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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191105271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-27
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1911
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' ' "" .^V"- > - , >' und durchschnttt sich den Hal« bl« auf den Wirbel. Müller stürzt« hin und war al«bald eine Selche, so schwer war dl« Verwundung. — Die beiden unglücklichen Opfer de« ruch- losen Mörder« wurden am Freitag nachmittag« S Uhr aus de« Friedhöfe lu voragl bestattet, Al» Mordlnftrumrnt hat »in Herrn Gutsbesitzer Zbller in Köttlitz gehörige« veil gedient, von besten Stiel Müller ein Stück abgosggt hat, um e» unter dem Jackett verbergen >u können; r« wurde hinter dem voragker Armenhaus« im Feld« gefunden. —88 lieber die Sonntagsruhe in den Konfektion«« geschüften mit kaufmännisch eingerichtetem Schneiderei. Matzgeschäft fällte der Strafsenat d„ König!. Sächstschen OberlanbeSgericht» zu Dresden eine interessante Entschei dung von prinzipieller Bedeutung. Der Inhaber eine« KonfeltionS« und Matzgeschäst«, der Kaufmann Schindler in Zwickau, hatte eine Strafverfügung über 10 Mark be» kommen, weil er an einem Sonntage seinen Zuschneider, sowie einen kaufmännischen Lehrling mit „gewerblichen* Arbeiten beschäftigt hatte. Der Zuschneider hatte'Seim Matznehmen Hilfe geleistet, während der Lehrling mit kleinen Handreichungen beim Matznehmen, wie notieren der Matzzahlen, beschäftigt worden war. Der Inhaber de« Geschäft« hatte großenteils da« Matznehmen selbst besorgt, der Zuschneider hatte sich nur zur Verfügung de« Geschäft«, inhaber» bereit gehalten, um zur Kontrolle da« Matznehmen zu beobachten. Da» Landgericht Zwickau erblickt« in dieser Tätigkeit de« Zuschneider« und de« kaufmännischen Lehr- ltng« eine Beschäftigung gewerblicher Art und bestätigt« die vom Stadtrat zu Zwickau erlassene Strafverfügung wegen Uebertretung der Bestimmungen über die Sonntagsruhe. Da« Landgericht betont« hierbei, datz die Tätigkeit de« Lehrling«, z. v. da« Aufschretben und Notieren, nicht al« kaufmännische Tätigkeit angesehen werden könne. Zu kauf- männtschen Arbeiten hätte der Lehrling herangezogen werden können. Der Seschäft«inhaber rügt« lu der RevtfionSverhand- lung vor dem Kgl. G. Oberlande«g«richt Verletzung de» 8105b der RrichSgewerbe-Ordnung. Der oberste sächsisch« Gericht«. Hof lletz diesen Einwand jedoch nicht gelten, sondern er- kannte aus kostenpflichtige Verwerfung de« Rechtsmittel«, indem er ausführte, daß nach den Feststellungen der Dor- instanz Lehrling und Zuschneider an Sonntagen mit „ge werblichen" Arbeiten beschäftigt worden seien. Auch di« Beschäftigung de« kaufmännischen Lehrling« sei al« «in« gewerbliche Tätigkeit zu bezeichnen. — Für und wider dlevlumentage ist in der letzten Zeit viel geschrieben und gesprochen worden. Ju verliu ist au« Anlaß de« auch dort geplanten Blumen tage«, zunächst zu Gunsten der Säuglingspflege und der noch nicht schulpflichtigen Jugend, ein großer Kreis ange sehener Männer und Frauen, darunter insbesondere Persön- lichkeiten, die in der Wohlfahrtspflege selbst tätig sind, zusammengetreten, um vor den Gefahren, die mit der Veranstaltung derartiger Sammlungen verbunden sind, eindringlich zu warnen. Wir heben au« der Erklärung insbesondere folgende Sätze hervor: . . . Solche Veran staltungen bringen, wie groß auch ihre finanziellen Erfolge sein mögen, doch mehr schädliche al« heilsame Wirkungen hervor, denn sie schwächen den Sinn für absichtsvolle und wohlüberlegte Wohlfahrisarbeit und erschweren die Er ziehung der besitzenden und hilf-fähigen BolkSklassen zu tieferem Verständnis