Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191107261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-26
- Monat1911-07
- Jahr1911
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1911
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Riesaer O Tageblatt ««d A«r»rs»p Meblatt Mlv Achtigtr). Awtsölatk -rr* für die König!. AmtSbauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Nlesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 171. Mittwoch, 26. I«li 1S11, aVendS. 64. Jahrg. Da« Ntrlarr Lageblatt rrschelat jede» La, abend» mit «»«nahm» der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Vern,»preis bet Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mart b0 Pjg., durch nnjere Tröger irei in» Hau» 1 Mark SS Pfg, bei Abholung am Schalter der kaisrri. PostanstaNm 1 Mark Sb Pjg., durch den' vri,ftr«ger frei in» Hau» L Mark 7 Psg. Anch Monatiiabonnrmentv tverden angenommen. Anzeigrit-Anuahm« für dl« Nummer de» Autgabrtage» bi» vormittag v Nhr ohne Wewühr. Rolallon»dru<k und Verlag von Langer L Winterlich in Niela. — S!elchklst»st»lle: tvoethrftrafie bv. — Fiir die Nedaktion uerantwortllch: Arthur Hähne! in Stiel«. Da» unterzeichnete Amtegericht hat heute in seinem BerelnSrrgister unter Nummer 6 den Riesaer Verein für Jugendpflege in Riesa eingetragen. Riesa, den 25. Juli 1911. Königliches Amtsgericht. In da» hiesige Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1. auf Blatt 861, die Firma Gebrüder Caspari in Riesa betreffend: 2. auf Blatt 451, die Firma Dettkatesfen-Geschiift Panl Caspari in Riesa betreffend: , die Firma ist erloschen; 8. auf Blatt 458, die Firma Göbel K Umlauft in Strehla betreffend: der Fabrikdirekior Josef Umlauft ist au-geschieden und die Gesellschaft aufgelöst. Da» Handelsgeschäft ist auf den Mitinhaber, Kaufmann HanS Göbel in Strehla übergegangen. Riesa, den 25. Juli 1911. Königliches Amtsgericht. Aufgehoben ist die auf Donnerstag, -en 27. Juli 1911, vor«. 11 Nhr in Gohlis angesetzte Versteigerung. Riesa, 26. Juli 1911. Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. Amtsgerichts. Wegen der auf den 2. Termin dieses Jahres noch rückständigen Gemeindeanlase» wird von uü» nunmehr da» Mahnverfahren durchgeführt werden. Der Rat -er Stabt Riesa, am 25. Juli 1911. R. In dem Konkursverfahren über da» vermögen bei Musikalienhändler» Alfred Meyer in Riesa soll die Schlußverteilung erfolgen. GS sind vorhanden 441,62 M., wovon die Kosten de» Verfahren» noch zu kürzen sind. Zu berücksichtigen ist auf eine Forderung von 851,97 M., für welche abgesondert« Befriedigung anerkannt worden ist, die darauf noch restlich bestehende Forderung von 701,97 M., sowie 62,31 M. bevorrechtigte und 8162,38 M. nichlbevorrechtigt« Forderungen. Da» Gchlußoerzetchni» liegt auf der Gericht», schreiberei de» Kgl. Amtsgericht» Riesa au». Riesa, den 26. Juli 1911. Der KonkmSverwatter. Pietsch mann, Lokalrtchter. Freibank Poppitz. - Heute, Mittwoch, abends von 7—8 Uhr wird gekochtes Schweinefleisch, V» 35 Pf., verkauft. Der Gemeinbevorstaub. Freibank Glaubitz. Morgen Donnerstag sowie Freitag von nachmittag» 6 Uhr an kommt Rindfleisch, Pfund 40 Pf., zum Verkauf. Der Gemeindevorstand. Oertliches und Sächsisches. RI,!», 2S. Juli ISN. —* Der gestrig« Abend brachte un» unter überaus starken Gewittererscheinungen den ersehnten Regen, und r» schien, als werde der tropischen Hitze nun endlich die Erfrischung folgen. Aber so heftig die von allen Setten heraufgezogenen Gewitter auch auftraten, e» hat weder der starke Regen das tief ausgedörrte Erdreich ordentlich zu durchfeuchten vermocht, noch hat sich die Ab kühlung eingestellt. Der die Gewitter begleitende heftige Sturm hat an den Bäumen erheblichen Schaden angerichtet. Bon den neuangepflanzten Bäumchen am Leinpfad sind viele vom Sturm umgebrochen worden; auch in dem neben dem Amtsgericht gelegenen Garten an der Albertstraße hat der Sturm einige schöne Bäume umgebrochen. In Nünchritz traf ein Blitzstrahl die mit Getreide