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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191103079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-07
- Monat1911-03
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1911
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wird i. r r i III». An der musikalischen Vollprüfung beteiligten Schüler der Anstalt und ein vom König!. Mlntste- -ugewtesener Lehrer. Die Hauptzensuren waren: Id, 4 mal II», 4 mal II, I mal Ilb.— In Oschatz als wissenschaftliche Hauptzensur 2 mal Id, 9 mal Greiz. In dem Streik in den Schleberschen Färbe-- . reien, an dem etwa 1000 Arbeiter beteiligt sind, tonnte noch keine Verständigung erzielt werden, sodaß vorläufig kein Ende des Streits abzusehen ist. b! ai T hi v< N ui n< re k- und Ma- Bel- gl hi ni al B Nl ui W s6 L" s6 sü g' G «< S< hi n> Le 1 r i D 1 c st« behaupt«, der Verband habe in einem Jahresbericht sich gerühmt) den Freiberger Wahlkreis der Sozialdemokratie au«, geliefert ,u haben. Dies sei eine Unwahrheit der .Deutschen. Tageszeitung". Di, Behauptung der .Deutschen Lag««» zettung", daß nur Berichterstatter liberaler Blätter zur Jahreshauptversammlung zugelassen worden seien, sei eben. sallS völlig unwahr. Der Vorstand d«S Verbands Sächsi scher Industrieller mache in den von ihm bet Gelegenheit seiner Versammlung versandten Einladungen an di« Presse keinen Unterschied zwischen den bürgerlichen Blättern und schließ« hiervon lediglich die sozialdemokratische Presse au«, deren auf der Grundlage de» DertrauenSbruche« erlangten Mitteilungen der .Deutschen Tageszeitung" al« Grund- lag« für ihre Verdächtigungen dienen. — Weiter erklärt der Vorstand de« verbände«: Wenn die .Deutsche Tage«, zrttung" weiter zu behaupten können glanze, daß der Be such der Generalversankmlung de» Verbände« Sächsischer Industrieller ein dürftiger war, so widerspreche die« direkt den Tatsachen. Die Versammlung sei im Gegenteil, wie allseitig anerkannt, sehr zahlreich besucht gewesen, zumal wenn man den Umstand berücksichtige, daß die sächsische Industrie gerade im Februar durch die bevorstehend« Messe stark in Anspruch genommen werde und daß die Industriellen überhaupt nicht in der glücklichen Lage seien, wie die Land wirte in den ersten Monaten de« Jahre«, in denen die landwirtschaftliche Arbeit noch ruhe, sich soviel Zeit frei machen zu können, wie die Mitglieder de« Bunde« der Landwirte, die tagelang an den Tag"ngen in Berlin teil- nehmen können, ohne befürchten zu müssen, daß st« ihr Geschäft vernachlässigen. —* Die für den Rundflug in Sachsen entschei dende Sitzung der Deltgierten der Sächsischen Vereine für Lustschtffahrt sand gestern in Chemnitz statt. G« stellte sich heraus, daß in dem Wettbewerb der drei Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz nm Anfang und Ende des Rund- flug« Chemnitz als Siegerin heroorgegangen war. Bon den in den einzelnen Siädten veranstalteten Sammlungen konnte Chemnitz für Preise 80 000 Mark, Dresden 50 000 Mark, Leipzig 13 000 Mark, Plauen i. Dogtl. 5000 Mark, Ltmbach 5500 und Zw'ckau 3000 Mark zur Verfügung stellen. Von Leipzig, Plauen und Zwickau wird erwartet, daß st« noch mehr Mittel aufbringen, wenn der Flug ihr Weichbild berühren soll. Dies steht wohl auch zu erwarten. Der Gachsen-Rundflug ist nunmehr gesichert und steht auf einer vorhandenen pekuniären Grundlage. ES wurde be- schlossen, 80 000 Mark für den Rundflug und über 50 000 Mark für örtliche Veranstaltungen bereit zu stellen. Die detaillierte Festsetzung der Preise wird erst nach Erledigung de» an da« Preußische KriegSministerium gerichteten Ge- fuchs um