und ernsterer Auffassung unserer sozialen Verhältnisse. Die WohlfahrtS-Organisationen, denen vor allem anderen di« Pflicht obliegt, da« Gewissen aller Stände gegenüber dem von ihnen erkannten Elend zu wecken und zu schärfen, stellen dies« Pflicht zurück, indem fi« äußere Anreizungen benützen, um eine Gedelaun« anzu- regen, die nicht« weiß von der Arbeit am Elend selbst; sie helfen dazu, da« soziale verantwortlichkeit«grfühl zu verflachen, anstatt e« zu vertiefen. Di« der Hilfe Bedürf, ttgen werden durch diese Art der Sammlung verletzt. Wir sollen ihrer Not mit heiligem Ernst begegnen und die Hilfe, die wir ihnen bringen wollen, nicht von öffentlichen Veranstaltungen abhängig machen, di« nicht von solchem Ernst getragen find. In unserer sozial gerichteten Zeit mutz vermieden werden, bet Beschaffung der notwendigen Mittel zu Wohlfahrtszwecken, Vergnügungssucht, Eitelkeit und Ehrgeiz zu wecken oder zu nähren. ES müssen viel- mehr Wege gesucht und e« können erfahrungSgemätz auch Wege gefunden werden, auf denen ernster Will, geweck», gestärkt und zu segensreichen soziale« Taten geführt wird." — Im sestsich geschmückten Tioolisaal« in Dresden nahm am HimmelfahrtStag« unter starker Teilnahme der 36. Deutsche Schmtedetag seinen Anfang. Abends 6 Uhr trat der JnnungSoerband „Bund deutscher Schmiede- Innungen" zu einer Vorversammlung unter Leitung seine» Vorsitzenden E. Scholz-Berlin zusammen und erledigte di« Präliminarien zu der am Freitag und Sonnabend tagen- den Hauptversammlung, die sich nach den nunmehrigen Beschlüssen u. a. mit der Milttärveterinärordnung, den Kalkulationen im Schmtedegcwerbe, der Haftpflicht de« Schmiede« bet der Ausübung de« Hufbeschlage«, der Kon- kurrenz der Tierärzte, dem Prüfungwesen im Hufbeschlag, den Verfügungen über da» Reinigen der Schmtedeschorn- stein« und dem FortbildungSschulwefen beschäftigte. Nach den Beratungen vereinigten sich die Gäste mit der Dresdner Schmiedetnnung zu einem festlichen Begrüßung«- kommer«. * Bobersen. Au« Anlatz de» GeburlStage« Sr. Mas. de« König» ist dem OrtSrichter Herrn Herman« Kretzschmar hier für 30jährige Amtierung da« Ehreukreuz verliehen worden. Kötzschenbroda. Bei der hiesigen Mterabferti- guugSstelle gelangten am 23. Mai 6 Körbe mit 23 Kilo Erdbeeren zur Auflieferung, am 24. Mai 7 Körbe mit 131 Mo Erdbeeren. 88 Dresden. Der letzte Tag der großen Flieger- Veranstaltungen in Dresden am Freitag stand insofern unter einem weniger günstigen Zeichen, al« schon in den Vormittagsstunden ein heftiger böiger Wind einsetzte, der die Fortsetzung der Flugvorstellung,n al« zweifelhaft er scheinen ließ. In de» Nachmittag«st«»den »äh« der wind noch an Stärke zu u»d durch Pilote« wurde festgestellt, datz in et«« Höh« von 100 m die Windstärke 6 Sekunden mieter, 1» >00 w Höhe ebenfalls S, tn 300 m sogar 0, in 800 m Höh» 7 und tn 1000 a» Höh« 8 Sekundenmeter betrug. Dl« Startleitung stellt« e« den anwesenden Fliegern Kahnt, Grade, Dr. -Wittenstein, Ltndpatntner, Loitsch, Büchner, Hoffmann, Leutnant v. Schauenburg und Leutnant Jahnow anheim, di« noch ausstehenden Konkurrenz«, um zwei Panzerschtffpreise, wobei au« über 100 m Höh« ein imitierter Sprengkörper auf «in dargestelltr« Panzerschiff geworfen werden mutz, trotz d«S böigen Windes au«zu- tragen. Di« Flieger erklärten jedoch, diese« Wagnis bei der vorhandenen Windstärke nicht unternehmen zu wollen und warteten dann tn ihren Fltegerschuppen gemütlich auf „besseres Wetter". Besonders grob« Gefahr lag auch für die Eindecker der Flieger Grad», Kahnt, Hoffmann, Rvoer und v. Schaumburg vor, da dies« Maschinen dem stark«, Wind, nicht standhalten können. — Inzwischen wurde daS Ergebnis deS