ange- füllte Scheune de» Echurigschen Gutes und Produkten. geschäfteS und setzte sie in Flammen. Dem wackeren Zu- lammenwirken der OrtSfeuerwehr und der Feuerwehren von Grödel und Glaubitz ist rS wohl zunächst mit zu danken, daß da» Feuer trotz nrbenanstehender und benach. barter Wirtschaft», und Wohngebäude auf seinen Herd beschränkt blieb und weitere Gefahr sür den Ort abg«. wendet worden ist. Auch in einigen anderen Orten dürften noch Blitzschäden zu verzeichnen sein, doch konnten nähere Mitteilungen hierüber bisher nicht erlangt werden. —* Der Kutscher Wackwitz, der am Montag abend auf der Hauptstraße verunglückte, ist im Krankenhaus an den erlittenen Verletzungen gestorben. —* Die Schüler der Fortbildung», und Handel», schulen, die an den sür kommenden Sonntag in Aussicht genommenen Wanderungen vom Verein für Jugend- pflege teilzunehmen beabsichtigen, wollen ihre Anmeldezrttel am Nnnahmeschalter de» Riesaer Tageblattes baldigst abgeben. — Au» Letschen wird nach Berlin berichtet: Trotz der gestern erfolgten offiziellen Einstellung der Elbeschiffahrt bleibt die Personenschiffahrt der Sächsisch-Böhmischen Dampf. schiffahrtSgesellschaft in vollem Umfange aufrecht erhalten. Die Wafferkalamität ist derart, Laß die Frachtkähne auf der Streck« Außig—Letschen nur noch 63 Zentimeter Tauchtiefe haben dürfen. Bet Bodenbach ist der Dampfer »Oesterreich samt seinem Schleppzug festgefahren. — Di« NiederschlagSverhältntfs« waren schon im Monat Juni die denkbar ungünstigsten. Die im Laufe de» Monat» Juni gefallenen Regenmengen schwanken zwischen 34 (Leipzig) und 82 Millimeter (Zittau). Fast alle Stationen bleiben recht erheblich hinter dem viel- jährigen Mittel zurück, so haben Leipzig 40 Millimeter, Chemnitz 39 Millimeter, Plauen 44 Millimeter, Vnnaberg 54 Millimeter und Altenberg 69 Millimeter wentger Regen gehabt, al» dem Juni im allgemeinen zukommt. Diese Zahlen zeigen, unter welchen ungünstigen Wach»tum»ver- hältniffen sich im Monat Juni ave Kulturpflanzen be funden haben. Wenn vereinzelt die normale Regenhöhe nahezu erreicht wurde, so ist e» doch fraglich ob aüch dort eine angemessene Durchfeuchtung des Erdreiches stattge. funden hat. TageSniederschläge von 27.6 bez. L2.L Milli- Meter, wie sie die Lausitz aufweist, führe« wohl den Flüssen augenblicklich große Wassermengen zu, kommen aber dem PflanzenwachStum in dem gleichen Maße nicht zustatten. WaS hier von den einzelnen Berichtsstationen gilt, gilt hin- sichtlich der Niederschläge in gleicher Weise auch von den Flußgebieten. SS hatten da» Flußgebiet der Elster 42 Millimeter, da» der Zwickauer Mulde 41 Millimeter, da» der Zschopau 46 Millimeter, da» der Freiberger und Ver einigten Mulde 32 Millimeter, da» der Elbezuflüfse 39 Millimeter, da» der Elbe 21 Millimeter, da» der Röder und Pulsnitz 18 Millimeter und das der Lausitzer Flüsse 8 Millimeter zu wenig Niederschlag. Welche Wassermafsen unter solchen Verhältnissen zum Fehlen kommen, zeigt sol- grnde Berechnung für das Elbgebiet. Letztere» umfaßt 1919 Quadratkilometer. Ein Millimeter Niederschlag entspricht einem Liter Wasser auf 1 Quadratmeter oder 10 000 Liter auf 1 Hektar. Im obigen Flußgebiete schaffte der Regen- mangel im Monat Juni einen Wasserausfall von 402 990 000 Kubikmeter. Die Verhältnisse haben sich im Laufe de» Monat» Juli noch verschlechtert. Die zweite Dekade de» Juli weist erhebliche Abweichungen gegen die Normalernte auf, die für da» Elbtal 14 Millimeter, die Müglitz 21 Mil. limeter, Gottleuba 19 Millimeter, Biela 17 Millimeter, Wesenitz 14 Millimeter, Polenz 16 Millimeter, Sebnitz und Klrnitzsch je 15 Millimeter betragen. Der WafferauSfall im Juli dürfte den de» Juni noch bedeutend übersteigen. — Die sächsische Landersynode, die im Herbst tagen wird, hat ein schwerer Verlust betroffen. Herr Geh. Kirchenrat v. Meyer-Zwickau hat au» Gesundheitsrücksichten sein Amt al» Synodale niedergelegt. Gr wa» seit saft 40 Jahren einer ihrer verdienstvollsten Vertreter, ihrer glänzendsten Redner. — Die