Bewilligung einer Hauptpretse» statifinden. Al« Flugtage sind nunmehr anqesetzt für Chemnitz der 21. und 22. Mai. Am 23. Mai findet der Ueberlandflug Chem nitz—Dresden, die erste Strecke des Sachsen-Rundflug«, statt. Die Dresdner Flugtage begingen mit der Ankunft der Flieger am 23. Mai, wonach am 24. und 25. tägliche Wettbewerbe bestritten werden. Da der 25. Mai Himmel- fahrtStag ist, wird an diesem Tage Gelegenheit gegeben, daß sich jedermann die großen Wettkämpfe ansehen kann. Am 26. Mat verlassen die Flieger Dresden auf dem Luft wege nach Leipzig, wo am 27. Mai örtliche Flüge angesetzt sind. Am 28. Mai erreichen die Konkurrenten deS Rund- flugs Plauen i. Vogtl. und am 29. Mat wird, mit einer Zwischenlandung in Zwickau, die letzte Teilstrecke Plauen- Chemnitz zurllckgelegt. — Von den Lehrerseminare». Im Nos sener Seminar bestanden sämtliche 26 Schüler der 1. Klaffe die AbgangSprüfung. Sie erhielten mit zwei Aus nahmen in Sitten die I. In Wissenschaften fielen folgende Hauptzensnren : 3 mal Ib 5 mal II», 7 mal II, 9 mal Ilb, 2 mal sich 9 rium 1 mal wurde II», 4 mal II, 9 mal Ilb, 4 mal Illrr und Imal III ge- geben. Drei Kandidaten konnten nicht die erste Sitten zensur erhalten. Der musikalischen Prüfung unterzogen sich 8 Kandidaten; 2 erhielten als Hauplzensur Ib, 2 II». 2 II und 2 Ilb. — In Grimma wurden als Haupt zensuren in den Wissenschaften und Fertigkeiten gegeben: Ib viermal, II» zweimal, II neunmal, Ilb elfmal und Illa viermal. Als Stttenzensnr wurde einem Abiturienten Ib, den. übrigen I erteilt. Von den 30 Abiturienten beteilig- len sich 17, etwa 57°/», an der vollen Mustkprüfung; 16 wurde die Befähigung zum Kirchendienste zugesprochen; dabei erhielten: zwei Ib, sieben II», drei II, vier Ilb und einer III». — Am N n n a b e r g e r Hauptseminar erhielten in den Wissenschaften zwei Ib, vier II», zehn II, elf Ilb. drei III» und einer III; in den Sitten achtundzwanzig I und drei Ib. Damit haben alle Schüler der ersten Klaffe ihre Prüfung bestanden. In Musik wurden fünfzehn ge prüft; von diesen erlangten vier die Zensur Ib, fünf die Ila, vier die II und zwei die Ilb. — 88 In der bekannten Gemäldegalerie Ernst Arnold in Dresden ist soeben eine Ausstellung eröffnet worden, die nicht nur bei allen Kunstfreunden, sondern in weiten Kreisen de« Publikums allgemeine« Aufsehen erregt, näm lich die erste Ausstellung erzgebirgischer Klöppelsp tzen, eine Ausstellung — mit Gesang! Der Plan, in Dresden eine derartige Ausstellung zu veranstalten, wurde auf der Brüsseler Weltausstellung gefaßt, woselbst die ent- zückende Vitrine mit den sächsischen Spitzen die höchste Auszeichnung, den Grand Prix, erhielt. Diese preis gekrönten Spitzen sind auch in dcr Dresdner Ausstellung vorhanden und sollen danach auf der Weltausstellung in Turin vorgesührt werden. Die Veranstalterin der Aus stellung, die König!. Sächs. Spitzenklöppelmusterschule in Schneeberg, pflegt besonder« die Kunsttechntk und die historischen Techniken von Denise, Maline« und Valen- cienne«. E» befinden sich in der «»«stellung kostbare Kunstwerke im Werte bi« 1000 und 1500 M. Die Arbeiten find, wa» AuSsiihruna und Muster anlangt, vollendet. W 3° v« cr st. sä D w kr m ai fi d< zt zl K di si b: so d. Di« Schülerinnen, Li« di«s» zart«« G«blld« geschaffen haben, fitzen t» «in« Nebenraum« der Ausstellung, brr in «ine traute erzg«birgisch« Klöppelschul« u«g«wand»lt worden ist. Die Arbeit de» Klöppelns wird »an den schlichten heimat lichen Gesängen d»S Erzgebirges begleitet unb man hört hier in unverfälschter Mundart bi« herzigen «rzgebtrgtschen Volkslieder, bi« ben Dichter An ton Günthrr-GotteSgab zum