lleberlandflugeS Thrmnttz—Dresden vom 24. Mai bekannt gegeben. Darnach ist Laitsch als «st« Sieg« mit 45 Punkten zu betrachten, zweit« Lindpainter, dritter Büchner, vierter Grade, fünft« Kahnt, sechster Hoff mann, sieb-nter Dr. Wittenstein, achter Leutnant Jahnow, dessen Hanan-Etndeck«, der bet der Landung in Dresden «inen Defekt am Flügel «litt, inzwischen wird« repariert worden ist. Dr. Wittenstein und Leutnant Jahnow haben inzwischen aus» neue Motordefekte «litten, so datz sie an dem yernflug nach Leipzig nicht teilnehmen. — Gegen */,7 Uhr abend» flaute d« Wind etwa» ab und Lind- patntnrr und Laitsch mit je einem Fluggast meldeten sich zum Start nach Leipzig, der auch unter freudigen Zurufen und lebhaften Abschiedswinken glatt von statten ging. Lindpaintn« ging 6 Uhr 57 Min. 30 Sek. auf die Reise und landete ohne Zwischenfall schon nach «in« Fahrtzeit von nur 50 Minuten auf dem Leipziger Flugplätze. Laitsch startete 6 Uhr 57 Min. 33 Sek. nach Leipzig und fuhr in bedeutender Höhe durch einen Teil de» Liberale«, um dann umzukehre« und die Fahrt nach Leipzig anzutreten. Ferner starteten Büchner, Grade, Kahnt und Hoffmann nach Leipzig mit Zwischenlandung auf dem Dresdner Flugplätze, um dann am Sonnabend bet gutem Winde nach Leipzig zu fliegen. — Schließlich wurden noch von Grade und Kahnt die noch auszufahrenden Konkurrenzen tn Dresden be- stritten. Beide bewarben sich um den Landung«prei« (Ge- schicklichkeitSprüfung). Nach Rücklegen einer Runde mußte die Landung auf einem besonder« markierten Raum, einem Panzerschiff erfolgen. Kahnt landete 29,68 w entfernt von dies« Stelle, Grade dagegen tn einer Entfernung von 82,25 m. Kahnt hatte damit seinen Lehrmeister ge schlagen und «hielt al« 1. Pret« 800 M. Den Panzer- schtffprei« — e« mutzte au» über 100 m Höhe mit imi- tterteu Sprengkörpern auf ein dargestellter Panzerschiff ge- warfen werden — erstrttt sich Kahnt ebenfalls, indem der imitierte Sprengkörper au« einer Höhe von 30 m 0 40 m vom Ziel entfernt niederfiel. Auch Grade wollte sich um diesen Pret« bewerben. Sein Eindecker ging aber in gröberer Entfernung vom Flugplätze plötzlich nieder, so daß »« den Anschein «weckte, al« sei Grade abgestürzt. E« entstand eine Panik. Automobile mit Aerzten rasten zur Landungrstelle, aber Flieg« und Apparat waren unoer- sehrt. — Damit hatten die Dresdner Flugtag« ihr Ende erreicht. — Wie un« heute vormittag telephonisch au« NiederhäSlich bei Deuben gemeldet wurde, war Grade, der morgen« in Dresden zur Fahrt nach Leipzig aufgestiegen war, infolge eine« geringen Defekte« am Motor gezwungen, bet NtederhäSlich eine Zwischenlandung vorzunehmen. Gegen 10 Uhr konnte Grade den Flug fortsetzen. An der Landungsstelle war sofort eine große Menschenmenge zu- sammengestrvmt, di« mit lebhaftem Interesse den Riesen- vogel betrachtet«. — Weiter wird au« Dresden gemeldet: Der Flieg« Büchner, der heut« früh mit Leutnant Steffen» al« Passagier an Bord um 4 Uhr 18 Min. zur Fahrt nach Leipzig aufgestiegen war, landete um 5 Uhr 80 Min. glatt am Bestimmungsort. Kahnt stieg ohne Passagier um 5 Uhr 26 Min. auf und landete um 6 Uhr 42 Min. ebenfalls glatt tn Leipzig. — Nach offizieller Feststellung der Flugzeiten DreSden-Leipzig ist Büchner nach einer Stund« 2 Min. um 5 Uhr 30 Min. glatt gelandet, Kahnt nach ein« Stunde 16 Min. um 6 Uhr 42 Min. Dresden. Die RetchStagSabgeordneten treffen mor gen ia Dresden ein. Bet ihrer gegen 11 Uhr vormittag« erfolgenden Ankunft stehen Sonderwagen der Straßenbahn zur Fahrt nach der Hygiene-Ausstellung bereit. Dort wird nach der Begrüßung durch da» Ausstellungsdirektorium in der populären Halle sofort unter sachverständiger Führung mit der