Handwerker.Innungen gehen seit einiger Zeit sehr scharf mit den Meistern ins Gericht, welche bei Submissionen Offerten unter dem Selbstkostenpreise ab- geben. Da alle Verwarnungen nicht» gefruchtet haben, ist man zu Bestrafungen übergegangen, indem der 8 10 de» RetchSgesetze» über den unlauteren Wettbewerb zur Geltung gebracht wurde. Die Meister werden wegen Uebertretung diese» Paragraph zu Geldstrafen bi» zu 800 Mark v«r. urteilt, und «» wird ihnen aufgegeben, ihr Angebot sofort -urückzuztehen. Nur auf diesem Wege hofft man, die Arbeit de» reellen Handwerttmeister» zu schützen und ihm den Lohn zuzusichern, der ihm gebührt. Da diese Unterbie tungen unstreitig auch ein Kapitel de» vauschwindel» bil den, so ist die Neuerung der Handwerks-Innungen im all- gemeinen Interesse nur zu begrüßen. Meißen. Durch da» Vaden an verbotener Stell« sind der 19 jährige Zimmermann Karl Striegler und der 17 jährige Töpfer Mox Lang« au» Lercha in dtr Elbe er, trunken. Sie hatten sich beim Herannahen eine» Dampf schiffe» zu weit in den Strom hineingewagt. Kötzschenbroda. Bor dem hiesigen Amtsgericht hatten sich 11 Angeklagte, zumeist Gastwirte, wegen Glück». spfelS zu verantworten. Sie hatten in ihren Lokalen söge- nannteZepprlin-Apparateaufgestellt.ohnedieamtShauptmann. schaftliche Genehmigung einzuholen. Außerdem wurde durch Sachverständige festgestellt, daß bei Handhabung der ge- nannten Apparate weniger die Geschicklichkeit als der Zufall in Betracht komme. Der Einwand der Angeklagten, sie wären sogar von maßgebenden Stellen nicht genügend über die Vorschriften unterrichtet worden, konnte den Angeklagten die Strafe nicht ersparen. Sie wurden wegen Glücksspiels zu je 5 Mark Geldstrafe oder einem Tag Gefängnis ver- urteilt. Dresden. Wegen der Trockenheit hat die König!. Amtshauptmannschaft DreSden-Altstadt eine Bekanntma chung erlassen, in der da» Verbot deS Rauchen» in den Wäldern, sowie des sonstigen feuergefährlichen Gebaren» überhaupt auch schon in der Nähe von Waldungen erneuert wird. — Da» Landgericht verurteilte den Kaufmann Rudolph in Dresden wegen Wucher», begangen zum Schaden eine» hiesigen Gastwirte», zu drei Monaten Gefängnis, 1000 M. Geldstrafe und zwei Jahren Ehrverlust. Pirna. Eine entsetzliche Bluttat spielte sich Montag im nahen Dorfe Hinterjessen ab. Dem in der Grundmühle beschäftigten Müller Hänsch brachte regelmäßig seine Frau zur Mittagszeit da» Essen. Montag mittag blieb di« Frau au» und von trüben Ahnungen getrieben eilte der Mann nach der nahen Wohnung. Die Korridortüre fand er offen, aber alle andern Zimmer verschlossen. Durch ein Oberlichtfenster in einer Türe verschaffte er sich Einblick in ha» Wohnzimmer und sah seine Frau in einer Blutlache liegen. Da «in Fenster der Wohnung offen war, wurde eine Leiter herbeigeholt, der Mann stieg ein und stolperte über den Leichnam seine» 2*/, Jahre alten Kinde», das gleichfalls in einer Blutlache lag. Die Mutter hatte dem Kleinen mit einem Brotmesser den Hal» durchschnitten und die Luft- und Speiseröhre, sowie die Schlagader getroffen. Dann hat di« unglückliche 22 Jahre alte Frau Hand an sich selbst gelegt und sich mit demselben Messer Verletzungen an den Händen hergebracht, die Pulsadern aber nicht ge troffen. Um sich den Tod zu geben versuchte sie dann, sich selbst den Hal» durchzuschnetden, traf aber keine der großen Schlagadern, so daß der Mann die Unglücklich« noch am Leben fand. Die Unglückliche zeigte schon seit einigen Tagen Spuren von Trübsinn und in einem Schwermut», anfalle hat sie dann die furchtbare Tat auSgesührt. Auf dem Fensterbrette hat st« mit Bleistift AbschtedSworte für ihrgn Mann und Bitten um Verzeihung niedergrschrirben. Da» Vi Jahr alt« Kind hat sie Nachbarsleuten übergeben, doch hatte sie e« so entblößt, daß man annehmen konnte, sie Hab« im letzten Augenblick vor der Tat zurückgeschreckt. Katz Ehepaar lebte in besten ehelichen Verhältnissen. Da» llsmpßsvkiN - Nestaui-snt. LL LL
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