Verfasser haben, z. v. das entzückend« Lied: »Grüß dich «alt, o du mein Erzaebtrg". — Im sächsischen Erzgebirge bestehen gegenwärtig 34 derartiger Schulen, di« staatliche Unterstützung erhalten. Sie werben van Kindern im Alter von 7 bi« 14 Jahren besucht. Unter den Arbeiten be finden sich besonder« feine Meterspitzrn, Taschentücher in verschiedenen Techniken, Deckchen und Decken, sowie Fasson- fachen aller Art. E« ist erstaunlich, wie die kleinen zarten Kinderhände diese entzückenden Arbeiten auszuführen im- stände find. Daran schließt sich ein« Au«stellung der Fa- brikanten. Auch die hier enthaltenen Arbeiten sind sämt- lich mit der Hand hergestellt worden. Die Aurftellun- liefert den vewei«, daß die Kunst der Barbara Ullman»«, der man im »origen Jahre in Annaberg ein Denkmal er- richtete, nachdem sie allerdings schon »or mehr al« 400 Jahren da« Zeitlich» gesegnet hatte, in ihrer alten Heimat, dem sächsischen Erzgebirge, in hoher Blüte stebt. Meißen. Einen schweren Unfall erlitt der in Fischergasse wohnende Steinbrucharbeiter Arnold im Gelb- haar'schen Steinbruche an der Zehrener Straße. Beim AuSbohren eines nicht losgegangenen Schusses explodierte dieser unter den Händen Arnolds und verletzte diesen an den Händen, dem Kopfe und einem Beine so schwer, daß der Verunglückte mittels Krankenwagens dem ländlichen Krankenhause zugeführt werden mußte. Arnold, der Mitte der vierziger Jahre steht, soll bereits zum dritten Male im Steinbruche verunglückt sein. LetSnig. Für eine hiesige Lehrerstelle haben sich 134 Bewerber gemeldet. * Dresden. Eine Genofsenschast, die ihren Sitz in dem Dorfe Gommern halte, sich „Bau- und Grundstück«, gesellfchaft Gommern" nannte und bekanntlich die Erbauung von Wohnhäusern bezweckte, errichtete Im sogenannten Bayrischen Viertel im Vorjahre gegen 30 Häuser, ehe sie, wie vorau«zusehen, die Zahlungen einstrllte und infolge dessen, trotz aller Bemühungen, einen Zwangsvergleich her- beizuführen, der Konkurs ausbrach. Nach und nach kommen nun die Grundstücke zur gerichtlichen Versteigerung. Sech« Häuser im Werte von 1 Million Mark, die aber sämtlich im Innern noch unvollendet find, werden in den nächsten Wochen in andre Hände übergehen. Weitere Grundstücke dürsten bald folgen. Die Wohnungen sind vielfach für Mieter angelegt, die über große Mittel verfügen. Ganze Etagen mit Zentralheizung und allen möglichen Neuerungen auSgestattet, find in größerer Zahl vorhanden. Die Leid tragenden bei dem Kontur« dürften die verschiedenen Liefe- ranten und Handwerker sein, die in ihrer Gutgläubigkeit, trotz vielfacher Warnungen, dem Unternehmen Kredit ge- währten. Die Banken, welche durch Hergabe von Baustellen und Beschaffung von Baugeldern daS Unternehmen förder ten, haben jedenfalls ihren Zweck erreicht. Dresden nachgerade «berühmt" durch den Bauschwindel!! Dresden. Ueber die Orientreise des Prinzen der Prinzessin Johann Georg sowie der Prinzessin thilde hielt Sonntag abend im Saale des Königl. vedere der Hofkaplan Feßler einen Vortrag, dessen Rein- ertrag dem Deutschen Verein für das Heilige Land zu fließen soll. Prinz und Prinzessin Johann Georg sowie Prinzessin Mathilde wohnten dem Vortrage bei. — Jin Ausstellungspalaste fand am Sonnabend abend ein zahl- 'reich besuchter Kommers Alter Burschenschafter im König reich Sachsen statt. Ihm folgte am Sonntag Musikfrüh- schoppen mit Damen im Künstlerhause. — Ein 15 jähriger Schreiberlehrling aus Cossebaude, der bei einem Dresd- ner Rechtsanwalt beschäftigt war, stahl am Freitag auf der Fahrt zwischen Cossebaude—Cotta dem 13 jährigen Jngenieursohn Seifert ein Sparkassenbuch der Sparkasse zu