Besichtigung begonnen, di« bi« 4*/, Uhr dauert und nur durch die Einnahme eine» von der Stadt ge- geben,n Frühstück« im Konzertsaal der Ausstellung unter- brachen wird. Um */,5 Uhr begeben sich die Gäste mit wagen der Straßenbahn nach dem Terrassenufer, um von dort auf zwei Luxusdampfern d« Sächsisch - Böhmischen DampfschtffahrtSgesellschaft eine Elbefahrt nach Pillnitz und zurück zu unternehmen. Nach der Rückkehr werden die Herren in den Festräume» de« neuen Rathauses nochmal» Gäste der Stadt sein und ein Abendessen einnehmen, bevor sie der Sonderzuz gegen 10*/. Uhr wieder nach Berlin bringt. 88 Dresden. Gin ganz besondere» musikalische» Ereignis hat sich am Geburtstag« de» König» Friedrich August in Dresden zugetragen. Seit Einweihung de« neuen Dresdner Rathaus«» findet bet bürgerlichen Festen tn Dresden ein Turmblasen vom RathauSlurm« statt. DaS Tnrmblasea war ein alt« Brauch, er ist jetzt tu Dresden zum ersten Male in deutschen Landen wieder aus genommen. Da« diesmalig« Turmblasen anläßlich deS Geburtstages deS sächsischen Königs am HimmelfahrtStag« hatte aber «tu ganz besondere» Interesse, denn ein unbe- kannte« Werk Richard Wagner» erlebt« hierbei seine — Urausführung l Da« klingt geradezu sensationell, aber die Meldung stimmt. Der Dresdner Musikprofessor Kantor Otto Richt«, b« Leit« dr» Turmblasen», ist der glücklich« Entdecker ein« unbekannte» Komposition Richard Wagner». Gr hat dem Hau» wahnsrted sofort von setvem Fund, Kenntnis gegeben und berichtet über die sensattanell« Gut- drckung folgend^: Da« Werkchen Richard Magner» ist «tu« GelegenhettSmufik au» dem Jahr« 1843, die bisher nur al» Männerchor » «poU» bekannt war, di« ab«, wie sich soeben «st -«ausgestellt hat, nachträglich »au Wagner enit einem selbständige« Jnstrumentalpart versehe» nwrden ist. An» ein« vor kurzem aufgefundenen, im Besitz« de» Musikdirektor« Wilhelm Braade in Dresden befindlichen Magner-Handschrift geht letztere« deutlich hervor. Magner komponiert« al» Dresdner Hofkapellmeister im Jahre 1843 auf Bestellung de» König» Friedrich August II. zur Gut- hüllung de« im Zwinger ausgestellten Denkmal» Friedrich August de» Gerechten einen Männerchor und diese» .» oapolla-Stück" Wagner» wurde im Jahre 1006 von Dr. Wilhelm Kienzl in Graz mit Genehmigung der Witwe de» Meist«», Frau Eosima Wagner, uni« dem Titel „Weihegruß" erstmalig veröffentlicht. Kienzl, der von der heut» «wähnten DreSdn« Handschrift natürlich keine Kenntnis hatte und d« den instrumentalen Teil de» Stücke« daher unveröffentlicht ließ, bemerft in fein« Bor rede: „Ist auch da« neuentdeckt« Ehorlled nicht» wett« al» ein «tanäarck eeoric de» Meister» von Baireuth, so ist ihm doch ein« starke Verbreitung zu wünschen." In der neu aufgefundenen Gestalt, wie st« nn» di« Wagnnsche Handschrift vermittelt, kennt da» Stück bisher noch niemand, wie e» scheint, auch da» Hau» Wahnsrted nicht, welche« von unserer Aufführung übrigen» Kenntnis hat. Soviel wir wissen, ist da» für Dresden komponiert« Werk seit 1843 hier niemals wird« erklungen; in der von Wagner ihm nachträglich gegebenen Gestalt bedeutet sein« bevor- stehende Darbietung «ine Uraufführung. Di« Komposition ist melodisch und harmonisch ziemlich einfach. Man glaubt, Webersche Weihetöne zu vernehmen; mehrmals freilich treten Wendungen auf, die bereit« den „Tannhäuser" ver- nehmen lassen (Pilgerchor). Erwähnt sei noch, daß Musik- direktor Baade die Handschrift im Nachlasse seine» Schwieger- vater«, de« bekannten Dresdner Kopisten Wagner«, Kammer- musiku« Karl Mehner, gefunden hat. * "Dresden. Der volle Betrieb bei der Automobil- droschken-Äcsellschaft ist wieder ausgenommen. Die grö ßere Hälfte der