutet; bedauer lich ist die ablehnende Stellung der Regierung zum ArbeitS- kammergesetz. Eine Zentralstelle zur Förderung der Tarif- Verträge im Reichsamt des Innern würde trotz mancher Bedenken, die vor allen Dingen der Staatssekretär Dr. Delbrück in der Sitzung vom 13. März im Reichstag äußerte, doch schon deswegen segensreich sein, um die Monopoltarifserträge einzelner Arbeitgeberorganisativnen mit der freien Gewerkschaft unmöglich zu machen. Auch zur Frage der Arbeitslosenfürsorge und Arbeitslosenversiche rung ist feiten» der Arbeitervereine nach dem Bericht de» Vorsitzenden Stellung genommen worden. Zum Schutze der Gesundheit der Arbeiter sind im Reichstag bei dem Etat de» ReichSgesundheitSamte» Resolutionen eingebracht worden, wobei zugleich die steigende Heilbehandlung seitens der Invalidenversicherung mit warmer Freude begrüßt wird. Auch an der internationalen Arbeiterschutzgesetzgrbung haben sich die evangelischen Arbeitervereine durch ihre Mit arbeiten in der internationalen Vereinigung für Arbeiter schutz betätigt. Seitens der Vereine werden die gemein- nütztgen Rechtsauskunftsstellen aufs eifrigste gesördert. Er- wähnt wird ferner die Stellung zur Gasthausreform, zum gemeinnützigen Arbeitsnachweis, zur städtischen Wohnung?- Politik, zur Fürsorge für Säuglinge und Mutterschutz. Dann hat sich der evangelische Arbeiterverein im vorigen Jahre besonders mit dem Problem der Jugendpflege be- schäftigt. Der ganze Bericht zeigt, daß in den Vereinen ein außerordentlich reges Leben besteht, die Zahl der Der- eine ist im vergangenen Jahre gestiegen von 685 auf 761, die Mitgliederzahl von 107400 auf 115031. Die Tagung ist von ca. 250 Delegierten besucht und hinterläßt auf jedem Unbeteiligten ein starken Eindruck. — Saatenstandsnoten im Königreich Sachsen sür die zweite Hälfte deS MonatS Mai. Mitgetellt vom Königl. Statistischen LandeSamt. Da seit Mitte Mai, wo zum letzten Male über den Stand der Saaten berichtet worden ist, die Witterung noch weiterhin trocken und die Nächte vorwiegend kühl waren, weist die Entwicklung der meisten Kulturgewächse seit dieser Zeit nur geringe Fort schritte auf. Der Aufgang der Hackfrüchte ist durch die Dürr« im Boden sehr erschwert und auch da» Wachstum der Futtergewächse nur wenig befriedigend. In der Nacht vom 20. bi» 21. Mai trat ein so großer Temperatursturz ein, daß die Feld- und Gartenkulturen vielfach durch Frost sehr geschädigt worden sind. Die Gewitter am 27. und 28. Mat haben zwar diese Schäden jum Teil wieder etwas ausgeglichen, da sie aber nur strichweise von reichlichen Niederschlägen begleitet waren, macht sich die Trockenheit immer mehr fühlbar. Di« vorherrschenden Ostwtnde haben dazu betgetragen, daß die geringen Niederschlagsmengen sehr schnell wieder verdunstet sind und vielfach ohne große Wirkung blieben. Da» Unkraut hat in den Sommersaaten AB finden in Stadt und Land de« Bezirk» Mesa H- und vielen angrenzenden Ortschaft« I D Da» Riesaer Lageblatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- »nd Festtage, «irrteljührllchrr BezngSprei« bei Abholung in der Expedition in Riesa I Marl 50 Psg., durch mstere Träger W tret »n» Hau» 1 Mart L5 Pfg., bet Abholung am Schalter der laiserl. Postanstallen I Mark 65 Psg., durch den vrlestrüger tret tn» Hau» L Mark 7 Psg. Auch Mvnat»abonnenient» werden angenommen. » W Auzeigrn-Annahme für di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne LeivShr. W Molationtdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — VkschLsttstrV«: Goethestraste 50. — Für di» Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. d kl E» werden Scharfschießen abgehalten a) auf dem Schießplatz Haidehäuser: I am 12., 13., 14., 15., 16. und 17. Juni d. I. in der Zelt von 7 Uhr i- D norm, bi» 6 Uhr nachm. ? I d) aaf dem Schießplatz Gohrisch (Artillerieschießplatz): I nördlich und südlich des Wülknitzer Wege-: D am 12. und 16. Juni d. I. in der Zeit von 7 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. - I Die Sperrung dieser Schießplätze und ihrer Gefahrenbereich« wird an jedem Schieß- * I tage so bewirkt, daß sie r/z Stunde vor Beginn des Schießens durchgeführt ist. I Bei Schießen auf dem Schießplatz Gohrisch sind die MUHlberger Straße und der M Wülknitzer Weg gesperrt. Die Wege deS Platzes sind bei geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. ! D Unter Hinweis auf die amtShauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 18. Mai d. I»., Nr. 293 ä v, abgedruckt in Nr. 116 de» Riesaer Amtsblattes, wird dies mit dem x I Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach § 366,10 bez. 368,9 deS Reichsstraf- r I gesetzbuchs bestraft werden. i I Die Ortspolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem vorge- f I schrieben«» Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. , I Großenhain, am 7. Juni 1911. , I 392 b v. Köutgltche Amt-Havptmavnschaft. Di« Lieferungen der Backs und Fleischwaren sür das städtische Armenhaus auf das 2. Halbjahr 1911 sollen vergeben werden. Geschloffene' Offerten sind im Rathause, Zimmer Nr. 8, wo auch die Lieferungs bedingungen einzusehen find, bi» zum 15. Juni 1911 abzugeben. Der Rai der Stadt Riesa, am 7. Juni 1911. vr. Scheider. Bürgermeister. E. Für da» hiesige städtische Krankenhaus ist die Fleischs und Wnrstwarenliefernng. sowie di« Lieferung von Brot und weißer Backware auf die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1911 zu vergeben. Berücksichtigung finden nur Bewerber, die die Lieferungs bedingungen an RatSstelle eingesehen baben. Verschlossene Offerten sind bi» zum 15. Jnni 1911 im Rathause, Zimmer Nr. 8, abzupeben. Der Rat der Stadt Riesa, am 7. Juni 1911. Or. Scheider, Bürgermeister. E. für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN» bi« späteste "oSHSGASDA Vormittag» 9 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die «rschSNSttrllc. 130.Donnerstag, 8. Juni 1911, abends. 64. Jahr«. Riesaer W Tageblatt «nd Anzeiger MtblM Md Achkiger). »««rmwErrsi« O F-mstmchfiell, To,»» ... «»«,» Mr. «t für die Königl. Amrshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.
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