Briesnitz mit einer Einlage von über 1000 Mark, und zwar 100-Mark-Scheine. Einen 100-Mark-Schein hatte er bereits gewechselt, die anderen verbarg er in der AnwaltS- kanzlei unter Akten, die er dann als gefundenes Geld ablieferte, um sich den Anschein der Ehrlichkeit zu geben. Das Sparkassenbuch hatte er in dem Eisenbahnabteil in dem Spalt, iil den das Fenster abgesenkt werden kann, versteckt. — Der beklagenswerte Selbstmord eines 11 jäh rigen Mädchens, daS in der Clbwasserlache bei der Goh- liser Windmühle gefunden und geborgen wurde, hat all- gemeines Mitleid erregt. Leider blieben aber die ange- stellten Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. In dem Mädchen wurde die Tochter des in Gohlis in der Garten straße wohnenden Zementarbeiters Schüler erkannt. Das Mädchen soll aus Furcht vor Strafe in die Clblache ge sprungen sein. — Internationale Einbrecher haben sich in das Grundstück RoSmaringasse 2 eingeschlichen, um vom Keller aus in daS dort im Erdgeschosse befindliche Uhren-, Juwelen- und Goldwarengeschäft von Georg Pleißner ein zudringen. Durch einen hinzukommendcn Hausbewohner wurden die Verbrecher kurz vor Beginn der Arbeit ge stört. In demselben Augenblicke haben sie sich sofort in fremder, vermutlich italienischer Sprache gegenseitig ver ständigt und sind sofort nach der Straße heraus bis auf den Altmarkt und von da in unbekannter Richtung ent- flohen. Ihre zahlreichen Cinbrecherwerkzeuge ließen sie im Keller des betreffenden Hauses zurück. Schandau. Don großem Glück kann ein Mann aus Erbleithen sagen, der gegenüber Niedergrund in der Fel- sengruppe in der Nä/;e des Belvedere bei anbrechender Dunkelheit von einer ziemlich hohen Felswand abstürzte. Er war vom Wege abgekommen und trat über die Kante des Felsens. Der dichte Fichtenwald am Fuße der Wand hatte den Sturz so abgesäMächt, daß der Mann mit nicht allzu gefährlichen, wenn auch schmerzhaften Verletzungen davonkam. Gohrisch bei Königstein. Ein LiebeSdrama fand am Sonnabend hier einen furchtbaren Abschluß. Der Re- B B ui n< Zl bc u, dc fb ch in dk ch ferendar Hundertmark aus Danzig hat die Kellnerin Po- lex aus Stolp t. Pommern erschossen und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet und sich getötet. Die Genannte war bereits seit einem halben Jahre in einem hiesigen Lokale als Kellnerin bedienstet. Am Sonnabend ließ der Referendar sich eine Lampe bringen und stellte dabei an daS Mädchen Anträge, die von demselben jedoch zurück gewiesen wurden. Nachdem dies geschehen, griff H. zur Waffe und schoß die Bedauernswerte nieder, worauf er sich selbst den Tod gab. Zittau. Der Zentralausschuß für Ferienwan derungen der Dolksschuljugend in Dresden beabsichtigt, möglichst kostenlos Ferienwanderungen der Volksschul jugend einzuführen und hat an den Rat zu Zittau das Ersuchen gerichtet, ihn durch Beschaffung billiger Lager stätten zu unterstützen. Das Gesuch war unterstützt von Herrn Schularzt Dr. Uhlig. Der Rat hat beschlossen, im Marstalle Räume für etwa 20 Kinder zum Nachtlager zu überlassen. Ferner sollen in Jonsdorf die Räume der Bruchmeisterwohnung dem Verbände zur Verfügung ge stellt werden; den: Verbände muß es aber überlassen werden, sür das Nachtlager zu sorgen. Annaberg. Anonyme Brtesichretbereftn haben hier in besseren Gesellschaftskreisen allerlei Aufregung und Pro zesse hervorgerufen. Die gerichtlichen Schritt, vermochten jedoch keine Klarheit zu schaffen, da u. a. sich auch die Gutachten der Gchreibsachoerständtgen widersprachen. ES handelt sich u. a. um eine Fabrikantenehefrau, die jahre lang, trotzdem sie in bestem Ruse stand, von anonymen Briefen