ausständigen Chauffeure wird sofort wie- der eingestellt. Die Ausständigen haben zugesichert, daß keine Belästigungen der in der Zwischenzeit zur Ein- stellung gelangten neuen Chauffeure der Gesellschaft statt finden werden. Der von dem Oberbürgermeister abge schlossene Vertrag bringt den Chauffeuren eine Erhöhung de« GrundtagÄohneS und des garantierten Mindest- wochenlohnes und hat Gültigkeit bis 1. Oktober 1913. Augustusburg. Die Drahtseilbahn wird voraus sichtlich zu Pfingsten in Betrieb genommen werden kön nen. Den Verkehr von Erdmannsdorf nach Augustusburg und zurück sollen täglich 46 Züge vermitteln. Sebnitz. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Dienstag abend auf dem vorderen Finkengute. Daselbst vergnügte sich eine Anzahl Kinder mit Schaukeln, unter denen sich auch der 13 jährige Studolf Woldrich befand. Derselbe kant hierbei zum Fallen und geriet so unglücklich unter die Schaukel, daß ihm am linken Fuß in der Nähe des Knöchels beide Rühren zersplittert wurden und die Splitter hervorspießten. Schandau. Vorgestern abend ist an der Jungfer, einem steilen Bergkegel im Schrammsteingebiete, ein junger Bergkraxler aus Dresden abgestürzt. Mitglieder brachten den Verunglückten nach dem Krankenhaus« in Schandau. Drei Mann Wollten den schweren Felsen er steigen, wobei ein Kraxler ins Rutschen kam und ab stürzte. Er trug einen komplizierten Beinbruch und meh rere schwere Abschürfungen davon. Waldheim. Durch Königs Gnade wurden aus dem Zuchthause 3 Männer und 2 Frauen vorzeitig entlassen darunter ein Mann und eine Frau, die zu lebensläng licher Strafe verurteilt waren. Oberwiesenthal. Hier fand eine Jnteressenten- Versammlung wegen Einführung elektrischer Energie statt, der auch die städtischen Kollegien von Ober- und Unterwiesenthal beiwohnten. Die Stadtverwaltung von Unterwiesenthal, das im Besitze eines Elektrizitätswerke- ist, erklärte sich zur Lieferung von Energie geneigt, wenn Oberwiesenthal die Einführung zum Zwecke der Abgabe an alle Interessenten gestattet, well sich nur so eine Ver zinsung des aufzuwendenden Anlagekapitals ergebe. Durch eine demnächst zu bildende Kommission wird in Unterhandlungen zwischen beiden Stadtgemeinden ein getreten werden. Schneeberg. Vorgestern begab sich die Frau deS Maschinenstickers Mbert Leichsenring, um Kuhlen zu holen, tn den Keller und ließ auf kurze Zeit ihr zweijährige- Töchterchen allein in der Wohnung. Als sie zurücklehrt«- fand sie zu Ihrem Entsetzen das Kind lichterloh bren nend vor. Obwohl die Flammen schnell gelöscht wurden- hatte das kleine Mädchen bereit- so schwere Brandwunden erlitten, daß es starb. Vermutlich hat da« Kind in der kurzen Abwesenheit der Mutter mit Streichhölzern ge spielt, die sich entzündet haben. Leub-dorf i. Erzg. Obwohl der Streik der Holz arbeiter im hiesigen Bezirk nun 7 Wochen währt, ist an eine Beendigung noch nicht zu denken. Die Fabrikanten haben jetzt der Streikleitung mitgeteilt, daß, wenn die Arbeiter die Arbeit nicht wieder bedingungslos aufneh men wollen, die Aussperrung sämtlicher Arbeiter ein treten solle. Eine stattgefundene Versammlung der Strei kenden beschloß, die Arbeit nicht eher wieder aufzu nehmen, bi» die Forderungen bewilligt seien. Plauen. Gestern früh stürzte sich der 16 jährige Handelsschüler Max Alfred Fritzsche von der König-Fried- rich-Lugust-Wrücke. Er war sofort tot. Das Motiv der Tat ist Furcht vor Strafe. Oelsnitz i. V. Beim Experimentieren mit Spreng pulver in einem außerhalb der Stadt gelegenen Stein bruche zog sich der 15 jährige Realschiller Paul Seidel schwer« Hand- und Kopfverletzungen zu, al» die Mischung
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