beleidigt wurde. Borstendorf. In einem unbewachten Augenblick hatte sich daS 1^/,jährig« Töchterchen deS Holzarbeiter« Uhlig am Ofen zu schaffen gemacht, wobei die Kleider in Brand gerieten. DaS Kind erlitt derartige Brandwunden, daß e« in kurzer Zeit verstarb. Olbernhau. Ein neues stattliches Rathau« soll in der hiesigen Stadt errichtet werden. Die nötigen Erwä gungen find bereits im Gange. Nach bereits etngegangenen Entwürfen und Planungen belaufen sich die Baukosten auf 240 000 Mk. rr Waldkirchen. In Waldkirchen bei Zschopau rich teten Diebe bei dem Holzschneidereibcsitzer Frcnzel große Verwüstungen an und erbeuteten 500 Mark. Köthen. Die zehnjährige Emma Vollmer goß in der Wohnung ihrer Pflegeeltern Petroleum in den Ofen. Durch die zurückschlagende Flamme explodierte die Kanne und die Kleider des Mädchens gerieten in Brand. DaS Kind erlitt dabei so schwere Brandwunden, daß cs bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus verstarb. Naunhof b. Leipzig. Während der Landwirt Willy Höhnemann mit dem 25 Jahre alten Dienstknecht Bruno Ander» mit dem Ausladen von Steinen beschäftigt war, ging plötzlich eine zirka 4 Meter hohe Lehmmauer nieder und begrub beide Personen unter den Trümmern. Der Gutsbesitzer Höhnemann war auf der Stelle tot, der Dienst knecht trug außer einer Kopfverletzung eine Zertrümmerung de« rechten Armes davon und wurde nach Anlegung eine« NotverbandeS sofort in da« Leipziger Krankenhaus über geführt. Leipzig. Da sich die Großviehmarkthallc auf dem städtischen Vieh- und Schlachthofe als räumlich unzuläng lich erweist, soll eine neue mit einem Kostenaufwand von 774 000 Mark errichtet werden. Die jetzige Großvieh markthalle wird zur Kleinviehmarkthalle umgebaut wer den. Die Kosten sind auf 221408 Mark veranschlagt. Ter Rat hat die erforderlichen Mittel bereits bewilligt. Miirzveilchcn. Frühlingsplauderei von Prof. Dr. K. F. Jorda». Wenn der Frühling auf die Berge steigt Und im Sonnenstrahl der Schnee zerfließt, Wenn das erste Grün am Baum sich zeigt Und im Gras das erste Blümlein sprießt; Wenn vorbei im Tal Nun mit einemmal Alle Regenzeit und Winterquai, Schallt es von den Höhn Bis zum Tale weit: O, wie wunderschön Ist die Frühlingszeit! So singt Friedrich Bodenst;dt in seinen „Liedern des Mirza-Schaffy", und jede empfängliche Seele fühlt mit ihm mit um diese Zeit und hofft, daß auch bei uns der Lenz bald seinen Einzug halten wird in Berg und Tal. Schon sendet er seine Vorboten aus: am Himmel die höher stei- gende Sonne; zunehmende Wärme in den Stürmen, die um die Zeit dcr Frühlings-Tag- und Nachtgleiche oder des Frühlingsäquinoktiums (daher der Name „Aequinok- tialstürme") über Wälder, Felder und Auen einhersausen; auf dem Erdboden aber die ersten Kinder Floras mit Farbenpracht und Duft. Unter ihnen vor allem das lieb liche Veilchen, das schon im März hervocschaut aus sicherem Versteck und das Blau des Himmels, wenn auch verändert in der Farbentönung, wiederzuspiegeln scheint. Im Wald und auf der Wiese ist sein Standort, in mitten zahlloser MooSPslänzchen oder am Fuße von Hecken und Strauchwerk, wo es vor rauhen Winden ge borgen ist. Ein Veilchen auf dcr Wiese stand, In sich gebückt und unbekannt; ES war ein hcrzig's Veilchen, singt Goethe, und in dem vielfach angewandten Stanfin- buchvers heißt es: „Blüh auf wie daS Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und still." Dem Erdboden ange schmiegt, sendet es Ausläufer nach verschiedenen Seiten — lange, dünne Zweige, aus denen neue Pflänzchen hervorsprietzen, die sich nach einiger Zeit von der Stamm- L.' >! id -
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